Künstliche Intelligenz
iOS-26-Leak: Angeklagter will nur ein Fanboy sein
In dem Rechtsstreit zwischen Apple und dem bekannten YouTuber und Leaker Jon Prosser liegen nun die ersten Reaktionen der Angeklagten vor. Der mutmaßliche Komplize Prossers und Mitangeklagte Michael Ramacciotti ließ dem Gericht über seinen Anwalt mitteilen, dass er sein Leben lang ein Apple-Fanboy gewesen sei und bei der Aktion, bei der das neue Design von iOS 26 enthüllt wurde, Geld keine Rolle gespielt habe. Bei Prosser gibt es hingegen widersprüchliche Angaben: Während Apple vor Gericht ein Versäumnisurteil gegen ihn erwirken will, weil er sich nicht gemeldet habe, beteuerte Prosser in Medienberichten, er stünde mit Apple in Kontakt.
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In dem kuriosen Fall wirft Apple Prosser und Ramacciotti vor, dass sie sich illegal Zugang zum Firmen-iPhone eines Apple-Beschäftigten verschafft hätten. Auf diesem Gerät sei eine frühe Testversion von iOS 26 installiert gewesen, die den beiden Einblick in das geplante Redesign Liquid Glass gewährte. Der betroffene Mitarbeiter sei ein Freund Ramacciottis gewesen. Prosser und Ramacciotti hätten einen Plan geschmiedet, um an den Passcode des Mitarbeiters zu gelangen und dessen iPhone in dessen Abwesenheit zu öffnen. Dabei habe Ramacciotti einen FaceTime-Anruf zu Prosser gestartet, den dieser aufnahm. Aus den gewonnenen Erkenntnissen habe Prosser wiederum auf YouTube und in Veröffentlichung von Bildern berichtet.
Ramacciotti: „Bin kein Profi-Leaker“
Apple wirft den beiden die Verletzung von Geschäftsgeheimnissen und Diebstahl vor. Prosser hatte unter anderem im April das veränderte Aussehen der Kamera-App und anderer Designelemente in iOS 26 vorab publik gemacht. Apples offizielle Vorstellung fand im Juni statt.
Dass sich Ramacciotti nun darauf zurückzieht, kein professioneller Leaker zu sein, könnte der Versuch sein, dass das Gericht die Aktion nicht als gewerbsmäßige Straftat bewertet. Ramacciotti soll sich außerdem auch in Gespräch mit Apple befinden, um einen außergerichtlichen Vergleich zu schließen. Der iPhone-Hersteller zeigte sich zuletzt besorgt, dass Ramacciotti wichtige Beweise löschen könnte. Dazu zählt das Unternehmen Tausende Textnachrichten, die unter anderem zwischen ihm und Prosser verschickt wurden.
Widersprüchliche Aussagen zu Prosser
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Welchen Stand das Verfahren hingegen bei Prosser hat, der immer wieder mit skandalträchtigen Aktionen und Videos auf sich aufmerksam macht, ist unklar. Auf offiziellen Kanälen erwirkte Apple ein Versäumnisurteil des Gerichts, da es Prosser unterließ, fristgemäß auf die Klage Apples zu reagieren. Gegenüber dem US-Tech-Portal „The Verge“ behauptete Prosser hingegen, er befinde sich in Gesprächen mit Apple, könne jedoch nichts über deren Inhalt preisgeben.
(mki)
Künstliche Intelligenz
Dumm oder mit WLAN & App: Was für eine smarte Waschmaschine ab 300 Euro spricht
WLAN und App bei der Waschmaschine? In Verbindung mit einem Smart Home kann das nervige Aufgaben erleichtern, Fehler vermeiden und Geld sparen.
Waschmaschinen mit WLAN-Anbindung und App-Steuerung versprechen höheren Komfort, bessere Kontrolle und sogar Energieeinsparungen. Inzwischen sind viele Funktionen auch bei günstigen Geräten für unter 300 Euro zu haben. Doch was steckt wirklich hinter den smarten Funktionen, welche braucht man – und für wen lohnt sich die Anschaffung einer vernetzten Waschmaschine?
Die Waschmaschine gehört zu den wichtigsten Haushaltsgeräten. Sie läuft regelmäßig, verbraucht Strom und Wasser und bleibt meist unbeachtet, sofern sie funktioniert. Doch während Heizung, Beleuchtung und Haustür längst auf das Smart Home reagieren, liegen Waschmaschinen in der Prio-Liste der Vernetzung erstaunlich weit hinten. Immerhin entdecken immer mehr Hersteller die Waschmaschine als Baustein im vernetzten Zuhause – und bauen WLAN und smarte Funktionen längst nicht mehr nur in Top-Modelle ein, sondern auch in den Einsteiger-Klassen mit fairem Preis-Leistungs-Faktor. Mittlerweile findet man die Vernetzung schon bei Modellen, die für 299 Euro beworben werden.
Besonders im mittleren und oberen Preissegment ab etwa 600 Euro gibt es kaum noch Geräte, die nicht mit App und WLAN ausgestattet sind. Marken wie Bosch, Siemens, Samsung, LG, AEG oder Miele bieten zahlreiche Modelle mit App-Steuerung an. Die Versprechen klingen verlockend: Waschen per Smartphone starten, Verbrauch im Blick behalten, automatische, verschmutzungs- und umweltgerechte Dosierung der Waschmittel, smarte Programmwahl, Vermeiden von Farbunfällen und sogar Geld sparen dank Einbindung ins Smart Home.
Was bedeutet „smart“ bei Waschmaschinen?
Wer eine Waschmaschine mit WLAN kauft, kann diese mit dem eigenen Netzwerk verbinden und über eine Smartphone-App steuern. Klingt zunächst nach Spielerei – beim näheren Hinsehen ergeben sich jedoch einige praktische Möglichkeiten. Voraussetzung ist freilich, dass WLAN verfügbar ist – wer seine Maschine im Gemeinschaftskeller des Mehrfamilienhauses stellt und den Router im fünften Stock betreibt, hat schlechte Karten. Ein vergleichbares Problem kennen wir schon von smarten Stromzählern.
Steht die Verbindung, lässt sich der Waschvorgang von unterwegs starten. Das ist hilfreich, wenn man zum Beispiel auf dem Heimweg ist und die Wäsche möglichst frisch aus der Trommel holen möchte. Statt stundenlang in der feuchten Trommel zu liegen und dabei unangenehme Gerüche zu produzieren, läuft das Waschprogramm genau rechtzeitig los. Einige Modelle senden zudem eine Push-Nachricht ans Handy, wenn die Maschine fertig ist oder ein Problem erkannt wurde – etwa ein Wasserleck oder ein blockierter Abfluss.
Besonders nützlich sind Waschmaschinen, die automatisch die Beladung erkennen und das Waschprogramm darauf abstimmen. Manche Geräte analysieren sogar den Verschmutzungsgrad des Wassers, um die Waschdauer flexibel anzupassen. In Kombination mit automatischer Waschmitteldosierung, wie sie etwa bei Bosch (i-DOS) oder AEG (AutoDose) zum Einsatz kommt, wird der Waschvorgang effizienter und schonender für Textilien und Umwelt.
Auch die Sprachsteuerung per Alexa oder Google Assistant ist inzwischen bei einigen Herstellern möglich. So kann man etwa den aktuellen Status abfragen oder einen Waschgang starten, ohne das Smartphone in die Hand zu nehmen. Allerdings funktioniert das nur, wenn die App des Herstellers entsprechende Schnittstellen bietet – und diese auch zuverlässig arbeiten. Ein Beispiel dafür ist das Home-Connect-System von Bosch, welches etwa bei der Bosch WGB244A40 integriert ist.
Praktischer Nutzen: Wann lohnen sich die smarten Funktionen wirklich?
Ob sich eine smarte Waschmaschine lohnt, hängt stark vom Alltag und den eigenen Ansprüchen ab. Wer regelmäßig wäscht, die Maschine nicht in Hörweite der Wohnungstür betreibt oder viel unterwegs ist, profitiert durchaus von den Komfortfunktionen.
Ein Beispiel: In einem Haushalt mit Kindern fällt häufig Wäsche an – oft zu ungünstigen Zeiten. Wenn die Maschine über die App steuerbar ist, lässt sich der Waschgang auch spät abends oder in der Mittagspause anstoßen, ohne dass man vor Ort sein muss. Die Benachrichtigung aufs Handy verhindert unnötige Wartezeiten oder vergessene Trommeln.
In einem anderen Szenario nutzen Technikaffine die Waschmaschine als Teil ihres Smart Homes. Sie integrieren das Gerät in Automatisierungen, etwa mit Home Assistant oder Apple Homekit. So lässt sich die Maschine automatisch dann starten, wenn der eigene Stromverbrauch niedrig oder der Strompreis besonders günstig ist. Auch in Haushalten mit Photovoltaik-Anlage oder Balkonkraftwerk kann das hilfreich sein – etwa wenn die Waschmaschine genau dann loslegt, wenn die Sonne scheint und viel Eigenstrom produziert wird.
Bei fast allen Herstellern kann man seine eigenen Waschprogramme konfigurieren und in der App festlegen, wie viele Spülvorgänge es geben soll, wie viele Schleuder-Umdrehungen, wie viel Wasser und welche Temperatur. Manche Apps beraten, wie viele Wolldecken man mit wie vielen Frotteehandtüchern zusammen in die Trommel packen sollte. Aber wie so oft: Wirklich smart wird es erst dann, wenn man sich nicht selbst damit auseinander setzen muss, was für diese Wäsche jetzt die richtige Einstellung ist.
Einige der Funktionen lesen sich spannend, werden in der Praxis aber wohl selten zum Einsatz kommen. So kann man mit der App von Haier die Waschetiketten aller Kleidungsstücke abfotografieren, die man in die Trommel packt. Die Handy-App sorgt dann dafür, dass auf jeden Fall das richtige Waschprogramm läuft. Gut möglich, dass Singles mit geringem Wäscheaufkommen so etwas gelegentlich nutzen, um zu verhindern, dass der Wollpullover des neuen Schwarms in Kindergröße wieder herauskommt. Aber es wirkt unrealistisch, dass jemand solche Tätigkeiten beim täglichen Waschen in der kinderreichen Großfamilie tatsächlich regelmäßig durchführt. Schließlich gibt es auch (fast) niemanden, der den Inhalt seines Kühlschranks täglich mit Waage, Barcodescanner und Eingabe des Haltbarkeitsdatums indiziert, obwohl die Technik dafür auch schon seit Jahren verfügbar wäre.
Hersteller und Modelle im Überblick: Was bekommt man für sein Geld?
Die bekannten Hersteller setzen auf eigene App-Plattformen. Bosch und Siemens nutzen Home Connect, LG setzt auf die ThinQ-App, Samsung auf Smartthings. Es gibt eigene Lösungen von AEG, Haier oder Gorenje. Preislich beginnen smarte Waschmaschinen bei inwzischen bei knapp 300 Euro. Wer etwas mehr auf den Tisch legt, hat eine größere Auswahl inklusive bekannter Marken – etwa von Samsung oder LG. Wer mehr Komfort, leisere Direktantriebe und automatische Dosierung wünscht, landet schnell bei 800 bis über 1000 Euro. Miele und Bosch bewegen sich im oberen Bereich, bieten dafür aber auch mehr Ausstattung und leben von ihrem guten Ruf. Preis-Tipp: Nicht bei jedem Hersteller muss man ganz oben ins Regal greifen, um smarte Funktionen zu bekommen. Die Gorenje WPAM74SA1T wechselt schon für 379 Euro den Besitzer.
Bosch bietet mit Home Connect eine solide App mit klarer Struktur und guter Integration in andere Smart-Home-Systeme wie Home Assistant. Viele der Geräte verfügen über i-DOS, also eine automatische Waschmitteldosierung, sowie eine Beladungserkennung. LG wirbt mit „AI Direct Drive“: Die Maschine erkennt Textilarten und vergleicht sie mit einer Datenbank, um das passende Programm zu wählen. Samsung setzt auf „AI Ecobubble“, eine Funktion, die Schaum vor dem Waschgang erzeugt und so bei niedrigen Temperaturen effizient waschen soll. Die Smartthings-App bietet eine gute Benutzeroberfläche, erlaubt aber wenig Eingriffe durch Drittsysteme.
Miele und AEG legen den Fokus auf eigene Ökosysteme. Die Apps sind übersichtlich, bieten aber weniger Freiheiten für Bastler oder Smart-Home-Fans.
Geld sparen: So funktioniert nachhaltiges Waschen mit smarter Technik
Ein großer Vorteil smarter Waschmaschinen liegt im gezielten Energiemanagement. Wer einen dynamischen Stromtarif nutzt – etwa von Anbietern wie Tibber oder Awattar –, kann die Waschmaschine automatisiert dann starten lassen, wenn der Strompreis besonders niedrig ist. Die Preise ändern sich dort stündlich, je nach Angebot und Nachfrage am Strommarkt.
In Kombination mit einem Smart-Home-System (Bestenliste) lässt sich die Waschmaschine so programmieren, dass sie nur dann startet, wenn der Preis unter einen bestimmten Wert fällt. Das spart nicht nur Geld, sondern entlastet auch das Stromnetz.
Noch interessanter wird es mit einer eigenen Photovoltaik-Anlage oder einem Balkonkraftwerk (Bestenliste). Über eine smarte Steckdose (Bestenliste) wie den Shelly Plug oder FritzDECT lassen sich Energieflüsse messen. Wenn der Eigenverbrauch über einen definierten Schwellenwert steigt – etwa weil gerade viel Sonnenstrom produziert wird – startet die Waschmaschine automatisch. So nutzt man den selbst erzeugten Strom direkt und reduziert den Bezug aus dem Netz.
Diese Form der Automatisierung erfordert zwar etwas technisches Know-how, lässt sich aber mit Plattformen wie Home Assistant vergleichsweise einfach umsetzen. Wer seine Waschmaschine regelmäßig auf diese Weise betreibt, kann je nach Stromtarif mehrere Euro im Monat sparen – und gleichzeitig Umwelt und Stromnetz schonen.
KI-Funktionen: Intelligente Unterstützung oder nur ein Etikett?
Viele Hersteller bewerben ihre Waschmaschinen inzwischen mit Künstlicher Intelligenz – doch was steckt dahinter?
In der Praxis handelt es sich meist um regelbasierte Systeme, die mit Hilfe von Sensoren Beladung, Textilart und Verschmutzungsgrad erkennen und daraufhin das optimale Waschprogramm vorschlagen. LGs AI Direct Drive analysiert beispielsweise die Trommelbewegung und vergleicht sie mit hinterlegten Mustern, um die Art der Kleidung respektive die verwendeten Stoffe zu bestimmen. Samsung setzt auf eine Kombination aus Sensoren und App-Empfehlungen, um das passende Programm auszuwählen.
Tatsächlich können diese Funktionen den Alltag erleichtern, besonders für Nutzer, die sich nicht mit Programmnamen wie „Baumwolle Eco 60°C“ auseinandersetzen wollen. Die Maschine wählt selbstständig ein Programm, das so wenig Energie und Waschmittel wie möglich verbraucht, aber trotzdem sauber wäscht. „Künstliche Intelligenz“ im eigentlichen Sinne – also selbstlernende Systeme mit kontinuierlicher Verbesserung – steckt dahinter aber in der Regel nicht.
Ausstattung: Was eine moderne Waschmaschine unbedingt mitbringen sollte
Unabhängig vom Smart-Label gibt es technische Merkmale, auf die man beim Kauf achten sollte. Ein leiser Direktantrieb – oft als Inverter-Motor oder Direct Drive bezeichnet – sorgt für weniger Vibrationen, höhere Laufruhe und längere Lebensdauer. Eine automatische Beladungserkennung hilft dabei, Wasser und Energie zu sparen, indem sie das Waschprogramm anpasst. Die automatische Waschmitteldosierung ist nicht nur komfortabel, sondern verhindert auch Überdosierung – gut für Umwelt und Geldbeutel. Und obwohl sie so heißt, dosiert sie nicht nur das Waschmittel, sondern bei Bedarf auch den Weich- oder Hygienespüler.
Sicherheitsfunktionen wie Aquastopp oder Leckagesensoren sollten ebenfalls vorhanden sein. Bei App-Anbindung gibts im Störungsfall auch sofort eine Push-Nachricht aufs Handy. Nett zu haben, aber weniger wichtig sind dagegen Spielereien wie eine beleuchtete Trommel oder aufwendige Touchdisplays, die zwar toll aussehen, aber nicht immer zur Bedienfreundlichkeit beitragen. Und je nachdem, wie organisiert man ist, sind die Nachlege-Systeme moderner Waschmaschinen sehr praktisch. Mit denen kann man den vergessenen Socken oder die Unterhose, die doch noch unterm Bett lag, nach Start des Waschprogramms hinzugeben.
Fazit: Für wen lohnt sich eine smarte Waschmaschine?
Smarte Waschmaschinen sind kein Muss – aber sie bieten echten Mehrwert, wenn man ihre Funktionen sinnvoll nutzt. Für Gelegenheitswäscher oder Technikmuffel lohnt sich der Aufpreis nur bedingt. Hier genügt oft ein solides Modell ohne WLAN – solange es die wichtigsten Grundfunktionen mitbringt.
Wer viel wäscht, sich für Energieoptimierung interessiert oder bereits ein Smart Home betreibt, profitiert vom zusätzlichen Komfort und Sparpotenzial. Auch Familien oder Berufstätige mit wenig Zeit können von Fernstart, Benachrichtigungen und automatischer Dosierung spürbar profitieren.
Wer sich für eine smarte Waschmaschine entscheidet, sollte neben den App-Funktionen vor allem auf Qualität, Energieeffizienz und sinnvolle Automatisierung achten. Denn erst wenn Technik den Alltag wirklich erleichtert – und nicht nur bunter macht – wird aus „smart“ auch „clever“.
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Soziale Netze werden versuchen, Unter-16-jährige Australier auszuschließen
„Age bans won’t work“, verweist Tiktok auf Experteneinschätzungen. „Rechtliche Altersgrenzen werden nicht funktionieren.“ Dennoch wird der chinesische Videodienst das im Eilverfahren beschlossene australische Soziale-Netze-Verbot für alle Unter-16-Jährigen nach bestem Bemühen, wie vorgeschrieben, ab 10. Dezember umsetzen. Das hat eine Vertreterin am Dienstag (Ortszeit) bei einer Anhörung im Senat Australiens betont. Sie verwies allerdings darauf, dass das Verbot Kinder in Ecken des Internet drängen werde, wo überhaupt keine Regeln eingehalten würden.
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Auch Vertreterinnen Meta Platforms und Snaps, das den Messaging-Dienst Snapchat betreibt, gelobten, sich um Einhaltung der von ihnen abgelehnten Vorschriften bemühen zu werden. Snap vertritt den Standpunkt, laut Gesetzestext vom Verbot ausgenommen zu sein. Das Gesetz enthält eine Ausnahme für Dienste, die ausschließlich oder primär für Sprachverbindungen, Videotelefonate und/oder Messaging genutzt werden. Und australische Snapchat-Nutzer würden 75 Prozent der Nutzungszeit genau diese Teile des Angebots nutzen. Außerdem könnten Nutzer nicht ungefragt mit andere Nutzern kommunizieren, das sei erst nach beidseitiger Zustimmung möglich. Überdies könnten Erziehungsberechtigte Einblick in die Nutzung ihrer Kinder nehmen.
Doch die Datenschutzbehörde und der Esafety Commissioner Australiens haben Snap die Anwendung dieser Ausnahmebestimmung verweigert. Snap fühlt sich im Vergleich zu Whatsapp, Facebook Messenger und iMessage ungerecht behandelt, wird sich der Entscheidung aber beugen.
Meta Platforms unterstrich, dass Australiens Altersgrenze von 16 Jahre weltweit einzigartig sei. Die Systeme des Konzerns seien darauf trainiert, Unter-13-Jährige sowie Unter-18-Jährige auszumachen. Meta werde versuchen, fortan Australische 14- und 15-Jährige auszumachen, doch sei dies notwendigerweise weniger zuverlässig. Überhaupt setze Meta auf „age assurance“ nicht unbedingt auf „age verficiation“; letzteres verlange den Bezug auf ein amtlich festgestelltes Geburtsdatum, also in der Regel amtliche Ausweise. Konkret setze Meta auf den externen Dienstleister Yoti, der Nutzer vor die Wahl stellt, einen Ausweis vorzulegen oder ein Video von sich selbst hochzuladen, anhand dessen das Alter geschätzt wird. Diese Daten erhält Meta aber nicht, sie verbleiben bei Yoti.
Junge Nutzer können Konten einfrieren
Wie die Umsetzung des Verbots aus Nutzersicht aussehen wird, ist im Detail ungeklärt und könnte sich zwischen den drei Anbietern in Details unterscheiden. Grundsätzlich soll es auf die Wahl zwischen Kontolöschung und Kontodeaktivierung hinauslaufen. Letzteres erlaubt spätere Reaktivierung. Hinzu kommen bei Snap und Tiktok Angebote zum Download eines Archivs beziehungsweise der eigenen Inhalte.
Snap betonte, einen „humanen Zugang“ zu suchen. Gerade für Nutzer, die zum Stichtag 10. Dezember 2025 kurz vor ihrem 16. Geburtstag stehen, wäre es schmerzhaft, würde ihr Konto zwangsweise gelöscht. Anwender, die irrtümlich für 15 oder jünger gehalten werden, könnten sich durch Vorlage eines amtlichen Ausweises freibeweisen.
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Insgesamt dürften in Australien größenordnungsmäßig 1,5 Millionen Konten betroffen sein. Meta erwartet, zirka 150.000 Facebook-Konten und doppelt so viele Instagram-Zugänge zu deaktivieren. Tiktok zählt nach eigenen Angaben rund 200.000 australische Konten, deren Altersangabe 13 bis 15 Jahre ist. Bei Snap sind es 440.000. Wie Meta setzt auch Snap auf automatisierte Systeme, die das Nutzerverhalten analysieren und versuchen, Konten mit fälschlich höheren Altersangaben zu finden und zu deaktivieren.
Ein Senator wollte bei der Anhörung von den drei Datenkonzernen wissen, wie australische Behörden das Kinderverbot durchsetzen sollen, wenn Erziehungsberechtigte ihren eigenen Kindern dabei helfen, das Verbot zu umgehen. Dabei gestand er ein, dass das nicht Problem der Anbieter sei. Eine wirkliche Antwort hat er nicht erhalten.
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Inquiry „Internet Search Engine Services Online Safety Code“
by the Australian Senate Environment and Communications References Committee
(ds)
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Softwarelizenzen: Bei Microsoft wechselt die Ampel auf Grün, Broadcom bleibt Rot
Broadcoms Lizenz-Tyrannei zwingt europäische Cloud-Anbieter in die Knie. Das ist die dringlichste Warnung in dem am Dienstag veröffentlichten dritten Bericht des European Cloud Competition Observatory (ECCO). Für dieses Wettbewerbsbarometer rund um faire Softwarelizenzen zeichnet vor allem der Branchenverband Cloud Infrastructure Service Providers in Europe (CISPE) verantwortlich. Er hebt hervor: Seit der Herausgabe des zweiten ECCO-Berichts im Mai habe sich die globale Situation für Marktteilnehmer durch Broadcoms neues, „unlauteres“ Lizenzierungsverhalten gegenüber europäischen Cloud-Anbietern und deren Kunden noch einmal „nur verschlechtert“.
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CISPE fordert in dem aktuellen Bericht von Broadcom, „vorhersehbare und faire Geschäftsbeziehungen“ wiederherzustellen. Der Verband zählt dazu vor allem eine Vorankündigungsfrist von mindestens sechs Monaten für Änderungen bei Verträgen, Preisen oder Konditionen vor einer Verlängerung.
Ein weiterer Appell zielt auf bessere Unterstützung kleinerer Cloud-Service-Provider (CSP), etwa durch zusätzliche Fristverlängerungen von mehr als sechs Monaten für die Aufnahme in das Programm für White-Label-Kunden. Broadcom müsse den „erheblichen Gesamtpreisanstieg“ durch Bündelprodukte nach der Übernahme der marktbeherrschenden Virtualisierungssoftware VMware stoppen. Der Konzern weigere sich jedoch nachdrücklich, auf die erhobenen Bedenken einzugehen. Die Folge: Viele europäische Kunden seien bei der Vertragsverlängerung mit Lizenzkosten konfrontiert, die um das „Zehnfache oder mehr“ stiegen.
Auswirkungen auf Kunden und den Cloud-Markt
Cloud-Anbieter, die zur Erbringung ihrer Dienste auf die Virtualisierungswerkzeuge der Marken Broadcom oder VMware angewiesen seien, sähen sich einer „unmöglichen Wahl“ gegenüber, heißt es in der Analyse: Sie müssten entweder den drastischen Kostenanstieg und langwierige Vertragsbindungen akzeptieren oder einen langwierigen, teuren und potenziell ruinösen Übergang zu alternativen Anbietern wagen. Für einige Arbeitsschritte gebe es aufgrund von Zertifizierungen keine Alternativen.
Broadcom hat die Situation für Anbieter und Kunden laut dem Bericht noch weiter verschärft, indem die unterste Partnerebene, auf die sich viele kleinere Unternehmen stützten, gestrichen wurde. Das überarbeitete Partnerprogramm verwehre Kunden das Portieren bestehender Lizenzen zu anderen Cloud-Anbietern. Die meisten CSP würden dadurch effektiv vom Markt ausgeschlossen. Zudem schreibe der Konzern feste Start- und Enddaten für Lizenzen vor, die nicht mit Kundenverträgen abgestimmt werden könnten. Dienstanbieter müssten Broadcom so zusätzliche Gebühren zahlen, ohne entsprechende Einnahmen zu erzielen. Bei großen Deals kassiere das Unternehmen dadurch unfair jeweils „viele Tausend Euro“.
Angesichts dieser eskalierenden Situation hat CISPE im Juli beim Gericht der EU eine Nichtigkeitsklage gegen den Beschluss der EU-Kommission zur Genehmigung der Übernahme von VMware durch Broadcom eingereicht. Insgesamt zeigt CISPE der Firma weiter die rote Karte. Broadcom hielt der Schelte bereits mehrfach entgegen: Die Kundenbindungsrate sei konstant geblieben, was für den gebotenen Wert der Programme spreche.
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Microsoft, SAP und Citrix im Visier
Microsoft erhält hingegen den Status „Grün“. Die Bewertung hat sich damit zum zweiten Mal in Folge verbessert. Der Fortschritt resultiert ECCO zufolge aus einer im Juli erzielten Vereinbarung, die zu faireren Lizenzbedingungen für europäische Cloud-Anbieter geführt hat. Dadurch soll Wettbewerb mit Microsofts eigener Azure-Plattform auf Augenhöhe ermöglicht werden. Voriges Jahr hat CISPE überraschend seine Wettbewerbsbeschwerde gegen den US-Konzern bei der EU-Kommission zurückgenommen.
Gleichzeitig trat Microsoft dem Verband als Mitglied ohne Stimmrecht bei. Das Unternehmen sagte dabei Korrekturen seiner Vertragsklauseln für die eigenen Cloud-Dienste zu. Zudem sollen rund 20 Millionen Euro an CISPE geflossen sein.
Zugleich äußert die Beobachtungsstelle erste Bedenken gegen zwei weitere große Softwarekonzerne, die ihre Marktdominanz potenziell missbrauchen, um Kunden zu binden und den Wettbewerb europäischer Cloud-Anbieter zu behindern: Bei SAP erwecken die Lizenzbedingungen demnach den Eindruck, Kunden in die eigene Cloud zu drängen und Lösungen rivalisierender europäischer CSP auszuschließen. Citrix gerät in den Fokus, da es dem Beispiel von Broadcom folgen und einseitige, dramatische Änderungen der Lizenzbedingungen vornehmen könnte.
(wpl)
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