Künstliche Intelligenz
iPhone 12: Sendeleistungsanpassung erreicht nach Frankreich alle EU-Länder
Hat diese Geschichte jetzt ein Happy End? In einem Konflikt mit der französischen Behörde Agence Française Nationale des Fréquences (ANFR), in Deutschland vergleichbar mit der Bundesnetzagentur, wird Apple nun mit einem für die ganze EU gedachten Update für ein altes iPhone-Modell nachlegen. Die ANFR hatte dem Konzern 2023 damit gedroht, ein Verkaufsverbot für das iPhone 12 zu verhängen, da Tests gezeigt hätten, dass das Gerät in bestimmten Situationen eine elektromagnetische Strahlung über den örtlichen Grenzwerten abgibt.
Zu dem Zeitpunkt war das iPhone 12 nicht mehr aktuell, sondern vom Hersteller sogar abgekündigt worden – ursprünglich kam das Gerät im Herbst 2020 auf den Markt. Apple reagierte dennoch und veröffentlichte ein Update nur für das iPhone 12, das die Bedenken der ANFR zerstreuen sollte. Der Patch wurde schließlich auch angenommen, blieb jedoch nur auf Frankreich begrenzt.
Brüssel bestätigt Frankreich nach zwei Jahren
Nun hat sich Apple entschieden, die Aktualisierung EU-weit auszurollen. Der Grund laut einem Bericht der Nachrichtenagentur AFP: Brüssel hat bestätigt, dass die Entscheidung der ANFR von 2023 korrekt war. Die Überprüfung hatte bis zum 19. August diesen Jahres gedauert, also nicht ganz zwei Jahre. In Reaktion dazu wird Apple nun ein Update nur für das iPhone 12 vorlegen, das die für Frankreich entwickelten Änderungen für alle EU-Bürger umsetzt, sofern sie noch dieses Gerät nutzen (oder in der Schublade liegen haben) sollten.
Denn auch der EU zufolge entspricht das iPhone 12 ohne die Aktualisierung nicht den Strahlenschutzstandards. Apple selbst widerspricht weiterhin den Entscheidungen der ANFR und der Europäischen Union, will sie aber respektieren. Apple sieht das Problem vor allem bei den Tests der ANFR. „Nutzer können ihr iPhone 12 mit vollem Vertrauen wie immer weiterverwenden“, so der Konzern. Der damals zuständige französische Minister Jean-Noel Barrot (2023 digitale Transformation, heute Außen/Europa) begrüßte die Entscheidung auf X.
Keine Leistungserhöhung fernab des Körpers
Apple hatte nach der Entscheidung der ANFR extra eine Website aufgesetzt, um zu erläutern, dass man die ANFR-Testprotokolle für das Problem halte, nicht das iPhone 12. Apple kritisierte, dass die ANFR verlangt, dass das Telefon die körpernahen SAR-Grenzwerte auch dann einhält, wenn es gar nicht direkt am Körper verwendet wird.
Die Lösung: Mit dem Update auf iOS 17.1 erhöhte das Betriebssystem die Leistung nicht länger automatisch, selbst wenn das iPhone 12 beim Telefonieren etwas abseits des Körpers auf einem Tisch liegt. Das ist dann künftig in der ganzen EU der Fall. Welche Versionsnummer das Update trägt, ist noch unklar, aktuell wird jedoch iOS 18.7 erwartet.
(bsc)
Künstliche Intelligenz
Dia und Arc: Atlassian kauft The Browser Company
Atlassian hat The Browser Company mit einer Cash-Transaktion in Höhe von 610 Millionen US-Dollar aufgekauft und steigt damit in das Rennen in den schnell wachsenden Markt für KI-gesteuerte Browser ein. Die Unternehmen streben den Abschluss der Transaktion im zweiten Geschäftsquartal von Atlassian an, das im Dezember endet.
Laut Atlassian wird The Browser Company weiterhin als eigenes Unternehmen fortgeführt, um den KI-Browser Dia weiterzuentwickeln. Überdies sollen auch der Arc-Browser, dessen Entwicklung eingestellt wurde, und Arc Search weiterhin existieren. Man werde „bald einen langfristigen Plan“ vorstellen.
Durch die neuen Ressourcen, die The Browser Company mit der Übernahme erhalte, werde Dia der Schwerpunkt bleiben, um den Browser „schneller auf andere Plattformen zu bringen“. Als „größte Vision“ sieht man einen plattformübergreifenden Browser als Betriebssystem, die „näher denn je“ sei.
Dia soll zum „KI-Browser für die Arbeit“ werden
„Die heutigen Browser wurden nicht für die Arbeit, sondern für das Surfen entwickelt. Dieser Deal ist ein mutiger Schritt nach vorne, um den Browser für die Wissensarbeit im Zeitalter der KI neu zu gestalten“, sagte Mike Cannon-Brookes, CEO und Mitbegründer von Atlassian in der Ankündigung.
So soll Dia für SaaS-Apps optimiert werden, „in denen Wissensarbeiter ihren Tag verbringen. Die Arbeit in einer E-Mail, einem Projektmanagement-Tool oder einer Design-App sollen künftig mit Kontext angereichert werden, „der die Arbeit voranbringt“, erklärt Atlassian. Zudem soll der Browser mit KI-Fähigkeiten vollgepackt sein und über einen „persönlichen Arbeitsspeicher“ verfügen, um Apps, Tabs und Aufgaben miteinander zu verbinden. Sicherheit solle dabei ebenso im Fokus stehen.
Mit Atlassian im Rücken verfolgen die Gründer der Browser Company ihr Ziel dem Krieg um die KI-Browser „zu gewinnen“. Das schreiben sie in ihrer Ankündigung der Übernahme. Mit einem großen Mutterschiff im Rücken und Zugriff auf über 300.000 Kunden, die Atlassian-Produkte nutzen, zu denen mehr als 80 Prozent der Fortune 500-Unternehmen gehören.
Bevor The Browser Company von Atlassian übernommen wurde, hatte auch das KI-Such-Startup Perplexity Interesse an dem Unternehmen. Laut einem Bericht von The Information wurden bereits im Dezember vergangenen Jahres Gespräche über eine mögliche Übernahme geführt. Auch OpenAI führte dem Bericht zufolge Verhandlungen mit The Browser Company. Perplexity hatte zudem Interesse an Googles Chrome geäußert, als die Zukunft des Browsers noch ungewiss war. Perplexity hat im Juli mit Comet einen eigenen Browser mit integriertem KI-Agenten veröffentlicht. Auch OpenAI soll kurz davor stehen, einen auf ChatGPT basierenden Browser auf den Markt zu bringen.
(afl)
Künstliche Intelligenz
„Hollow Knight: Silksong“ veröffentlicht – Störungen auf Steam & Co.
Acht Jahre nach Hollow Knight ist mit Silksong am Donnerstag der langersehnte Nachfolger erschienen. Begleitet wurde der Release direkt von Störungen auf einigen Plattformen, auf denen das Spiel heruntergeladen werden konnte. Das zeigen US-Zahlen von Downdetector, wo solche Probleme gemeldet werden können. Ob die Probleme bei Steam, dem Shop von Nintendo sowie dem Playstation- und Xbox-Network damit in Zusammenhang stehen, ist jedoch unklar. Das Spiel kostet 20 Euro und kann unter anderem auch bei GOG und im Humble Store gekauft werden. Dort gibt es „Hollow Knight: Silksong“ ohne Kopierschutz (Digital Rights Management, DRM).
Lange erwartet und heiß ersehnt
Team Cherry, das für Hollow Knight verantwortliche Entwicklerstudio, hat den zweiten Teil des immens beliebten Spiels ursprünglich schon 2019 angekündigt, die Entwicklungszeit liegt damit bei jetzt über sechs Jahren. Der erste Teil ist seit seinem Erscheinen im Jahr 2017 einer der beliebtesten Ableger aus dem Metroidvania-Genre mit 2D-Ansicht. Auf Steam hat „Hollow Knight“ inzwischen fast 400.000 Bewertungen gesammelt – 97 Prozent davon positiv.
„Hollow Knight: Silksong“ war vor wenigen Tagen überraschend auf der Gamescom zu spielen, ein unerwartetes Highlight auf der Spielemesse in Köln. Da war aber bereits klar, dass die Veröffentlichung unmittelbar bevorstand. Mitte August hat eine Analyse auf Steam ergeben, dass das Spiel mit großem Abstand der am sehnlichsten erwartete Titel auf der Plattform ist. Deutlich abgeschlagen folgt dahinter Battlefield 6. Das US‑Spielemagazin Kotaku hat derweil berichtet, dass gleich mehr als ein halbes Dutzend Spielestudios nach der Bekanntmachung des Veröffentlichungstermins von „Hollow Knight: Silksong“ ihre eigenen Termine verschoben haben, um die direkte Konkurrenz zu vermeiden.
(mho)
Künstliche Intelligenz
Linux Mint 22.2 „Zara“ ist erschienen
Die „Zara“ getaufte Version 22.2 der Linux-Distribution Linux Mint ist jetzt erschienen. Sie betreibt zwar vor allem Produktpflege, einige interessante kleinere Änderungen haben die Entwickler ihr dennoch spendiert. So nimmt das neue hauseigene Werkzeug Fingwit die Fingerabdrücke seines Benutzers ab und stellt dann das System auf die biometrische Anmeldung um. Letztere gelingt allerdings nur im Bildschirmschoner, beim Aufruf von „sudo“ und in allen Anwendungen, die über das Werkzeug „pkexec“ Systemverwaltungsrechte einfordern. Einen Sonderfall bildet ausgerechnet der Anmeldebildschirm: Sofern man das Heimatverzeichnis verschlüsselt oder einen Schlüsselbund nutzt, muss man dort weiterhin ein Passwort eintippen. Nur wenn beides nicht der Fall ist, lässt sich auch der Login-Bildschirm mit einem vorgezeigten Finger überwinden.
Verbesserte XApps
Besitzer eines Android-Smartphones erhalten im F-Droid-Store die App StyncyNotes. Sie orientiert sich am virtuellen Notizzettel Sticky und verwendet sogar dessen Dateiformat. Über ein Tool wie SnycThing lassen sich daher die Notizzettel zwischen StyncyNotes und Linux Mint synchronisieren. Apropos App: Das File Sharing Tool Warpinator gibt es jetzt auch als iOS-App.
Die übrigen Neuerungen liegen im Detail: Wer mehrere Dateien umbenennt und diese dabei durchnummerieren lassen möchte, kann jetzt Nullen voranstellen, etwa „045_brief.txt“. Der Xviewer schaltet standardmäßig die EDID-basierte Farbkorrektur aus. Die Video-Streaming-Anwendung Hypnotix versteckt im neuen Theatermodus alle Schaltflächen und Menüs, der „rahmenlose Modus“ blendet den Fensterrahmen nebst Titelleiste aus. Beim Kanalwechsel setzt Hypnotix zudem die Lautstärke nicht mehr zurück.
Optimierte Optik
Für den GNOME-Desktop geschriebene Anwendungen zeichnen ihre Benutzeroberflächen meist mithilfe der Libadwaita auf den Bildschirm. Diese Bibliothek haben die Linux-Mint-Entwickler so verändert, dass sie mit den Themes der Distribution zusammenarbeitet – im Einzelnen funktioniert dies derzeit mit den Themes Mint-Y, Mint-X und Mint-L.
Wie gut sich Libadwaita-Anwendungen die Themes überstülpen lassen, kann man mit dem Gnome Kalender, Simple-scan und Baobab ausprobieren. Diese Programme liefert Linux Mint 22.2 in ihren Libadwaita-Fassungen aus. Ergänzend pflegt das Linux-Mint-Team einen Fork der Libadwaita namens libAdapta. Er bietet den Funktionsumfang der Libadwaita, unterstützt aber Themes und umfasst ein paar nicht näher bezeichnete „Extras“.
Kleine Probleme unter der Haube
Als Basissystem dient der Distribution weiterhin Ubuntu 24.04. Um neuere AMD-Prozessoren unterstützen zu können, aktiviert Linux Mint den von Canonical bereitgestellten Hardware Enablement Stack (HWE). Er rüstet unter anderem den neueren Linux-Kernel 6.14 nach. Eben jener arbeitet jedoch auf einigen Systemen nicht reibungslos. Betroffen sind vor allem VirtualBox-Nutzer, Besitzer einer älteren Intel-GPU mit i915-Treiber und Rechner mit einer Nvidia-Grafikkarte, die zwingend die eigentlich ausgemusterte Treiberversion 470 voraussetzt. Das Linux-Mint-Team rät Betroffenen, noch bei Linux Mint 22.1 und dem dort verwendeten Kernel 6.8 zu bleiben. Bestehende Linux-Mint-Installationen sollen sich zudem ohne den HWE auf die Version 22.2 aktualisieren lassen.
Der neue Kernel ist laut den Release Notes nicht die einzige Stolperfalle. Unter Umständen können einige Touchpads und die Audioausgabe nicht funktionieren. Fährt Linux Mint herunter, gewährt es allen noch laufenden Programmen gerade einmal zehn Sekunden, um sich kontrolliert zu beenden. Danach würgt die Distribution den zugehörigen Prozess umgehend ab. Auf diese Weise schaltet sich das System zwar schneller aus, für einige Dienste könnte die Zeit jedoch zu knapp bemessen sein. Wer unter Linux Mint Probleme beim Herunterfahren bemerkt, kann die Wartezeit in der Konfigurationsdatei „/etc/systemd/system.conf.d/60_custom.conf“ manuell erhöhen.
Analog zum Basissystem erhält Linux Mint 22.2 über einen besonders langen Zeitraum Sicherheitsupdates. Diesen Long-Term-Support versprechen die Linux-Mint-Macher bis zum Jahr 2029. Wer Linux Mint 22.2 erst einmal unverbindlich ausprobieren möchte, schreibt das offizielle Image auf einen USB-Stick. Von ihm startet dann ein Live-System, in dem sich die Distribution erkunden lässt. Wie immer hat man die Wahl zwischen dem Cinnamon-, einem Mate- und einem Xfce-Desktop.
(dmk)
-
Datenschutz & Sicherheitvor 3 Monaten
Geschichten aus dem DSC-Beirat: Einreisebeschränkungen und Zugriffsschranken
-
UX/UI & Webdesignvor 2 Wochen
Der ultimative Guide für eine unvergessliche Customer Experience
-
Apps & Mobile Entwicklungvor 3 Monaten
Metal Gear Solid Δ: Snake Eater: Ein Multiplayer-Modus für Fans von Versteckenspielen
-
Online Marketing & SEOvor 3 Monaten
TikTok trackt CO₂ von Ads – und Mitarbeitende intern mit Ratings
-
Social Mediavor 2 Wochen
Relatable, relevant, viral? Wer heute auf Social Media zum Vorbild wird – und warum das für Marken (k)eine gute Nachricht ist
-
UX/UI & Webdesignvor 6 Tagen
Adobe Firefly Boards › PAGE online
-
Entwicklung & Codevor 2 Wochen
Posit stellt Positron vor: Neue IDE für Data Science mit Python und R
-
Digital Business & Startupsvor 2 Monaten
10.000 Euro Tickets? Kann man machen – aber nur mit diesem Trick