Apps & Mobile Entwicklung
KDE Plasma 6.5: Dutzende neue Features, besseres HDR und Performance
Mit KDE Plasma 6.5 erhalten Nutzer ein umfangreiches Update der Desktopumgebung mit zahlreichen Detailverbesserungen. Ein überarbeiteter Nachtmodus, eine clevere Zwischenablage, zentrale Rechteverwaltung von Anwendungen, aber auch Verbesserungen der Zugangshilfe sowie mehr Performance und besseres HDR stehen auf dem Plan.
Automatisierter Nachtmodus und Feinschliff am Design
Einer der Höhepunkte von Plasma 6.5 ist der automatische Hell-Dunkel-Themewechsel in Abhängigkeit von der Uhrzeit. Dabei wird nicht einfach nur das Theme gewechselt, sondern Plasma erlaubt individuelle Anpassungen. So lässt sich für jeden Modus ein eigenes Hintergrundbild festlegen oder gar ganze Globale-Themes wechseln.
Doch auch am Standardtheme „Breeze“ haben die Entwickler Hand angelegt und runden die Ecken an der Unterseite von Fenstern ab, um nun ein einheitliches Erscheinungsbild zu ermöglichen. Aber Plasma-typisch lässt sich das manuell auch wieder in die alte Form bringen.
Anwendungsberechtigungen und bessere Zwischenablage
Das Plasma-Team hat für 6.5 auch die Flatpak-Berechtigungen überarbeitet und den Menüpunkt für Anwendungsberechtigungen angepasst. Dort lassen sich nun generell Berechtigungen von Anwendungen verwalten und so Zugriff auf Screenshots oder die Kamera gewähren oder entziehen.

Auch die Zwischenablage erhält neue Fähigkeiten und ermöglicht es nun, Elemente anzupinnen und so dauerhaft im Clipboard griffbereit zu halten.

Bedienbarkeit und Zugangshilfen
Mit dem neuen Plasma-Update gibt es auch neue Komfortfunktionen für Nutzer. So wird nun beim Teilen eines Passworts per QR-Code auch das dazugehörige WiFi-Passwort angezeigt.

Die Benachrichtigung über entgangene Meldungen im „Nicht-stören-“ Modus fährt bei einem Klick direkt zu den verpassten Nachrichten.
Auch das Einstellen wechselnder Hintergrundbilder wurde überarbeitet und ist nun einfacher möglich. Ebenfalls lässt sich der Wallpaper einfach über die Tastatur wechseln.
Neue Features bei Hör- und Sehschwäche
Bislang spielt Plasma einen Systemsound ab, wenn ein Gerät angeschlossen wird. Für Nutzer mit eingeschränktem Hörvermögen zeigt der Desktop nun auch eine Benachrichtigung auf dem Bildschirm an, um die neue Hardware zu signalisieren.
Der bei Sehschwäche hilfreiche Effekt des Desktop-Zooms kann nun automatisch zu Eingabefelder springen
KRunner wird besser im Finden, Discover macht Installationen einfacher
KDEs eigene „Eierlegende Wollmilchsau“ KRunner, die neben der Suche nach Programmen und Dateien auch Apps starten kann, aber auch direkt Berechnungen durchführen sowie Einheiten konvertieren kann – wurde noch weiter verbessert. So ist es mit dem Tool auch möglich zu suchen, wenn das Wort falsch ausgeschrieben wird. Dazu wird nun die unscharfe Suche verwendet.
Auch Plasmas eigenes Software-Management Discover macht den Alltag einfacher. Die Anwendung beherrscht nun die Möglichkeit, Flatpaks direkt zu installieren, wenn der Anwender auf der Flathub-Website den „Installieren“-Knopf tätigt.
Besseres HDR und mehr Performance
Die Entwickler haben für das Update auch Anpassungen am HDR-Modus unternommen, wodurch dieser nun besser aussehen soll. Auch die Performance wurde verbessert: Wenn Programme als Vollbild ausgeführt werden, soll die CPU-Auslastung sinken. Der Startprozess des Desktops wurde ebenfalls überarbeitet, wodurch das System schneller laden soll.
Eine vollständige Liste aller Änderungen findet sich in der Ankündigung seitens KDE.
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4,5 Sterne
KDE neon ist eine von KDE entwickelte Distribution mit stets aktuellem KDE-Plasma-Desktop.
- Version 20251021-1242 Deutsch
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Huawei Watch D2: Smartwatch für Hypertonie im Test
Die Huawei Watch D2 ist nicht nur Smartwatch, sondern auch ein medizinisch zertifiziertes Blutdruckmessgerät am Handgelenk. Hierfür nutzt sie eine Manschette im Armband und eine Micro-Pumpe in der Uhr. Ein ambulantes Blutdruck-Monitoring über 24 Stunden (ABPM) wird so zum Kinderspiel.
Update
Zertifiziertes Blutdruckmessgerät
Mit der Watch D2 legt Huawei seine Blutdruck-Smartwatch neu auf und macht das Konzept mit Manschette und Micro-Pumpe am Handgelenk deutlich alltagstauglicher. Als medizinisches Gerät zertifiziert, kann die Watch D2 tatsächlich wie ein klassisches Blutdruckmessgerät mit Oberarmmanschette zur automatischen 24-Stunden-Messung des Blutdrucks dienen und ärztliche Diagnosen unterstützen.
Dem Lieferumfang legt Huawei neben der Smartwatch zwei unterschiedlich lange Armbänder mit integrierter Manschette, ein kabelloses Ladepad und eine Messhilfe zur Bestimmung der Armbandlänge bei.

Die Watch D2 kann ab heute für 399 Euro in den Farben Schwarz und Weiß bestellt werden. Zum Start erhalten Käufer im Huawei-Store* bis zum 24. Oktober die FreeBuds 5i in Schwarz gratis dazu. Jeder Käufer erhält zudem das Fitnessdienst-Abo Huawei Health+ für 3 Monate gratis und die Garantieverlängerung Huawei Care von 2 Jahren auf 3 Jahre.
Neben der Watch D2 hat Huawei auch die Watch GT 5 (Test) und Watch GT 5 Pro (Test) vorgestellt, die Computerbase ebenfalls bereits testen konnte.
Vergleich zur Watch D
Im Vergleich zur Watch D, die Huawei vor zwei Jahren auf der IFA 2022 angekündigt hat, hat sich einiges verändert und verbessert. Ein Blick auf die technischen Daten offenbart nicht nur, dass das Display größer und deutlich hochauflösender ist, zugleich ist die Uhr sowohl am Gehäuse als auch am Armband kleiner geworden.
Im Alltag ist die Huawei Watch D2 nicht mehr der klobige Klopper, der die Watch D noch war und vermittelte. Trägt man sie am Handgelenk, ist zwar das Armband etwas breiter und dicker als bei den meisten anderen Smartwatches, dies fällt aber kaum auf. Die D2 trägt sich fast genau so angenehm wie andere Smartwatches. Fast, da das Armband mit Manschette etwas fester am Arm anliegt und weniger luftig ist als andere Bänder, weshalb man die Uhr jeden Tag ablegen sollte, damit Luft an die Haut gelangt.

Die Watch D2 ist – anders als die Watch D – alltagstauglich geworden, so dass man sein Blutdruckmessgerät tatsächlich unproblematisch jederzeit mit sich führen kann. Ein enormer Schritt und Zugewinn im Vergleich zur ersten Generation.
Blutdruckmessen mit der Watch D2
Keine Schätzung, sondern Messung
Die Huawei Watch D2 ist als medizinisches Gerät zugelassen, ihre Eignung zum Messen des Blutdrucks also unabhängig geprüft und bestätigt. Hierin unterscheidet sie sich maßgeblich von anderen Smartwatches, die das Blutdruckmessen über eine manuelle Kalibrierung mit einem Manschetten-Messgerät und durch die Nutzung optischer Sensoren mit Hilfe von Algorithmen ermöglichen. Eine solche Bestimmung des Blutdrucks, wie sie beispielsweise von der Samsung Galaxy Watch 7 (Test) geboten wird, wird unter Medizinern als Schätzung, nicht aber als Messung angesehen und hat deshalb medizinisch keine Relevanz.
Mit der Manschette am Handgelenk, die die Watch D2 nutzt, lassen sich hingegen Messungen durchführen, die auch medizinischen Standards standhalten. Ihre Genauigkeit gibt Huawei mit +-3 mmHg an, wobei ein Messbereich des Blutdrucks von 40 bis 230 mmHG unterstützt wird.
Bei der Selbstmessung gilt ein Grenzwert von 135/85 mmHg, ab dem Bluthochdruck anfängt. Normalerweise ist der Blutdruck tagsüber höher als nachts, das sogenannte Dipping, wobei es auch hier unterschiedliche Formen gibt, die gegebenenfalls ärztlich abgeklärt werden müssen.
Einstellbares Armband
Für die Messung muss die Smartwatch mit richtiger Armbandgröße am Handgelenk anliegen, weshalb Huawei erneut eine Schablone zur Einstellung der richtigen Armbandgröße beilegt. Das Armband verfügt über Markierungen, damit sich der Messwert der Schablone einfach übertragen lässt. Die Messung des Blutdrucks sollte im Sitzen nach mehreren Minuten Ruhe, mit ausreichend zeitlichem Abstand zu Essen und Sport mit diagonal vor dem Körper angewinkeltem Arm erfolgen, damit sich die Watch D2 auf Herzhöhe befindet. Wie bei einem klassischen Blutdruckmessgerät wird die Manschette nach dem Starten der Messung aufgepumpt und die Messung vollautomatisch durchgeführt.
ComputerBase hatte während des Tests die Möglichkeit, die Messwerte der Watch D2 von Sanitätern mit der klassischen Blutdruckmessung mit Oberarmmanschette und Stethoskop sowie mit einem batteriebetriebenen Blutdruckmessgerät mit Oberarmmanschette vergleichen zu lassen. Die zeitlich direkt hintereinander ermittelten Werte lagen jeweils nur wenige mmHg auseinander und auch die Sanitäter, die sich zuvor selbst mit der Watch D2 vertraut machen konnten, bestätigten, dass die Messwerte der Huawei Watch D2 in all ihren bisherigen Messungen ein korrektes Ergebnis lieferte.
24-Stunden-Messung mit Watch D2
Der Nutzer hat die Möglichkeit, wahlweise jederzeit eine manuelle Messungen des Blutdrucks anzustoßen, sich zu bestimmten Zeiten an die Messungen erinnern zu lassen – beispielsweise morgens beim Aufstehen und Abends beim Schlafgehen – oder eine 24-stündige automatische Messreihe zu erstellen. Dieses ABPM (ambulatory blood pressure monitoring, ambulantes Blutdruck-Monitoring) misst über 24 Stunden hinweg alle 30 (oder 15) Minuten den Blutdruck und ist die Basis, um eine Aussage darüber zu treffen, ob man an Bluthochdruck leidet oder nicht.
Im Vergleich zu klassischen 24-Stunden-Messungen hat die ABPM mit der Watch D2 gleich mehrere Vorteile:
- Die Watch D2 ist sehr viel kleiner als ein klassisches Blutdruckmessgerät mit Manschette;
- Die Watch D2 trägt sich ohne Schlauch und Oberarmmanschette sehr viel angenehmer
- Die Watch D2 ist sehr viel leiser und im Alltag unauffälliger
- Die Watch D2 stört deshalb beim Schlafen viel weniger
- Die Watch D2 ist immer verfügbar, das ABPM kann jederzeit durchgeführt werden
Bei der ABPM kann der Nutzer wählen, ob die D2 alle 30 Minuten eine Erinnerung an die Messungen senden soll oder aber automatisch die Messung vollzieht. Befindet man sich dann gerade in einer Situation, in der man weder die angedachte Position einnehmen noch stillhalten kann, wird dies erkannt und die Messung automatisch verworfen bzw. mit einem Symbol markiert. Anders als bei klassischen Geräten muss der Nutzer dies nicht mehr selbst vermerken. Um eine aussagekräftige Messreihe über 24 Stunden zu erhalten, müssen auch nicht alle 48 Messungen erfolgreich durchgeführt werden. Der Durchschnitt aller relevanten Messungen ergibt schlussendlich den Blutdruck des Trägers, an dem sich auch Ärzte orientieren können. Der Report lässt sich in der Huawei-Health-App exportieren, um ihm dem Arzt vorlegen zu können.
Generell gilt die Messungen Zuhause beim Nutzer inzwischen als aussagekräftigste und wichtigste Messung, wenn es um die Beurteilung des Blutdrucks geht, wie auch Prof. Dr. Florian Limbourg, ESH/DHL Hypertoniezentrum und Med. Hochschule Hannover, bei einer Veranstaltung in Berlin erläutert. Es falle nicht nur der „Weißkitteleffekt“ weg, bei dem ein Patient beim Arzt wegen Aufregung einen erhöhten Blutdruck aufweise, sondern genauso werden auch tatsächliche Blutdruckpatienten, die bei der einmaligen, punktuellen Messungen beim Arzt einen normalen Blutdruck aufweisen, viel häufiger erkannt.
Die Pumpe hört man im Alltag nicht
Huawei selbst gibt an, dass die Watch D2 bis zu 61 Prozent leiser ist als klassische Blutdruckmessgeräte für die ABPM. Zumindest im Vergleich zu normalen Blutdruckmessgeräten wirkt dies maßlos untertrieben, denn die Pumpe der Watch D2 ist anders als das laute Surren eines Blutdruckmessgerätes im Alltag gar nicht zu hören.
Selbst nachts kann man automatisch Messungen durchführen lassen, ohne sich selbst oder andere zu stören. Beim ABPM hat die Watch D2 den Tester nicht ein einziges Mal geweckt.
Messplan mit Erinnerungen ohne automatische Messung
In der Health-App kann man einen Messplan anlegen, der morgens und abends an das Messen des Blutdrucks erinnert. Man kann in diesem Messplan zwar einstellen, dass man nicht nur morgens und abends an eine Messung erinnert werden möchte – was ehrlicherweise in den meisten Fällen völlig ausreichend ist –, sondern auch individuelle Uhrzeiten für eine Erinnerung hinzufügen, die Messung startet dann aber nicht automatisch, sondern es handelt sich eben nur um eine Erinnerung.
Es ist somit nicht möglich, eine individuelle Messhäufigkeit abseits eines ABPM einzustellen, also beispielsweise, dass die Watch D2 jeden Tag zum Beispiel 8 Messungen des Blutdrucks automatisch durchführen soll, 5 am Tag und 3 in der Nacht. Erinnerungen in der Nacht lassen sich im Messplan nämlich nicht hinterlegen, hier erscheint ein Hinweis, dass die erste Erinnerung nach dem Aufstehen sein muss. In diesem Bereich könnte Huawei mit einem einfachen Update noch mehr Individualisierung für automatische Messungen in der Nacht bieten.
Technik und Funktionen der Watch D2
Abgesehen von ihrer zentralen Funktion Blutdruckmessen ist die Huawei Watch D2 eine klassische Smartwatch, weshalb auf einige Merkmale abseits dieser Besonderheit auch noch genauer eingegangen werden soll.
Fast eine Woche Akkulaufzeit
Die Akkulaufzeit gibt Huawei mit 6 Tagen bei 3 Blutdruckmessungen pro Tag an. Im Test hatte die Watch D2 nach 6 Tagen noch 8 Prozent Akku, die Angabe von Huawei ist somit durchaus realistisch, aber stark von der Anzahl der Blutdruckmessungen abhängig. Führt man ein 24-Stunden-Monitoring des Blutdrucks durch, wird erheblich mehr Akku verbraucht, weshalb auch darauf hingewiesen wird, dass die Smartwatch beim Start zu mindestens 80 Prozent geladen sein sollte, um neben ihren normalen Aufgaben auch die Messungen über 24 Stunden sicherzustellen.

Helles, scharfes Display
Das auf 1,82 Zoll angewachsene AMOLED-Display der Watch D2 bietet in helles und mit 408 × 480 Pixel scharfes Bild, das im Alltag überzeugt. Auch die bei Smartwatches inzwischen etablierte Always-On-Funktion (AOD) kann aktiviert werden und reduziert den Bildschirminhalt auf Uhrzeit und Datum, was die Akkulaufzeit verlängert. Nachts erkennt die Smartwatch, wenn man eingeschlafen ist und deaktiviert das Display automatisch vollständig – auch darum muss man sich nicht mehr kümmern.
Das 2,5D-gewölbte Glas des Displays verhilft der Watch D2 zu einem äußerlich schlankeren Auftreten. Der Übergang in den glänzenden Rahmen des Gehäuses kaschiert zudem, dass die Watch D2 über einen vergleichsweise breiten schwarzen Rand um das Display verfügt, der noch einmal um den Gehäuserand ergänzt wird. Im Alltag stört dies aber nicht.

Bluetooth, GPS und NFC
Bei der Konnektivität bietet die Watch D2 Bluetooth 5.2 für die Verbindung zum Smartphone und GPS für die Ortsbestimmung etwa beim Training. WLAN unterstützt die D2 nicht. Sie ist somit in jedem Fall immer auf eine Verbindung zum Smartphone angewiesen, um Inhalte laden zu können, die eine Internetverbindung voraussetzen. Bluetooth lässt sich aber auch nutzen, um Musik auf die Smartwatch zu laden und von dort wiederzugeben.
Auch über NFC verfügt die Watch D2, mobiles Bezahlen ist in Deutschland mit der Huawei Wallet mangels Partnern aber noch nicht möglich. Huawei arbeitet daran, dies zu ändern.
Lautsprecher und Mikrofon für Telefonie
Wie bei den Unterschieden zur Watch D bereits aufgelistet, verfügt die Watch D2 nun über einen integrierten Lautsprecher und ein Mikrofon, so dass über sie Bluetooth-Telefonie mit einem gekoppelten Smartphone genutzt werden kann. Ohne verbundenes Smartphone ist keine Telefonie möglich, eine eSIM bietet die Smartwatch nicht.
Wasserdicht oder nicht?
Wie die Watch D ist auch die Watch D2 offiziell nach IP68 zertifiziert und somit wasserdicht. Auch das zeitweise Untertauchen der Smartwatch wird von dieser Zertifizierung abgedeckt. Fürs Schwimmen ist sie offiziell dennoch nicht geeignet.
Diesen Angaben folgend schadet es der Manschette nicht, wenn sie zeitweise komplett untergetaucht wird. Dass die Blutdruckmessung unter Wasser nicht gestartet werden sollte, um die Uhr nicht dauerhaft zu beschädigen, dürfte selbstverständlich sein, schließlich saugt die Pumpe Luft an und drückt sie in das Armband, Wasser hat hier nichts zu suchen.
Besonderes Armband nötig
Die Watch D2 kann nicht mit jedem handelsüblichen Armband genutzt werden. Einerseits, weil es breiter ist, andererseits weil Huawei spezielle Anschlüsse und keinen klassischen Stift zur Arretierung nutzt, was auch damit zusammenhängt, dass das Armband der Watch D2 einen zusätzlichen Luft-Anschluss zum Aufpumpen der Manschette aufweist, der sich über den Mechanismus mit dem Gehäuse der Uhr verbindet. Ein anderes Armband zu nutzen, wenn man auf die Blutdruckfunktion gerade verzichten möchte, ist somit nicht ohne weiteres möglich, Huawei wird in Kürze aber zusätzliche Armbänder ohne Manschette anbieten, die man in diesem Fall nutzen kann.
HarmonyOS 5.0 mit Touch, Krone und Taste
Wie erwähnt hat Huawei der Neuauflage nun auch eine Krone spendiert, mit der die Watch D2 bedient werden kann. Mit Touch-Display, Krone und Taste folgt sie somit nun dem bekannten Bedienkonzept. Die Krone dient einerseits als Taste, um die Apps und die zuletzt geöffneten Anwendungen auf dem Bildschirm aufzurufen, kann aber auch gedreht werden, um zu scrollen. Die Funktionstaste ruft standardmäßig die Werte der letzten Blutdruckmessung auf, worüber auch eine neue Messung gestartet werden kann. Auf dem ab Werk eingestellten Zifferblatt der D2 ist aber auch die letzte Messung sofort ersichtlich. Der Nutzer hat aber wieder die Freiheit und Wahl, ein beliebiges anderes Watchface zu nutzen und kann so seinen Fokus bei der Anzeige selbst wählen.
Auch die Huawei Watch D2 bietet flüssige Animationen und eine gute Bedienung über den Bildschirm. Die Huawei Watch D2 setzt auf HarmonyOS 5.0, das über die Huawei-Health-App problemlos mit Updates versorgt wird. HarmonyOS weist viele Parallelen zu Wear OS und watchOS auf und lässt sich intuitiv bedienen, ohne dass es einer langen Eingewöhnungszeit bedarf. Bei vielen Funktionen, die Vitaldaten verarbeiten, muss man auf der Uhr zunächst durch Nutzungsbedingungen und Hinweise navigieren und diese bestätigen, was Dank klarer Schrift und großen Schaltflächen aber unproblematisch ist.
Es fehlt an bekannten Apps auf der Uhr
Doch auch wenn HarmonyOS bei der Bedienung viele Parallelen zu Wear OS von Smartwatches wie der Samsung Galaxy Watch 7 und Google Pixel Watch sowie watchOS der Apple Watch aufweist, sieht es bei den Dritt-Anbieter-Apps weiterhin anders aus. Auf der Watch D2 lassen sich quasi keine bekannten und relevanten Smartwatch-Apps installieren. Die AppGallery, die über die Huawei-Health-App für Android aufgerufen werden kann, bietet ein paar zusätzliche Apps, Smartwatch-Klassiker wie Strava, Spotify oder WhatsApp stehen aber nicht zur Auswahl. Für Spotify gibt es inzwischen immerhin eine Drittanbieter-App, die den Dienst auf die Smartwatch holt. Wer für sein Training eine bestimmte Smartwatch-App und nicht die integrierten Fitness-Funktionen nutzen will, muss hierauf auf der Watch D2 verzichten.
Training und Gesundheitsdaten auch mit Watch D2
Bei den Vitaldaten erfasst die Watch D2 nicht nur den Blutdruck, sondern im Hintergrund fortwährend die Herzfrequenz, die Blutsauerstoffsättigung, die Schlafqualität inklusive Schlafphasen, die Hauttemperatur und den Stress. Auch Schlafapnoe wird über die Atmungsüberwachung im Schlaf erkannt. Zudem lassen sich jederzeit manuell ein EKG und eine Messung zur arteriellen Steifigkeit durchführen, ein Indikator für kardiovaskuläre Erkrankungen.

Statistiken zu den einzelnen Werten lassen sich auf der Smartwatch und in der Huawei-Health-App dann in Diagrammen im Zeitverlauf einsehen.
Im Bereich Fitness setzt Huawei erneut auf die bekannten „Activity Rings“, die vom Nutzer über den Tag hinweg gefüllt werden sollen. Etliche Sportarten lassen sich über die Uhr tracken, wobei sich auch Lauf- und Fitnesskurse und Trainingspläne auf der Uhr nutzen lassen.
Neuer TruSeen-Sensor
Nach dem TruSeen-5.5+-Sensor setzt Huawei in der Watch D2 ebenso wie in der neuen GT 5 und GT 5 Pro auf den TruSeen-6.0-Sensor zur Messung der Vitaldaten am Handgelenk. Dieser soll noch genauer Messungen ermöglichen, wofür Huawei unter anderem eine neue Glasverdunkelungstechnologie an der Unterseite der Smartwatch nutzt, durch die die Signalqualität um über 20 Prozent verbessert werden soll.
Die Messwerte von Huawei-Smartwatches gehörten schon zuvor zu den besten im Smartwatch-Bereich und können sich mit der immer wieder als führend angesehenen Apple Watch messen. Dies gilt auch für den TruSeen-6.0-Sensor, der im Test zu jeder Zeit lückenlose und plausible Messwerte liefert – beispielsweise auch bei hohem Puls, wenn günstigere Smartwatches häufig starke Abweichungen zeigen.
Fazit
Die Huawei Watch D2 macht das Messen des Blutdrucks über eine Handgelenksmanschette in der Smartwatch alltagstauglich. Das Konzept der Watch D aus 2022 wurde konsequent fortgeführt und die Technik weiterentwickelt, so dass neben der Funktion zum Blutdruckmessen mehr Raum für die Smartwatch an sich bleibt. Die Manschette und ihre zusätzlichen Möglichkeiten sieht man der Watch D2 im Alltag zunächst gar nicht an.
Die Huawei Watch D2 ist vor allem für all jene eine echte Bereicherung im Alltag, die Bluthochdruck haben und regelmäßig ihren Blutdruck überprüfen und im Auge haben wollen bzw. müssen. Die Watch D2 sorgt dafür, dass man diesen immer und überall zuverlässig und mit medizinisch anerkannter und bestätigter Genauigkeit messen kann, ohne ein im Vergleich zur Smartwatch klobiges Blutdruckmessgerät mitführen zu müssen. Im Alltag kann dies für Betroffene ein enormer Gewinn sein, nicht nur an Komfort.
Bluthochdruck betrifft 75 Prozent der 75-Jährigen, doch gerade bei Jüngeren zwischen 20 und 30 Jahren ist die Dunkelziffer hoch, da in dieser Altersgruppe viel seltener Blutdruckmessungen durchgeführt werden. Unabhängig von der Huawei Watch D2 sollte jeder, auch wenn er bisher nicht an Bluthochdruck leidet, regelmäßig seinen Blutdruck messen – am besten zuhause. Deswegen und solange man nicht darunter leidet, gleich eine Huawei Watch D2 zu kaufen, erscheint aber auch nach dem Test übertrieben.
Dennoch ist ein ambulantes Blutdruck-Monitoring über 24 Stunden mit der Watch D2 eine durchaus aufschlussreiche Erfahrung über den eigenen Blutdruck, wenn man sich bisher mit dieser Thematik noch nicht beschäftigt hat. Und die Bestätigung danach, dass man nicht an Bluthochdruck leidet, durchaus beruhigend.
Die Huawei Watch D2 ist somit für all jene eine echte Option, die häufig ihren Blutdruck messen und dies möglichst überall, zu jeder Zeit und mit möglichst viel Komfort tun möchten. Einschnitte bei der Smartwatch sind mit der Watch D2 anders als noch bei der Watch D damit nicht mehr verbunden, denn auch all ihre Aufgaben als klassische Smartwatch erfüllt die Watch D2 hervorragend. Auf ein Huawei- oder ein Android-Smartphone ist man dabei nicht angewiesen, denn die Watch D2 lässt sich problemlos auch mit einem iPhone und iOS nutzen. Mit 399 Euro* ist die Huawei Watch D2 für ihr Alleinstellungsmerkmal nicht einmal besonders teuer.
- Hervorragende Blutdruckmessung
- Hervorragendes OLED-Display
- Lange Akkulaufzeit
- Flüssiges HarmonyOS 5.0
- EKG, Temperatur-, SpO2-, Herzfrequenz- und Schlafqualitätsmessung sowie Schlafapnoe
- Genaue Gesundheitsdaten, detaillierte Analysen
- Sehr gute Verarbeitungsqualität
- Telefonie und Musik über die Smartwatch
- Gute App
- Alle bekannten Apps fehlen
- Gar keine zusätzlichen Apps unter iOS
- Bezahlfunktion ab Ende 2024

ComputerBase hat die Watch D2 leihweise unter NDA von Huawei zum Testen erhalten. Eine Einflussnahme des Herstellers auf den Test fand nicht statt, eine Verpflichtung zur Veröffentlichung bestand nicht. Die einzige Vorgabe war der frühestmögliche Veröffentlichungszeitpunkt.
(*) Bei den mit Sternchen markierten Links handelt es sich um Affiliate-Links. Im Fall einer Bestellung über einen solchen Link wird ComputerBase am Verkaufserlös beteiligt, ohne dass der Preis für den Kunden steigt.
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OpenWrt 24.10.4: Update behebt Fehler und erweitert Zahl unterstützter Router
Die alternative Router-Firmware OpenWrt hat ein Update auf Version 24.10.4 erhalten. Neben zahlreichen Fehlerbehebungen wurde auch die Geräte-Unterstützung erweitert, wodurch insbesondere die Lebenszeit älterer Router verlängert wird, wenn die originale Software durch die neue Firmware ersetzt wird.
Kernkomponenten aktualisiert
Mit der aktuellen Version haben die zentralen Systemkomponenten umfassende Aktualisierungen erhalten, um die Firmware auf den neuesten Stand zu bringen. So wurde der Linux-Kernel auf Version 6.6.110 angehoben, OpenSSL von 3.0.17 auf 3.0.18 aktualisiert, das Linux-Subsystem mac80211 von Version 6.12.44 auf 6.12.52 gebracht sowie odhcpd von 2024-05-08 auf 2025-10-02, ubus von 2025-07-02 auf 2025-10-17 und mbedtls von 3.6.4 auf 3.6.5 aktualisiert. Diese Anpassungen sollen auch künftig die Sicherheit und Stabilität des Systems sicherstellen.
Schwerwiegende Schwachstellen behoben
Darüber hinaus wurden zwei schwerwiegende Sicherheitslücken geschlossen: Die mit der Kennung CVE-2025-62525 erfasste Schwachstelle erlaubte es lokalen Benutzern, über die Ioctls des ltq-ptm-Treibers beliebigen Kernel-Speicher zu lesen oder zu schreiben, indem sie die Ioctls des ltq-ptm-Treibers verwenden, der ansonsten zur Steuerung des Datenpfads des DSL-Anschlusses genutzt wird. Eine weitere Lücke mit der Bezeichnung CVE-2025-62526 verursachte einen Heap-Pufferüberlauf im Modul ubusd und ermöglichte Angreifern, unter bestimmten Bedingungen Schadcode im Kontext des ubus-Daemons auszuführen. Beide Sicherheitsprobleme wurden laut den Entwicklern in OpenWrt 24.10.4 behoben.
Umfangreiche Fehlerbeseitigungen
Auch verschiedene Router-Modelle profitieren von gezielten Korrekturen. So wurde beim TP-Link Archer C59 v1 und C60 v1 ein Fehler im 5-GHz-WLAN beseitigt, beim Linksys WHW01 die MAC-Adresse sowie LED-Konfiguration verbessert und beim Aerohive BR200-WP die Flash-Nutzung optimiert. Der Hongdian H7920 erhielt zudem einen Fix für die Pin-Konfiguration und MAC-Adressen. Im Kernel selbst wurde ein Problem mit dem SMB-Zugriff von Linux-Clients korrigiert.
Die vollständige Liste der Änderungen und neu unterstützten Geräte kann den ausführlichen Release Notes entnommen werden.
Fallstricke bei Updates zu beachten
Für ein reibungsloses Update gilt es, einige Punkte zu beachten. Nutzer können Sysupgrade verwenden, um ein Gerät von Version 23.05 auf 24.10 zu aktualisieren, wobei die bestehende Konfiguration laut den Entwicklern in den meisten Fällen erhalten bleiben sollte. Ein direktes Upgrade von Version 22.03 auf 24.10 wird jedoch nicht unterstützt, weshalb der Zwischenschritt über 23.05 erforderlich ist.
Bei bestimmten Geräten kann es zudem zu Kompatibilitätsproblemen kommen: Router mit Qualcomm Atheros IPQ806X SoC besitzen keinen automatischen Migrationspfad für das ipq806x-Target, da hier auf DSA umgestellt wurde. Besitzer eines Linksys E8450, auch als Belkin RT3200 bekannt, müssen bei Verwendung von OpenWrt 23.05 oder älter die Installer-Version v1.1.3 oder höher einsetzen, um das UBI-Layout für Version 24.10 neu zu strukturieren. Nutzer eines Zyxel-Switches der GS1900-Serie mit OpenWrt 23.05 oder früher müssen aufgrund eines geänderten Partitionslayouts eine neue Werksinstallation mit dem initramfs-Image durchführen.
Ab sofort verfügbar
OpenWrt 24.10.4 steht ab sofort auf der Website des Projekts zum Download bereit. Alternativ steht erneut über den Link am Ende dieser Meldung auch der Bezug aus dem Download-Bereich von ComputerBase zur Verfügung.
Downloads
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4,4 Sterne
OpenWrt (zwischenzeitlich LEDE) ist eine Linux-Distribution für WLAN-Router.
- Version 24.10.4
- Version 23.05.6
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Virtualisierung: VirtualBox 7.2.4 behebt vor allem Fehler
Oracle hat VirtualBox in Version 7.2.4 veröffentlicht, bei der es sich um ein reines Wartungsupdate handelt. Neue Funktionen sind nicht enthalten, stattdessen wurden ausschließlich Fehlerbehebungen vorgenommen.
So wurde unter anderem ein Problem beseitigt, das in der Vergangenheit zu einem Absturz des VirtualBox VM Managers führen konnte, wenn der Host aus dem Ruhezustand zurückkehrte. Außerdem hat Oracle einen Fehler korrigiert, durch den mehrere Regeln zur Portweiterleitung die NAT-Funktionalität beeinträchtigten. Beide Probleme sollen in der korrigierten Version nun nicht mehr auftreten.
Bei den Windows Guest Additions hat Oracle weitere Korrekturen vorgenommen, um sicherzustellen, dass die Installation in einem Windows XP SP2-Gast künftig nicht mehr fehlschlägt. Für die Linux Guest Additions wurden Anpassungen für die Kernel-Versionen RHEL 9.6 und 9.7 ergänzt, während bei Linux Host und Guest die Unterstützung für Kernel 6.18 begonnen hat.
Die Bedienoberfläche bietet zudem eine aktualisierte Sprachunterstützung für traditionelles Chinesisch, Griechisch, Schwedisch, Ungarisch und Indonesisch.
Alle Änderungen und Fehlerbehebungen können wie immer den Release Notes entnommen werden.
Ab sofort erhältlich
VirtualBox 7.2.4 ist ab sofort über die Website des Herstellers erhältlich. Alternativ kann die neue Version auch bequem über den Link am Ende dieser Meldung aus dem Download-Bereich von ComputerBase bezogen werden.
Downloads
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4,5 Sterne
VirtualBox ist ein kostenloses Virtualisierungsprogramm für Windows, Linux und macOS.
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