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Keine Deals für Trumps Tech-Bros: Pausder appelliert an EU-Chefin


Die USA wollen beim EU Digitalgesetz mitreden. Dafür signalisieren sie Bewegung bei den Zölllen. Startupverbände werfen ein: Das Gesetz sei zu wichtig um damit zu dealen.

Die Vorstandsvorsitzende des Startup-Verbandes Verena Pausder will keinen „Kuhhandel“ zwischen EU und USA in Sachen Digitalgesetz sehen - und sagt das auch ganz klar so.

Die Vorstandsvorsitzende des Startup-Verbandes Verena Pausder will keinen „Kuhhandel“ zwischen EU und USA in Sachen Digitalgesetz sehen – und sagt das auch ganz klar so.
Patrycia Lukas

Nicht weich werden, Kante zeigen. So könnte man die Botschaft zusammenfassen, die Verena Pausder, Vorstandsvorsitzende des deutschen Startup-Verbandes, am Donnerstag an die EU-Kommission in Brüssel gesendet hat. „Einen solchen Kuhhandel darf es nicht geben“, lässt Pausder sich in einer Pressemitteilung ihres Verbandes zitieren.

Kein Trump-Deal in dieser Sache

Sie wendet sich damit gegen die möglicherweise drohende Einmischung US-Tech-Konzerne und der US-Regierung in die Gestaltung des EU Digitalgesetzes. Trump soll, wie er es eben macht, auch hier eine Art „Deal“ vorgeschlagen haben: Im Rahmen der Zollverhandlungen soll er Vorschläge eingebracht haben, nach denen auf die Durchsetzung des Digital Markets Acts (DMA) für US-Digitalkonzerne zumindest zeitweise verzichtet werden sollte.

US-Präsident Donald Trump

US-Präsident Donald Trump
Getty Images/Chip Somodevilla

Sprich: Er bewegt sich bei Zöllen auf EU-Güter, die EU reguliert im Gegenzug US-Techfirmen deutlich weniger. Jüngst hatte die EU hohe Strafen gegen Apple und den Facebook-Konzern Meta verhängt – das könnte dann womöglich nicht mehr passieren. 

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Die Europäische Union erweckte den Eindruck, sie könne sich dem wirtschaftlichen Druck der USA in dieser Sache beugen. Für Pausder ein klares No-Go: „Das würde die Bemühungen der EU um eine digitale Souveränität Europas völlig konterkarieren. Die Einhaltung unserer Regeln und Gesetze – und damit die Rechtsstaatlichkeit in der Europäischen Union – darf nicht zur Verhandlungsmasse verkommen.”

EU-Chefin Ursula von der Leyen

EU-Chefin Ursula von der Leyen
picture alliance / NurPhoto | Jonathan Raa

Gemeinsam mit anderen europäischen Startupverbänden wie der Italian Tech Alliance und France Digitale hat Pausder einen an Ursula von der Leyen und ihre Vertreter adressierten offenen Brief geschrieben. Sie warnen vor möglichen Kompromissen beim Digital Markets Act. „Der DMA ist kein geopolitisches Manöver und darf auch nicht zu einem solchen werden“, schreiben die Unterzeichner.

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Was dahinter steckt: Der DMA, der seit März 2024 in Kraft ist, soll für mehr Wettbewerb bei digitalen Diensten sorgen. Grundannahme ist, dass manche große Plattformbetreiber so mächtig seien, dass sie ihre Marktposition zementieren könnten. Das Gesetz soll dies mit Regeln für Gatekeeper (Torwächter) aufbrechen. Die Kommission hat eine Reihe von Gatekeeper-Diensten von Unternehmen ausgemacht, darunter die US-Tech-Riesen Apple, Amazon, Microsoft, Alphabet und Meta. Mit der Verordnung sollen auch Verbraucher gestärkt werden, indem sie etwa von niedrigeren Preisen und besserem Datenschutz profitieren.

Amazon-Gründer Jeff Bezos, Apple-Chef Tim Cook, Google-Chef Sundar Pichai and Facebook-Chef Mark Zuckerberg (v.l.)

Amazon-Gründer Jeff Bezos, Apple-Chef Tim Cook, Google-Chef Sundar Pichai and Facebook-Chef Mark Zuckerberg (v.l.)
AP Photo/Pablo Martinez Monsivais, Evan Vucci, Jeff Chiu, Jens Meyer

Erst im April hatte die EU-Kommission das Digitalgesetz eingesetzt und dreistellige Millionenstrafen gegen Apple und Meta verhängt. Das Vorgehen der Europäer sorgt immer wieder für Ärger in den USA und birgt Sprengkraft im Zollstreit. Der Vorsitzende der US-Bundeshandelskommission, Andrew Ferguson, hatte jüngst den DMA als eine Form der Besteuerung von US-Unternehmen kritisiert. 

Zeit für Verhandlungen im Zollstreit knapp

Zuletzt hatte das „Wall Street Journal“ berichtet, die EU und die USA näherten sich bei nicht tarifären Handelsfragen von Regulierungen bis hin zur Behandlung von US-Techkonzernen einer Einigung. Der Entwurf scheine fast final, könne sich aber noch ändern.

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Das alarmiert die Digitalbranche: „Wenn die EU europäische Technologie-Champions fördern will, darf sie nicht gleichzeitig die zentralen regulatorischen Grundlagen für faire digitale Märkte untergraben“, warnen die Verbände in dem Brief. Der DMA sei für Wachstumsfirmen in Europa „ein elementares Instrument, um faire Wettbewerbsbedingungen, Marktzugang und damit Innovation zu gewährleisten“. Mit ihrer jüngsten Strategie für Startups wolle die Kommission selbst bessere Bedingungen für innovative Unternehmen schaffen.

Pausder Punkt ist klar

Verena Pausders Standpunkt hier ist unumstößlich. Bereits im März dieses Jahres sagte die bekennende Europäerin im Interview mit Gründerszene: „Startups brauchen ein starkes wirtschaftliches Umfeld – und das ist direkt mit geopolitischen Fragen verbunden. Europa muss unabhängiger von den Big Tech Unternehmen aus den USA werden, eigene Tech-Champions aufbauen und Innovation als Standortvorteil begreifen.“ 

mit Material von dpa

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How to Rebranding – vom Startup zum Grownup


Jedes erfolgreiche Startup durchläuft diesen Moment: Das Team wächst, das Produkt entwickelt sich weiter und die Kundschaft besteht längst nicht mehr nur aus Early Adopters. Kurz gesagt: Das Unternehmen ist erwachsen geworden. Doch wie sieht es mit dem Branding aus? Oft wirkt es noch wie am ersten Pitch-Tag. Irgendwann spiegelt der Markenauftritt dann nicht mehr wider, was das Unternehmen heute wirklich ist.

So war es auch bei uns bei Flexvelop. Wir waren längst mehr als ein FinTech für Startups. Unser Produkt war gereift und unsere Wirkung spürbar gewachsen. Doch unser visueller Auftritt war in eine andere Richtung eingeschlagen. Deshalb haben wir unser Branding neu gedacht – komplett inhouse.

Wie schafft man es, diesen Wandel von innen heraus glaubwürdig und schnell zu gestalten? Wir haben unseren Weg in fünf Schritten dokumentiert – als Inspiration für alle Gründer:innen, die Ähnliches vorhaben.

Step 1: Endlich Aufwachen

Der erste Schritt ist zwar nicht angenehm, aber notwendig: ehrlich hinschauen. Bei uns hat die wachsende Diskrepanz zwischen Eigen- und Fremdwahrnehmung wehgetan. Intern hielten wir uns für den perfekten Mix aus Seriosität und Witz. Von außen wurde dieser Witz jedoch als billig empfunden. Extern wurden wir öfter mit der Frage konfrontiert: “Ihr macht was mit Startups, oder?” Wenn Menschen draußen nicht mehr genau erfassen können, wer du bist und wofür du stehst, ist das ein klares Signal für Veränderung.

Step 2: Strategische Ausrichtung

Unser Startpunkt war ein Workshop während unserer Workation in Spanien. Ursprünglich wollten wir nur unserer Landingpage unter Palmen einen frischen Look verpassen. Doch dann kam der Einwand unseres Gründers: “Wenn wir schon dabei sind … wieso nicht gleich neu denken?” Und so nahm das Rebranding seinen Lauf. Dass alle von Anfang an mit an Bord waren, machte den Prozess zu einem gemeinsamen Projekt. Diese frühe Einbindung zahlte sich später in Form hoher Akzeptanz aus.

Das sollte man vorher wissen: Wer übernimmt welche Aufgabe? Welche Deadlines sind realistisch? Ein durchdachtes Briefing ist Gold wert. Am wichtigsten ist es aber, das gesamte Team frühzeitig einzubeziehen!

Step 3: Ideen sichtbar machen

Wir sind alle visuelle Menschen. Es ist sehr wichtig, Ideen auch in einer frühen Phase sichtbar zu machen. Ob Figma, Illustrator oder InDesign: Das Tool ist Nebensache. Wir haben zunächst mit Moodboards gearbeitet und dann Stylescapes entwickelt, um die Wirkung von Farben, Formen, Typografie und Sprache im Zusammenspiel zu erleben.

Unsere wichtigste Erkenntnis: Wenn das eigene Team über Designkompetenz verfügt, sollte man diese unbedingt nutzen. Bei uns kam das komplette Design aus dem eigenen Haus. Das sorgte für Nähe zum Produkt, verkürzte die Feedbackschleifen und vor allem: Es fühlte sich authentisch an.

Step 4: Touchpoints aktualisieren

Erst wenn sich ein gutes Rebranding durch alle Auftritte zieht, entfaltet es seine volle Wirkung. Das beginnt bei der Website und geht weiter mit Pitchdecks, Dashboards, E-Mail-Signaturen, Präsentationen und Onboarding-Materialien. Jeder einzelne Touchpoint zählt. Bei begrenzten Kapazitäten bedeutet das: Prioritäten setzen, Zuständigkeiten klären und realistische Zeitpläne erstellen. Die Detailarbeit ist oft aufwendiger als gedacht. Genau hier zeigt sich übrigens der Unterschied zwischen einem reinen Makeover und einem echten Rebranding.

Step 5: Kontinuität sichern

Das Branding sollte nie abgeschlossen sein, sondern sich mit jedem Projekt weiterentwickeln. Damit der neue Markenauftritt langfristig konsistent bleibt, sind ein klar definiertes Wirkungsziel und eine gemeinsame Haltung im Team entscheidend. Es geht nicht darum, jede Kleinigkeit zu kontrollieren, sondern darum, dass alle verstehen, worum es der Marke wirklich geht – und das im Alltag mittragen. Für uns soll jede Veränderung dazu beitragen, mehr wie eine Bank wahrgenommen zu werden.

Der große Aha-Moment kam bei uns mit einer finalen Präsentation, in der wir den Weg von den ersten Moodboards bis zum fertigen Markenbild transparent gemacht haben. Vor allem die Visualisierung der Schritte hat alle im Team von den Ideen überzeugt. Parallel haben wir mit der Umsetzung über alle Kanäle begonnen. Wir haben uns für einen sukzessiven Launch des Rebrandings entschieden. Schritt für Schritt, um notfalls gegensteuern zu können.

Persönliche Learnings

Ein Rebranding hat Auswirkungen auf alle Bereiche des Unternehmens. Die vielen kleinen Anpassungen kosten Zeit, das solltest du nicht unterschätzen.

Zum Schluss noch ein Gedanke: Deine Kundinnen und Kunden nehmen Veränderungen oft gelassener hin als du selbst. Für sie ist es meistens ein “Ah, cool, neu”. Für dich ist es vielleicht eher ein “Was, wenn das nicht gut ankommt?” Mein Tipp: weniger auf Drama hören, mehr Vertrauen. Wenn Ideen und Strategie stimmt, trägt auch der neue Look.

Über den Autor
Timo Küsel ist Chief Design Officer und Co-Founder bei Flexvelop.

WELCOME TO STARTUPLAND


SAVE THE DATE: Am 5. November findet unsere zweite STARTUPLAND statt. Es erwartet Euch wieder eine faszinierende Reise in die Startup-Szene – mit Vorträgen von erfolgreichen Gründer:innen, lehrreichen Interviews und Pitches, die begeistern. Mehr über Startupland

Startup-Jobs: Auf der Suche nach einer neuen Herausforderung? In der unserer Jobbörse findet Ihr Stellenanzeigen von Startups und Unternehmen.

Foto (oben): Shutterstock



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Wiz-Gründer im Interview: Google will sein Startup für 32 Milliarden kaufen


Wiz-Gründer im Interview: Google will sein Startup für 32 Milliarden kaufen

Yinon Costica hat an verschiedenen Universitäten Physik, Mathematik, Informatik und Verteidigungstechnologien studiert.
WIZ

Mitte März platzte eine der spektakulärsten Meldungen des Jahres: Google will für 32 Milliarden Dollar das Startup Wiz kaufen – die größte Übernahme in der Geschichte des Suchmaschinen-Giganten.

Wiz‘ Story dahinter liest sich wie aus einem Silicon-Valley-Drehbuch: Gegründet wurde das Unternehmen erst 2020 von vier ehemaligen Mitgliedern der israelischen Eliteeinheit 8200. Die Gründer sind keine Unbekannten: Schon zuvor hatten sie das Cybersecurity-Unternehmen Adallom aufgebaut und für 320 Millionen Dollar an Microsoft verkauft.

Mit Wiz legten sie dann ein noch rasanteres Tempo hin:

  • 2021: Nur zwölf Monate nach Gründung steigt Wiz mit einer Milliardenbewertung zum Unicorn auf.
  • 2022: Nach anderthalb Jahren knackt das Startup die Umsatzmarke von 100 Millionen Dollar.
  • 2023: Wiz erreicht einen Marktwert von über zehn Milliarden Dollar – schneller als jedes andere israelische Startup zuvor.

Das Geschäftsmodell: Wiz bietet eine Plattform, die Unternehmen Einblick in ihre Cloud-Umgebungen gibt – natürlich mit KI-gestützten Funktionen. Kunden sollen damit nicht nur Sicherheitslücken erkennen, sondern auch komplexe Risikokombinationen verstehen und beheben können.

Der Deal mit Google macht die Gründer selbst zu Milliardären – und Wiz zu einer der größten Erfolgsstorys aus der globalen Startup-Welt.

Gründerszene hat mit Co-Gründer Yinon Costica über die Zukunft von Wiz, den Wirtschaftsstandort Deutschland und seine wichtigsten Ratschläge an Gründer gesprochen.

„Wir hatten schon sehr früh das Gefühl, dass Wiz groß werden könnte“, erinnert sich Costica. „Obwohl wir mit einer anderen Idee gestartet sind, haben uns Kundengespräche schnell zu dem geführt, was Wiz heute ist.“ Erstes Learning für Gründer: Darauf achten, was der Markt will.



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Rüstungs-Unicorn Helsing will unbemannten Kampfjet bauen


Das Münchner Defense-Tech Helsing hat heute seine Pläne für einen autonomen Kampf-Jet vorgestellt. In vier Jahren soll er in Serie produziert werden können.

Rüstungs-Unicorn Helsing will unbemannten Kampfjet bauen

Das Kampfflugzeug „CA-1 Europa“.
Helsing

Das Defense-Tech-Startup Helsing plant, ein unbemanntes Kampfflugzeug namens „CA-1 Europa“ zu entwickeln. Das hat das Startup in einer Unternehmensmitteilung verkündet.

Der Jet soll autonom fliegen und mittels Helsings-KI „Centaur“ gesteuert werden. Das Design stellte das Startup heute am Standort der Helsing-Tochter Grob Aircraft in Tussenhausen vor. Mit dabei: Markus Söder.

Kampfjet soll in vier Jahren serienreif sein

Bei „CA-1 Europa“ handelt es sich laut Unternehmensangaben um einen Mehrzweckjet, der für den Einsatz allein oder im Schwarm ausgelegt ist. Der Jet verfüge außerdem über ein flexibles Softwarebetriebssystem und könne mit unterschiedlichen Sensoren, Schutzsystemen und Bewaffnung ausgestattet werden.

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Nach Angaben von Helsing ist die Plattform für vielfältige Missionen geeignet, auch „für die präzise Bekämpfung von Zielen in der Tiefe des gegnerischen Raumes“. Innerhalb von vier Jahren will Helsing mit der Entwicklung des Kampfflugzeugs so weit sein, um es in Serie produzieren zu lassen. Bei der Entwicklung und Produktion setze Helsing auf Industriepartner aus Europa.

Helsing: Bewertung bei 12 Milliarden Euro

Helsing hat seit seiner Gründung 2021 bislang 1,6 Milliarden Euro an Investorengeldern eingesammelt. Erst im Juni dieses Jahres hat das Startup eine Finanzierungsrunde in Höhe von 600 Millionen Euro abgeschlossen. Investiert hat auch Spotify-Gründer Daniel Ek.

Mit dieser Finanzierung erreichte Helsing eine Bewertung von 12 Milliarden Euro. Bereits vor zwei Jahren knackte das Defense-Tech zum ersten Mal die Milliardenbewertung und wurde Deutschlands erstes Rüstungs-Unicorn.

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