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KI für deutsche Verwaltung: SAP will OpenAI-Modelle in Deutschland anbieten

Um KI-Dienste für die deutsche Verwaltung anbieten zu können, kooperiert OpenAI nun mit SAP. Wie schon bei der Kooperation mit Microsoft ist es die SAP-Tochter Delos Cloud, die die Infrastruktur stellt und die Technologie von Azure nutzt.
Das Angebot, das unter dem Titel OpenAI for Germany läuft, richtet sich an Behörden, die Verwaltung sowie Forschungseinrichtungen. Das Versprechen: Man kann die Dienste der amerikanischen Tech-Firmen nutzen und trotzdem deutsche Vorgaben wie die im Bereich des Datenschutzes einhalten.
Der Startschuss für SAPs KI-Cloud mit OpenAI-Diensten soll 2026 erfolgen. Bis dahin will Delos bei der Infrastruktur nachrüsten. Die Rechenzentren will man „um 4.000 GPUs für KI-Dienste“ erweitern. Um welche Modelle es sich handelt, wird in der Pressemitteilung nicht mitgeteilt.
SAP bietet Microsoft-Dienste
Dass Microsofts Azure-Technologie in den Rechenzentren von Delos läuft, ist nicht neu. Einen ähnlichen Ansatz verfolgen Microsoft und SAP bereits bei Microsoft 365. Den Office-Cloud-Dienst will man ebenfalls direkt auf deutschen Servern laufen lassen, verantwortlich für den Betrieb ist zudem ein deutscher Betreiber. Microsoft lizenziert die Technologie lediglich. Es ist ein Umweg für mehr Rechtssicherheit.
Inwieweit sich Microsofts Cloud-Dienste mit den deutschen Vorgaben vereinbaren lassen, ist immer wieder strittig. Das Kernproblem ist, dass Daten aus Deutschland in die USA übermittelt werden können. Die Trump-Regierung sowie amerikanische Gesetze wie der Cloud Act verstärken die Sorge.
- Kritik an SAP-Cloud für Microsoft 365: Bund wird Abhängigkeit der Verwaltung von Microsoft verstärken
Datenschützer und Bürgerrechtler kritisieren das Angebot. Selbst wenn regulatorische Vorgaben eingehalten werden, bestehe bei der Software immer noch keine Souveränität. Man bleibe im Microsoft-Ökosystem und verstärke auf diese Weise die ohnehin bestehenden Abhängigkeiten.