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Entwicklung & Code

KI macht Entwickler ersetzbar: Wer künftig gebraucht wird – und wer nicht


Dieses Thema richtet sich an zwei ganz unterschiedliche Zielgruppen: zum einen an Sie, wenn Sie Entwicklerin oder Entwickler sind, weil es darüber entscheidet, ob Sie mittel- bis langfristig Ihren Arbeitsplatz behalten. Zum anderen jedoch auch an Sie, wenn Sie Unternehmerin, Unternehmer oder eine Führungskraft sind, weil ich Ihnen in diesem Beitrag erklären werde, wie Sie Ihr Unternehmen und Ihre Teams künftig deutlich effizienter aufstellen können.


the next big thing – Golo Roden

the next big thing – Golo Roden

Golo Roden ist Gründer und CTO von the native web GmbH. Er beschäftigt sich mit der Konzeption und Entwicklung von Web- und Cloud-Anwendungen sowie -APIs, mit einem Schwerpunkt auf Event-getriebenen und Service-basierten verteilten Architekturen. Sein Leitsatz lautet, dass Softwareentwicklung kein Selbstzweck ist, sondern immer einer zugrundeliegenden Fachlichkeit folgen muss.

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Der perfekte neue Entwickler // deutsch

Das klingt dramatisch? Das ist es auch. Denn was sich in den letzten Monaten bei künstlicher Intelligenz entwickelt hat, wird die Softwareentwicklung wesentlich radikaler verändern, als die meisten derzeit ahnen. Bevor Sie nun denken: „Das ist doch nur der nächste Hype“, überlegen Sie bitte, wie es damals mit dem Internet war. Oder mit mobilen Apps. Oder mit der Cloud. Alle, die das damals ignoriert haben, gibt es heute praktisch nicht mehr. Diese Unternehmen haben den Anschluss verpasst. Genau dasselbe geschieht jetzt mit KI – nur in deutlich stärkerer Form.

Warum formuliere ich das so drastisch? Ganz einfach: Wir sind gerade dabei, die Art und Weise, wie wir Software entwickeln, vollständig umzubauen. Die meisten haben das bislang jedoch noch gar nicht richtig bemerkt.

Ein Beispiel: GitHub hat vor Kurzem etwas vorgestellt, das für viele Entwicklerinnen und Entwickler – ebenso wie für viele Unternehmen – ein absoluter Gamechanger ist. Sie können dort nun ein Issue nicht mehr nur einer Person zuweisen, sondern auch direkt an die GitHub-eigene KI namens Copilot. Copilot nimmt sich dann dieses Issue, arbeitet komplett eigenständig im Hintergrund und meldet sich nach 10 bis 30 Minuten mit einem fertigen Pull Request zurück. Darin befindet sich der neue Code, inklusive angepasster und erweiterter Tests, ebenso wie die aktualisierte Dokumentation. Alles sogar gelintet, formatiert und lauffähig. Einfach so.

Überlegen Sie sich das einmal: Früher hätten Sie eine solche Aufgabe vielleicht einer Junior-Entwicklerin oder einem Junior-Entwickler gegeben. Diese Person hätte dann zwei Tage daran gearbeitet, anschließend hätte es einen Review gegeben, danach Anpassungen – das Ganze wäre in mehreren Iterationen abgelaufen. Heute erledigt Copilot das innerhalb von 20 Minuten. Copilot wird dabei weder müde noch krank, Copilot möchte keinen Urlaub und so weiter.

Das ist keine Zukunftsmusik. Diese Technologie funktioniert bereits heute. Vor allem aber: Sie funktioniert erschreckend gut. Wir bei the native web haben Copilot in den vergangenen Wochen intensiv getestet und ausprobiert. Selbstverständlich liegt die KI manchmal daneben und produziert Code, der, gelinde gesagt, etwas merkwürdig ist. Mitunter versteht die KI auch noch nicht vollständig, was genau der Business Case ist. Doch das wird sich zukünftig kontinuierlich verbessern. In spätestens zwei Jahren wird diese KI-gestützte Arbeitsweise vermutlich der Standard sein. Dann stellt sich die Frage: Sind Sie darauf vorbereitet? Denn wie gesagt: Das ist kein Buzzword und kein Spielzeug. Das ist die neue Realität. Diese verändert gerade still und leise, wie Softwareentwicklung funktioniert – und zwar sehr viel radikaler, als die meisten ahnen.

Was bedeutet das nun konkret für Sie als Entwicklerin oder als Entwickler? Es ist ganz einfach: Wer lediglich Code schreibt, ohne wirklich zu verstehen, was sie oder er im Detail eigentlich macht, wer keine Weitsicht besitzt, keine Konsequenzen abschätzen kann und keine Architektur und keine Strategien entwickelt, wird durch die KI ersetzt. Und das geschieht nicht irgendwann, sondern demnächst. Der Grund liegt darin, dass es schneller, günstiger und präziser ist, die Aufgabe direkt der KI zu übergeben, statt sie erst Ihnen erklären zu müssen.

Anders gesagt: Wenn Sie sich nicht weiterentwickeln, werden Sie über kurz oder lang schlichtweg nicht mehr gebraucht. Denn das ist das eigentliche Problem: Möchten Sie wirklich in einer Rolle arbeiten, in der eine KI Entscheidungen für Sie trifft, die Sie später nicht mehr nachvollziehen können? Oder in der Sie noch nicht einmal einschätzen können, ob das generierte Ergebnis robust und langfristig tragfähig ist? Deshalb noch einmal: Wenn Sie nicht lernen, KI sinnvoll einzusetzen, wird Sie KI irgendwann ersetzen.

Übrigens: Genau darüber haben wir vor zwei Wochen bereits gesprochen. Damals ging es um einen Entwickler, der Code abgeliefert hat, den er selbst nicht verstanden hat, weil er lediglich eins zu eins übernommen hat, was ihm die KI vorgeschlagen hatte.

Für Sie als Unternehmerin oder Unternehmer bedeutet das gleichzeitig: Sie können Ihre Projekte künftig theoretisch wesentlich schneller und günstiger realisieren. Sie können Ihr Unternehmen deutlich effizienter aufstellen – und sie müssen das sogar, denn die Konkurrenz schläft nicht. Dazu ist jedoch erforderlich, dass Sie Ihre Teams richtig aufstellen, dass Sie die richtigen Personen fördern, dass Sie die Strukturen schaffen, die es ermöglichen, KI sinnvoll einzusetzen.

Genau an diesem Punkt liegt das Problem: Viele Unternehmen laufen derzeit KI nämlich lediglich als Buzzword hinterher. Weil es gerade schick klingt und weil es jeder irgendwie in seinem Pitchdeck haben möchte. Was wir immer wieder feststellen: Kaum jemand hat bislang wirklich verstanden, worauf es in diesem Zusammenhang ankommt. Kaum ein Unternehmen erkennt, welche Prozesse sie anpassen müssten, wen sie in ihren Teams weiterentwickeln sollten und welche Skills in Zukunft wirklich entscheidend sein werden. Genau das wird für viele Unternehmen über kurz oder lang extrem teuer werden.

Damit das alles für Sie möglichst eine gute Zukunft hat, benötigen Sie vor allem zwei Dinge.

Erstens: Entwicklerinnen und Entwickler müssen in der Tiefe verstehen, was sie tagtäglich machen. Unternehmen brauchen Menschen, die nicht nur Code schreiben, sondern die in der Lage sind, Architektur, Fachlichkeit und auch Konsequenzen zu durchdenken. Die dazu fähig sind, einen Vorschlag von Copilot zu überprüfen und nicht nur formal abzunicken, sondern tatsächlich zu entscheiden, ob das eine passende und adäquate Lösung ist – unter Berücksichtigung all der Aspekte, die langfristig in der Softwareentwicklung relevant sind.

Zweitens (und das ist vielleicht noch viel wichtiger) benötigen Sie die Fähigkeit, exakt mit natürlicher Sprache umzugehen: KI ist sprachgesteuert. Wer ungenau beschreibt, erhält ungenaue Ergebnisse. Wir sehen das immer wieder: Gute Prompts zu schreiben, ist eine Kunst. Viele Teams kommunizieren jedoch viel zu schwammig. Das fällt in Meetings oft nicht einmal auf, weil man dort – zumindest manchmal – merkt, dass man aneinander vorbeiredet oder gerade implizite Annahmen trifft. Wenn Sie allerdings nicht in der Lage sind, präzise zu formulieren, was Sie eigentlich haben möchten, und Sie das dann in entsprechend ungenauer Form einer KI vorgeben, dann erkennen Sie rasch: Das Ergebnis ist ebenso schwammig. Ganz gemäß dem alten Motto: Garbage in, Garbage out.

Das bedeutet: Gute Prompts erfordern präzises Denken, eine saubere Sprache und vor allem Klarheit im Kopf. Man könnte auch sagen: Prompts sind das neue Programmieren. Genau das, also gute Prompts zu formulieren, beherrschen die allermeisten jedoch nicht wirklich. Weil sie nie gelernt haben, möglichst exakt mit natürlicher Sprache umzugehen. Das betrifft den Fachbereich ebenso wie die Entwicklung. Doch das wird in Zukunft essenziell sein.


(rme)



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Entwicklung & Code

Software Testing: Qualität ist kein Zufall


In dieser Episode sprechen Richard Seidl und Florian Fieber über den besonderen Anlass, dass Seidl mit dem Deutschen Preis für Softwarequalität ausgezeichnet wurde. Diese Auszeichnung bietet den Rahmen, um über die Rolle des Menschen in der Technologieentwicklung nachzudenken. Richard Seidl teilt seine Sichtweise, dass Qualität weit über Testdaten und Skripte hinausgeht und dass es darum geht, ein Umfeld zu schaffen, in dem Teams Qualität aktiv leben.

Seidl und Fieber diskutieren auch die zukünftigen Herausforderungen und Möglichkeiten, die sich durch die Integration von KI im Bereich Testing ergeben.

„Wenn ein Team wirklich Qualität lebt und nicht nur Testfälle schrubbt, dann ist das ganze Thema auf einem völlig anderen Level angekommen.“ – Richard Seidl

Bei diesem Podcast dreht sich alles um Softwarequalität: Ob Testautomatisierung, Qualität in agilen Projekten, Testdaten oder Testteams – Richard Seidl und seine Gäste schauen sich Dinge an, die mehr Qualität in die Softwareentwicklung bringen.

Die aktuelle Ausgabe ist auch auf Richard Seidls Blog verfügbar: „Qualität ist kein Zufall – Richard Seidl“ und steht auf YouTube bereit.


(mai)



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Entwicklung & Code

Apple übernimmt Entwickler des Open Policy Agents


Open Policy Agent (OPA) ist eine Software, die Regeln (formuliert in der Sprache Rego) und Datenobjekte entgegennimmt und auf dieser Grundlage Entscheidungen trifft – Haupteinsatzgebiet sind Autorisierungsregeln, die die Frage beantworten, ob ein Nutzer eine Aktion ausführen darf. Weil OPA Open-Source-Software ist (Apache License 2.0) und vergleichsweise leicht in andere Anwendungen integriert werden kann, erfreut er sich großer Beliebtheit in der Cloud-Native-Community: OPA wird unter anderem genutzt, um über Anfragen ans Kubernetes-API zu entscheiden, trifft in Banken aber auch Entscheidungen, wer welche Anfragen an interne Systeme stellen darf.

Erfunden wurde OPA vom Unternehmen Styra, das mit Zusatzprodukten und Dienstleistungen rund um OPA Geld verdient hat. Auf der Homepage findet man die Logos von Zalando, CapitalOne und dem Europäischen Patentamt. Auch Goldman Sachs und Netflix gehört zu den OPA-Nutzern. Der Code von OPA selbst liegt aber nicht mehr in der Hand von Styra: 2018 wurde OPA als Incubating-Projekt von der CNCF (Cloud Native Computing Foundation) akzeptiert, seit 2021 hat es den höchsten Status „Graduated“ erreicht und hat insgesamt 485 Contributors.

Jetzt steht der nächste Umbruch an: Die Erfinder von Open Policy Agent sowie weitere Mitarbeiter des Unternehmens Styra wechseln den Arbeitgeber: Apple, ebenfalls OPA-Nutzer, übernimmt Styra-CTO Tim Hinrichs und weitere Entwickler. Das hat Hinrichs im OPA-Blog verkündet. „Apple ist ein enthusiastischer OPA-Nutzer, der es als zentrale Komponente seiner Autorisationsinfrastruktur nutzt, um ein großes Portfolio globaler Clouddienste zu verwalten.“

Weil der Code bereits in der Hand der CNCF liegt, ändert sich das Open-Source-Projekt nichts. Der Code bleibt Open Source und wird wie zuvor von der CNCF verwaltet. Auch die Liste der Maintainer soll sich nicht ändern. Neu ist vielmehr, dass Zusatzprodukte aus dem Styra-Portfolio ebenfalls Open Source werden und ins öffentliche Repository umziehen: die kommerzielle OPA-Distribution EOPA, die Verwaltungsoberfläche „OPA Control Plane“, mehrere SDKs sowie der Rego-Linter namens Regal.

Website und Rego-Playground (eine Website, um Rego-Regeln zu testen) sollen wie gewohnt weiterlaufen und auch die Entwicklung soll weitergehen. Unklar hingegen ist, in welcher Form das Unternehmen Styra weiterarbeiten wird. Dazu macht der Blogpost keine Angaben. Große Organisationen, die gehofft haben, bei Styra die Autorisierungsexpertise und Beratung von Tim Hinrichs und den anderen OPA-Kernentwicklern einkaufen zu können, gehen leer aus: Diese Expertise nutzt jetzt Apple.


(jam)



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Entwicklung & Code

software-architektur.tv: Netflix ohne Bounded Contexts


In der Softwarearchitektur gilt: Systeme lassen sich besser warten und flexibler gestalten, wenn man sie in mehrere Bounded Contexts aufteilt – und das ist gerade bei Microservices-Systemen entscheidend. Doch nun hat ausgerechnet Netflix, ein Pionier der Microservices-Bewegung, einen Blogpost veröffentlicht, der einen ganz anderen Weg propagiert: „Model Once, Represent Everywhere: UDA (Unified Data Architecture)„.

In dieser Episode nimmt Eberhard Wolff den Ansatz von Netflix genauer unter die Lupe und diskutiert, ob die Zeit gekommen ist, die Idee klar getrennter Bounded Contexts infrage zu stellen – und stattdessen auf ein zentrales Modell zu setzen.

Lisa Maria Schäfer malt dieses Mal keine Sketchnotes.

Die Ausstrahlung findet live am Freitag, 22. August 2025, 13 bis 14 Uhr statt. Die Folge steht im Anschluss als Aufzeichnung bereit. Während des Livestreams können Interessierte Fragen via Twitch-Chat, YouTube-Chat, Bluesky, Mastodon, Slack-Workspace oder anonym über das Formular auf der Videocast-Seite einbringen.

software-architektur.tv ist ein Videocast von Eberhard Wolff, Blogger sowie Podcaster auf iX und bekannter Softwarearchitekt, der als Head of Architecture bei SWAGLab arbeitet. Seit Juni 2020 sind über 250 Folgen entstanden, die unterschiedliche Bereiche der Softwarearchitektur beleuchten – mal mit Gästen, mal Wolff solo. Seit mittlerweile mehr als zwei Jahren bindet iX (heise Developer) die über YouTube gestreamten Episoden im Online-Channel ein, sodass Zuschauer dem Videocast aus den Heise Medien heraus folgen können.

Weitere Informationen zur Folge finden sich auf der Videocast-Seite.


(mdo)



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