Künstliche Intelligenz
KI-Update Deep-Dive: KI als persönlicher Tutor im Klassenzimmer
Der Wandel der Lehrerrolle
Der Einzug von generativer künstlicher Intelligenz in den Alltag hat den Schulbetrieb nachhaltig verändert. Viele Lehrkräfte ringen mit der Frage, wie sie mit den neuen Werkzeugen im Klassenzimmer umgehen sollen. Bernhard Gmeiner, der an einem Gymnasium in Wien Englisch, Geografie und wirtschaftliche Bildung unterrichtet, beschäftigt sich intensiv mit dieser Thematik. In seiner Kolumne „KI im Klassenzimmer“ für die Zeitung „derStandard“ und in Workshops berät und begleitet er Schulen beim Einsatz von KI.

Als die erste Version von ChatGPT Ende 2022 veröffentlicht wurde, sei das für ihn und einige Kollegen gewesen, als wäre eine Bombe eingeschlagen, erklärt Gmeiner im Gespräch. Der Blick auf die langfristigen Auswirkungen sei unter Lehrkräften jedoch sehr unterschiedlich. Viele Potenziale, aber auch die Gefahren der Technologie, werden von einigen über- und von anderen unterschätzt. Neben produktiven Zugängen beobachte er auch „Abwehrhaltung oder einfach Verneinen“. Gmeiner plädiert für einen offenen Umgang mit der Technologie in allen Fachrichtungen. Dabei wandle sich die Rolle der Lehrkraft von einer Person, die Wissen referiert, hin zu einem Coach oder Lernbegleiter.
Kompetenz-Simulation statt echter Leistung
Eine der zentralen Herausforderungen ist laut Gmeiner die sogenannte „Kompetenz-Simulation“. KI-generierte Texte oder Lösungen können den Anschein von echter Leistung erwecken, obwohl grundlegende Fähigkeiten nicht erworben wurden. „Da geht es vielleicht um die Argumentationsstruktur oder um Recherchekompetenz“, erklärt der Lehrer. Dieses Überspringen von Lernschritten, auch „Skillskipping“ genannt, mache eine neue Form der Leistungsbeurteilung notwendig.
In seinem Praxishandbuch „Ohne Shortcut zur Leistung“ schlägt Gmeiner einen Paradigmenwechsel vor, der auf vier Säulen beruht: Mündlichkeit, Prozess, Authentizität und Tagesaktualität. Statt nur das fertige Produkt zu bewerten, rückt der Weg dorthin in den Fokus, „weil dargestellt werden muss, wie ich diese Kompetenzen, die ich hier zeige, tatsächlich erworben habe „, sagt Gmeiner. Dies könne durch mündliche Verteidigungen von Arbeiten, durch Prozessportfolios oder die stärkere Einbindung persönlicher und aktueller Bezüge in Aufgabenstellungen geschehen.
KI als individueller Tutor
Gleichzeitig sieht Gmeiner in der KI eine der „größten Chancen“ für die individuelle Förderung von Schülerinnen und Schülern. KI könne als persönlicher Tutor fungieren, der komplexe Themen vereinfacht erklärt oder Lernwege aufzeigt. Wichtig sei dabei der Einsatz datenschutzkonformer Werkzeuge, da Programme wie ChatGPT in der EU erst ab 13 Jahren und bis 18 nur mit Zustimmung der Eltern genutzt werden dürfen. Gmeiner nennt hier als Beispiele die Angebote von europäischen Start-Ups wie Fobizz, Teachino oder Fellowfish.
Die Begleitung durch die Lehrperson sei dabei entscheidend. „Wenn die Lehrperson die Grundregeln vorgibt, kann KI die Schülerinnen und Schüler gut unterstützen „, sagt Gmeiner. Er berichtet von einem Schüler, der den gesamten Lernstoff für eine Geografieprüfung in das KI-Tool NotebookLM von Google einspeiste, sich daraus Podcasts generieren ließ und so gut vorbereitet war.

Wie intelligent ist Künstliche Intelligenz eigentlich? Welche Folgen hat generative KI für unsere Arbeit, unsere Freizeit und die Gesellschaft? Im „KI-Update“ von Heise bringen wir Euch gemeinsam mit The Decoder werktäglich Updates zu den wichtigsten KI-Entwicklungen. Freitags beleuchten wir mit Experten die unterschiedlichen Aspekte der KI-Revolution.
Das Bildungssystem auf dem Prüfstand
Die neuen Anforderungen und Möglichkeiten durch KI offenbaren laut Gmeiner aber auch die bestehenden Baustellen im Bildungsbereich. „Wir haben eine Technologie, die sich jede Woche eigentlich verändert. Und haben gleichzeitig aber diesen Riesendampfer Bildungspolitik, der sich nur sehr schwer verändert.“ Die Umsetzung einer prozessorientierten und individuellen Lehre sei in Klassen mit „zum Teil 24 bis 32 Schüler und Schülerinnen“ kaum vollständig umsetzbar.
Auch bei der Fortbildung der Lehrkräfte gebe es Nachholbedarf. In Österreich existiere in der Sekundarstufe keine Fortbildungspflicht, vieles basiere auf Eigenverantwortung. Gmeiner betont jedoch, dass es nicht darum gehe, dass alle Lehrkräfte zu KI-Experten werden. „Es geht mir eher darum, dass man einfach ein neugieriger, dialogbereiter Lernbegleiter ist, und weiß, dass KI in der Lebensrealität der Schüler und Schülerinnen eine Rolle spielt.“
(igr)
Künstliche Intelligenz
HMI-Display mit Prozessor und Dreh-Encoder von Elecrow
Nach dem Hype um runde Displays und den überall verwendeten Encodern zum Drehen und Klicken musste es wohl so kommen: Elecrow bietet mit den CrowPanel-HMI-Displays kompakte runde Anzeigen an, die gleich einen Rotary-Encoder mit Tastenfunktion integriert haben. Das 1,28-Zoll-Modell zeigt 240 × 240 Pixel, die größere 2,1-Zoll-Variante 480 × 480 Pixel – beide mit IPS-Technik und kapazitivem Touch am Display.
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(Bild: Elecrow)
Im Innern arbeitet ein ESP32‑S3 mit Dual-Core-Prozessor (240 MHz), 8 MB PSRAM und 16 MB Flash. Dank integriertem WLAN und BLE 5.0 eignet sich das Modul für IoT-Anwendungen und drahtlose Bedienoberflächen. Neben dem Encoder und Touch-Bedienung stehen Schnittstellen für UART, I²C und FPC zur Verfügung. Versorgt wird das Gerät über eine 5-V-Spannung. Ein LED-Ring sorgt auf Wunsch für ambientes Licht.
Für die Programmierung werden aktuell Arduino IDE, Espressif IDF, Lua RTOS, Home Assistant, PlatformIO und Micro Python unterstützt, sowie die LVGL‑Grafikbibliothek, über die sich eigene Benutzeroberflächen am PC gestalten lassen – ideal für schnelle Prototypen oder auch Serienentwicklung. Das 1,28‐Zoll-Modell kostet rund 29 US‑Dollar, das größere knapp 36 US‑Dollar – hinzukommen recht üppige Versandkosten. Die Geräte sollen ab dem 5. November lieferbar sein.
Neben dem „Haben-wollen“-Faktor ist aber einiges an Kreativität gefragt, um Anwendungen jenseits der üblichen Verdächtigen zu finden. Smarte Licht- oder Lautstärkeregler – UI‑Module für 3D‑Drucker, Audio‑Controller, Synthesizer oder CNC‑Bedienfelder – handliche IoT‑Bediengeräte im Smart‑Home‑Bereich oder am PC, sowie als Lern- und Ausbildungsplattform für Embedded Systems.
(caw)
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Enormer Finanzanlage-Betrug: 9 Europäer verhaftet
Über dutzende Kryptowährungs-Angebote soll ein europäisches Verbrechernetzwerk mehr als 600 Millionen Euro eingenommen und über Blockchains gewaschen haben. Vergangene Woche wurden neun Personen an ihren jeweiligen Wohnsitzen verhaftet: in Köln, Katalonien und auf Zypern.
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Gleichzeitig gab es Hausdurchsuchungen, wie Eurojust mitteilt. Dabei wurden lediglich 300.000 Euro in bar beschlagnahmt. Auf Bankkonten wurden demnach 800.000 Euro sichergestellt, in Kryptowährungen weitere umgerechnet 415.000 Euro. Federführend waren Behörden in Frankreich und Belgien. Koordiniert wurden die Ermittlungen und Zugriffe über Eurojust, die Koordinierungsstelle der Europäischen Union für die Strafjustiz.
Den Verhafteten wird vorgeworfen, durch Versprechungen hoher Renditen Kryptowährungen eingenommen und nie wieder hergegeben zu haben. Die Opfer wurden mittels Reklame in Sozialen Netzwerken, nicht bestellter Telefonanrufe, als Nachrichtenmeldungen verkleideter Texte, Prominenten untergeschobener Testimonials und Erzählungen über angeblich reich gewordene Investoren angelockt.
Mehr nordkoreanische Geldwäscher auf US-Sanktionsliste
Die Unterwelt der Kryptowährungen ist seit Jahren auch ein gefundenes Fressen für Staatsverbrecher Nordkoreas – einerseits als Einnahmequelle, andererseits als Methode zur Geldwäsche und Umgehung internationaler Sanktionen. Am Dienstag haben die USA wegen Geldwäsche zwei Unternehmen und acht Nordkoreaner auf die Sanktionsliste gesetzt. Die Acht sind allesamt Männer; fünf leben nach US-Angaben in der Volksrepublik China, zwei in der Russischen Föderation und einer in Nordkorea selbst.
In den ersten neun Monaten des Jahres 2025 konnten die elf Mitgliedsländer des Multilateral Sanctions Monitoring Teams (MSMT) nicht weniger als 1,645 Milliarden US-Dollar in Kryptowährungsdiebstählen auf nordkoreanische Täter zurückführen. Die IT-Beratung Elliptic schätzt noch höher. Neben der Lieferung von Waffen, Munition und Soldaten an die Russische Föderation dürfte das die größte Einnahmequelle der Erbdiktatur sein, sagt der jüngste Bericht des MSMT vom Oktober. Es schätzt, dass Nordkorea aus diesen beiden Tätigkeitsfeldern inzwischen pro Jahr mehr lukriert, als das Land vor den ab 2016 in Kraft getretenen internationalen Sanktionen insgesamt jährlich verdient hat.
Zusätzlich hat das Land eine Armee an Agenten, die sich bei ausländischen Unternehmen unter falschen Identitäten als Mitarbeiter verdingen, speziell im IT-Bereich. Dabei eingenommene Gehälter sowie erbeutete Informationen fließen ebenfalls an das Regime. Eine Gegenmaßnahme sind persönliche Vorstellungsgespräche.
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(ds)
Künstliche Intelligenz
Bundesdatenschutzbehörde erkennt ersten Dienst gegen die Cookie-Banner-Flut an
Erstmals ist ein Dienst zur automatischen (Nicht-)Einwilligung in Browser-Cookies in Deutschland amtlich anerkannt. Die Bundesbeauftragte für den Datenschutz und die Informationsfreiheit (BfDI), Louisa Specht-Riemenschneider, hat festgestellt, dass das Browser-Plugin Consenter die gesetzlichen Vorgaben erfüllt.
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Die Anerkennung datiert vom 17. Oktober. Consenter soll Einwilligungen und Ablehnungen rund um Cookies über verschiedene Webseiten hinweg verwalten und Ende November der Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt werden.
Hinter dem Plugin steht die Berliner Legal-Tech-Firma Law & Innovation Technology. Zum Entwicklerteam gehören Experten der Universität der Künste Berlin (UdK), des Einstein Centers sowie des Alexander-von-Humboldt-Instituts für Internet und Gesellschaft (HIIG).
Zustimmungsmüdigkeit unterläuft Datenschutz
Automatisierte Cookie-Verwalter stellten einen wichtigen Schritt „zu mehr Transparenz, Nutzerfreundlichkeit und Wirksamkeit im Datenschutz“ sowie zu nutzerfreundlicherer Verwaltung einschlägiger Einstellungen dar, meint Specht-Riemenschneider. Eine aktuelle Umfrage im Auftrag der BfDI habe ergeben, dass sich die Mehrheit der deutschen Internetnutzer mehr Kontrolle über ihre Daten wünscht.
„Cookie-Banner führen eher zu Verwirrung als zu mehr Transparenz“, weiß Specht-Riemenschneider. User seien „zunehmend frustriert“, was zu „Zustimmungsmüdigkeit“ führe. Dem könnten Dienste zur automatischen Einwilligungsverwaltung entgegenwirken.
Unwissen und Skepsis gegenüber Cookies
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Basis für die Anerkennung von Cookie-Managern durch die BfDI ist die Einwilligungsverwaltungsverordnung der deutschen Bundesregierung, die Anfang April in Kraft getreten ist. Nutzer müssen demnach grundsätzlich nicht mehr immer wieder neu über die umstrittenen Browser-Dateien entscheiden. Stattdessen sollen sie ihre Vorgaben dauerhaft hinterlegen können. Die Verordnung setzt einen Rechtsrahmen für ein Verfahren, das die Einbindung unabhängiger Dienste ermöglicht. In Betracht kommen dafür etwa Personal Information Management Systems (PIMS) oder Single-Sign-on-Lösungen.
Trotz der aktuellen Cookie-Banner-Flut wissen nur 43 Prozent der deutschen Internetnutzer genau, was Cookies sind und wie sie verwendet werden. Das hat eine Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Forsa im Rahmen des BfDI-Datenbarometers ergeben. 83 Prozent der Teilnehmer wollen demnach selbst festlegen können, ob und wofür ihre Daten im Internet verwendet werden. 60 Prozent lehnen Cookies pauschal ab, wenn dies mit nur einem Klick möglich ist.
Zwei Drittel der Befragten können sich vorstellen, einen Cookie-Manager einzusetzen. Über 70 Prozent erwarten, dass ein solches Instrument ihnen das Gefühl gibt, bessere Übersicht über ihre Daten zu haben. Dafür müssten die Einstellungen aber auf allen Webseiten gelten, fordern 83 Prozent. Verbraucherschützer monieren, dass Webseitenbetreiber abgegebene Entscheidungen gar nicht akzeptieren müssten. Erteilten Anwender keine Zustimmung zum Setzen von Cookies, könnten Online-Dienste erneut beliebig oft um Einwilligungen bitten.
(ds)
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