Künstliche Intelligenz
KI-Update: US-Jobless-Boom, Meta will bauen, DSGVO in Gefahr, Siri mit Gemini
Entlassungswellen und Rekordgewinne in den USA – der „Jobless Boom“ durch KI
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Die US-Wirtschaft streicht dieses Jahr fast eine Million Jobs, während die Unternehmensgewinne sprunghaft steigen und die Aktienmärkte neue Höchststände erreichen. Experten nennen dies den „Jobless Boom“. Chen Zhao von Alpine Macro, einem Investment-Forschungshaus, macht den zunehmenden Einsatz von KI dafür verantwortlich. Die Technik steigere die Produktivität, drücke aber die Nachfrage nach Arbeitskräften. Amazon etwa entließ 14.000 Mitarbeiter trotz hoher Gewinne. Der Trend, der zunächst die Tech-Branche traf, breitet sich nun aus.

Trotz der Entlassungen bleibt die Arbeitslosenquote mit 4,3 Prozent niedrig. Zhao erklärt dies mit einer schrumpfenden Zahl verfügbarer Arbeitskräfte: Baby-Boomer scheiden aus dem Berufsleben aus, und die restriktive Einwanderungspolitik der Trump-Regierung verringert die Zuwanderung. Andere Experten sehen nicht die KI als Hauptursache, sondern eine Korrektur nach übermäßigen Einstellungen während der Pandemie.
Meta kündigt 600 Milliarden US-Dollar KI-Investitionen an
Meta, ein Social-Media-Konzern, will 600 Milliarden Dollar investieren, um neue Rechenzentren in den USA zu bauen. Chef Mark Zuckerberg spricht von einer „persönlichen Superintelligenz für jeden“, bleibt aber vage, was das bedeuten soll. Woher die riesige Summe kommen soll, verrät Meta nicht. Im dritten Quartal 2025 erzielte der Konzern 51 Milliarden Dollar Umsatz, 26 Prozent mehr als im Vorjahr.
Vieles deutet darauf hin, dass Meta auf externe Geldgeber setzt. Im Oktober einigte sich der Konzern mit Blue Owl, einem Investmentunternehmen, auf ein 27 Milliarden Dollar teures Rechenzentrum in Louisiana, das bisher größte seiner Art. Im selben Monat kündigte Meta eine 1,5-Milliarden-Dollar-Investition in ein Rechenzentrum in Texas an.
Anthropic will Umsatz bis 2028 auf 70 Milliarden Dollar steigern
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Anthropic, ein KI-Unternehmen, das das Modell Claude entwickelt, will seinen Umsatz von 4,7 Milliarden Dollar im Jahr 2025 auf 70 Milliarden Dollar im Jahr 2028 steigern. Das wäre eine Verfünfzehnfachung in drei Jahren. Die größte Hürde: Derzeit arbeitet Anthropic mit einer Bruttomarge von minus 94 Prozent. Für jeden Dollar Umsatz entstehen fast zwei Dollar Serverkosten. Bis 2025 soll die Marge auf 50 Prozent steigen, bis 2028 auf 77 Prozent. Den Großteil seiner Einnahmen erzielt Anthropic über API-Zugänge für Unternehmen, die bis 2028 mehr als 80 Prozent des Umsatzes ausmachen sollen.
Zum Vergleich: OpenAI, ein KI-Modellhersteller, rechnet für Ende 2025 mit einem Umsatz von 20 Milliarden Dollar, fast dem Vierfachen von Anthropics Prognose für das Gesamtjahr. OpenAI will bis 2028 einen Jahresumsatz von 100 Milliarden Dollar erreichen, bei einem Verlust von 50 Milliarden Dollar. Beide Firmen müssen massiv wachsen und gleichzeitig ihre Kosten senken. Ob die Nachfrage nach KI-Diensten tatsächlich so stark steigt, bleibt offen.
EU will Training von KI-Modellen erleichtern
Die EU-Kommission plant umfangreiche Änderungen an der Datenschutz-Grundverordnung durch den Digital-Omnibus. Das Ziel: digitale Vorschriften vereinfachen, Verwaltungsaufwand und Kosten für Unternehmen senken und so die Wettbewerbsfähigkeit Europas stärken. Kritiker befürchten, dass dies auf Kosten bestehender Datenschutzstandards geschieht. Im Fokus steht die Ausweitung des „berechtigten Interesses“ als Rechtsgrundlage für Datenverarbeitung. Mit dem neuen Entwurf könnte das Speichern und Auslesen von Tracking-Cookies bereits aufgrund unternehmerischer Ziele erfolgen. Nutzer hätten nur noch die Möglichkeit eines nachträglichen Widerspruchs, eines Opt-outs.
Die Kommission plant zudem, das Training von KI-Systemen mit personenbezogenen Daten auf Basis des berechtigten Interesses zu ermöglichen. Dies würde die oft nötige Einholung von Einwilligungen erübrigen. Die Aufsicht über KI soll in einem „AI Office“ gebündelt werden, eine zentralisierte Kontrollstruktur, von der vor allem große Online-Plattformen profitieren würden. Paul Nemitz, früherer EU-Kommissionsdirektor, warnt, dass mit dem neuen Entwurf vom Datenschutz nichts mehr übrig bleibe.

Wie intelligent ist Künstliche Intelligenz eigentlich? Welche Folgen hat generative KI für unsere Arbeit, unsere Freizeit und die Gesellschaft? Im „KI-Update“ von Heise bringen wir Euch gemeinsam mit The Decoder werktäglich Updates zu den wichtigsten KI-Entwicklungen. Freitags beleuchten wir mit Experten die unterschiedlichen Aspekte der KI-Revolution.
ChatGPT empfiehlt je nach Zugang unterschiedliche Nachrichtenquellen
ChatGPT verhält sich nicht einheitlich bei Nachrichtenempfehlungen. Eine Studie der Universität Hamburg und des Leibniz-Instituts für Medienforschung fand systematische Unterschiede zwischen dem Web-Interface und der API-Schnittstelle. Die Forschenden analysierten über fünf Wochen mehr als 24.000 Antworten auf nachrichtenbezogene Anfragen im deutschen Sprachraum. Im Web-Interface dominieren Medien des Axel-Springer-Verlags, mit dem OpenAI einen Lizenzvertrag hat. Die Webseiten welt.de und bild.de machten dort etwa 13 Prozent aller Quellenverweise aus. Über die API waren es nur rund 2 Prozent. Die API bevorzugt stattdessen Wikipedia und kleinere lokale Medien.
Besonders problematisch wird es, wenn Nutzer explizit nach Quellenvielfalt fragen. ChatGPT listete dann zwar mehr unterschiedliche Quellen auf, darunter aber auch stark politisch gefärbte Seiten, propagandistische Medien und sogar nicht existierende Domains. OpenAI gibt keine Informationen zu den Unterschieden zwischen Web-Interface und API preis. Nutzer müssen daher kritisch bleiben und Quellen selbst prüfen.
Siri setzt auf Gemini und Apple zahlt kräftig
Apple hat laut Bloomberg einen Partner für KI gefunden: Googles Gemini. Das KI-Modell soll künftig das Herz einer kommenden LLM-Serie sein, die Fragen so gut beantworten kann wie ChatGPT, Claude oder Gemini. Mit einer Implementierung wird im kommenden Jahr gerechnet. Apple hat seit Jahren Probleme, mit seiner KI-Technik zu OpenAI, Anthropic oder Google aufzuschließen. Gemini soll angeblich auf Apples eigenen Servern laufen, eine offizielle Ankündigung ist nicht geplant.
Ein Preis für den Deal wurde ebenfalls genannt: eine Milliarde Dollar im Jahr. Apple verdient von Google bereits jetzt deutlich mehr. Rund 20 Milliarden Dollar sollen nur dafür fließen, dass Google seine Suchmaschine als Standard auf iPhone, Mac und iPad platzieren darf. Weder Google noch Apple haben sich zu dem Bericht geäußert. Vor Frühjahr 2026 ist mit offiziellen Informationen nichts zu rechnen.
Inception setzt auf Diffusion statt LLMs
Inception, ein KI-Start-up, hat 50 Millionen Dollar Kapital eingesammelt, angeführt von Menlo Ventures, einem Risikokapitalgeber. Beteiligt sind auch Microsoft, Nvidia, Databricks und Snowflake. Inception setzt auf Diffusionsmodelle für Text und Code. Diese Technik, bekannt aus der Bildgenerierung, erstellt komplette Inhalte wie Code-Blöcke oder Essays auf einmal und verfeinert sie dann stufenweise, statt sie Wort für Wort zu generieren.
Das Ergebnis: deutlich höhere Geschwindigkeit. Das hauseigene Modell Mercury schafft mehr als 1.000 Token pro Sekunde. Herkömmliche Modelle wie GPT-4 erreichen nur 40 bis 60 Token. An die Qualität dieser Modelle reicht Mercury aber nicht heran.
Fendt Xaver GT: Autonomer Roboter für Unkrautbekämpfung ohne Fahrer
Fendt, ein Landmaschinenhersteller, hat auf der Agritechnica in Hannover den vollautonomen Feldroboter Xaver GT vorgestellt. Das System arbeitet komplett ohne menschliche Bedienperson und soll Landwirten helfen, den Pestizideinsatz zu reduzieren. Die mechanische Unkrautbekämpfung erlebt laut Fendt eine Renaissance. Resistenzen von Beikräutern gegen Herbizide und der gesellschaftliche Druck zur Pestizidreduktion treiben diese Entwicklung voran.
Der autonome Xaver GT nutzt Sensortechnik sowie KI-gestützte Bildverarbeitung für die Navigation. Für die exakte Reihenführung wird eine kamerabasierte Pflanzenreihenerkennung eingesetzt. Die KI des „RowPilot“ soll zwischen Kulturpflanzen und Beikräutern unterscheiden und die Hackgeräte entsprechend steuern. Das könnte vor allem für ökologisch wirtschaftende Betriebe interessant sein, da mechanische Unkrautbekämpfung dort die einzige Option darstellt. Aber auch konventionelle Betriebe nutzen zunehmend mechanische Verfahren.

(mali)
Künstliche Intelligenz
Neu in .NET 10.0 [3]: C# 14.0
In einem .NET 10.0-Projekt (Projekteinstellung in .csproj-Datei: ) ist C#-Sprachversion 14.0 der automatisch eingestellte Standard, auch ohne zusätzliches Tag
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Dr. Holger Schwichtenberg ist technischer Leiter des Expertennetzwerks www.IT-Visions.de, das mit 53 renommierten Experten zahlreiche mittlere und große Unternehmen durch Beratungen und Schulungen sowie bei der Softwareentwicklung unterstützt. Durch seine Auftritte auf zahlreichen nationalen und internationalen Fachkonferenzen sowie mehr als 90 Fachbücher und mehr als 1500 Fachartikel gehört Holger Schwichtenberg zu den bekanntesten Experten für .NET und Webtechniken in Deutschland.
C# 14.0 wird offiziell von Microsoft erst ab .NET 10.0 unterstützt. Auf der Learn-Site von Microsoft heißt es: „C# 14.0 is supported only on .NET 10 and newer versions.“
Entwicklerinnen und Entwickler können allerdings auf eigene Verantwortung einige (aber nicht alle!) C# 14.0-Sprachfeatures in älteren .NET-Versionen einschließlich .NET Framework, .NET Core und Xamarin nutzen. Dazu muss man die in der Projektdatei (.csproj) auf „14.0“ erhöhen:
.net8.0
14.0
Bitte beachten Sie aber, dass es für den Einsatz von C#-14.0-Sprachfeatures in .NET-Versionen vor 10.0 keinen technischen Support von Microsoft gibt. Bei Problemen können Sie Ihren Supportvertrag nicht nutzen, um Microsoft um Hilfe zu ersuchen. Dennoch ist der Einsatz höherer C#-Versionen in älteren .NET-Projekten in einigen Unternehmen gängige und problemlose Praxis.
In C# 14.0 sind gegenüber Version 13.0 acht wesentliche Neuerungen erschienen (die in den folgenden Wochen in dieser Blogserie vorgestellt werden):
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- Neue Operatorüberladungen für +=, -=, *=, /=, %=, &=, |=, ^=, <<=, >>= und >>>
- Erweiterungsblöcke mit dem Schlüsselwort
extension - Semi-Auto Properties mit dem Schlüsselwort
field(die gab es schon in C# 13.0, dort aber experimentell) - Partielle Konstruktoren und partielle Ereignisse
- Null-Conditional Assignment
- Vereinfachung für
nameof()mit generischen Typen - Vereinfachungen bei Lambda-Ausdrücken
- Mehr Konvertierungen für Spans
Von den oben genannten neuen Sprachfeatures in .NET 10.0 funktionieren alle bis auf eine Ausnahme auch in älteren .NET-Versionen, sofern man in der Projektdatei setzt. Die Ausnahme sind die neuen Operatorüberladungen. Um diese geht es im nächsten Artikel dieser Serie.
(rme)
Künstliche Intelligenz
Neue VR-Brillen 2026: Diese Geräte sind zu erwarten
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Nach Jahren mit zahlreichen großen Produkteinführungen wirkte 2025 vergleichsweise ruhig. Im Mittelpunkt standen vor allem Geräte, die das Premiumsegment bedienen.
Apple brachte eine M5-Revision der Apple Vision Pro auf den Markt, während Samsung Galaxy XR in den USA und Südkorea an den Start ging. Zudem gab es eine Reihe neuer Geräte für PC-VR-Enthusiasten.
Auch 2026 deutet vieles auf ein Übergangsjahr hin. Mit der Steam Frame gibt es bislang nur ein Gerät, das ein breiteres Marktinteresse verspricht. Welche weiteren VR-Brillen erwartet werden und wo Überraschungen möglich sind, erfahren Sie in der folgenden Übersicht.
Steam Frame
Steam Frame ist der kabellose Nachfolger der Valve Index. Die neue VR-Brille ist auf ein hochwertiges und reibungsloses PC-VR-Streaming optimiert, bietet dank integriertem ARM-Chip aber auch einen autarken Betrieb ähnlich Meta Quest. Letzteres dürfte den Weg für zahlreiche VR-Spiele ebnen, die bislang Metas Plattform vorbehalten waren.
Weil Steam Frame zudem keinen Unterschied zwischen VR- und Bildschirmspielen macht und auf den riesigen Steam-Spielekatalog zugreifen kann, könnte das Gerät mit der Zeit zur ultimativen VR-Spielkonsole werden.
Noch ungeklärt ist der Preis der Steam Frame. Sollte das Gerät deutlich teurer sein als die Meta Quest 3, dürfte Valve es schwer haben, eine breite Käuferschicht zu erreichen.
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Was Valves neue VR-Brille sonst noch besonders macht und wo sie Abstriche macht, erfahren Sie in unserer Steam-Frame-Analyse. Das Gerät erscheint laut Valve Anfang 2026.
Lynx-R2

Das ältere Modell Lynx-R1.
(Bild: Lynx)
Das französische Start-up Lynx machte sich mit der autarken Mixed-Reality-Brille Lynx-R1 einen Namen. Im Januar wird es deren Nachfolger vorstellen.
Ursprünglich als Android-XR-Gerät plant, hat Google die Vereinbarung mit Lynx überraschend gekündigt. Die Gründe sind nicht bekannt. Lynx wird infolgedessen das eigene Open-Source-Betriebssystem nutzen.
Schon die Lynx-R1 verfügte über eine einzigartige Linsentechnik, und auch der Nachfolger wird ein spezielles Linsensystem haben, das von Hypervision entwickelt wurde und das bislang weiteste Sichtfeld einer autarken VR-Brille bieten wird. Preislich soll sich das Gerät zwischen Quest 3 und Samsung Galaxy XR einordnen, also zwischen 500 und 1800 US-Dollar kosten. Die Zielgruppe sind Unternehmen und Tüftler, die eine quelloffene europäische Alternative zu amerikanischen Geräten suchen.
Noch ist nicht bestätigt, dass die Mixed-Reality-Brille 2026 erscheinen wird, doch ein Investorenbeitrag auf der Plattform X legt dies nahe.
Ein Premiumgerät von Pico

Pico 4 Ultra aus 2024.
(Bild: Pico)
Die TikTok-Muttergesellschaft ByteDance wird 2026 dem Beispiel Apples und Samsungs folgen und eine autarke Mixed-Reality-Brille im Premiumsegment auf den Markt bringen, wie ein hochrangiger Manager kürzlich bestätigte. Entwickelt wird das Gerät vom chinesischen VR-Brillenhersteller Pico, der seit 2021 zu ByteDance gehört.
Das kommende Produkt setzt auf 4K-OLED-Mikrodisplays und einen eigens entwickelten Koprozessor, der ein hochwertiges Passthrough ermöglicht. Darüber hinaus ist ein ultrakompaktes und leichtes Design vorgesehen, das durch die Auslagerung von Recheneinheit und Batterie in einen Taschencomputer erreicht wird. Aufgrund des erwartbar hohen Preises wird sich das Produkt ähnlich wie Apple Vision Pro und Samsung Galaxy XR primär an Unternehmen, Early Adopter und professionelle Nutzer richten.
Die offizielle Vorstellung steht noch aus, doch nach allem, was wir bereits wissen, ist die Markteinführung für 2026 geplant.
Pimax Dream Air (SE)

Der Formfaktor, den Pimax mit Dream Air anstrebt.
(Bild: Pimax)
Der chinesische Hersteller, der aktuell die PC-VR-Brillen Pimax Crystal Super und Pimax Crystal Light vertreibt, plant 2026 mit zwei neuen kabelgebundenen Geräten: der Pimax Dream Air und Pimax Dream Air SE.
Mit diesen Modellen führt Pimax erstmals kontraststarke OLED-Mikrodisplays in die eigene Produktpalette ein. Ebenfalls neu sind die konkaven Pancake-Linsen, die ein horizontales Sichtfeld von rund 110 bieten. Für optimale Bildqualität werden die Geräte per DisplayPort-Kabel an den Rechner angeschlossen.
Dream Air und Dream Air SE kommen mit Eye-Tracking sowie einer integrierten Audiolösung und Raumerfassung für Headset und VR-Controller. Alternativ wird es für beide Modelle eine Variante geben, die Valves ausrangierte Lighthouse-Basisstationen unterstützt. Wie der Name andeutet, werden beide Dream-Air-Modelle vergleichsweise kompakt und leicht ausfallen: Pimax spricht von einem Gewicht von unter 200 Gramm.
Der wichtigste Unterschied liegt in der Auflösung: Dream Air setzt auf 4K-OLED-Mikrodisplays, während die Dream Air SE mit 2,5K-OLED-Mikrodisplays auskommt. Dies spiegelt sich im Preis wider: Für eine Vorbestellung der Dream Air veranschlagt Pimax rund 2000 Euro, während die Dream Air SE etwa die Hälfte kostet. Die Lighthouse-Varianten sind noch etwas günstiger.
Zusätzlich zu diesen Geräten ist für 2026 ein Display-Modul für die Pimax Crystal Super geplant, mit dem sich die VR-Brille um 4K-OLED-Mikrodisplays sowie die konkaven Pancake-Linsen aufrüsten lässt.
Wo bleibt die restliche VR-Branche?
Meta hielt sich 2025 mit neuen VR-Produkten zurück, und auch 2026 könnte Meta wieder durch Abwesenheit glänzen. Einem internen Memo zufolge ist Metas nächstes VR-Produkt, eine ultrakompakte und leichte Mixed-Reality-Brille, aktuell für die erste Jahreshälfte 2027 geplant, gefolgt von Meta Quest 4, deren Entwicklung gerade erst begonnen hat und die wohl erst später erscheinen wird.
Kurz vor Jahresende dämpfte Meta auch die Erwartungen an neue Horizon-OS-Geräte von Asus oder Lenovo, die vor eineinhalb Jahren angekündigt wurden. Wie Meta bekanntgab, wurde das Partnerprogramm vorerst gestoppt.
Für Android XR stellt sich vor allem die Frage, ob und wann Samsung Galaxy XR den europäischen Markt erreicht und ob für 2026 weitere VR-Geräte vorgesehen sind. Zu Sonys erstem Android-XR-Gerät liegen seit der Ankündigung der Google-Partnerschaft vor rund einem Jahr keine neuen Informationen vor. Sollte sich das Produkt konkretisieren, wird es mit hoher Wahrscheinlichkeit auf Produktivität ausgerichtet sein.
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Theoretisch gäbe es mit Android XR noch Potenzial, Nischen im Verbrauchermarkt zu füllen, doch angesichts des aktuellen ökonomischen Klimas ist ein Vorpreschen von Drittherstellern eher unwahrscheinlich. Könnte HTC noch ein Android-XR-Headset vorbereiten, oder verfolgt es nach dem Verkauf von Teilen des Vive-Teams an Google keine eigenen Hardwarepläne mehr? Möglicherweise bringt 2026 Klarheit in diese Frage.
Von Apple sind zeitnah keine neuen VR-Brillen zu erwarten. Laut dem Lieferkettenanalyst Ming-Chi Kuo ist ein neues Vision-Produkt nicht vor 2027 geplant und Apple-Leaker Mark Gurman zufolge wurde die Arbeit an einer leichteren und günstigeren Vision-Brille sogar pausiert, weil sich Apple auf die Entwicklung von Smart Glasses konzentrieren möchte.
Das fügt sich in einen Trend ein, der sich 2026 fortsetzen wird: Smart Glasses rücken zunehmend in den öffentlichen Fokus, während klassische VR-Brillen an Bedeutung verlieren.
(tobe)
Künstliche Intelligenz
Milliarden-Boost für Deep Tech: Regierung und KfW zünden den Deutschlandfonds
Der Industriestandort Deutschland steht im globalen Wettbewerb vor größeren technologischen Herausforderungen. Um den enormen Kapitalbedarf für die als nötig erachtete digitale und ökologische Transformation zu decken, haben die Bundesregierung und die staatliche Förderbank KfW am Donnerstag den seit Längerem geplanten Deutschlandfonds offiziell gestartet. Ziel ist es, die Bundesrepublik zu einem führenden Hub für High-Tech zu machen. Dafür sollen staatliche Garantien als strategischer Katalysator für privates Kapital fungieren.
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Der Bund stellt dafür rund 30 Milliarden Euro an öffentlichen Mitteln bereit. Dieser Einsatz aus Steuergeldern soll durch eine geschickte Hebelwirkung insgesamt 130 Milliarden Euro an zusätzlichen Investitionen aus der Wirtschaft auslösen. Damit will die Politik ein marktwirtschaftliches Instrument schaffen, das gezielt auf die Skalierung von Innovationen in Schlüsselbereichen wie IT, Quantencomputing, Biotech sowie Energie einzahlt.
Die KfW übernimmt dabei die zentrale Rolle des Koordinators für nationale sowie internationale Investoren. Der Fonds ist als flexible Dachstruktur konzipiert, die verschiedene Instrumente bündelt. Das soll helfen, die spezifischen Bedarfe von Startups, dem Mittelstand und der Großindustrie zu adressieren.
Bundesfinanzminister Lars Klingbeil (SPD) betont, öffentliche Mittel würden gezielt genutzt, damit deutlich mehr privates Kapital in Zukunftssektoren wie KI und Biotechnologie fließe. Laut Wirtschaftsministerin Katherina Reiche (CDU) verdeutlicht die aktuelle Lage den hohen Modernisierungsbedarf: der Finanztopf solle Kapital dorthin lenken, wo Innovation entsteht und Lieferketten resilienter aufgestellt werden können. Auch KfW-Vorstandschef Stefan Wintels sieht in der Mobilisierung privaten Kapitals den entscheidenden Impuls für die globale Wettbewerbsfähigkeit.
Tech-Ökosystem und die digitale Souveränität
Besonders für die IT-Branche und die Deep-Tech-Szene ist der Ansatz wichtig, dass die KfW ab sofort auch als direkte Co-Investorin auftritt. Gemeinsam mit privaten Geldgebern sollen bis Ende 2030 Beträge von bis zu 50 Millionen Euro pro Einzelinvestition in vielversprechende junge Unternehmen fließen.
Ein wesentlicher Pfeiler ist auch die Stärkung der vielbeschworenen technologischen Souveränität, was neben KI-Anwendungen auch die Hardware und die kritische Infrastruktur umfasst. Der Fokus liegt hier auf resilienten Lieferketten und der Sicherung kritischer Mineralien durch einen dedizierten Rohstofffonds. Dieser stellt Eigenkapital und Kredite bereit, um Vorhaben zur Gewinnung von Ressourcen wie Lithium zu finanzieren. Diese gelten als wichtige Basis für die heimische Batterie- und Halbleiterindustrie.
Ferner will die Exekutive die technologische Verteidigungsfähigkeit stärken, um Abhängigkeiten von außereuropäischen Akteuren zu verringern. Dabei soll die gesamte Breite der wirtschaftlichen Bedarfe gedeckt werden. Der Geldtopf umfasst so auch Absicherungsinstrumente für Großinvestitionen in Wasserstoff oder die Automobilindustrie. Diese Risikoteilung zwischen Staat und privaten Geldgebern soll insbesondere in kapitalintensiven Feldern die Hürden für Investoren senken.
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Energieinfrastruktur und Kritik
Ein großer Teil der Einlagen soll in die Modernisierung der Energieinfrastruktur fließen. Kerstin Andreae vom Branchenverband BDEW bewertet das grundsätzlich positiv und sieht die richtigen Weichen für Wachstum und Energiewende gestellt. Sie begrüßt ausdrücklich, dass die Regierung Ideen aus dem Branchenpapier Kapital für die Energiewende aufgreife und einen breiten Instrumentenmix zur Finanzierung der Energieversorgungsunternehmen vorsehe. Andreae mahnt aber an, dass die Details der geplanten Maßnahmen etwa im Bereich Geothermie zügig und praxistauglich ausgestaltet werden müssten.
Ein zentraler Kritikpunkt des Verbands betrifft die Eigenkapitalstärkung. Für eine erfolgreiche Weiterentwicklung des Fonds sei es essenziell, schnell entsprechende tragfähige Instrumente bereitzustellen. Der BDEW fordert vor allem die Einsetzung eines speziellen Fonds für die Wärmewende, der zwingend durch staatliche Garantien und Bürgschaften flankiert werden müsse.
Stufenplan und langfristige Perspektiven
Die Umsetzung des Deutschlandfonds erfolgt in einem gestuften Verfahren, das noch im Dezember mit ersten operativen Schritten beginnen soll. In dieser Startphase werden das Absicherungsinstrument für Transformationsindustrien, das Kreditprogramm für Geothermie-Projekte sowie neue Finanzierungstools für Startups initiiert. Von 2026 an folgt die zweite Stufe mit der Erweiterung um die Modernisierung der Energieinfrastruktur und neue private Kreditfonds für innovative Industrietechnologien.
Besonders für den langfristigen Erfolg ist die geplante Aufstockung von Bedeutung: sie soll unter dem Namen „Wachstums- und Innovationskapital“ Finanzierungslücken im Mittelstand schließen. Ergänzend ist die Einrichtung eines Instruments für Verbriefungen geplant, um den Zugang zum Kapitalmarkt zu vertiefen. Insgesamt markiert der Deutschlandfonds den Versuch, im globalen Systemwettbewerb durch strategische Risikoübernahme ein marktorientiertes Ökosystem zu schaffen und Deutschland nachhaltig als Hochtechnologiestandort zu positionieren.
(nen)
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