Künstliche Intelligenz
Kognitive Roboter: Vodafone soll 5G für Neura Robotics liefern
Die kognitiven Roboter von Neura Robotics greifen bei ihrer Funktionsweise auch auf eine Cloud zu – deswegen hat das schwäbische Start-up nun eine Partnerschaft mit dem Telekommunikationskonzern Vodafone geschlossen. Er soll die nötige 5G-Infrastruktur liefern.
Humanoiden oder kognitive Roboter, wie sie im Zusammenhang mit Neura Robotics häufig genannt werden, sollen in der Zukunft Jobs von Menschen übernehmen können – zum Beispiel in der Industrie, der Pflege oder im Haushalt.
5G-Module übermitteln Umgebungsdaten
Damit die Roboter von Neura Robotics solche Aufgaben erfüllen können, müssen sie ihre Umgebung erfassen, wie Vodafone in einer Pressemitteilung erläutert. Deshalb seien sie mit zahlreichen Sensoren ausgestattet. Die riesigen Datensätze, die dabei entstehen, müssten möglichst schnell und sicher transportiert und verarbeitet werden. Vodafones 5G-Module, die in den Robotern verbaut werden, sollen das in Zukunft ermöglichen. Vodafone und Neura Robotics starten deshalb jetzt eine Technologie-Partnerschaft.
Zwei Dinge sind für einen Humanoiden besonders charakteristisch: Zum einen das menschenähnliche Erscheinungsbild mit Armen und Beinen, zum anderen das KI-Modell, an das die Roboter häufig angebunden sind, um erfasste Informationen zu verarbeiten und das gebotene Vorgehen für ihre jeweilige Aufgabe abzurufen.
Das Humanoiden-Flaggschiff von Neura Robotics ist der „4NE1“, dessen dritte Generation das Unternehmen jetzt auch auf der Automatica in München, einer Fachmesse für Automation und Robotik vorstellte.
Fokus auf kognitive Fähigkeiten
Aus Sicht von Daniel Reger, CEO von Neura Robotics, liegt die aktuelle große Herausforderung bei der Entwicklung leistungsfähiger Humanoiden darin, ihre kognitiven Fähigkeiten für die jeweiligen Einsatzzwecke zu trainieren, wie er kürzlich im Interview mit MIT Technology Review verdeutlichte. „Um diesen Markt zu erobern und überhaupt zu ermöglichen, ist es wichtig, sich auf die End-Effektoren – also quasi die Hände – und auf den Oberkörper des Roboters zu fokussieren. Denn damit erbringen Roboter die wertschöpfende Arbeit“, sagte Regner hier. Der Roboter müsse kognitiv werden – ein Gehirn besitzen, das eigene Entscheidungen trifft, damit er sich in verschiedenen Umgebungen autonom bewegen und Aufgaben lösen kann.
Neura Robotics arbeitet bereits länger an entsprechenden KI-Modellen – auch hier dürften die 5G-Module von Vodafone eine entscheidende Rolle spielen, wenn es darum geht, die Sensordaten des Roboters in eine Cloud zu laden und weiterzuverarbeiten. Das dürfte zum einen für die KI-gestützte Funktionsweise der Humanoiden unerlässlich sein, zum anderen dürften die Daten auch wertvolles potenzielles Trainingsmaterial für Neura Robotics darstellen. Wie genau die mit Vodafone übermittelten Daten von Neura Robotics verarbeitet werden, darüber macht Vodafone in seiner Pressemitteilung jedoch keine Angaben. Auch über etwaige Verschlüsselung der Daten ist hier nichts zu lesen.
Zielgruppe Industrie und Privatkunden
Vodafone und Neura Robotics wollen die Humanoiden mit ihrer Partnerschaft sowohl für den Industrie- als auch auf Privatbereich fit machen. Hagen Rickmann, Geschäftsführer Firmenkunden bei Vodafone, hält die Einsatzzwecke von menschenähnlichen Robotern für „deutlich größer, als wir sie bislang erleben.“ Sie könnten an noch viel mehr Stellen im Alltag unterstützen, wenn wir sie mit modernster Technik wie Echtzeit-Mobilfunk ausgestattet seien – „in den Fabrikhallen, in unseren Krankenhäusern, aber auch in den heimischen vier Wänden“.
Aus Sicht von Reger braucht es mehr als nur fortschrittliche KI damit kognitive, humanoide Roboter ihr volles Potenzial entfalten können. „Es braucht eine belastbare, intelligente Infrastruktur“, so Reger in der Vodafone-Pressemitteilung.
Drei „Prozess-Level“ in der Cloud
Wofür genau diese Infrastruktur dienen könnte, machte er auch im Interview mit MIT Technology Review klar: „Wenn man alles selbst macht und ein großes Modell trainiert, dann stößt man immer irgendwann auf ein Problem, für dessen Lösung eine Fähigkeit oder zwei oder drei fehlen – und man trainiert dann wieder neu. Das ist viel zu komplex, viel zu kostenintensiv und total ineffizient.“
Stattdessen setze Neura auf ein drei selbst definierte „Prozess-Level“: „Wir haben eine Cloud-Lösung, die sich aus diesen verschiedenen Prozess-Layern die richtigen Informationen holt. So kann jeder auf der Welt an den Funktionalitäten, an den Skills der Roboter, arbeiten, sie nutzen und Apps daraus entwickeln.“
(nen)
Künstliche Intelligenz
Oracle: OCI-Cloud abseits vom öffentlichen Internet
Oracle führt das neue Cloud-Angebot Oracle Compute Cloud@Customer Isolated ein. Das Produkt soll im Laufe des Jahres verfügbar werden. Damit folgt der Anbieter einem Weg, den er bereits mit seinen Oracle Cloud Infrastructure (OCI) speziell für den öffentlichen Sektor einschlug, denn die neue Cloud@Customer Isolated soll besonders souverän sein. Konkret heißt das: Die Rechen-Cloud soll sich vom öffentlichen Internet getrennt betreiben lassen.
Oracle legt schon seit 2023 einen Fokus auf die Anforderungen, die insbesondere Organisationen außerhalb der USA an die Cloud-Compliance stellen. Die EU Souvereign Cloud soll Datenlagerung nach Vorgaben der diversen EU-Datenschutzverordnungen ermöglichen, die Government-Cloud soll – noch einmal sicherer – Regierungs- und KRITIS-Anforderungen erfüllen.
Beides bieten AWS und Microsoft ebenfalls in ähnlicher Form an: Als Vehikel für das Angebot dienen in der EU aufgestellte Rechenzentren, die sich laut Betreiber auch rechtlich unter EU-Gesetzen und nicht unter dem amerikanischen CLOUD-Act befinden, mit dem Kunden das Herausgeben ihrer Daten an die US-Regierung befürchten müssen. Um für Vertrauen zu sorgen, setzt Oracle auf On-Premises-Angebote.
Die isolierte Compute-Cloud weist kaum Verbindungen zurück nach Oracle auf – nur die Oracle-Entwickler müssen den Service natürlich ab und zu patchen. Im schlimmsten Fall wären hier also noch Supply-Chain-Attacks möglich.
(Bild: Oracle)
Jetzt gesellt sich die Compute Cloud zu den als besonders sicher beworbenen Angeboten. Der Service soll das Datensilo auf Rechenvorgänge trimmen und Oracle gibt ihn nun auch als @Custumer-Isolated-Version aus. Die Fähigkeiten sind dieselben wie bei Compute-Cloud@Customer. Er lässt sich als einzelnes Rack im eigenen Rechenzentrum einrichten – Oracle bietet direkt einen Fast-Start-Support an, der die Bereitstellung innerhalb von sechs bis acht Wochen ermöglichen soll – und anschließend zu einer Isolated Region ausweiten, also einer ganzen On-Premises-OCI. Gänzlich unabhängig werden Organisationen damit aber nicht – auf technische Updates und den Support von Oracle sind sie weiterhin angewiesen.
Gezielt fürs Militär
Das Angebot kann für Unternehmen mit besonders sensiblen Workloads interessant sein, als Kundengruppe hat Oracle aber mehr die staatlichen Akteure im Blick. Insbesondere den Verteidigungssektor. Ein erster Kunde ist dementsprechend die Defence Science and Technology Agency (DSTA) Singapurs, die eine Isolated Region für das Verteidigungsministerium und die Singapure Armed Forces (SAF) bezieht.
Isolierte Cloud-Infrastruktur ist für das Militär besonders interessant, weil sie sich missionsspezifisch aufbauen lässt. Damit lässt sich die Komplexität des Netzwerks reduzieren, in dem beispielsweise Edge-Daten gesammelt und ausgewertet werden. Die Komplexität der eigenen Infrastruktur zu reduzieren, hat unter militärischen Gesichtspunkten eine so hohe Priorität, weil dadurch zum einen weniger Angriffspunkte bestehen und sich zum anderen so ein besserer Blick auf taktisch tatsächlich relevanten Informationen einstellt.
(kki)
Künstliche Intelligenz
Neue Sammelklage: Apples KI-Verzögerung soll Aktienkurs bremsen
Auf Apple kommt ein neues Verfahren zu: Ein Apple-Aktionär verklagt den Konzern wegen möglicher Verstöße gegen das US-Wertpapierrecht, die Apple durch die Verzögerung angeblich begangen hat. Der Kläger strebt eine Sammelklage an, damit sich weitere Betroffene anschließen können.
Zahlreiche Aktionäre betroffen
In „Tucker v. Apple“ geht es um die Frage, ob Apple zu Siri falsche Angaben gemacht hat und damit letztlich Aktionären schadete. Denn deren Anteilsscheine hatten nach Apples Einräumung der Probleme zunächst sichtbar nachgelassen. Da das Thema KI die Kurse stark bewegt, sieht sich der Kläger um Schadenersatz bemüht. Die Klage ist nicht nur gegen Apple gerichtet, sondern auch persönlich gegen Apple-Chef Tim Cook, Ex-Finanzchef Luca Maestri und den neuen Finanzchef Kevan Parekh.
Der Kläger Eric Tucker wirft dem Unternehmen vor, Investoren über die Verfügbarkeit fortschrittlicher KI-Funktionen für sein iPhone 16 getäuscht zu haben. In der Klageschrift wird dargelegt, wie Apple diese Funktionen während seiner Entwicklerkonferenz WWDC 2024 irreführenderweise beworben hat, obwohl – so sieht es Tucker – kein funktionsfähiger Prototyp vorgelegen habe, was nach der Ankündigung von Verzögerungen zu erheblichen Kursverlusten führte. Die Klage fordert Schadenersatz für Anleger, die zwischen dem 10. Juni 2024 und dem 9. Juni 2025 Apple-Wertpapiere erworben haben. Hätte die Klage Erfolg, wären also zahlreiche Aktionäre betroffen.
Apple: War keine Vaporware
In der Klage berufen sich Tucker und seine Anwälte unter anderem auf die Berichterstattung zur verschobenen „kontextsensitiven Siri“. Apples Management selbst hatte zuletzt behauptet, die Technik sei „keine Vaporware“ und durchaus vorführbereit gewesen. Allerdings entschied sich der Konzern dafür, eine andere Iteration der Software zu verfolgen.
Neben dem persönlichen Kontext für Siri wollte Apple auch eine Steuerung von Apps durch die Sprachassistentin sowie das Auslesen des Bildschirms implementieren – letzteres wird nun zunächst per Screenshot umgesetzt, auch mithilfe von ChatGPT.
Apple ist bereits mit Sammelklagen wegen der ins kommende Jahr verzögerten neuen Siri-Funktionen konfrontiert. Bislang ging es dabei aber vor allem darum, dass Nutzer dem Konzern irreführende Werbung vorwerfen: Sie hätten, sagen sie, kein neues iPhone erworben, wenn sie gewusst hätten, dass die verbesserte Sprachassistentin fehlt.
(bsc)
Künstliche Intelligenz
2Lock: Regensburger Startup zeigt smartes Nabenschloss für E-Bikes
Auf der Eurobike in Frankfurt stellen neben den Branchenriesen auch zahlreiche kleine Unternehmen ihre Neuheiten vor. Mittendrin ist in diesem Jahr das Regensburger Startup 2Lock, das ein integriertes Nabenschloss für E-Bikes entwickelt hat.
Das 2Lock-Schloss steckt, optisch unauffällig, in der Vorderradnabe. Die primäre Sicherung ist die Wegfahrsperre, die verhindert, dass das Rad sich dreht. Die Konstruktion verhindert, dass das Schloss während der Fahrt blockiert, es kann ausschließlich im Stillstand verriegeln. Die Bewegungssensoren im Rad sollen, so das 2Lock-Konzept, zudem einen lauten akustischen Alarm auslösen, wenn das System einen Diebstahlversuch erkennt, der nur durch das entsprechende Kommando mit dem Smartphone beendet werden kann. Die entstehende Aufmerksamkeit soll Langfinger ebenfalls abschrecken.
Neben der Wegfahrsperre ist das zweite zentrale Element von 2Lock die Ausbausperre. Ist das Schloss verriegelt, lässt sich das Vorderrad nicht mehr auf normalen Wege ausbauen. Um es zu entfernen, müsste man die Achse ausbohren oder die Gabel zerstören – beides ist mit viel Aufwand verbunden und damit für Fahrraddiebe einigermaßen unattraktiv.
Integration in Hersteller-Apps
Das 2Lock-Schloss wird in ein bestehendes E-Bike-System integriert. Der jeweilige Hersteller baut die entsprechenden Funktionen dafür in der App zum Rad ein, die für die allermeisten E-Bikes ohnehin bereits dazu gehört. Eine eigene App für die Ver- und Entriegelung gibt es nicht, diese Funktion wird in die jeweilige Hersteller-App integriert. Der Nachteil dabei: Nachrüsten lässt sich das 2Lock-Schloss kaum, separat verkauft wird es nicht.
Zu den Partnern, die 2Lock bereits gewinnen konnte, zählen der bayerische Radhersteller Hepha sowie das estnische Unternehmen Comodule, das IoT-Module zur digitalen Vernetzung von E-Bikes entwickelt. Comodule integriert das 2Lock-Schloss in sein Ökosystem, das mittlerweile auch von Yamaha für deren PW-Link-System verwendet wird. Hepha baut das Nabenschloss in das 3000 Euro teure Trekking-E-Bike Urban 8 ein, das der Hersteller ebenfalls in Frankfurt auf der Eurobike präsentierte.
(sht)
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