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Krise bei Cherry SE: Kernsparte steht vor dem Verkauf

Die Krise bei Cherry SE hält an. Als Konsequenz der anhaltenden Schieflage soll nun im Rahmen von Sanierungsmaßnahmen eine Sparte veräußert werden. Treffen wird es entweder Digital Health & Solutions oder Peripherals, also das Geschäft mit Eingabegeräten.
Ausgangssituation ist das Absinken des Eigenkapitals, das aktuell weniger als 50 Prozent des Grundkapitals beträgt. Verantwortlich macht das Unternehmen dafür vor allem Verluste aus zwei Bereichen, darunter die Peripherie-Sparte, sowie eine Verzögerung bei der verpflichtenden Anbindung weiterer Heilbereiche an die Telematik-Infrastruktur (TI), in die Cherry Hoffnungen gesetzt hatte.
Zwei Sparten als Option
Der Peripherie-Bereich bleibt dabei ein Sorgenkind. Maßnahmen umfassten bereits die Verlagerung der Produktion nach China sowie die Umwandlung des bisherigen Produktionsstandorts in Auerbach in ein Entwicklungs-, Logistik- und Servicezentrum, die mittlerweile „weitestgehend umgesetzt“ wurden.
Durch zahlreiche Maßnahmen, darunter eine Erhöhung der Verkaufspreise, seien in der Sparte allerdings „konsequente Fortschritte“ bei der strategischen Neuausrichtung erzielt worden, was durch „wesentliche Performance-Metriken“ belegt werde. Taster und Tastaturen sind allerdings nicht besonders, im Luxus-Segment wirkt etwa die MX 8.3 TKL (Test) uninspiriert und bleibt in Teilen hinter Klassenstandards zurück. Bei Tastern verhält es sich ähnlich: Die ehemalige Vorrangstellung am Markt ist mittlerweile verloren gegangen.
Kapitalbasis und Liquiditätsausstattung stehen weiter im Ziel der Maßnahmen. Die Hygiene-Peripheriegerätesparte „Active Key“ wurde deshalb bereits im Mai 2025 veräußert. Darum geht es nun auch bei weiteren Maßnahmen. Im Rahmen eines M&A-Verfahrens soll eine der beiden Sparten verkauft werden. „Digital Health & Solutions“ umfasst neben den TI-Lösungen auch Mobilgeräte, Software und Terminals, „Peripherals“ beinhaltet Cherrys gesamte Peripherie-Bemühungen von Office über Gaming bis hin zum Industrie- und Sicherheitsbereich.
Verkauf als Lösung aller Probleme
Der Verkauf, so lässt sich zwischen den Zeilen lesen, soll eine Art Befreiungsschlag werden. Mit den Einnahmen soll das Unternehmen alle finanziellen Einschränkungen überwinden, ausstehende Forderungen und Darlehen begleichen und die Restrukturierung abschließen. Cherry sei dann wieder durchfinanziert, so die Darlegung. Anschließend sollen Wachstumspläne umgesetzt und neue Assets zugekauft werden. Insgesamt ergebe das einen „Grundstein“ für eine „Neubewertung der Cherry-Aktie“, deren Kurs aktuell bei 0,64 Euro liegt.
Die Redaktion dankt ComputerBase-Leser „Trimipramin“ für den Hinweis zu dieser Meldung!