Künstliche Intelligenz
Kulturstaatsminister Weimer: Google sollte zerschlagen werden
Kulturstaatsminister Wolfram Weimer (parteilos) will weiter gegen Big Tech vorgehen und nimmt einen US-Konzern in den Fokus: „Am besten wäre es, wenn Google zerschlagen würde“, erklärte der Verleger gegenüber dem Newsletter-Dienst Politico Industrie & Handel. Der Suchmaschinen- und Cloud-Riese bedrohe mit seiner Monopolstellung die freie Meinungsbildung. Damit verändere Google auch die demokratische Grundlage Deutschlands. Das Unternehmen sollte daher kartellrechtlich aufgeteilt werden.
„Wir müssen in allen Aktionsfeldern Google adressieren“, hob Weimer laut Politico hervor. Es könne nicht damit weitergehen, dass der Konzern bislang kaum Abgaben auf seine Gewinne in Deutschland zahle. „Die verdienen hier Milliarde um Milliarde mit riesigen Margen und schleichen sich über Dublin raus“, bemängelt er. Das sei gesellschaftlich ungerecht. Die Bundesregierung peilt auf Betreiben Weimers ferner eine Investitionspflicht für Streaming-Anbieter wie Netflix, Amazon Prime und Disney in deutsche Filmproduktionen an.
Google hat seinen europäischen Hauptsitz in Dublin, um von den niedrigen Unternehmenssteuern und dem günstigen Wirtschaftsumfeld Irlands zu profitieren. Die Regierung der Insel bietet mit 12,5 Prozent einen der niedrigsten Körperschaftssteuersätze in Europa, was als Hauptanreiz für multinationale Konzerne wie auch Apple und Meta gilt. Diese Strategie hat erhebliche Bedenken und Kritik hervorgerufen, da sie als Mittel zur aggressiven Steuervermeidung gilt. Das am häufigsten kritisierte Modell, das auch Google nutzte, war das „Double Irish With a Dutch Sandwich“.
Plattform-Soli ist umstritten
Irland hat diesen Steuertrick zwar 2015 nach internationalem Druck offiziell abgeschafft. Dennoch bleiben die geringen Unternehmenssteuern und die Möglichkeit, Steuervorteile durch andere Modelle zu nutzen, ein Thema. Aktuelle Initiativen wie die für eine globale Mindeststeuer von 15 Prozent sollen solchen Praktiken entgegenwirken. Weimer kündigte schon im Frühjahr an, eine Digitalabgabe in Höhe von 10 Prozent für Tech-Konzerne einführen zu wollen und hält daran prinzipiell fest. Seine Kabinettskollegin, Wirtschaftsministerin Katherina Reiche (CDU), hält von so einem „Plattform-Soli“ aber wenig.
Weimers Vorschlag eröffnet eine neue Front im Zoll-Streit mit US-Präsident Donald Trump. Eine ähnliche Initiative zog die EU-Kommission im Sommer zunächst zurück, nachdem der Republikaner weitere Zölle in Aussicht gestellt hatte. Auch nach Abschluss des Handelsdeals mit der EU drohte Trump häufig, dass er Zölle auf Produkte aus Ländern erheblich erhöhen werde, die den US-Internetgiganten zu enge Regeln setzen. In Europa hat die Regierung in Washington vor allem den Digital Services Act (DSA) und den Digital Markets Acts (DMA) auf dem Kieker. Eine neue Digitalsteuer und weitere harte kartellrechtliche Strafen gegen US-Firmen dürften die Spannungen verschärfen.
Auch die EU droht mit Zerschlagung
Die EU-Kartellbehörde verhängte Anfang September eine Strafe in Höhe von 2,95 Milliarden Euro gegen Google. Der Vorwurf lautet auf „missbräuchliche Praktiken“ im Online-Werbemarkt. Die EU-Kommission fordert nun eine weitreichende Lösung: Innerhalb von 60 Tagen muss Google ein überzeugendes Konzept vorlegen, um sein Monopol aufzulösen. Falls es dieser Forderung nicht nachkommt, steht eine Zerschlagung im Raum. Brüssel ist der Ansicht, dass nur eine Veräußerung von Teilen des Geschäftsmodells die bestehenden Interessenkonflikte auflösen kann. Trump reagierte mit scharfen Drohungen auf diesen Ansatz der EU.
Ein Bündnis verschiedener Organisationen – darunter LobbyControl, Rebalance Now und WeMove Europe – hat mit einer Petition über 150.000 Unterschriften für die kartellrechtliche Aufsplittung von Google gesammelt. Diese wollen sie am Sitz der Kommission in Brüssel vor dem Berlaymont-Gebäude am Montagvormittag übergeben.
Voriges Jahr erwog auch die US-Justiz, das Werbesystem, den Browser Chrome oder die gesamte Mobilsparte samt Android von Google abzuspalten. Ein US-Bundesrichter bestätigte zwar den Monopolstatus, sah jüngst aber von einem Aufteilen des Konzerns ab.
(vbr)
Künstliche Intelligenz
Drupal 11.3.0 steigert Performance um bis zu 33 Prozent
Die Drupal Association hat Version 11.3.0 des quelloffenen Content-Management-Systems veröffentlicht. Nach eigenen Angaben handelt es sich um den größten Performance-Schub seit einem Jahrzehnt – seit Drupal 8. Das Release kombiniert zahlreiche Optimierungen im Rendering- und Caching-Layer und setzt erstmals auf die JavaScript-Bibliothek HTMX.
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Die Entwickler berichten von 26 bis 33 Prozent mehr verarbeitbaren Anfragen bei gleicher Datenbanklast. Automatisierte Tests zeigen bis zu 33 Prozent weniger Cache-Operationen bei „kalten“ Caches (wenn Cache-Einträge fehlen oder abgelaufen sind) und bis zu 25 Prozent bei teilweise „warmen“ Caches (relevante Daten sind bereits zwischengespeichert und können schnell zur Verfügung stehen). Unabhängige Tests der Firma MD Systems auf komplexen Websites ergaben noch deutlichere Verbesserungen, besonders bei Sites mit hoher Datenbankauslastung.
HTMX reduziert JavaScript-Overhead drastisch
Ein zentraler Baustein der Performance-Optimierung ist der Wechsel zu HTMX in BigPipe. Die JavaScript-Bibliothek ohne externe Abhängigkeiten ermöglicht AJAX-Anfragen, CSS-Transitions, WebSockets und Server-Sent Events direkt über HTML-Attribute. Dadurch ersetzt HTMX bisherige Drupal-eigene Lösungen wie die Form State API und die AJAX API. Der JavaScript-Overhead für Browser-Server-Interaktionen sinkt um bis zu 71 Prozent.
BigPipe lädt JavaScript nun nur noch bei Bedarf und fängt Platzhalter proaktiv ab, um sie mit bereits „vorgewärmten“ Render-Caches zu ersetzen. Das beschleunigt das Rendering erheblich. In künftigen Versionen planen die Entwickler, BigPipe auch für anonyme Site-Besucher zu aktivieren.
PHP Fibers ermöglichen paralleles Entity Loading
Drupal 11.3.0 nutzt PHP Fibers, eine Funktion seit PHP 8.1, für optimiertes Entity Loading. Die kooperative Multitasking-Technik erlaubt das Kombinieren von Datenbank- und Cache-Queries, ohne Prozesse zu blockieren. Zusätzlich wurden die Hook- und Field-Discovery-Prozesse überarbeitet, was Datenbank- und Cache-I/O sowie Speicherverbrauch bei „kalten“ Caches reduziert.
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Für MySQL- und MariaDB-Nutzer steht ein experimenteller MySQLi-Driver bereit. Dieser nutzt die mysqli-Extension statt PDO und ermöglicht parallele statt sequenzielle Queries. Asynchrone Unterstützung ist geplant. Der Treiber ist noch nicht in der regulären Benutzeroberfläche zu finden und erhält noch keinen vollständigen Support.
Navigation-Modul wird stabil
Das Navigation-Modul gilt jetzt als stabil und bietet eine modernere Alternative zur alten Toolbar. Es eignet sich besonders für Seiten mit komplexer Admin-Struktur, ist aber noch nicht als Standard aktiviert. Die Entwickler empfehlen es für alle Installationen.
Der CKEditor unterstützt nativ On-Site-Links via Autocomplete und Dropdown für Entity References. Neue Optionen für Aufzählungszeichen und Nummerierungen erleichtern die Content-Erstellung. Eine dedizierte Berechtigung „Administer node published status“ trennt die Rechte zum Veröffentlichen von der allgemeinen Node-Administration.
OOP-Hooks für Themes und Content-Export
Themes können wie Module das #[Hook()]-Attribut nutzen. Die Implementierungen liegen in src/Hook/ und werden über Namespaces im Container registriert. Dies ermöglicht saubereren, strukturierten Code.
Ein neuer CLI-Befehl php core/scripts/drupal content:export ENTITY_TYPE_ID ENTITY_ID exportiert Entities samt Abhängigkeiten wie Bilder oder Taxonomie-Terms. Die Funktion nutzt dasselbe Format wie das Modul Default Content.
Drupal 11.3.0 unterstützt vollständig PHP 8.5, das im November 2025 erschien. Die Core-Tests laufen auf der neuen PHP-Version, die als Mindestanforderung für Drupal 12 im Jahr 2026 dient. Drupal 10 erhält noch bis Dezember 2026 Security-Support. Der visuelle Page Builder Drupal Canvas, Anfang Dezember veröffentlicht, ergänzt die neuen Performance-Features um komfortablere Site-Building-Optionen.
(fo)
Künstliche Intelligenz
KI-Coding-Tools im Vergleich – GitHub Copilot, Cursor, Claude Code und mehr
KI-Coding-Tools verändern die Softwareentwicklung gravierend. Unser Classroom KI Coding-Tools im Vergleich – GitHub Copilot, Cursor, Claude Code und Open-Source-Alternativen demonstriert in fünf praxisorientierten Sessions die wichtigsten Tools – von GitHub Copilot über Cursor bis zu Open-Source-Lösungen. Anhand vieler Live-Demos und konkreter Codebeispiele lernen Teilnehmende unterschiedliche Ansätze und Workflows kennen. Dabei erfahren sie, welche Werkzeuge für welche Aufgaben geeignet sind und wie man sie optimal in deine Entwicklungsprozesse integriert.
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Unser Experte Rainer Stropek liefert einen fundierten, praxisorientierten Überblick über den aktuellen Stand der Technik bei KI-Unterstützung für die Softwareentwicklung. Er beleuchtet verschiedene Ansätze, etwa IDE-Integrationen, Terminal-Tools, Weboberflächen, spezifikationsgetriebenes Arbeiten sowie „Vibe Coding“. Ein besonderer Fokus liegt darauf, wie man diese Werkzeuge sinnvoll in bestehende Entwicklungsprozesse integriert.
Mehr als nur Codevervollständigung
Abseits der Werkzeuge stehen konkrete Arbeitsweisen im Mittelpunkt: Wie formuliert man gute Prompts für komplexe Codeaufgaben? Wie nutzt man das Model Context Protocol (MCP), um Projektkontext, Dokumentation und externe Systeme einzubinden? Wie unterscheiden sich Agenten-basierte Ansätze von klassischen „Autocomplete“-Funktionen? Die Sessions verzichten weitgehend auf Folien und setzen stattdessen auf Live-Coding, sodass die Praxis im Vordergrund steht. Dabei nehmen Teilnehmende viele direkt anwendbare Tipps für den produktiven Einsatz von KI beim Entwickeln mit.
Unser Classroom vermittelt praxisnahes Expertenwissen für Entwickler, die KI-Assistenten gewinnbringend in ihren Workflow integrieren möchten. Alle Beispiele basieren auf TypeScript, lassen sich jedoch leicht auf andere Sprachen übertragen. Die Termine sind:
- 28.01.26: Stand der Technik bei KI-Coding-Tools – Kategorien, Funktionsweise und Workflows
- 04.02.26: GitHub Copilot in der Praxis
- 11.02.26: Cursor als spezialisierte KI-Entwicklungsumgebung mit Coding Agents und Background Automation
- 18.02.26: Claude Code und OpenAI Codex im Vergleich
- 24.02.26: Open-Source-Tools für KI-gestützte Softwareentwicklung – KiloCode und lokale LLMs in der Praxis
Praxis- und Expertenwissen – live und für später
Die Sessions haben eine Laufzeit von jeweils vier Stunden und finden von 9 bis 13 Uhr statt. Alle Teilnehmenden können sich nicht nur auf viel Praxis und Interaktion freuen, sondern haben auch die Möglichkeit, das Gelernte mit allen Aufzeichnungen und Materialien im Nachgang zu wiederholen und zu vertiefen. Fragen werden direkt im Live-Chat beantwortet und Teilnehmende können sich ebenfalls untereinander zum Thema austauschen. Der nachträgliche Zugang zu den Videos und Übungsmaterialien ist inklusive.
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Weitere Informationen und Tickets finden Interessierte auf der Website des Classrooms.
E-Mail-Adresse
Ausführliche Informationen zum Versandverfahren und zu Ihren Widerrufsmöglichkeiten erhalten Sie in unserer Datenschutzerklärung.
(cbo)
Künstliche Intelligenz
Wie man mit einem ESP32 eine LED-Lichterkette über eine Webpage ansteuert
Advent, Advent, ein Lichtlein brennt. In den meisten Haushalten ist dieser Spruch zur Weihnachtszeit eine maßlose Untertreibung: LED-Lichterketten im Baum, in Sternform an den Fenstern, in Kerzenoptik in der Krippe und natürlich darf auch der LED-Weihnachtsbaum auf dem Schreibtisch nicht fehlen.
Die elektrischen Leuchten verbreiten nicht nur eine weihnachtliche Stimmung, sondern bescheren einem auch ein neues Ritual zur Weihnachtszeit: morgens die kleinen Batteriekästchen aus ihren Verstecken fummeln, um die Lichterkette einzuschalten, oder hinter das Sofa kriechen, um den Sternenkranz wieder in die Steckdose zu stecken. Und abends natürlich das gleiche Spiel, damit alles über Nacht ausgeschaltet ist.
- Stromversorgung über ESP
- HTTP-Header erklärt
- Klonen von Fernbedienungen
Als Maker kann man sich diesen ganzen Aufwand sparen und morgens gemütlich beim Kaffeetrinken alles vom Handy aus einschalten. In diesem Artikel zeigen wir, wie man dumme LED-Lichterketten mit einem ESP32 über eine Webpage steuern kann. Ohne Smart-Home-Server oder extra App.
Das war die Leseprobe unseres heise-Plus-Artikels „Wie man mit einem ESP32 eine LED-Lichterkette über eine Webpage ansteuert“.
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