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Künstliche Intelligenz

Leica feiert und iPhone erhält KI-Boost – Fotonews der Woche 25/2025


In dieser Woche dreht sich in der Fotowelt alles um faszinierende Gegensätze: Während Leica zum 100. Jubiläum der Kleinbildkamera einen neuen Schwarz-Weiß-Film auf den Markt bringt, revolutioniert Adobe die iPhone-Fotografie mit KI-Technologie. Dazwischen sorgt ein innovativer Tageslicht-Entwicklungstank für Großformatfilme für Aufsehen und OM System poliert seine Outdoor-Kamera auf. Willkommen zu unseren Fotonews der Woche!


Das Titelbild der Ausgabe 01 2025 des Foto-Magazins c't Fotografie

Das Titelbild der Ausgabe 01 2025 des Foto-Magazins c't Fotografie

Wer hätte gedacht, dass wir im Jahr 2025 noch über neue Filme berichten würden? Leica feiert das 100-jährige Jubiläum der legendären Leica I mit einem bemerkenswerten Schritt zurück zu den Wurzeln: Der „Monopan 50“ ist der erste hauseigene Schwarz-Weiß-Film des Unternehmens für das Kleinbildformat.

Mit einer Empfindlichkeit von ISO 50 ist dieser Film definitiv nichts für Nachteulen oder Schnappschussjäger – aber genau das ist der Punkt. Leica setzt auf Qualität statt Geschwindigkeit und verspricht eine beeindruckende Auflösung von 280 Linienpaaren pro Millimeter. Das ist in etwa so, als würde man einen Sportwagen bauen, der nur im ersten Gang fährt – aber dafür mit Präzisionsgetriebe aus Schweizer Uhrmacherhand.

Besonders interessant: Der Film ist „superpanchromatisch“ sensibilisiert und erfasst Lichtwellen bis 780 Nanometer – das reicht bereits in den nahen Infrarotbereich. Fotografen können also nicht nur klassische Schwarz-Weiß-Bilder aufnehmen, sondern auch mit Infraroteffekten experimentieren. Für 12 Euro pro Rolle bekommt man ab August ein Stück analoge Nostalgie mit moderner Technik – verpackt im Retro-Design, das an die Anfänge der Kleinbildfotografie erinnert.

Ob Leica damit einen neuen Trend setzt oder nur eine Nische bedient, bleibt abzuwarten. Aber in Zeiten, in denen jedes Smartphone automatisch HDR-Bilder produziert, hat die bewusste Entschleunigung durch analoges Fotografieren durchaus ihren Reiz. Immerhin muss man bei ISO 50 wirklich nachdenken, bevor man den Auslöser drückt!

Während Leica die analoge Fotografie feiert, revolutioniert das Start-up Zebra die Filmentwicklung mit einem innovativen Tageslicht-Entwicklungstank für Großformatfilme. Das Kickstarter-Projekt hat bereits 900 Prozent seiner Finanzierungsziele erreicht – offenbar gibt es da draußen mehr Großformat-Fotografen, als die Digitalwelt wahrhaben möchte!

Der Clou: Mit dem Zebra Daylight Tank kann man endlich Großformatfilme ohne Dunkelkammer entwickeln. Das klingt für Nicht-Eingeweihte vielleicht nicht nach einer großen Sache, aber: Wer jemals versucht hat, einen 8×10-Zoll-Film in völliger Dunkelheit zu entwickeln, ohne ihn zu knicken, zu zerkratzen oder versehentlich mit der falschen Chemikalie zu übergießen, wird vor Freude in die Luft springen.

Das Gerät verwendet ein ausgeklügeltes Lichtlabyrinth-System im Deckel, das Chemikalien hindurchlässt, aber kein Licht. Es ist in drei Größen erhältlich: 4×5“, 5×7“ und 8×10“ – wobei der größte Tank bis zu 16 Blatt 4×5“-Film auf einmal verarbeiten kann. Das ist wie ein Geschirrspüler für Negative!

Besonders clever ist auch der mitgelieferte „Film Safe“ – eine lichtdichte Box mit zwei magnetisch gesicherten Fächern für belichtete und unbelichtete Filme. Die Deckel haben unterschiedliche Texturen, sodass man sie auch im Dunkeln unterscheiden kann. Endlich keine Panik mehr, wenn man sich fragt: „War das jetzt der belichtete oder der unbelichtete Stapel?“

Das Projekt startet bei etwa 20 Euro für die kleinste Version und soll Ende 2025 ausgeliefert werden. Ein klassischer Fall von „Shut up and take my money“ für Analogfotografen!

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OM Digital Solutions (ehemals Olympus) bleibt seiner Linie treu und präsentiert mit der OM-5 Mark II eine kompakte, robuste Systemkamera für Outdoor-Enthusiasten. Mit einem Gewicht von nur 418 Gramm (inklusive Akku und Speicherkarte) ist sie leichter als so manche Wasserflasche, die man auf Wanderungen mitschleppt.

Die Kamera ist nach IP53 gegen Spritzwasser und Staub geschützt und funktioniert bei bis zu -10 °C – perfekt für den nächsten Winterurlaub in den Alpen oder die Expedition zum Polarkreis. Der überarbeitete Griff soll eine bessere Haptik bieten, und erstmals gibt es neben den klassischen Farben Schwarz und Silber auch eine limitierte Sandbeige-Edition – für alle, die sich in der Wüste tarnen möchten.

Technisch setzt OM auf Evolution statt Revolution: Der 20,37-Megapixel-Sensor und der TruePic IX-Prozessor wurden vom Vorgänger übernommen. Die 5-Achsen-Bildstabilisierung kompensiert bis zu 6,5 Belichtungsstufen, mit kompatiblen Objektiven sogar 7,5 – damit könnte man theoretisch aus freier Hand Belichtungszeiten verwenden, bei denen andere Fotografen längst zum Stativ greifen würden.

Interessant ist die neue CP-Taste (Computational Photography), die direkten Zugriff auf computergestützte Aufnahmemodi bietet: hochauflösende Aufnahmen mit bis zu 89 Megapixeln (vom Stativ), Live ND für Langzeitbelichtungen ohne Filter, Fokus-Stacking und mehr. Für 1.300 Euro (Gehäuse) oder 1.700 Euro (mit Kit-Objektiv) bekommt man ein robustes Arbeitstier, das sich nicht zu schade ist, auch mal im Regen zu fotografieren.

Während die einen noch Filme entwickeln, bringt Adobe mit „Project Indigo“ eine experimentelle Kamera-App, die iPhone-Fotos auf ein neues Level heben soll. Das Besondere: Die App nutzt Computational Photography in einem Ausmaß, das selbst Apple erblassen lässt.

Das Herzstück ist die Kombination von bis zu 32 Einzelbildern pro Aufnahme – während die meisten Smartphone-Kameras bereits mehrere Bilder verschmelzen, geht Adobe hier deutlich weiter. Das Ergebnis: drastisch reduziertes Bildrauschen, besonders bei Teleaufnahmen und schlechter Beleuchtung.

Außerdem will Adobe dem typischen Smartphone-Look mit überhellten, kontrastarmen Bildern und übersättigten Farben zu Leibe rücken. Stattdessen soll die App Fotos erzeugen, die mehr an eine Spiegelreflexkamera erinnern – mit natürlicherer Bildwiedergabe und ohne aggressives lokales Tonemapping.

Besonders clever: Project Indigo kann die Vorteile der Computational Photography auch in RAW-Dateien (DNG-Format) nutzen. Die Dateien enthalten bereits die kombinierten Einzelbilder, bieten aber trotzdem volle Flexibilität für die Nachbearbeitung.

An der App waren mit Marc Levoy und Florian Kainz zwei Entwickler beteiligt, die bereits die Pixel-Kamera-App von Google mitentwickelt haben – also echte Schwergewichte in der Smartphone-Fotografie. Die App ist kostenlos für iPhone 12 Pro/Pro Max und neuere Modelle verfügbar, eine Android-Version ist in Planung.

Von analogem Film bis zu KI-gestützter Smartphone-Fotografie, von Großformat-Entwicklung bis zu kompakten Outdoor-Kameras – die Vielfalt könnte kaum größer sein.

Es ist faszinierend zu sehen, wie sich die Fotografie weiterentwickelt: Während einige zurück zu den Wurzeln gehen und die Langsamkeit des analogen Prozesses zelebrieren, nutzen andere modernste KI-Technologie, um die Grenzen der Smartphone-Fotografie zu erweitern.

Diese Koexistenz verschiedener fotografischer Ansätze zeigt, dass es in der Fotografie nie nur um Technik geht, sondern immer auch um Vision, Kreativität und den persönlichen Ausdruck. Ob mit 100 Jahre alter Technologie oder KI-gestützter Smartphone-App – am Ende zählt das Bild.


(tho)



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Kameraüberwachung in der Freibad-Saison: Datenschützer geben Hinweise


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Mit dem Start der Freibadsaison setzen immer mehr Betreiberinnen und Betreiber auf Videoüberwachung und Künstliche Intelligenz, um Diebstähle, Einbrüche und Badeunfälle zu verhindern. Darauf weist die Landesdatenschutzbeauftragte von Nordrhein-Westfalen, Bettina Gayk, hin. Doch nicht alles, was technisch machbar ist, sei auch datenschutzrechtlich zulässig. Gerade in Freizeiteinrichtungen wie Freibädern, in denen sich Besucherinnen und Besucher frei entfalten sollen, gelten besonders hohe Datenschutzanforderungen. „Die meisten Gäste sind leicht bekleidet, viele sind Kinder – deren Daten sind besonders schützenswert“, betont Gayk.

Videoüberwachung sei nur in engen Grenzen erlaubt: So dürften Aufnahmen zum Schutz vor Einbruch oder Vandalismus ausschließlich außerhalb der Öffnungszeiten erfolgen. Während des Badebetriebs dürften Kameras lediglich Eingangsbereiche oder Zutrittsschranken erfassen, aber zum Beispiel nicht die Sitzplätze, Gastronomie oder Umkleiden. Bei Spindaufbrüchen könne eine gezielte Videoüberwachung zur Beweissicherung laut Gayk im Einzelfall zulässig sein, Umkleidebereiche seien jedoch grundsätzlich tabu. Überwachte Bereiche sollten zudem klar gekennzeichnet werden, etwa durch farbige Markierungen am Boden.

„KI kann die Aufsicht ergänzen, aber niemals ersetzen“, mahnt Gayk speziell zum Einsatz von KI-Systemen zur Erkennung von Badeunfällen. Der Landesdatenschutzbeauftragte von Baden-Württemberg, Tobias Keber, hatte sich ebenfalls bereits mit dem Thema KI-Videoüberwachung im Schwimmbad befasst. „Das ist mehr als eine klassische Videoüberwachung. Das heißt, die Kameras, die Sie da haben, sind mit Datenbanken und mit KI-Systemen verbunden“, erklärte Keber im Gespräch mit heise online. Die Idee sei gut, allerdings müsse genau geprüft werden, ob und in welchem Land nachher mit den Daten KI-Systeme trainiert werden.

Im Europabad in Karlsruhe ist beispielsweise das „Ertrinkungserkennungssystem“ Lynxnight aus Israel für das Außenbecken im Europabad im Einsatz, das mit installierten Kameras funktioniert. „Über Smartwatches erhält das Personal Hinweise über mögliche Ereignisse im Außenbecken“, heißt es in einer Mitteilung des Europabads von Ende Mai. Seit Beginn des Einsatzes im Februar seien bereits über 1000 Ereignisse registriert worden, aber bei keinem hätte eingegriffen werden müssen. Die Fehlerquote solcher Systeme ist den Datenschützern zufolge nach wie vor hoch, im Notfall könnten nur Menschen Leben retten.

„Da das System mit jeder Meldung dazu lernt, löst es aktuell eine noch hohe Anzahl an Meldungen aus, die das Personal via Feedback-Funktion bewertet. Es zeigt sich, dass die meisten dieser Meldungen durch kurze Tauchgänge ausgelöst werden und kein tatsächliches Risiko darstellen“, heißt es weiter. Das Personal ist laut Kevin Drobot, dem stellvertretenden Schichtführer des Europabades Karlsruhe, optimistisch, dass das System durch das kontinuierliche Feedback zukünftig eine wertvolle Hilfe im Badbetrieb darstellen werde. Bilddaten speichere das System zudem nicht, „lediglich Bewegungsmuster“.

Betreiber sollten sich vor dem Einsatz neuer Überwachungstechnologien frühzeitig mit dem eigenen Datenschutzbeauftragten abstimmen. Die Landesdatenschutzbeauftragte bietet Informationen und Beratung an, um Unsicherheiten im Vorfeld zu klären und Beschwerden zu vermeiden.


(mack)



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Neues Kapitel für die Vision Pro: Was visionOS 26 bringt | TNBT-Podcast


Von visionOS 2 zu visionOS 26: Das nächste große Update für die Vision Pro verspricht eine Reihe an neuen Funktionen und Verbesserungen für Apples jüngstes Betriebssystem. Dazu gehört der Support für neue Eingabegeräte wie die Playstation-VR-Controller und flüssigeres Hand-Tracking. Widgets und Fenster lassen sich erstmals fest im Raum oder an der Wand positionieren, zudem unterstützt visionOS nun 180-Grad- und 360-Grad-Videos.

In Episode 51 besprechen Leo Becker und Mark Zimmermann die Neuerungen im Detail. Insbesondere die im Raum verankerten Widgets und Fenster sowie die neuen, tatsächlich massiv besseren Personas haben es uns angetan – ebenso wie die noch räumlicheren Fotos. Thema ist auch das „Spatial Web“, das Apple in einem Nebensatz ausgerufen hat, sowie Komfortverbesserungen und geteilte 3D-Inhalte.

1984, 2007, 2024 – Apples Vision Pro tritt in riesige Fußstapfen: Mac und iPhone haben nicht nur Geschichte geschrieben, sondern auch grundlegend verändert, wie wir Computer verwenden.

Mac & i begleitet die Vision Pro sowie die Chancen und Hürden von „räumlichem Computing“ mit einem eigenen Podcast: TNBT – The Next (Big) Thing beleuchtet die jüngsten Entwicklungen rund um die neue Plattform mitsamt den Auswirkungen auf IT-Branche und Gesellschaft.

TNBT ist in allen großen Podcast-Verzeichnissen zu finden und lässt sich mit Apple Podcasts und Spotify hören oder als RSS-Feed in der Podcast-App der Wahl beziehen. Wir freuen uns unter podcast@mac-and-i.de auf Fragen, Anregungen und Kritik. In der vorausgehenden Episode ging es um Smart Glasses mit Android XR, Meta Ray-Ban – wo bleibt Apple?.


(lbe)



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Vollständig gefälschte CPUs jetzt auch als „Ryzen 9800X3D“


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Vor neun Monaten gab es Komplett-Fakes von AMDs Ryzen 7800X3D, nun hat es auch den 9800X3D erwischt. Wie schon damals ist die neue Prozessorfälschung keine umgelabelte alte CPU, sondern ein eigens hergestelltes Produkt, das auf den ersten Blick nicht auffällt. Ebenso Teil der aktuellen Masche: Unter dem Heatspreader steckt keinerlei Silizium.

Der Gründer des YouTube-Kanals Gamers Nexus, Steve Burke, hat den Fake einem Zuschauer abgekauft. Dieser hatte ihn nach eigenen Angaben bei Reddit vor vier Monaten bei Amazon in den USA erworben, und zwar von dem Unternehmen selbst, nicht über einen Marketplace-Händler. Burke bot dann an, dem Zuschauer die Fälschung abzukaufen, um sie zu untersuchen. Der Nutzer hatte den vermeintlichen Prozessor noch nicht ausprobiert, weil ihm das passende Mainboard fehlte.

Bei Gamers Nexus wurde das nachgeholt – wie zu erwarten war, sprang der Testaufbau nicht einmal an. Kein Wunder, denn nach dem Entfernen des Heatspreaders – was viel leichter als gedacht ging – zeigte sich das bekannte Bild: Unter dem Metalldeckel befanden sich nicht die beiden Chips (IO-Die und CCX), welche einen 9800X3D eigentlich ausmachen. Daher war auch kein Lot aus Indium vorhanden, sondern simpler Klebstoff. Der Nachweis eines Komplett-Fakes war erbracht.

Empfohlener redaktioneller Inhalt

Mit Ihrer Zustimmung wird hier ein externes YouTube-Video (Google Ireland Limited) geladen.

Fake eines Ryzen 9800X3D zerlegt und Unterschiede zum Original.

Wie schon beim vermeintlichen 7800X3D hatten die Fälscher nicht eine bestehende CPU umgearbeitet – das war beim 9800X3D auch schon passiert –, sondern den Fake offenbar vollständig selbst produziert. Er besteht nur aus der Platine, einem Heatspreader, der vom Original abweicht, und den Kontaktpads auf der Unterseite. Diese stehen im Übrigen gegenüber einem echten 9800X3D etwas hervor, sodass sich der Fake schlecht aus dem Sockel lösen ließ, berichtet Gamers Nexus in seinem Video.

Auch sonst gibt es äußerliche Merkmale, die denen beim 7800X3D-Fake stark ähneln. Die SMD-Bausteine auf der Oberseite sind in Anzahl und Orientierung unterschiedlich, und die Seriennummer auf dem Heatspreader entspricht nicht der auf der Verpackung. Das sind die beiden deutlichsten, auch leicht selbst verifizierbaren Warnzeichen bei dieser Art von Fälschung. Nicht so einfach zu prüfen sind kleine Beschriftungen und Punktmarkierungen auf der Platine, die dem Original nicht entsprechen oder fehlen.



Links Original, rechts Fälschung: Die SMD-Bausteine am Rand der Platine sind am auffälligsten.

(Bild: Gamers Nexus / YouTube)

Und auch der Datamatrixcode auf dem Fake liefert, wenn man ihn etwa mit einer Smartphone-App scannt, kein Ergebnis. Herauskommen sollte die Seriennummer und die Modellnummer des Prozessors. Sieht man den echten Prozessor und die Fälschung im direkten Vergleich nebeneinander, fällt zudem auf, dass die Schriftart des Fakes sich unterscheidet und die Laser-Gravur teilweise unscharf ist. Der Heatspreader ist nicht, wie bei AMD, mit Gold beschichtet, und weist an der Unterseite Vorsprünge auf, wo sonst die Dies sitzen. Auch beim Blick von der Seite fällt der Fake so nicht sofort auf. Letztes Detail: Die Fälschung wiegt 30 Gramm, ein echter 9800X3D dagegen 39 Gramm.

Es gibt einen Anhaltspunkt, wie die Fälschung bei Amazon landen konnte: mutmaßlich über einen Rückgabebetrug. Der Zuschauer, der den Fake gekauft hatte, berichtet bei Reddit von einem Rückgabeaufkleber auf der Schachtel, die anscheinend auch schon geöffnet worden war. Hier scheint also die Eingangskontrolle der Rücksendung versagt zu haben. Das ist jedoch Spekulation, und völlig unklar bleibt nach wie vor, woher diese vollständig gefälschten Teile stammen. Sie scheinen bisher sehr rar zu sein, Gamers Nexus gibt eine einstellige Zahl ihnen bekannter Fakes dieser Art an. Dass nun anscheinend einer bei Amazon in den USA landen konnte, deutet jedoch darauf hin, dass diese auch mit Betrugsabsicht in den Handel gelangen können.

Im Falle dieses Fakes ging die Sache glimpflich aus, der Kunde erhielt sein Geld von Gamers Nexus zurück. Er hätte auch ohne Zerlegen der Fälschung aufgrund der äußerlichen Merkmale wohl bei Amazon Kulanz erfahren. Vor allem beim privaten Weiterverkauf sollte man nun aber verstärkt darauf achten, vor der Abwicklung auch detaillierte Fotos eines Prozessors zu erhalten – und auch keine Symbolbilder etwa von der Herstellerseite. Bei dieser Art von Fakes müssen dabei nicht alle der genannten Abweichungen vorhanden sein.

Sollte ein vermeintlicher Prozessor auf irgendeine Weise komisch aussehen, so empfiehlt es sich zudem, ihn nicht in ein Mainboard einzubauen. Es ist nicht auszuschließen, dass es auch Fakes gibt, bei denen die Kontaktflächen so beschaltet sind, dass sie das Mainboard kurzschließen, was dann Schäden an zahlreichen Komponenten inklusive Brandgefahr bedeuten kann.


(nie)



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