Don’t Look Back in Anger: Nach über 15 Jahren stehen die Gallagher-Brüder mit Oasis wieder gemeinsam auf der Bühne. In Anspielung auf ein spezielles Ereignis hat Lidl einen von Oasis inspirierten Parka herausgebracht – und sorgt damit für Furore.
Es gibt einen Mega-Hype um die 17 Oasis-Konzerte, der immer wieder zerstrittenen Gallagher-Brüder, die am 4. Juli im Cardiff starten und dann in der Oasis-Heimatstadt Manchester weitergehen.
LIDL hat sich da schon positioniert, beziehungsweise die Kreativagentur The Romans hat das getan, die immer wieder auf ein besonderes Marketing für den Discounter setzt und zuletzt eine Lidl Croissant Bag herausgebracht hatte.
Passend zu dem Pop-Ereignis des Jahres kommt jetzt der »Lidl by Lidl«-Parka heraus, angelehnt an die Berghaus-Jacke in »Lidl«-Farben, in der Liam Gallagher letzten Oktober in einer Kampagne der Outdoor-Marke posierte.
Die Bilder gingen viral und es wurde gewitzelt, ob Liam Gallagher jetzt für Lidl Werbung mache.
Den Faden hat The Romans jetzt aufgenommen. Und bevor Oasis in Mancher spielen, ist der Lidl-Parka schon da. Nicht nur in einer augenzwinkernden Kampagne, sondern auch auf einem 30 Meter hohen »Wonderwall« gleich gegenüber des legendären Stadions von Manchester City, wo Oasis ab dem 11. Juli 2025 gleich fünf Konzerte spielen werden.
Auf die (männlichen) Fans zugeschnitten
Ausgestattet ist der »Lidl by Lidl«-Parka mit Taschen zum Kühlen von Getränken, einem Flaschenöffner-Reißverschluss und mit einem Tamburin.
Ab dem 9. Juli 2025, 10 Uhr, ist er – in limitierter Auflage – und nur in Großbritannien, unter www.lidlbylidl.co.uk erhältlich. Und das für 30 Britische Pfund. Der gesamte Erlös geht an die Kinderschutzorganisation NSPCC.
Man kann selbst von Lidl halten, was man möchte. Aber Liam Gallagher scheint ein Herz für den Discounter zu haben: Als es noch ungewiss war, ob die Stadion-Auftritte stattfinden, hatte er angekündigt, dass er sonst würde bei Lidl auftreten würde.
Seither prangt eine blaue Plakette an der Lidl-Filiale in Newton Heath, Manchester, die an einen »fast stattgefunden« Gig erinnert.
Man kann sich vorstellen, dass es am 9. Juli einen Run auf die »Lidl by Lidl«-Parka gegen wird. Als Trost für alle, die leer ausgehen, verlost Lidl ganz passend gebrandete Bucket Hats und Fliegerbrillen.
Was CMOs von Agenturen zukünftig erwarten › PAGE online
Wie schön, Kreativität setzt sich durch und das wird zukünftig so bleiben. Ein Blick auf die Antworten von CMOs aus dem CMO Barometer 2025 von Serviceplan und der Universität St. Gallen verrät: »Exzellente Kreation wird mehr denn je gebraucht«.
Insgesamt sieben Fragen hat Serviceplan in Zusammenarbeit mit der Universität St. Gallen im Rahmen des CMO Barometers 2025 an internationale Marketing-Entscheider:innen gestellt. Für Kreativ- und Designagenturen besonders interessant sind die Antworten auf diese Frage:
»Welche Impulse erwarten CMOs von ihren Agenturpartnern in der Zukunft?«. Die Antworten zeigen, dass die kreativen Leistungen von Agenturen stark gefragt sein werden.
Denn sie wünschen sich, dass Kreativagenturen »out of the box« denken und Inspiration geben sowie Innovationen mit vorantreiben. Das heißt konkret, dass strategische und gestalterisch-kreative Leistungen wichtig sind und es weiterhin sein werden.
Dabei sollen Agenturen und ihre Kreativen Trends im Blick haben, Ideen- und Impulsgeber sein – und das alles gerne proaktiv. So verrät es die Studie.
Out of the box, bitte!
Das ist eine gute Nachricht für alle Kreativagenturen, da Kreativität und Out of the Box-Denken weiterhin in den Händen von denen liegen sollen, die darin Profis sind.
Und auch, wenn aktuell darüber gerade viel diskutiert wird, dass die klassischen Agenturleistungen sich verändern – nicht zuletzt aufgrund der KI-Entwicklungen – weist diese Studie hiermit darauf hin, dass die Arbeit von und mit Agenturen sehr bedeutend ist.
CMOs wünschen sich auch, dass Kreative die Trends im Markt und in den jeweiligen Zielgruppen identifizieren, im Blick haben und proaktiv kommunizieren. Da stimmen die international befragten CMOs länderübergreifend sogar überein, also die meisten sehen kreatives Vorgehen vorne, gefolgt von proaktivem Handeln.
In Zahlen sind das: Kreativität & Out of the box mit 71 %, Innovation & Ideen mit 63 %, Proaktivität mit 54 %, gefolgt von den Trends mit 48 % und der Trend-Erkennung von 38 %. Special Skills treten hier nebensächlich mit nur 11 % in Erscheinung.
Agenturen, strengt euch an …
Dabei ist es von zentraler Bedeutung, dass Agenturen die technologischen Entwicklungen im Blick haben und sie nutzen können. Das sagt auch Felix Bartels, CMO Serviceplan Group, Germany:
»Die Agentur muss ein proaktiver Taktgeber sein, um durch die neuen technologischen Möglichkeiten Innovation und Kreation zu pushen. Im rauer werdenden Markt braucht ein:e CMO exzellente Kreation mehr denn je.«
Aber das heißt auch, dass die Erwartungen hoch sind. Julia Zimmermann, Executive Partner, Future Marketing Management Consultants, kommentiert, dass »Agenturen sich noch mehr anstrengen müssen, um die vielfältigen Herausforderungen zu verstehen (…)«.
Das CMO Barometer wird jährlich erhoben, zum sechsten Mal von Serviceplan und zum zweiten Mal gemeinsam mit der Universität St. Gallen als wissenschaftlichem Partner. 835 CMOs aus 11 Ländern sind befragt worden.
Arbeiten für Kreativprojekte ohne Projektmanagement › PAGE online
Wie und warum es gut funktioniert, ohne Projektmanagement zu arbeiten, hat uns das Digital-Produktstudio okay bueno aus Wien verraten. Die Impulse sind vielversprechend.
Von starren Prozessen und langen Entscheidungswegen hatte das Team von okay bueno irgendwann genug. Kleine Projekt-Teams seien besser, weil mehr persönliche Verbindungen bestehen, die direkte Kommunikation besser funktioniert oder weil es weniger »Zwischenschicht-Pingpong« gibt. Ein Lead könne helfen, die passende Richtung in Projekten beizubehalten, also den Fokus nicht zu verlieren.
Die Kreativen haben sich im PAGE-Interview aber auch zur Rolle von Designer:innen und den zukünftigen Core-Skills geäußert – und die sind eng mit den Arbeitsweisen verbunden, vor allem, wenn es darum geht, mit AI-Agents zu arbeiten.
PAGE: Ihr arbeitet bei okay bueno in kleinen Teams. Und das ohne Projektmanagement. Wie funktioniert das? Und warum habt ihr euch entschieden, so zu arbeiten?
okay bueno: Wir glauben, dass gute Produkte entstehen, wenn die Menschen, die sie gestalten, Verantwortung übernehmen. Nicht nur für die eigene Arbeit, sondern für das Produkt.
Als wir okay bueno vor fast acht Jahren gegründet haben, wollten wir einiges anders machen. Unser erstes Motto war »We don’t fulfill tasks, we achieve goals«. Nach vielen Jahren in großen Organisationen mit starren Prozessen und langen Wegen war uns klar: Der Output ist wichtiger, als das minutiöse Planen von Tasks und das Abchecken von To-do-Listen.
Daher arbeiten wir immer in kleinen Projekt-Teams mit einem Lead als »Spieler:innen-Trainer«. Das Team plant zusammen, die Partner:innen übernehmen das strategische Steering. Jede:r Projektbeteiligte arbeitet hands-on aktiv am Produkt ohne Zwischenschicht-Pingpong.
Was sind die Vorteile? Was sind manchmal Nachteile?
Der größte Vorteil ist die direkte Kommunikation. Ideen und Feedback lassen sich einfacher austauschen. Persönliche Bindungen entstehen. Alle Team Member haben die nötige Expertise, um Probleme frühzeitig zu erkennen, anzusprechen und gemeinsam zu lösen. So lassen sich Entscheidungen schnell treffen und Kurse korrigieren.
Das ist nicht immer bequem, klar. Projekt-Manager:innen agieren oft als Buffer zwischen Kunden und Kreativen. Wir sehen uns aber als ein Team mit unseren Auftraggebern. Da braucht man dann keinen Buffer mehr. Ehrliches Feedback ist für uns kein Angriff, sondern ein Zeichen von Vertrauen. In der Zusammenarbeit gilt immer: Kein Ego.
Der konstante Blick auf die Planung als Team lenkt ihn auch immer aufs Wesentliche zurück. Was braucht das Produkt, um wirklich gut zu werden? Wie schaffen wir das in Zeit und Budget? Das ist für uns wichtiger als das nächste To-do.
Kreative Projekte planen ist nicht einfach: Wann ist das Produkt eigentlich fertig? Schwierige Frage, einfache Antwort: wenn’s funktioniert. Dafür ist auch viel Kommunikation nötig, damit alle dieselben Ziele und Ideale verfolgen. Deshalb nehmen wir uns ausreichend Zeit für präzise Formulierungen, für Kontexte, Details und Wiederholungen – damit nicht Interpretation entscheidet, sondern Klarheit.
Was wir auch gelernt haben: Qualität lässt sich auch nicht auf die Minute time-boxen. Dafür haben wir eine 1.5x Regel eingeführt. Jeder Task darf auch mal 1.5x so lange brauchen, wie geplant – wenn es die Qualität rechtfertigt. Manchmal nehmen wir bewusst Tempo raus, um welches zu gewinnen. Und es braucht Partner:innen, die sich auf diese offene Form der Zusammenarbeit einlassen.
Könnt ihr anderen Kreativstudios empfehlen, das auch so zu machen wie ihr?
Das ist natürlich immer eine Frage des Teams und der Teamdynamik. Eine Empfehlung wäre, einfach das Team zu fragen, ob sie Bock drauf haben – und wenn ja, dann den Rahmen schaffen und machen lassen.
Wir sehen das auch als ein Investment in die Zukunft: Die Rolle von Kreativen wird künftig immer stärker von typischen Managementprozessen bestimmt sein: Wer mehrere AI-Agents zeitgleich gezielt einsetzen will, muss managen können. Delegieren, planen, multitasken, klar kommunizieren. Das sind Core-Skills für Designer:innen und Engineers.
Wie sieht das in der Praxis aus, wenn ihr im Team an einem Projekt arbeitet? Wie viele Menschen sind da in welchen Positionen »normalerweise« in einem Team und wie funktioniert die Zusammenarbeit, wenn die Entscheidungswege kurz sind?
Wir sind meist zwei bis fünf Leute – Designer:innen, Strateg:innen, Engineers. Unsere Kund:innen nennen wir Partner:innen, weil sie von Tag eins mit uns als Team arbeiten. Diskussionen sind wichtig, unterschiedliche Meinungen genauso. Aber irgendwann braucht es eine Richtung. Deshalb hat jedes Projekt einen klaren Lead – jemand, der im Zweifel das letzte Wort hat und in eine klare Richtung lenkt. Nicht weil andere Stimmen weniger zählen, sondern weil Entscheidungen uns weiterbringen.
Ist man da agiler, flexibler?
Auf jeden Fall. Je kleiner das Team, desto effizienter und agiler agiert man. Entscheidungen werden genau dort getroffen, wo das Wissen sitzt und die Arbeit umgesetzt wird.
PAGE gefällt …: Illustrationen und Holzdrucke von Jojo Ensslin aus Düsseldorf, der von kanadischen Städtchen und lügenden Fröschen erzählt, von rauchenden Köpfen und emotionalen Karambolagen – und das in klaren Linien, mit schönsten Texturen und in oft herrlich gedämpften Farben.
Start Studium der visuellen Kommunikation an der FH Düsseldorf (heute Hochschule Düsseldorf). Während des Studiums habe ich hauptsächlich Filme gedreht, zum Ende des Studiums dann mehr und mehr Illustration und Animation. Mit Studienkollegen acht Jahre lang die Galerie Revolver in Düsseldorf betrieben. Seit ca. 2000 arbeite ich selbständig als Illustrator, Animator und Künstler (Holzdrucke)