Künstliche Intelligenz
Material 3 Expressive: Googles neues Design für Pixel angeschaut
Das im Mai im Zuge der Entwicklerkonferenz I/O angekündigte Material 3 Expressive (M3E) ist angekommen. Erst lieferte Google es mit der Pixel-10-Serie aus und seit dem 3. September können es mit dem Release von Android 16 QPR1 (aka Pixel Drop) Besitzerinnen und Besitzer eines Pixel 6 und neuer auf ihren Geräten installieren. Vieles ist (optional) bunter, mutiger und mit prominenteren Schriftelementen versehen. Aber auch bei der Bedienung hat sich etwas geändert.
Wir werfen einen zweiten Blick auf die nun überwiegend fertige Bedienoberfläche, die von ersten, teils angepassten Apps begleitet wird.
Auf Wunsch bunt
Wie Google im Mai sagte, handelt es sich bei Material 3 Expressive um die „am umfangreichsten erforschte Designsprache des Konzerns, die die breiteste Nutzerschicht über Generationen hinweg ansprechen soll“. Damit könnte Google recht haben, denn auch wenn sie auf den ersten Blick mit viel „Buntifunti“ und knalligen Farben daherkommt, bietet sie umfangreiche Anpassungsoptionen. Damit kommen auch Nutzerinnen und Nutzer, die dezente Farben oder sogar ein komplett farbloses Erscheinungsbild bevorzugen, auf ihre Kosten.

Kaum Unterschiede zum Vorgänger: Der anpassbare Homescreen von Android 16 Material 3 Expressive.
(Bild: Andreas Floemer / heise medien)
Optische Änderungen sind beim Blick auf den Homescreen zunächst nicht zu erkennen, es sei denn, man schaut auf Details wie die Akkuanzeige, Netzwerksymbole und die Uhr, die Google neu gestaltet hat. Größer ist die Änderung in den Schnelleinstellungen, denn die einzelnen Schaltflächen lassen sich in ihrer Breite anpassen, wodurch mehr Platz für Buttons in einer Ansicht zur Verfügung steht. Einige Schaltflächen wie Bluetooth sollte man jedoch in ihrer normalen Breite belassen, da sie so zwei Funktionen innehaben: Tippt man auf die linke Seite des Buttons, kann Bluetooth deaktiviert werden, während ein Tipp auf die rechte Seite zu den weiteren Einstellungen führt.

Die neuen Schnelleinstellungen sind in ihrer Größe anpassbar.
(Bild: Andreas Floemer / heise medien)
Eine neue Form hat außerdem der Helligkeitsregler in den Schnelleinstellungen, der nun weniger abgerundet ist und einen schmalen Querbalken als Indikator erhalten hat. Die gleiche Designänderung ist auch bei den Lautstärke- und Medienreglern zu finden, die über die Lautstärkeleiste erreichbar sind.

Helligkeitsregler und die Lautstärke sind unter Android 16 Material 3 Expressive optisch aufgefrischt worden.
(Bild: Andreas Floemer / heise medien)
In der Übersicht der zuletzt geöffneten Apps, die entweder über den Recents-Button (rechts in der Button-Navigation) oder über die entsprechende Wischgeste auffindbar ist, hat jede App ein Drop-down-Menü erhalten, in dem eine einzelne App entfernt werden kann. Weiterhin gelangt man hierüber in die jeweiligen App-Einstellungen, um etwa Berechtigungen einzusehen und zu verwalten.
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Neu gestaltet ist die App-Übersicht, die jetzt wie eine zusätzliche Ebene auf den Homescreen gezogen wird. Wie bei den Schnelleinstellungen schimmern in der App-Übersicht stets Farbnuancen des Bildschirmhintergrunds hindurch, was eine gewisse Leichtigkeit im Vergleich zu den bisher verwendeten einfarbigen und intransparenten Hintergründen erzeugt.

Die App-Übersicht unter Android16 Material 3 Expressive mit verschiedenen, leicht hindurchscheinenden Hintergründen.
(Bild: Andreas Foemer / heise medien)
Abseits der Optik zieht mit Material 3 Expressive auch eine neue Haptik ein: Beim Wegwischen einer Benachrichtigung aus der Benachrichtigungsübersicht oder einer Mail in der Gmail-App vibriert das Gerät jetzt auf Wunsch. Auch die neuen Animationen beim Ausblenden einer Benachrichtigung, bei denen die danebenliegenden Benachrichtigungen auf die Interaktion reagieren, sind hübsch anzusehen und bringen ein dynamischeres Gefühl bei der Bedienung des Geräts.
Neue Tricks für den Sperrbildschirm
Mit Material3 Expressive verabreicht Google dem Sperrbildschirm neue Effekte: Zum einen können Nutzer ein eigenes Bild verwenden, das sie mit unterschiedlichen Rahmenformen und verschiedenfarbigen Hintergrundfarben versehen können. Während dies in der Betaversion noch nicht fehlerfrei funktionierte, ist es in der finalen Release besser nutzbar. Leider ist die Auswahl der Hintergrundfarben eine Nuance zu reduziert.

Funktionen des neuen Lockscreens.
(Bild: Andreas Floemer / heise medien)
Zum anderen ist es möglich, Witterungsbedingungen wie Sonne, Regen oder Schnee auf den Sperrbildschirm zu zaubern – selbst das lokale Wetter lässt sich dort dezent abbilden. Wer mag, kann sein Bild auch mit einem 3D-Effekt versehen, wodurch es räumlicher erscheint. Der Effekt ist auch auf dem Homescreen abbildbar.
Stückwerk: Material 3 Expressive in Apps
Material 3 Expressive durchzieht nicht nur Android 16 (QPR1), sondern es landet portionsweise auch in Anwendungen – allen voran natürlich in Googles eigenen Apps. Das neue Design scheint der Konzern zudem nicht auf einmal im vollen Umfang umzusetzen, sondern schubweise. So sind in Gmail, Chrome und der Wallet erste M3E-Elemente zu finden, ebenso hat Google die „Mein Gerät finden“-App als auch Files schon angefasst.

Googles Anruferansicht unter Android ähnelt in gewisser Hinsicht Apples Kontaktpostern.
(Bild: Google)
Derweil hat Google die Telefon-App umfangreich überarbeitet und mit einem iOS-ähnlichen Anrufbildschirm versehen. Im Zuge dessen hat Google die Übersicht der eigenen Favoriten in ihrer Größe reduziert und in ein Karussell verfrachtet, was wenig nachvollziehbar ist – die bisherige Ansicht war übersichtlicher. Vollkommen an die neue Optik angepasst sind derweil die Screenshots- und die neue Tagebuch-App.
Sukzessive dürften auch andere Entwickler das neue Design übernehmen, wobei es derzeit noch überschaubar ist. Lediglich die Wallpaper-App Backdrops wurde schon ein Stück weit überarbeitet.
Die an M3E angepassten Apps kommen zudem nicht nur auf Smartphones mit Android 16 zum Einsatz, sondern auf allen Android-Versionen. Überdies landet die neue Optik auch auf Wear-OS-Geräten wie der Pixel Watch. Hier hat Google ebenfalls schon vorgelegt und erste Anwendungen überarbeitet.
Mit QPR1 ist noch nicht Schluss
Mit dem Feinschliff vor allem auf App-Ebene hat Google unterm Strich noch allerhand zu tun. Allerdings zeigt die nächste Beta-Version von Android 16 namens QPR2, die im Dezember als Pixel Drop erscheinen wird, dass Google automatisch ein themenbezogenes Symbol für Apps bereitstellt, sofern Entwickler keines für das dynamische Theme von Android hinterlegt haben.

Mit dem Update auf Android 16 QPR2 (Pixel Drop) will Google die App-Icon-Desings – falls Nutzer es einstellen – farblich vereinheitlichen.
(Bild: Andreas Floemer / heise medien)
Das System wendet laut Google dann einen Farbfilteralgorithmus auf das vorhandene App-Symbol an, „um es in einem monochromen Stil darzustellen, sodass es sich in das vom Benutzer gewählte Theme integrieren lässt“. Neu ist außerdem, dass die Bedienoberfläche der App vollständig interaktiv bleibt, wenn das System-Sharesheet geöffnet ist. Selbst große Entwickler wie Microsoft, Netflix oder Amazon bieten keine entsprechend angepassten Apps für Outlook oder Amazon Prime Video an. Zudem können Nutzer mit QPR2 den Dunkelmodus in Apps erzwingen, auch wenn Entwickler keinen integriert haben.
Wie bei Googles Material You von 2021 dürfte Google die neue Material 3 Expressive auch für weitere Hersteller bereitstellen, sodass sie es zumindest teilweise für ihre Bedienoberflächen übernehmen. Motorola bleibt bei der Bedienoberfläche für die eigenen Smartphones recht nah bei Googles Design, während andere Hersteller wie Samsung oder Oneplus eher nur Elemente wie das dynamische Theming übernehmen. Bei den Apps mit Material 3 Expressive haben sie jedoch keine Wahl.
(afl)
Künstliche Intelligenz
KI-Update kompakt: OpenAI For-Profit, GitHub AgenHQ, Halluzinationen, Spesen
OpenAI schließt Umbau zu Gewinnorientierung ab
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OpenAI hat seine monatelange Umstrukturierung in ein gewinnorientiertes Unternehmen abgeschlossen. Die OpenAI Foundation behält mit 26 Prozent der Anteile die Kontrolle (durch zusätzliche Stimmrechte), während Microsoft als größter Investor 27 Prozent hält. Der Rest entfällt auf bestehende Investoren und Angestellte. Die neue Struktur erlaubt es Investoren erstmals, Gewinne aus ihren milliardenschweren Investments zu ziehen.

Microsoft profitierte sofort vom Abschluss der Umstrukturierung. Die Aktie sprang nach oben und der Konzern durchbrach als zweites Unternehmen der Geschichte die Marke von 4 Billionen US-Dollar Börsenwert. Elon Musk hatte versucht, den Prozess mit einem Übernahmeangebot und Gerichtsverfahren zu stoppen, scheiterte aber.
OpenAI überarbeitet ChatGPT für psychisch sensible Gespräche
OpenAI passt ChatGPT nach Berichten über problematischen Umgang mit psychisch labilen Menschen an. Das System wurde auf Basis von über 1.800 extern geprüften Testfällen neu abgestimmt, begleitet von mehr als 170 Fachleuten aus Psychiatrie, Psychologie und Medizin. Der Anteil fehlerhafter oder unangebrachter Antworten sank je nach Thema um 65 bis 80 Prozent.
GPT-5 liefert im Vergleich zu GPT-4o bis zu 52 Prozent weniger unerwünschte Antworten bei Themen wie Psychosen, Suizidgedanken oder emotionaler Abhängigkeit. ChatGPT verweist nun ausdrücklich auf Hilfsangebote und betont, keine reale Beziehung ersetzen zu können. Bei rund 800 Millionen aktiven Nutzern pro Woche könnten laut OpenAI bis zu 1,2 Millionen sensible Gespräche betroffen sein.
Nvidia investiert 1 Milliarde US-Dollar in Nokia für Netzwerk-KI und 6G
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Nvidia ist eine strategische Partnerschaft mit Nokia eingegangen und steigt mit knapp einer Milliarde US-Dollar bei dem finnischen Konzern ein. Nvidia übernimmt 166 Millionen Nokia-Aktien und will seine AI-RAN-Systeme, KI-fähige Computer für Funknetzwerke, über Nokia vermarkten. Diese Systeme sollen gleichzeitig kabellos kommunizieren, KI-Prozesse verarbeiten und mobilen Funkverkehr leiten.
Die Partnerschaft zielt auf das kommende 6G-Netz ab, das sich durch KI-Anwendungen auszeichnen soll. Nokia nimmt Nvidias Chips und Systeme in sein Sortiment auf, während Nvidia Nokias Rechenzentrumsprodukte nutzen will. Die Börse reagierte begeistert: Nokias Aktienkurs zog um mehr als 20 Prozent an, Nvidias um knapp 5 Prozent.
GitHub startet Agent HQ
GitHub will KI-Agenten zu einem festen Bestandteil der Softwareentwicklung machen. Die neue Plattform Agent HQ integriert Systeme von Anbietern wie Anthropic, OpenAI, Google, Cognition und xAI direkt in GitHub. Im Mittelpunkt steht Mission Control, eine Kommandozentrale, die alle laufenden Agenten-Prozesse zusammenführt und Entwicklern erlaubt, Aufgaben zu priorisieren und freizugeben.
Agent HQ arbeitet mit Markdown-Dateien, die maschinenlesbare Beschreibungen der Agentenrollen direkt im Code-Repository enthalten. Die neue VS Code-Integration erweitert die Entwicklerumgebung um einen „Plan Mode“, der komplexe Abläufe in Einzelschritte gliedert. Mehrere Agenten können so parallel an unterschiedlichen Teilaufgaben arbeiten.
Qualcomm kündigt neue KI-Chips an
Qualcomm, der weltweit größte Anbieter von Modemchips, positioniert sich als Konkurrent zu Nvidia und AMD im KI-Rechenzentrumsmarkt. Der Konzern kündigte eine „neue Generation von KI-Inferenz-optimierten Lösungen für Rechenzentren“ an. Die KI-Beschleuniger AI200 und AI250 wurden für verbesserte Speicherkapazität und die Ausführung von KI-Anwendungen entwickelt, nicht für das Training großer Sprachmodelle.
Die Chips sollen im nächsten und übernächsten Jahr auf den Markt kommen und werden in einem System erhältlich sein, das ein komplettes, flüssigkeitsgekühltes Server-Rack füllt. Die Rechenzentrumschips basieren auf den KI-Komponenten in Qualcomms Smartphone-Chips, den sogenannten Hexagon Neural Processing Units (NPUs).

Wie intelligent ist Künstliche Intelligenz eigentlich? Welche Folgen hat generative KI für unsere Arbeit, unsere Freizeit und die Gesellschaft? Im „KI-Update“ von Heise bringen wir Euch gemeinsam mit The Decoder werktäglich Updates zu den wichtigsten KI-Entwicklungen. Freitags beleuchten wir mit Experten die unterschiedlichen Aspekte der KI-Revolution.
Saudi-arabisches Start-up bringt KI-Betriebssystem auf den Markt
Humain, ein saudi-arabisches Start-up und einer der ersten Kunden für Qualcomms neue KI-Chips, hat sein erstes KI-Betriebssystem Humain 1 angekündigt. Im Gegensatz zu bisherigen Betriebssystemen soll es vollständig auf Sprache basieren. Statt Apps und Icons auf dem Bildschirm auszuwählen, steuern Nutzer den Computer mittels Sprache.
CEO Tareq Amin kündigte das System als Alternative zu Windows und macOS an. Humain gibt es erst seit Mai und wird vom Königreich Saudi-Arabien direkt unterstützt. Gemeinsam mit Qualcomm entstand bereits der Horizon Pro PC, der beim Snapdragon Summit im September vorgestellt wurde. Wie genau das Betriebssystem aufgebaut sein wird, ist bisher unbekannt.
Warum KI-Chatbots so oft falsche Antworten geben
Ein Drittel der Erwachsenen in Großbritannien glauben KI-Antworten, bei den unter 35-Jährigen sind es sogar mehr als die Hälfte. Das macht das Problem der Halluzinationen besonders brisant. In einer BBC-Umfrage gaben Menschen an, sie machten nicht die KI-Modelle für Fehler verantwortlich, sondern die verlinkten Quellen und damit Medien direkt.
Halluzinationen entstehen durch verschiedene Faktoren: falsche Informationen in Trainingsmaterialien, fehlerhafte Verbindungen in neuronalen Netzen und den Drang der KI, immer eine Antwort zu geben. KI-Modelle machen lieber irgendwo ein Kreuz, statt gar keins, um die Wahrscheinlichkeit zu erhöhen, richtig zu liegen.
Anthropic erweitert Claude um Finanzfunktionen
Anthropic hat seinen Assistenten Claude mit neuen Funktionen für die Finanzbranche ausgestattet. Eine Excel-Erweiterung, neue Datenanbindungen und vordefinierte Analysefähigkeiten sollen Analysten bei Aufgaben wie Cashflow-Modellen und Unternehmensbewertungen unterstützen. Die Beta-Version Claude for Excel basiert auf Sonnet 4.5 und ist derzeit für ausgewählte Geschäftskunden verfügbar.
Neue Schnittstellen bieten Zugriff auf Echtzeitinformationen von Anbietern wie Moody’s und der London Stock Exchange Group. Sechs spezialisierte Agenten-Funktionen ergänzen den Funktionsumfang, darunter Werkzeuge für Due-Diligence-Auswertungen und Branchenanalysen. Damit konkurriert Anthropic mit ähnlichen Funktionen von Microsoft Copilot oder ChatGPT.
Amazon streicht 14.000 Jobs wegen KI-Vormarsch
Amazon streicht rund 14.000 Arbeitsplätze in der Verwaltung. Der weltgrößte Online-Händler begründet den Abbau mit Änderungen in der Organisation und dem Vormarsch der Künstlichen Intelligenz. Das „Wall Street Journal“ berichtet unter Berufung auf informierte Personen, von dem Abbau könnten bis zu 30.000 Jobs in mehreren Wellen betroffen sein.
Amazon verwies darauf, dass gleichzeitig neue Arbeitsplätze in anderen Bereichen geschaffen würden. Die meisten betroffenen Beschäftigten sollen 90 Tage Zeit bekommen, sich im Unternehmen nach anderen Positionen umzusehen. Inwiefern Jobs in Deutschland von den Kürzungen betroffen sind, ist zunächst unklar.
KI-Tools erleichtern Spesenbetrug
Arbeitnehmer nutzen KI-Tools zunehmend für Spesenbetrug. Die KI-Finanzplattform AppZen stellte fest, dass im September 14 Prozent der betrügerischen Belege KI-generiert waren, im Vorjahr waren es null. Der Anstieg begann mit der Veröffentlichung von GPT-4o. Finanzexperten aus den USA und Großbritannien berichten, dass 30 Prozent der befragten Unternehmen eine Zunahme feststellen.
Was früher Photoshop-Kenntnisse oder kostenpflichtige Dienste erforderte, klappt heute mit ein paar Prompts. Die gefälschten Belege zeigen realistische Papierfalten, detaillierte Artikellisten und passen sogar zu echten Speisekarten. Unternehmen setzen ebenfalls KI-Tools ein, um die Fälschungen zu entlarven. Laut einer SAP-Erhebung haben 53 Prozent der deutschen Arbeitnehmer nichts gegen Spesenbetrug bis zu einem Betrag von 106 Euro einzuwenden.
KI-Projekt gibt Holocaust-Überlebenden „Stimme für die Ewigkeit“
In Essen entsteht auf dem UNESCO-Welterbe Zollverein ein neuer Ort der Erinnerung mit Hologramm-Technik und Künstlicher Intelligenz. Originalaufnahmen von Holocaust-Überlebenden werden fotorealistisch als dreidimensionales Hologramm dargestellt. Besucher können den Zeitzeugen mithilfe von KI Fragen stellen, die dann aus vorher aufgezeichneten Interviews die passende Original-Antwort ermittelt.
Als Basis dienen Gespräche mit der heute 90-jährigen Holocaust-Überlebenden Eva Weyl und zwei weiteren Zeitzeugen, die das Exilarchiv der Deutschen Nationalbibliothek geführt hat. Der Ort der Erinnerung soll im Januar am offiziellen Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus eröffnet werden.

(igr)
Künstliche Intelligenz
„Digitaler Blackout“: Parallel zur Wahl weitgehende Internetblockade in Tansania
Kurz vor der Schließung der Wahllokale in Tansania hat in dem ostafrikanischen Staat eine landesweite Blockade des Internets begonnen, vorher hatte es bereits Hinweise auf einen digitalen Blackout gegeben. Das berichtet Netblocks unter Berufung auf Daten zur Konnektivität des Landes, bei Cloudflare lässt die massiven Störungen der Internetverbindungen ebenfalls nachvollziehen. Der Vorfall ereignet sich am heutigen Mittwoch zeitgleich zu Präsidenten- und Parlamentswahlen, die von massiven Vorwürfen von Menschenrechtsorganisationen begleitet wurden. Offizielle Stellungnahmen zu den Interstörungen gibt es bislang nicht.
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Zu den Wahlen sind etwa 38 Millionen Wahlberechtigte aufgerufen, berichtet die Nachrichtenagentur dpa. Die Wahllokale schließen demnach um 14:00 mitteleuropäischer Zeit (16.00 Ortszeit), mit den endgültigen Ergebnissen werde erst in einigen Tagen gerechnet. Auch weil die beiden aussichtsreichsten Gegenkandidaten von der Wahl ausgeschlossen wurden, gilt die Wiederwahl von Präsidentin Samia Suluhu Hassan (65) für eine zweite Amtszeit als sicher. Die regierende Partei CCM (Chama Cha Mapinduzi), die seit der Unabhängigkeit des ostafrikanischen Landes ununterbrochen regiert, dürfte auch im Parlament ihre übergroße absolute Mehrheit verteidigen.
Die seit 2021 regierende Präsidentin hat nach ihrer Amtsübernahme eine politische Öffnung versprochen. Jedoch kommt es in dem Land mit rund 70 Millionen Einwohnern nach Angaben von Menschenrechtsorganisationen weiterhin zu politisch motivierten Festnahmen. Sowohl Amnesty International als auch Human Rights Watch werfen den Sicherheitsbehörden vor, dass Oppositionelle verhaftet würden. Zudem gebe es Zensur und Einschüchterung. Die bislang größte Oppositionspartei im Parlament darf nicht an den Wahlen teilnehmen. Ihr Vorsitzender Tundu Lissu muss sich in einem laufenden Verfahren wegen Landesverrat verantworten.
(mho)
Künstliche Intelligenz
„Flekst0re“: Alternativer iOS-Marktplatz verändert bekannte Apps
In der EU – und bald auch in weiteren Regionen – ist Apple dazu verpflichtet, alternative App-Marktplätze zuzulassen. Der übliche Weg ist komplex und setzt aktuell sechs Schritte voraus, bis der User etwa den Epic Games Store auf seinem Gerät hat. Es gibt aber auch noch andere Wege, die nun die Security-Research-Abteilung des Mobile-Device-Management-Anbieters Jamf untersucht hat: Dienste, die verschiedene Tricks verwenden, um neue App-Quellen zu erschließen. Dabei kann es – wovor auch Apple stets intensiv warnt – zum Reißen von schwerwiegenden Sicherheitslücken kommen.
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Zertifikatsprofil hebel Sicherheitsmechanismen aus
Der sogenannte Flekst0re, der mit dem Slogal „Jailbreak ohne Jailbreak“ wirbt, nutzt Apples reguläre Wege für alternative App-Marktplätze nicht, sondern operiert mithilfe eines manuell zu installierenden Zertifikatsprofils. Das macht die Sache nochmals unsicherer, zumal Apple hier dann für die derart vertriebenen Apps keinerlei auch nur rudimentäre Sicherheitsüberprüfung vornimmt.
Laut Jamf nutzen die Flekst0re-Server dann auch noch Enterprise-Distribution-Zertifikate, um die Apps auf die Geräte zu bekommen – auch das ein Hack. Damit werden alle Apple-Sicherheitsmerkmale ausgehebelt, obwohl die Anwendungen auf den Geräten selbst wie „normale“ Apps aussehen. Auch das Angebot im Flekst0re wirkt dubios: Hier werden – mit Original-Icons versehene – „Sonderversionen“ bekannter Apps wie YouTube, Instagram, WhatsApp oder TIkTok vertrieben, genauso wie bekannte Spiele, darunter sogar das für iOS gar nicht offiziell verfügbare „Cuphead“.
Schnüffelnde WhatsApp-Variante eingebracht
Jamf zufolge können über den Vertriebsweg aufs Gerät gelangte Apps letztlich alles. Belegt wurde dies mit einer eigens manipulierten WhatsApp-Variante, die Chats mitschneiden und weiterversenden kann. Der Proof of Concept wurde über Flekst0re vertrieben, dann aber wieder gelöscht. Jamf rät, keinesfalls wichtige Accountdaten in solche Apps einzugeben und zudem auf die Quellen (Repositories, Repos) zu achten. Man dürfe zudem nicht annehmen, dass der nicht notwendige Jailbreak das Gerät sicher halte. „Unbekannten Code laufen zu lassen, der von unbekannten Parteien signiert wurde, könnte genauso oder noch gefährlicher sein.“
FlekSt0re selbst gab gegenüber Jamf an, man teste alle Apps vorher „um sicherzustellen, dass sie laufen“. Alle Apps seien zudem „sicher“ und übertrugen „keine Daten oder andere Informationen“, denn das sei „technisch schwierig“. FlekSt0re sieht sich selbst nur als „bequemer Dienst für das Signieren von Anwendungen“. Die Macher räumen allerdings ein, auch mindestens drei weitere Repositories eingebunden zu haben, die sie nicht selbst kontrolieren. „Wir sind mit den Machern im Kontakt, um sicherzustellen, dass die Apps genauso sicher sind.“ Allerdings sei man für die dort vertriebenen Anwendungen nicht verantwortlich, schließlich stünden sie auch für weitere Nutzer offen.
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(bsc)
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