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Megaflop Concord: Fan-Wiederbelebung scheitert so schnell wie das Spiel

Fans versuchen, Sonys rasant eingestellten Hero-Shooter Concord spielbar zu machen. Das Unterfangen scheint aktuell so schnell zu scheitern wie das Spiel selbst. Technisch ist die Sache machbar, rechtlich haben die Initiatoren allerdings Bedenken.
Concord war ein im Kern durchaus ordentliches Spiel aber auch eines, das sich nicht wirklich hervorheben konnte. Nur ein weiterer Hero-Shooter mit wenig Content im übersättigten Genre zu sein, das reichte nicht: 25.000 gleichzeitige Spieler kurz nach Launch kündeten vom raschen Untergang, der nur zwei Wochen nach Erstveröffentlichung kam. Dann nahm Sony die Server vom Netz und erstattete den Kaufpreis.
Fan-Projekt
Das geringe Interesse am Spiel selbst hat Nutzer nicht davon abgehalten, Server und Back-End wieder aufzusetzen. Mangels Zugriff auf den Quellcode wurde die nötige Software für den PC nachgebaut. Das Reverse Engineering erlaubte bereits erste, wenn auch fehlerbehaftete Matches, kündigten die Entwickler vor rund drei Tagen auf Reddit an.
Die angehängte Einladung zu einem Concord-Discord für weitere Playtests konnte rasch Aufmerksamkeit generieren – und wurde schnell zurückgezogen. Grund dafür sind nach Angaben der Urheber des Projekts „besorgniserregende rechtliche Schritte“, berichtet The Game Post. Zuvor waren die Gameplay-Videos wegen Urheberrechtsverletzungen mit sogenannten DMCA-Meldungen offline genommen worden. Das dafür verantwortliche Unternehmen MarkScan steht in Verbindung mit Sony und war schon früher für den Konzern tätig.
Vom Netz genommen wurden bislang nur die Videos, die Projektgruppe selbst beziehungsweise ihr Code wurden bislang nicht wegen möglicher Urheberrechtsverstöße ins Visier genommen. Die unklare Situation beziehungsweise drohendes Ungemach haben allerdings dafür gesorgt, dass zumindest die öffentlichen Einladungen vorerst auf Eis gelegt wurden. Spielerisch gibt es ohnehin wenig Grund, ein Spiel am Leben zu erhalten, das schon bei Erscheinen im Grunde niemand spielen wollte – abgesehen von der Herausforderung den einen Multiplayer-Shooter spielbar zu machen.
Aufwind für die Bewahrung von Spielen
Die Aktion steht aber auch im Kontext der Debatte um die Bewahrung von Videospielen. Wenn ein kleines Team mit einem Kern von zwei Personen einen Online-Shooter spielbar machen kann, ist das ein Beleg dafür, dass das Anliegen von Stop Killing Games realistisch ist: Es scheint mit vertretbarem Aufwand, anders als von Branchenverbänden vorgetragen, zumindest in diesem Fall durchaus möglich zu sein den Weiterbetrieb des Spiels zu ermöglichen.