Künstliche Intelligenz
Microsoft investiert Milliarden in portugiesisches KI-Rechenzentrum
Auf der Suche nach Rechenkraft für Künstliche Intelligenz und die Cloud ist Microsoft in Portugal fündig geworden. In der Hafenstadt Sines, etwa 90 Kilometer Luftlinie südlich der Hauptstadt Lissabon, entsteht ein Campus, der 1,2 Gigawatt Leistung ziehen soll. Eine von insgesamt sechs geplanten Anlagen steht bereits. Nun verspricht Microsoft zehn Milliarden US-Dollar, rund 8,6 Milliarden Euro, beizusteuern.
Weiterlesen nach der Anzeige
Das hat Microsofts President Brad Smith der portugiesischen Tageszeitung Jornal de Negócios anlässlich des in Lissabon stattfindenden Web Summits erzählt. Wie viel des Geldes Miete oder Nutzungsgebühren sind, und wie viel Kapital in Aktien oder andere Beteiligungsformen fließt, ist undeutlich. Auch der Zeitraum für den Geldfluss ist bislang nicht bekannt. Nicht weniger als 12.600 High-End-GPUs der nächsten Generation Nvidias sollen eines Tages in Sines rechnen.
Partner Microsofts sind der britische Hyperscaler Nscale sowie das portugiesische Unternehmen Start Campus. Es hat sich Bau und Betrieb von Rechenzentren im KI-Maßstab verschrieben. Die Anlagen in Sines sollen ausschließlich mit Strom aus erneuerbarer Energie betrieben werden. Zur Kühlung der enormen Anlagen wird das Meer gewärmt. Auch Start Campus hält sich mit Details bislang bedeckt. Es begrüßt Microsofts Ankündigung und hält fest, dass diese sowohl den bestehenden Campus-Teil als auch die geplanten Erweiterungen betrifft.
Neben Zugang zu Meereswasser hat der Standort Sines weitere strategische Vorteile: Ein Unterseekabel führt von dort nach Brasilien sowie bald Französisch Guyana; wohl mehr Einfluss hat, dass Google kommendes Jahr eine Nuvem genannte Glasfaserverbindung an die US-Ostküste eröffnen wird. Unterdessen wälzt die portugiesische Regierung Pläne, Sines zu einem wichtigen NATO-Standort auszubauen. Es ist schon jetzt der größte künstliche Hafen des Atlantiklandes.
(ds)