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Künstliche Intelligenz

Missing Link: Tech-Monopole gegen digitale Souveränität an Schulen


Informatikunterricht wird gerade erst nach jahrelangen und zähen Vorbereitungen in einigen Bundesländern in die Schulen gebracht, während des Auftakt-Panels der diesjährigen „Konferenz Bildung Digitalisierung“ wurde allerdings erklärt, dass dieser Unterricht „Unsinn“ ist. Auf dem Podium saßen neben der Moderatorin Katja Weber der netzpolitische Aktivist Markus Beckedahl und Prof. Dr. Caja Thimm, Professorin für Medienwissenschaft und Intermedialität an der Universität Bonn. Sie stimmten die Anwesenden auf das Leitthema „digitale Souveränität“ ein und warben um ein unabhängiges Bildungssystem, das sich der Digitalisierung nicht verschließt, sondern sie national-europäisch gestaltet. Nach dem Panel (Video) konnte heise online Beckedahl und Thimm genauer zu ihren Kernthesen befragen und auch genauer der Frage auf den Grund gehen, weshalb Informatikunterricht „Unsinn“ sein könnte und was er vielleicht doch mit digitaler Souveränität zu tun hat.




Die diesjährige Konferenz des Forum Bildung Digitalisierung lief unter dem Leitthema „Power Up – souverän für die digitale Transformation“ und diskutierte mit Blick auf unsere Bildungslandschaft digitale Souveränität. Es wurde erörtert, wie diese im Bildungssystem verankert werden sollte, aber auch durch Veränderungen im Bildungssystem gesellschaftlich überhaupt erst erreicht werden kann. Die aktuellen Debatten zu einem Handyverbot in Schulen und der Social-Media-Nutzung von Jugendlichen wurden eigentlich in jedem größeren Redebeitrag angeschnitten. Zumeist wurde darauf hingewiesen, dass zumindest in Bezug auf die Social-Media-Nutzung mehr Regulation der Plattformen nötig sei – das Problem übersteige die Ressourcen und Fähigkeiten von Bildungseinrichtungen und Individuen. Mit Blick auf Handyverbote wurde verschiedentlich darauf aufmerksam gemacht, dass Verbote nur dazu führen, dass genau denjenigen Heranwachsenden, die zu Hause keinerlei Medien- oder auch Digitalkompetenz erhalten können, nur der schulische Raum bleibt, um einen reflektierten und sicheren Umgang mit Endgeräten, aber auch den vielfach kritisierten sozialen Medien erlernen zu können.

Die Konferenz konnte mit großen Namen auf ihren Podien aufwarten: Unter anderem waren Bildungsforscher John Hattie, Prof. Dr. Klaus Hurrelmann, Bundesbildungsministerin Karin Prien (CDU), mehrere Landesminister, Bildungsexperten- und -Influencer wie Tarek Zaibi und Fabian Grischkat zugegen.

heise online: Frau Prof. Dr. Thimm, Herr Beckedahl, Sie haben zum Auftakt der Konferenz des Forum Bildung Digitalisierung über digitale Souveränität im Bildungssystem gesprochen – was Sie darunter verstehen, weshalb es sie derzeit nicht gibt und was sich verändern muss. Unter anderem hat Herr Beckedahl die Nutzung von Angeboten großer Akteure wie Microsoft oder Apple in unserem Schulsystem kritisiert und dafür plädiert, dass wir mehr eigene Lösungen aufbauen und auch Open-Source-Angebote stärken. Zugleich haben Sie aber auch die Eigenentwicklung der Lernplattform Logineo in NRW kritisiert. Wie passt das zusammen?


Markus Beckedahl

Markus Beckedahl

Markus Beckedahl ist Mitgründer und kuratorischer Leiter der re:publica-Konferenz. Als Gründer des Zentrum für Digitalrechte und Demokratie arbeitet er an neuen Narrativen für demokratische Zukünfte und entwickelt mit seinem Team gesellschaftliche Strategien, um die Abhängigkeit von Big Tech aufzulösen.

Beckedahl: Zunächst muss uns bewusst sein, dass wir in den letzten 30 bis 40 Jahren einen Monopolbildung im Bildungssystem hatten. Wir haben über eine Generation hinaus Menschen an Microsoft-Produkten geschult. Das war auch recht praktisch. Die kamen dann ins Berufsleben rein und haben im Microsoft-Monopol dort weiter in der Wirtschaft arbeiten können. Mittlerweile wird uns aber bewusst, dass wir uns abhängig gemacht haben von wenigen Unternehmen, die die digitalen Infrastrukturen kontrollieren, die einseitig bestimmen, wie sie funktionieren und die auch jedes Jahr mit Lizenzgebühren immer mehr Geld aus dem Bildungssystem ziehen. Das bedeutet schlussendlich – im übertragenen Sinne – , dass Microsoft nun auch über Nacht entscheiden könnte, dass wir nur noch rückwärts in Toiletten reinlaufen dürfen. Aber das sollten wir so nicht wollen oder fortführen. Wir müssen Infrastrukturen schaffen, die wir kontrollieren und über die wir Kontrolle haben.

Meine Kritik an der NRW-Lösung ist, dass das so schlecht gemacht wurde, dass dann tatsächlich Microsoft wieder als Retter eingesprungen ist. Das ist absurd. NRW hat es also gerade nicht geschafft, eine souveräne, zukunftsfähige Infrastruktur aufzubauen und zu betreiben. Es hat das ganze Großprojekt an die Wand gefahren. Wir leisten uns ins Deutschland durch den Föderalismus aber genau so etwas. Ich würde mir wünschen, dass wir auf Basis von offenen Standards und Open-Source-Software ein Ökosystem schaffen und betreiben würden, auf dem dann die 16 Bundesländer gemeinsam aufbauen können.




Was fehlt: In der rapiden Technikwelt häufig die Zeit, die vielen News und Hintergründe neu zu sortieren. Am Wochenende wollen wir sie uns nehmen, die Seitenwege abseits des Aktuellen verfolgen, andere Blickwinkel probieren und Zwischentöne hörbar machen.

Frau Thimm, Sie hatten sich – trotz der Föderalismuskritik und dem damit einhergehenden Klein-Klein – für mehr Schulautonomie ausgesprochen. Das bedeutet für Sie dann aber nicht, dass jede Schule eine eigene Lösung finden soll, sondern sich Schulen aus einem Software-Pool bedienen können sollen, der auf Bundesebene entwickelt und gefördert wird, so wie Herr Beckedahl das sehen möchte?



Prof. Dr. Caja Thimm ist seit 2001 Professorin für „Medienwissenschaft und Intermedialität“ an der Universität Bonn. Sie hatte Gastprofessuren u.a. in Santa Barbara/USA, Cardiff/Großbritannien und Dijon/Frankeich, war Mitglied mehrerer Enquete-Kommissionen zum digitalen Wandel und ist seit 2024 Mitglied des Verwaltungsrates des WDR. Von 2010-2016 leitete sie das DFG-Projekt „Deliberation im Netz“, von 2017 – 2022 war sie Koordinatorin und Sprecherin des NRW Graduiertenkollegs und des Forschungsverbundes „Digitale Gesellschaft“. Seit 2021 ist sie Mitglied der NRW Akademie der Wissenschaften.

Thimm: Ja, und wir haben eigentlich auch genügend Talente im Land, die so einen Pool aufbauen können. Das sieht man schon allein in der Start-Up-Szene, nicht nur in Berlin. Die Frage ist, was mit dem Geld im Bildungssystem passiert und wo es hinfließt. Nutzen wir unsere Talente und betreiben aktive Förderung der Digitalwirtschaft und machen uns zugleich unabhängiger oder fließt das Geld woandershin? Viele Start-Ups stehen in den Startlöchern, um beispielsweise KI-Produkte für die Bildung zu entwickeln. Aber ob das im Digitalpakt oder dem Sondervermögen berücksichtigt wird, weiß keiner. Vor allem fehlt es auch an Leitlinien für bundesweit einsetzbare Softwareprodukte für den Bildungsbereich. Hier steht uns auch der Föderalismus im Weg. Die 16 Bundesländer müssten hier zumindest Standards setzen, damit so ein Software-Pool dann auch wirklich genutzt werden könnte.

Wenn die Software dann so konzipiert wird, dass Schulen sie nach ihren Bedürfnissen vor Ort anpassen können, wäre schon viel gewonnen. Ich stimme mit Markus Beckedahl auf jeden Fall darin überein, dass wir die Fehler der Vergangenheit nicht fortsetzen oder wiederholen dürfen.

Sie hatten in diesem Zusammenhang auch das Kooperationsverbot erwähnt. Das steht dem Bund dabei im Weg, in Sachen Bildung Länder zu unterstützen oder etwas zu entwickeln.

Thimm: Ja, dieses Verbot steht souveränen und tragfähigen Lösungen oft im Weg.

Frau Thimm, im Vorfeld zur Konferenz hatte Kristin van der Meer, Lehrerin an der Neuen Grundschule Potsdam und auch Referentin der Konferenz, in einem gemeinsamen Pressegespräch mit Ihnen gesagt, dass solche Länder- oder Bundeseigenentwicklungen insoweit unpraktisch oder sogar schlecht sind, weil diese oft in ihren Funktionen begrenzt sind und die Kinder in den Schulen dann nicht lernen, mit den Angeboten zu arbeiten, die sie in ihrer Freizeit nutzen – man kann ihnen dann z.B. nicht im Schulkontext den kritischen Umgang mit ChatGPT beibringen. Kann man solche Angebote also doch nicht ganz aus den Schulen heraushalten?

Thimm: Das sind für mich zwei unterschiedliche Debatten. Schulen können, in kooperativer Absprache mit den Schülerinnen und Schülern, Eltern und Kollegium, den Schulraum kontrollieren, Stichwort Handyverbot in Grundschulen. Die Digitalerziehung im Elternhaus erfordert ganz andere Maßnahmen, da kann es nicht um Verbote gehen.

Ich habe es so verstanden, dass es Frau van der Meer wichtig ist, dass Kinder in der Schule auf die reale Welt vorbereitet werden sollen – auch ganz konkret mit der Hard- und Software, die ihnen dort wirklich zur Verfügung steht. Eigenentwicklungen würden quasi am eigentlichen Bedarf vorbeientwickelt.

Thimm: Ich kann diesen Ansatz nachvollziehen, trotzdem sollten wir hier nicht die Fehler der Vergangenheit wiederholen. Es ist genau die Falle, die uns unter anderem Microsoft seit 40 Jahren stellt.

Beckedahl: Folgen wir dieser Argumentation immer weiter, kommen wir nicht aus dieser Logik raus. Dann heißt es: „Wir verwenden hier überall Microsoft, weil zuhause haben auch alle Microsoft und Microsoft Office.“ Für anderes bleibt dann keine Zeit oder Möglichkeit. Dabei geht es ja eigentlich darum, dass Schülerinnen und Schüler den Umgang mit Textverarbeitungsprogrammen lernen und nicht den Umgang mit einem bestimmten Produkt.

In dem Zusammenhang hat mich eine Aussage von Ihnen gewundert, Frau Thimm. Sie sagten auf der Bühne, dass Informatik-Unterricht „Unsinn“ ist. So, wie er gestaltet würde, werde er nicht gebraucht. Aber ist nicht gerade der Informatikunterricht der Ort, wo Kinder lernen würden, wie Hard- und Software zusammenspielen, was Algorithmen sind, wie man etwa Microcontroller ansteuert, Programme schreibt und auch einen Einblick in die Funktionsweisen von Apps erhält, die ansonsten Blackboxen bleiben? Genau so ein grundlegendes Wissen brauchen wir doch für digitale Souveränität.

Thimm: Wir müssen uns doch fragen: Was für eine Art von „Informatik“ ist hier gemeint und für wen? In einigen Bundesländern ist zum Beispiel auch „Medienbildung“ einbezogen, in anderen nicht. Zudem ist „Informatik“ als Schulfach maßgeblich für die Gymnasien konzipiert, aber die Lehrpläne sehen hier vor allem technische Skills vor, während digitale Ethik, Folgen für Gesellschaft und Individuum wenig Platz haben. In Hessen experimentiert man seit einigen Jahren mit dem Fach „Digitale Welt“, wo Skills mit gesellschaftlichen Fragen kombiniert werden, das sehe ich als eine wichtige Ergänzung an. Nicht zu vergessen ist, dass die Informatikgrundlagen von heute massiv durch KI verändert werden, auch unsere universitären Studiengänge stehen unter hohem Anpassungsdruck. Und ich gehen auch davon aus, dass Schülerinnen und Schüler heute bestimmte Dinge können, die über Klicken und Wischen hinausgehen.

Beckedahl: Hier muss ich widersprechen. Ich glaube schon, dass Schülerinnen und Schüler grundlegende technische Kompetenzen brauchen und verstehen sollten, wie informationstechnische Systeme funktionieren. Das ist bisher vor allem durch die klassischen Mathe- und Physiklehrer abgebildet worden, zumindest war das in meiner Schulzeit so. Vielleicht ist das heutzutage immer noch so und das ist das, was Caja kritisiert: Der Skandal ist, dass die Lehrkräfte-Ausbildung nicht das bringt, was wir eigentlich bräuchten – auch nicht für ein Fach Informatik. Wir müssen viel struktureller ansetzen.

Thimm: Genau! Wenn es ein Schulfach Informatik gibt, das wissenschaftlich weiterentwickelt wird und innerhalb der universitären Forschungslandschaft auch unter pädagogischen Aspekten konzipiert wird, dann braucht man eben auch eine breitere Diskussion über die Inhalte und mehr Mittel für solche Lehrstühle an den Universitäten. Ich gebe zudem zu bedenken, dass Schulinformatik den rasanten technologischen Wandel wirklich abbilden muss, und hier bin ich doch sehr skeptisch, ob das eine realistische Perspektive ist. Und ob und wie lange man z.B. noch Grundlagen des Programmierens braucht, denn die Prüfung komplexer Algorithmen würde die Schulinformatik sicher überfordern, ist doch angesichts der frappierenden Kompetenzen der LLMs in diesem Bereich wirklich fraglich. Diese Problematik haben wir ja sogar inzwischen im Studienfach Informatik an den Hochschulen, wo die Inhalte teilweise angepasst werden müssen.

Einer Ihrer Punkte auf dem Podium war, dass Schülerinnen und Schüler gewisse Dinge aus einem Informatikunterricht nicht mehr lernen müssen, weil KI mittlerweile diese Programmieraufgaben übernimmt. Deshalb sollten wir aber doch Programmieren und Grundlagen des Programmierens nicht aus dem Unterricht streichen? Souveränität bedeutet schließlich auch, dass Menschen noch Code verstehen und als Kontrollinstanz auftreten können, da KI Fehler macht und schon allein die Trainingsdaten diskutabel, zum Beispiel unvollständig und biased sein können. Auch Algorithmusverständnis ist essenziell. Dass heutige Kinder schon per se durch regelmäßige Techniknutzung mehr als nur „Klicken und Wischen“ können, sehe ich auch nicht unbedingt bestätigt, wenn ich ihnen begegne. Kommen wir aber zu einer anderen Frage: Sie haben beide kritisiert, dass in der Öffentlichkeit stets von Medienkompetenz gesprochen wird, beziehungsweise diese als Unterrichtsziel verlangt wird. Welche Kompetenzen sollten es stattdessen sein?

Beckedahl: Das, was wir eigentlich brauchen, sind Digitalkompetenzen. Wenn ich Medienkompetenz höre, dann hat das für mich vor allem etwas mit klassischen Medien zu tun, aber nichts mit den vielen anderen Aspekten, die zum Verständnis des Digitalen nötig sind.

Thimm: Dem kann ich so nur zustimmen. Digitalkompetenz beinhaltet für mich Fähigkeiten zum selbstbestimmten Umgehen mit und im Digitalen. Deshalb bin ich auch für eine Begriffsanpassung.

Frau Thimm, Sie haben in Ihrem Input zur Diskussion auch auf die Gefahr von „Technofaschismus“ hingewiesen. Unser Föderalismus oder auch gezielte Parallelstrukturen, sollen in Deutschland ein Sicherheitsnetz darstellen, damit Systeme nicht auf einen Schlag übernommen werden können. Was bedeutet das für Sie in Bezug auf Regulation oder Strukturreformen?

Thimm: Zunächst möchte ich, wie auch in meinem Input, darauf verweisen, dass wir in Deutschland mit den Begriff „Faschismus“ sehr bedacht umgehen müssen. Aber diese Debatte um einen „Digitalfaschismus“, die aus den USA kommt, wird nun auch zunehmend bei uns reflektiert. Um Digital-Eliten beziehungsweise mächtige Monopolstrukturen mit massivem politischen Einfluss zu verhindern, sind schützende Strukturen sinnvoll. Wie Markus aber zurecht erklärt hat, darf das in Deutschland auch nicht dazu führen, dass wir hier nichts mehr gestalten oder verändern können. Auf europäischer Ebene sehe ich aber auf jeden Fall Handlungsbedarf, um Abhängigkeiten und systemische Gefahren zu begrenzen. Wir sehen, dass es mittlerweile eine irrsinnige Machtkonzentration im Tech-Sektor gibt und da sollte unter anderem der AI-Act schlagkräftig drauf reagieren können. Dass beispielsweise in den USA gerade von einem Gericht entschieden wurde, dass Google nicht zerschlagen werden muss, sollte ein Alarmzeichen sein.

Sie sagten beide, dass jetzt die Zeit ist, in der wichtige Weichenstellungen erfolgen könnten – unter anderem durch den Digitalpakt 2 und das Sondervermögen. Wie diese genau eingesetzt oder gestaltet werden, ist noch offen.

Beckedahl: Ja, es gibt zumindest die Hoffnung, dass wir jetzt ein Momentum zum Handeln haben. Wir könnten jetzt in souveräne digitale Infrastrukturen investieren, sowohl in die Software, als auch in die Bildung zu mehr Souveränität. Die Gefahr ist, dass Politiker:innen das nicht ausreichend auf dem Schirm haben und sich wieder in Großlizenzierungen hineinquatschen lassen und wir weiter gefährlich abhängig bleiben.

Thimm: Hier gibt es eine Chance – dazu kann und soll auch die Konferenz des Forum Bildung Digitalisierung beitragen. Ich halte übrigens die aktuelle Handyverbotsdebatte in diesem Zusammenhang sogar für einen sinnvollen Weckruf. Auch wenn wir Ungenauigkeiten oder Polarisierungen in der Debatte sehen, geht damit doch auch eine öffentlich breit geführte Diskussion einher. Gefahren für Kinder und Jugendliche werden benannt, Aspekte von „Digitalkompetenz“ diskutiert und damit kommt auch „digitale Souveränität“ auf die Agenda.


(kbe)



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Uni-One: Honda bietet mobiles Gefährt mit handfreier Steuerung an


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It was translated with technical assistance and editorially reviewed before publication.

Honda verkauft in Japan seit Mittwoch einen einsitzigen fahrbaren Untersatz, der ohne Handsteuerung auskommt und nur mit Körpergewichtsverlagerung gesteuert wird. Das Gefährt, das einem Rollstuhl ähnelt, besitzt zwei omnidirektionale Räder sowie vier kleine versenkbare Stützräder und fährt bis zu 6 km/h schnell. Das Fahrzeug ist eigentlich für die Fortbewegung auf größeren Firmengeländen, in Freizeitparks und in Officeräumen gedacht, ist jedoch auch für den Straßenverkehr in Japan zugelassen.

Der Entwicklungsbeginn des Uni-One liegt schon einige Jahre zurück. 2009 hatte Honda mit dem einrädrigen fahrbaren Hocker U3-X den Grundstein dafür gelegt. Danach folgten weitere, ähnliche Gefährte wie der Uni-Cub im Jahr 2012 und der Uni Cub β 2013. All ihnen war gemein, dass sie durch Gewichtsverlagerung gesteuert werden konnten.

Auch der Uni-One ist nicht ganz neu. Er wurde bereits 2022 auf der International Robot Exhibition (iREX) vorgestellt. Seit 2023 hat Honda die Entwicklung mithilfe von Kunden vorangetrieben, Testfahrten durchgeführt und die nun erfolgte Markteinführung vorbereitet.

Das Fahrzeug ist als „Small mobility vehicle“ eingestuft und 65 cm × 58 cm × 92 cm groß. Die Sitzhöhe beträgt 70 cm. In Japan wird es als gleichwertig mit Fußgängern eingestuft, weil es verschiedene Kriterien wie etwa eine Maximalgröße, abgerundete Kanten für den Fußgängerschutz, Elektromotor als Antrieb und eine maximale Höchstgeschwindigkeit von 6 km/h erfüllt. Entsprechend hat das Fahrzeug eine Zulassung für den japanischen Straßenverkehr erhalten.

Der Uni-One besteht im Wesentlichen aus einer Sitzschale, die von zwei omnidirektionalen Rädern elektromotorisch angetrieben wird. Honda nennt die Räder Honda Omni Traction Drive System (HOT Drive System). Die Räder sind von rotierenden Bändern umgeben, sodass sich das Gefährt in alle Richtungen bewegen kann, ohne dass die Räder selbst in ihrer Richtung verändert werden müssen.

Im hochgefahrenen Modus balanciert der Uni-One auf den beiden Rädern, im heruntergefahrenen Zustand unterstützen vier kleine Räder den Stand. Dann kann es auch abgeschaltet und sicher geparkt werden. Im Notfall und bei Fehlern soll das Gefährt automatisch in diese Position fahren, heißt es von Honda.

Empfohlener redaktioneller Inhalt

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Das Video zeigt praktische Anwendungen des Uni-One.

Die Steuerung erfolgt handfrei ohne jeglichen Steuer-Stick. Das Uni-One wird ausschließlich durch Gewichtsverlagerung in Richtung und Geschwindigkeit ähnlich wie ein Hoverboard gesteuert.

Gedacht ist der Uni-One für Menschen, die etwa auf Flughäfen, in Freizeitparks, auf großen Firmengeländen und in Büros sowie großen Shopping-Malls und auf Messen längere Strecken zurücklegen müssen und nicht zu Fuß gehen wollen. Es kann aber auch im Straßenverkehr eingesetzt werden. Für geh- und bewegungseingeschränkte Menschen ist das Uni-One weniger geeignet, da zur Steuerung noch eine gewisse Bewegungsfähigkeit nötig ist.

Das Uni-One ist zunächst auf 1000 Stück limitiert. Es soll mit zwei austauschbaren Batterien und einem Ladegerät ausgeliefert werden. Für das Gerät stellt Honda einen Vor-Ort-Reparatur-Service bereit.

Einen Kaufpreis nennt Honda in seiner Mitteilung nicht. Honda bietet allerdings ein Leihsystem an. Der Preis richtet sich dann nach der Vertragsdauer und der abgenommenen Einheiten. Bei einer Vertragslaufzeit von drei Jahren und der Abnahme von weniger als zehn Uni-One besipielsweise werden pro Monat pro Stück 120.000 Yen (etwa 686,16 Euro) fällig. Bei der Abnahme ab zehn Einheiten und bei längerer Vertragslaufzeit wird es billiger. Honda will außerdem einen Kurzverleih des Uni-One anbieten. Der soll dann pro Tag 55.000 Yen (etwa 324,44 Euro) inklusive Versicherung kosten.


(olb)



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eHealth: KV-Connect wird abgeschaltet, Umstieg auf Kommunikationsdienst KIM


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Der seit fast zehn Jahren von Ärztinnen und Ärzten, Psychotherapeuten, Krankenhäusern und anderen medizinischen Leistungserbringern im sicheren Netz der Kassenärztlichen Vereinigungen genutzte Kommunikationsdienst KV-Connect (Kommunikationsdienst der Kassenärztlichen Vereinigungen) wird am 20. Oktober 2025 abgeschaltet.

Darüber konnten Ärzte, Krankenhäuser und Labore Dokumente und Befunde „direkt aus ihren IT-Systemen Ende-zu-Ende-verschlüsselt versenden und empfangen. Dabei sind die Daten doppelt geschützt: Durch eine Nachrichten-Signatur gegen Manipulation und durch asymmetrische Verschlüsselung gegen unbefugte Zugriffe“, informierte dazu die dafür zuständige kv.digital, eine Tochter der Kassenärztlichen Bundesvereinigung, auf ihrer Website informierte.

Künftig läuft der Datenaustausch für die meisten Anwendungen ausschließlich über den neuen Standard KIM (Kommunikation im Medizinwesen), der sich laut Gematik inzwischen im Gesundheitswesen etabliert hat. Bereits jetzt sind Anwendungen wie der elektronische Heil- und Kostenplan (eHKS) oder die 1-Click-Abrechnung umgestellt, wie unter anderem die Ärztezeitung berichtete. Auch den elektronischen Arztbrief müssen Ärzte seit mehr als einem Jahr über KIM empfangen können. Weitere Prozesse betrifft das ebenfalls, etwa das Abrufen von Vermittlungscodes für den Terminservice.

Für die meisten Praxen ändert sich durch die Umstellung wenig, da die Integration weitgehend im Hintergrund über Softwarehersteller, KVen und Datenannahmestellen erfolgt. Wer KV-Connect jedoch noch aktiv nutzt, sollten rechtzeitig Kontakt zum Software-Hersteller oder IT-Dienstleister aufnehmen. Neue KV-Connect-Zugänge werden seit Mitte 2025 nicht mehr vergeben, wie unter anderem die Kassenärztliche Vereinigung Niedersachsen mitteilt.


(mack)



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30 Jahre „Command & Conquer“: Wir brauchen mehr Sammler!


Die Geschichte von „Command & Conquer“ beginnt auf dem Wüstenplaneten Arrakis. Das im Herbst 1995 veröffentlichte Strategiespiel gilt heute als die Initialzündung für den Erfolg der Echtzeitstrategie, als der große Leuchtturmtitel, der das Genre in den Massenmarkt katapultierte. Aber natürlich kam das von den Westwood Studios entwickelte Spiel nicht aus dem Nichts, es stand auf den Schultern von Giganten – vor allem von hauseigenen.

Denn schon das Ende 1992 erschienene „Dune 2: Battle for Arrakis“ (auch bekannt unter dem Untertitel „The Building of A Dynasty“) legte die Grundsteine für das Genre, genauso wie Tecnosofts 1989er Action-/Strategie-Hybrid „Herzog Zwei“ auf dem Mega Drive. „Dune 2“ war aber das Spiel, das nicht nur den Begriff „Echtzeitstrategie“ (bzw. „real-time strategy“ oder „RTS“) in die Köpfe der Leute brachte, sondern auch die Regeln definierte, auf denen das Genre jahrelang aufbauen sollte. Dinge wie Basisbau mit aufeinander aufbauender Gebäudehierarchie, mehrere spielbare Seiten mit unterschiedlichen Einheiten oder die direkte Steuerung eigener Truppen.

Doch so revolutionär „Dune 2“ auch war, so sperrig hat es sich auch schon immer gespielt. Um Gebäude errichten zu können, muss man zum Beispiel immer zuerst entsprechende Mengen an Bodenplatten platzieren. Einheiten lassen sich nicht zu Gruppen zusammenfassen, sondern müssen einzeln in die Schlacht geschickt werden. Genauso darf pro Kaserne immer nur eine Einheit nach der anderen erschaffen werden, Befehlsketten gibt es genausowenig wie einen Mehrspielermodus.


Das war die Leseprobe unseres heise-Plus-Artikels „30 Jahre „Command & Conquer“: Wir brauchen mehr Sammler!“.
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