Künstliche Intelligenz
Mittwoch: Razzien rund um UNO-Zentrale, E-Auto als Powerbank für Mobilfunkmast
Rund um das New Yorker Hauptquartier der UNO wurden 300 SIM-Karten-Server und 100.000 SIM-Karten entdeckt. Deren Zweck ist undeutlich. Die Systeme könnten für geheime Kommunikation genutzt werden oder um das Mobilfunknetz zu überlasten. Die Behörden haben den tatsächlichen Verwendungszweck bislang aber nicht genannt. Um das Mobilfunknetz geht es auch bei einem Pilotprojekt in Österreich. Renault und der Provider A1 zeigen dabei, dass E-Autos im Notfall, etwa bei einem längeren Stromausfall, als Batteriespeicher für Mobilfunkstationen dienen können. Das soll die kritische Infrastruktur absichern. Derweil muss die US-Behörde für Verbraucherschutz im Finanzbereich ihre Arbeit deutlich reduzieren, denn sie ist bei Republikanern und der aktuellen US-Regierung unbeliebt. Konzerne wie Apple und Toyota profitieren. Die aus bereits nachgewiesenen Rechtsverletzungen folgenden Zahlungen werden nach Budgetkürzungen nun nicht mehr geprüft – die wichtigsten Meldungen im kurzen Überblick.
Über 300 SIM-Karten-Server mit 100.000 SIM-Karten sind in New York und New Jersey vom US Secret Service entdeckt und beschlagnahmt worden. Die Geräte waren an mehreren Standorten im Umkreis von 35 Meilen (gut 56 Kilometer) um das New Yorker Hauptquartier der Vereinten Nationen in Manhattan installiert. Dort geben sich hochrangige Diplomaten und Politiker aus aller Welt gerade ein Stelldichein zur UN-Generalversammlung. Die Server und SIM-Karten hätten die Telekommunikation des Landes stören können, etwa durch verschlüsselte Kommunikation sowie Denial-of-Service-Angriffe (DOS) zur vorübergehenden Unbrauchbarmachung von Mobilfunksendestationen. Der wirkliche Verwendungszweck der beschlagnahmten Einrichtungen ist bislang unklar: Mobilfunk-Server mit 100.000 SIM-Karten in New York beschlagnahmt.
Die Aufrechterhaltung des Mobilfunknetzes ist auch das Ziel des Pilotprojekts des österreichischen Telekommunikationskonzerns A1 und Renault. Diese haben in einer ländlichen Gemeinde demonstriert, wie Elektroautos Mobilfunkstationen mit Strom versorgen können. Sollte es zu einem Blackout kommen, können E-Autos als externe und emissionsfreie Batteriespeicher zur Notstromversorgung und Erhaltung des Mobilfunknetzes dienen. Zwar sind Rechenzentren und Vermittlungsstellen mit großen Notstromsystemen für viele Stunden abgesichert, doch dies ist laut A1 für tausende Mobilfunkstandorte nicht machbar. Hier könnten E-Autos mit V2L-Technik (Vehicle-To-Load) für bidirektionales Laden helfen: Elektroautos können bei Blackouts Mobilfunkstationen mit Strom versorgen.
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Budgetkürzungen der US-Regierung wirken sich abträglich auf den Verbraucherschutz aus. Davon profitieren neben Finanzinstituten auch Konzerne wie Apple und Toyota, die bei Rechtsverletzungen erwischt worden sind. Die US-Bundesbehörde für Konsumentenschutz im Finanzwesen, CFPB (Consumer Financial Protection Bureau), wird auf ein Minimum reduziert. Das Budget wird auf einen Bruchteil gestrichen, dem Großteil des Personals gekündigt. Das Amt soll nur noch für 26 ausgewählte Unternehmen zuständig sein, verteilt auf die Branchen Bonitätsbewertung, Schuldeneintreibung, internationale Überweisungen und Kfz-Finanzierung. Alle anderen Verfahren muss das CFPB einstellen: Apple Card und Toyota entkommen US-Verbraucherschutz.
Ein weiterer Fahrzeughersteller will mit einem neuen Elektroautomodell zurück in die Top Ten der deutschen Zulassungsstatistik. Nächstes Jahr soll es der Mercedes GLC EQ schaffen. Wichtige Bausteine dafür sollen eine Zonen-Architektur der Elektronik und die Versorgung mit Fahrenergie liefern. Der GLC mit Verbrennungsmotor ist laut Zahlen des Kraftfahrtbundesamtes das meistverkaufte Modell der Marke im laufenden Jahr. Im vergangenen Jahr lag nur die E-Klasse davor. Die erste elektrische Version trägt noch den Zusatz „mit EQ-Technologie“. Doch das dürfte der Hersteller bald fallen lassen und sich auf die angestammten Typenbezeichnungen konzentrieren: Mehr Technik, mehr Erfolg mit dem Mercedes GLC EQ?
Erfolgreich ist bislang auch das Survival-Spiel „Palworld„, das aber immer noch in der Early-Access-Phase steckt. Trotzdem will Entwickler Pocketpair die Marke vergrößern: Mit „Palworld: Palfarm“ wurde ein erstes Spin-Off angekündigt, das spielerisch am ehesten an die „Animal Crossing„-Reihe zu erinnern scheint. Gemeinsam mit Pals sollen Spieler eine Farm aufbauen und bewirtschaften, bevor die Güter in Shops verkauft werden. Im Spielverlauf kann man mit seinen Pals und anderen Inselbewohnern Beziehungen aufbauen. Komplett friedlich geht es dabei nicht zu. Die eigenen Farmen sind Ziel von böswilligen Pal-Monstern, vor denen man sich schützen muss: Mit „Palworld: Palfarm“ greift Pocketpair nach Pokémon auch „Animal Crossing“ an.
Auch noch wichtig:
(fds)
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Mechanik stirbt vor Display: Doppelscharnier-Smartphone im Härtetest
Ein Exemplar des Doppelscharnier-Smartphones Samsung Galaxy Z TriFold zeigt im Dauertest eines koreanischen YouTube-Kanals früher mechanische Probleme als Samsung verspricht. In Livestreams falten die YouTuber von OMG_Electronics das Handy manuell, sie haben nur Sensoren zum Zählen der Klappvorgänge aufgeklebt.
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Beim Vorgang 61.212 knarzte das linke Scharnier, bei 120.157 das rechte. Und seit Vorgang 144.984 am achten Tag des Livestreams lässt das linke Scharnier nach: Es öffnet sich nicht mehr selbstständig voll, sondern nur mit etwas Druck, und es bleibt nicht komplett geschlossen, sondern springt leicht auf. Einen Totalschaden erlitt das TriFold dadurch nicht: Das Display selbst funktioniert einwandfrei, hat man das Scharnier geöffnet, bleibt es offen, und glücklicherweise hält das defekte linke Scharnier das innere Displaydrittel, sodass die Kraft des rechten Scharniers reicht, um das Smartphone geschlossen zu halten. Tatsächlich läuft der Livestream weiter und zählt über 168.000 Schließungen ohne weitere Vorkommnisse.

Das innere Scharnier klappt nicht mehr von selbst komplett auf und bleibt nicht komplett geschlossen – lästig, aber noch kein Bein- oder Displaybruch.
(Bild: @OMG_electronics)
Samsung verspricht 200.000 Schließungen, und da kommen die 145.000 des unermüdlichen OMG_Electronic-Teams in eine ähnliche Größenordnung, zumal das Team nicht besonders rücksichtsvoll mit dem TriFold umgeht. Im Alltag geht zusätzliche Gefahr von Gegenständen aus, beispielsweise Sand in Scharnieren oder Stiften, die sich im Rucksack zwischen die Displaydrittel schieben. Zudem dürfte die Praxistauglichkeit leiden, wenn das rechte Scharnier den gleichen Defekt zeigt, da das TriFold dann nicht mehr vollständig schließt und leicht Gegenstände dazwischen rutschen können.
Bei 100 Öffnungen am Tag entsprechen die 145.000 Vorgänge rund vier Jahren Nutzdauer. Oder andersherum entsprechen Samsungs Versprechen von sieben Jahren Updates und 200.000 Scharnierbewegungen täglich 78 Schließvorgängen.
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Das TriFold hatte Samsung Anfang Dezember für Südkorea vorgestellt, ein Termin für Deutschland steht noch nicht fest. Aufgeklappt hat es ein 10-Zoll-Display. Es ist nach dem ebenfalls hierzulande nicht erhältlichen Huawei Mate XT das zweite doppelt faltbare Smartphone.
(jow)
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Frohe Weihnachten: Wir wünschen von Herzen erholsame und besinnliche Feiertage!
Mit 2025 endet ein ereignisreiches Jahr langsam aber sicher, vorher steht uns jetzt hoffentlich noch eine ruhige Weihnachtszeit bevor. Hierzulande hat eine neue Bundesregierung übernommen, aber das wurde von dem Wechsel im Weißen Haus überschattet – mit globalen Konsequenzen. Die IT-Welt wurde in diesem Jahr von den gigantischen Investitionen in die Infrastruktur für die KI-Technik dominiert und von der zuletzt immer lauter gewordenen Frage, ob sich hier eine Blase aufbläht. Enden sollte in diesem Jahr die Ära von Windows 10, am Ende ist das Betriebssystem aber weiterhin nicht. Geprägt war das Jahr auch von einer IT-Elite, die sich in den USA politisch umorientiert hat, und von einer immer weiter an Fahrt gewinnenden Debatte über digitale Souveränität in Europa.
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Wir hoffen, Sie können die kommenden Tage nutzen, um in Ruhe ein gutes Buch, ein tolles Spiel, einen spannenden Film oder eine herausragende Serie nachzuholen. Wenn nicht, wünschen wir natürlich genügend Zeit für Ihre ganz persönliche Alternative. Egal, was Sie machen und wie Sie die Tage feiern, haben Sie dabei viel Spaß, Erholung und gegebenenfalls auch Erfolg. Sollten Sie in den kommenden Tagen arbeiten, sagen wir dafür einfach einmal Danke und wünschen dabei möglichst wenige Notfälle und keinen Stress.
Wir wünschen Kraft, Mut und Frieden
Das gesamte Team von heise online und den Redaktionen von c’t, iX, Mac & i, c’t Fotografie, Make, Bestenlisten by Techstage und Telepolis sowie heise Security, heise Developer und heise Autos wünscht ein frohes Fest. Wir hoffen, Sie können ruhige Tage verbringen und sich dabei ausruhen. Mögen Ihnen Zeit und Muße bleiben, um auf die vergangenen Monate zurückzublicken und sich auf das Kommende vorbereiten zu können. Allen Erschöpften wünschen wir Kraft, allen Ängstlichen Mut, allen auf der Flucht eine sichere Bleibe, allen Frierenden Wärme sowie natürlich allen hier und anderswo einen gerechten Frieden.
Auch wenn wir wohl zur Abwechslung mal nichts dagegen hätten, wird die Welt in den kommenden Tagen bis zum Jahreswechsel aber nicht stillstehen. Und die IT-Welt dreht sich ebenfalls weiter. Deswegen werden wir Sie auch an den Feiertagen und zwischen den Jahren mit aktuellen Meldungen und dem Wichtigsten versorgen. Vorhersagbar spannend wird es einmal mehr vom 27. bis 30. Dezember auf dem 39. Chaos Communication Congress, von dem wir natürlich berichten. Denen, die trotzdem bis 2026 nicht mehr hier vorbeischauen, wünschen wir aber an dieser Stelle schon einmal einen guten Rutsch und ein friedliches, glückliches, erfolgreiches und gesundes neues Jahr. Wir freuen uns darauf, Sie danach wieder mit den wichtigsten News zu versorgen.
(mho)
Künstliche Intelligenz
Bitlocker bekommt Verschlüsselung per Hardware zurück
Was Microsoft auf seiner Veranstaltung „Ignite“ vor einem Monat nur grob umrissen hatte, bekommt nun klarere Konturen: Die in Windows integrierte Bitlocker-Verschlüsselung für Datenträger unterstützt in den nächsten Monaten wieder bestimmte Hardware-Beschleuniger. Das soll, insbesondere bei schnellen SSDs, mehr Tempo bringen und insgesamt sicherer werden. Anders als bisher bekommen Prozessorkern und RAM, beide traditionell anfällig unter anderem für Seitenkanalgriffe, dann keinen Zugriff mehr auf die Vorgänge oder Schlüssel.
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Das war auch bis 2019 schon so, jedoch war die damals von Bitlocker unterstützte Crypto-Hardware ihrerseits teils so anfällig für Angriffe, dass Microsoft seitdem Bitlocker komplett in die eigenen Domänen zog. Da das Unternehmen aber inzwischen Treiber als erweitertes Sicherheitsrisiko ansieht, soll Bitlocker vorzugsweise wieder auf spezialisierten Hardware-Beschleunigern laufen. Konkret nennt Microsoft in einem Blogbeitrag zum neuen Bitlocker nur Intels zur CES Anfang Januar erwarteten Core Ultra 300, Codename „Panther Lake“ für Notebooks. Weitere Hardware, so der Blog weiter, soll aber folgen.

Links das bisherige, rechts das neue Bitlocker: CPU und RAM werden aus dem Spiel genommen.
(Bild: Windows IT Pro Blog)
Ver- und Entschlüsselung ganz ohne CPU
Damit ist auch klar, dass Panther Lake wohl eine verbesserte Crypto-Engine mitbringen wird, höchstwahrscheinlich in Form von eigenen Funktionseinheiten. Diese sollen dann auch das Schlüsselmanagement übernehmen, wie aus einem Diagramm von Microsoft hervorgeht. Das sorgt für weniger Angreifbarkeit als die bisherige Abwicklung per CPU, selbst wenn dabei die Schlüssel durch ein TPM unterstützt wurden. Wie die von Microsoft versprochene Leistungssteigerung aussehen soll, hat das Unternehmen noch nicht klar beschrieben. Bisher griff Bitlocker zwar bereits auf Crypto-Befehlssätze der CPUs zurück, dedizierte Engines könnten jedoch die Vorgänge deutlich beschleunigen.
Das ist auch ein Ziel der Entwicklung, wie Microsoft schreibt. Vorgabe für Bitlocker sei immer gewesen, Ein- und Ausgaben nur „im einstelligen Prozentbereich“ zu bremsen. Durch die rasanten Fortschritte bei SSD sei dies nun aber nicht mehr gegeben, sodass größere Änderungen nötig gewesen seien. Dass Microsoft seine Treiberarchitektur für Massenspeicher gründlich umbaut, zeigte sich auch kürzlich, als auch für die Client-Versionen von Windows native Zugriffe per NVMe-Protokoll umgesetzt wurden. Bisher geschah das nur durch eine Umsetzung in SCSI-Befehle.
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