Laut der Untersuchung sind aktuell rund zwei Prozent der Fläche Deutschlands komplett unversorgt. Das entspricht etwa 7.500 Quadratkilometern. Zum Vergleich: Das ist mehr als die kombinierte Fläche von Bremen und dem Saarland. Ein anderer Vergleich: Das entspricht der Hälfte Schleswig-Holsteins. Und es geht nicht nur um ein paar abgelegene Ecken: Besonders betroffen sind Waldgebiete, Höhenlagen und Regionen nahe der Grenzen. Auch in südlichen Bundesländern wie Bayern oder Baden-Württemberg klaffen große Lücken.
Mobilfunknetz: Warum 100 Prozent nicht Flächendeckung heißt
Die Zahlen werfen auch ein Schlaglicht auf ein strukturelles Problem: Jahrzehntelang galten für Netzbetreiber vor allem Auflagen zur Haushaltsabdeckung. Das bedeutet, es zählt hauptsächlich, wie viele Haushalte erreicht werden – nicht, wie viel Fläche tatsächlich versorgt ist. So kommt es, dass etwa die Telekom bei LTE von einer Haushaltsabdeckung von „nahezu 100 Prozent“ spricht, während auf vielen Landstraßen oder im Wald das Smartphone mitunter verzweifelt nach Netz sucht.
Erst in Zukunft müssen alle drei großen Netzbetreiber eine neue Vorgabe erfüllen: Bis 2030 sollen 99,5 Prozent der Fläche Deutschlands mit mindestens 50 Mbit/s abgedeckt sein. Klingt ambitioniert, bedeutet aber im Umkehrschluss: Selbst dann blieben noch immer rund 1.800 Quadratkilometer ohne Versorgung. Das entspricht ungefähr 70 Prozent der Fläche des Saarlands. Hinzu kommt: Von den heutigen Funklöchern sind rund 95 Prozent kleiner als ein Quadratkilometer, doch sie summieren sich auf 30 Prozent der unversorgten Gesamtfläche. Besonders hart trifft es Regionen, in denen mehrere dieser Mikro-Lücken dicht beieinanderliegen.
Die neue Studie liefert erstmals eine detaillierte Datenbasis. Ob daraus nun endlich gezielter ausgebaut wird, hängt von politischen Entscheidungen und der Kooperationsbereitschaft der Netzbetreiber ab. Klar ist: Mit ein paar neuen Masten wird das Problem nicht verschwinden.
Welches Funkloch ärgert Euch am meisten? Wo geht Euer Handy immer wieder auf Netzsuche. Und betrifft das dann auch andere Netze? Teilt uns Eure „Lieblingsfunklöcher“ in den Kommentaren mit.