Digital Business & Startups
N26-Gründer bald raus? Investoren fordern Führungswechsel, laut Bericht
Die Gründer von N26 geraten ins Visier der Investoren. Droht ein Wechsel an der Spitze? Was hinter dem wachsenden Druck steckt.

Bei der Berliner Digitalbank N26 brodelt es hinter den Kulissen: Nach Informationen des Manager Magazins wächst der Druck auf die Gründer und Co-CEOs Valentin Stalf und Maximilian Tayenthal. Ein Kreis einflussreicher Investoren soll inzwischen ihre Ablösung aus dem operativen Geschäft fordern – sowohl wegen anhaltender Probleme mit der Finanzaufsicht BaFin als auch wegen enttäuschender Geschäftsentwicklung, schreibt das Magazin.
Stalf und Tayenthal hatten N26 im Jahr 2013 in Berlin gegründet und zu einem der wertvollsten Fintechs Europas aufgebaut. Der rasante Aufstieg wurde von zahlreichen Investoren begleitet, darunter prominente internationale VC’s. Doch inzwischen scheint das Vertrauen in die Gründer erschöpft. Wie das Magazin berichtet, sei intern nur noch die Frage, ob die beiden einem gesichtswahrenden Rückzug zustimmen – eine neue Fassung der Gesellschaftervereinbarung liege allen Parteien bereits vor.
Stalf und Tayenthal raus aus operativem Geschäft?
Ein mögliches Szenario wäre, dass sich Stalf vollständig aus dem Tagesgeschäft zurückziehe und in den Aufsichtsrat wechselt. Tayenthal könnte noch vorübergehend im Vorstand bleiben, bis ein neuer CEO gefunden ist. Beide Gründer halten jeweils rund zehn Prozent der Anteile an N26 und verfügen über besondere Mitspracherechte – was einen Rückzug der beiden komplex macht.
Lest auch
Altlasten und neue Baustellen
Schon in der Vergangenheit geriet N26 wegen mangelhafter Kontrollsysteme ins Visier der BaFin. Die Finanzaufsicht warf der Bank schwere Versäumnisse im Kampf gegen Geldwäsche und Finanzkriminalität vor und setzte 2021 einen Sonderbeauftragten ein. Unter seiner Aufsicht durfte N26 monatlich maximal 50.000 neue Kunden aufnehmen – ein deutlicher Wachstumsdämpfer. Im April 2024 verhängte die Bafin ein Rekordbußgeld: 9,2 Millionen Euro für verspätete Meldungen aus 2022. Das bis dato höchste Bußgeld gegen eine deutsche Neobank.
Im Juni hob die Bafin die Neukundenbegrenzung komplett auf. Nach der Aufhebung der Wachstumsbeschränkung verzeichnete N26 200.000 Neuanmeldungen pro Monat.
Doch Anfang 2025 gab es erneut Ärger.
Lest auch
Trotz neuem Risikochef Unmut bei Investoren
Bei einer Sonderprüfung stellte die BaFin zuletzt erneut Defizite fest – diesmal im Risikomanagement. Diesmal das Problem? Die niederländische Tochtergesellschaft Neo Hypotheken und dessen Immobilienkreditgeschäft. Auch das Risikomanagement von N26 selbst wurde erneut von der BaFin kritisiert.
Daraufhin kündigte N26 einen Personalwechsel im Risikomanagement an: Jochen Klöpper, CRO bei der Großbank Santander, löste Carina Kozole, die erst 2023 von der Hypovereinsbank zu N26 kam, ab. Doch das reichte den Investoren offenbar nicht.
Neben den aufsichtsrechtlichen Schwierigkeiten sorgt offenbar auch die wirtschaftliche Performance von N26 für Unzufriedenheit. Die Bank wächst langsamer als erwartet, während Wettbewerber wie Revolut oder Monzo Marktanteile gewinnen. Einige Investoren zweifeln laut Manager Magazin daran, dass N26 profitabel wird – obwohl die Bank nach außen weiter Wachstum betont und ihren Kundenstamm stark ausbauen will.
Digital Business & Startups
McMakler: So mächtig sind jetzt zwei Investoren – neue Dokumente enthüllen Details

Nach einigem Ringen kam sie Ende Juni doch noch zustande: die Finanzierungsrunde, die das Proptech McMakler vermutlich vor der baldigen Insolvenz retten wird. Zu welchem Preis wird nun deutlich. Dokumente, die das Unternehmen jetzt veröffentlichten musste, zeigen das ganze Ausmaß der Machtübergabe.
Demnach übernehmen aktuell die Investoren Target Global und Kreos Fonds die Kontrolle über McMakler. Nach der vergangenen Finanzierungsrunde hält Target mit 31,8 Prozent aktuell die Mehrheit am Unternehmen. Kreos folgt mit rund 20 Prozent.
Alte Anteile verlieren mehr als die Hälfte an Wert
Digital Business & Startups
N26 und BaFin – warum ist zwischen euch alles immer so kompliziert?

Eigentlich schien der Albtraum vorbei: Im Juni 2024 feierte N26 das Ende einer jahrelangen Wachstumsbremse. Die Bafin hatte die Begrenzung aufgehoben und nach fast drei Jahren konnte die Berliner Neobank endlich wieder unbegrenzt Neukunden gewinnen.
2025, nur ein Jahr später, steht Deutschlands Finanzaufsicht erneut vor der Tür der Digitalbank. Der Grund: das niederländische Tochterunternehmen „Neo Hypotheken“.
Neo Hypotheken im Visier: Warum die BaFin schon wieder eingreift
2023 wagten die Gründer Valentin Stalf und Maximilian Tayenthal den Schritt auf den niederländischen Immobilienmarkt. Die Idee: Hypotheken mit staatlicher Absicherung über die „Nationale Hypotheek Garantie“ (NHG). Für die Bafin ein Problem. Denn N26 nutzte in den Niederlanden lokale Risikostandards während die Aufseher verlangen, dass auch dort die strengeren deutschen Regeln gelten.

Neo Hypotheken agiere mit einer Lizenz der niederländischen Finanzmarktaufsicht (AFM) und „erfüllt als ausschließlich auf den niederländischen Markt ausgerichtetes Produkt sämtliche geltenden gesetzlichen und regulatorischen Anforderungen in den Niederlanden“, heißt es von N26 auf Anfrage von Gründerszene. Die Bafin berief sich auf seine Verschwiegenheitsverpflichtung und hat unsere Fragen zu N26 nicht beantwortet.

Bereits 2024 hatte die Bafin laut Manager Magazin kritisiert, dass N26 Risiken im Hypothekengeschäft nicht ausreichend dokumentiere und zu langsam analysiere. Trotz intensiver Gespräche mit der Bank gibt es keine öffentlichen Details. N26 betont nur, man pflege „eine vertrauensvolle und konstruktive Zusammenarbeit“ – äußert sich aber nicht zum Inhalt. Ob neue Auflagen folgen, ist offen.
N26 und die Bafin sind alte Bekannte: die Chronologie der Beziehung
Seit 2018 steht N26 im Dauerkonflikt mit der Finanzaufsicht. Rügen, Millionenstrafen, Auflagen – und ab 2021 sogar eine beispiellose Wachstumsbremse. Der Vorwurf: N26 sei zu schnell gewachsen.
Digital Business & Startups
Was deutsche Unternehmer vom Silicon Valley lernen müssen – 5 Wahrheiten
Im Silicon Valley zählt nicht die Idee, sondern die Umsetzung. Zwei Wochen, 20+ Gespräche – und eine klare Erkenntnis: Speed schlägt Strategie.

Florian Scherl ist Gründer von Explaino.ai – einer KI-Plattform, die Texte in animierte Erklärvideos verwandelt. Aktuell lebt und arbeitet er im Rahmen der EWOR SF Residency zwei Monate im Silicon Valley – und berichtet bei Gründerszene über seine Zeit vor Ort.
Wenn du im Silicon Valley einen Investor, Gründer oder potenziellen Partner triffst, hast du genau eine Chance. Kein zweiter Call. Kein Follow-up in drei Wochen. Hier zählen Geschwindigkeit, Klarheit – und ob du durch dein Netzwerk empfohlen wurdest.
In den vergangenen zwei Wochen, seitdem wir Teil der EWOR SF Residency sind, habe ich mit über 20 Investoren und Investorinnen, Ex-Foundern, Advisors und Operatoren und Operatorinnen gesprochen. Darunter Sequoia Scouts, Precursor-Partner, Solo-Angels mit mehreren Unicorns im Portfolio. Und obwohl wir aktuell nicht raisen, war jedes einzelne Gespräch ein Augenöffner – nicht nur für unser Startup, sondern für mich persönlich als Gründer.
Was ich gelernt habe? Dass Execution alles schlägt. Geschwindigkeit ist kein Stilmittel – sie ist ein kultureller Maßstab. Viele VCs und Gründer, mit denen ich gesprochen habe, sagten: „Wir investieren nicht in Ideen, sondern in Momentum.“ Du brauchst keinen fünfseitigen Strategy-Plan. Du brauchst einen klaren nächsten Schritt – und du musst ihn sofort gehen können.
Lest auch
Ein Sequoia Scout meinte zu mir: „Ob du jetzt einen Founders Associate einstellst oder nicht, ist mir egal. Aber wenn du in zwei Wochen immer noch überlegst, hast du dein Problem schon selbst beantwortet.“ In Deutschland würde man sagen: „Wir denken da nochmal drüber nach.“ Im Valley heißt das: „Next.“

Der zweite große Punkt: Storytelling. Und zwar nicht als Buzzword, sondern als Fundament der Kommunikation – nach innen wie nach außen. Das Prinzip ist dabei denkbar einfach: „Erzähl mir nicht, was explaino macht – erzähl mir, warum du es machst.“
Mein Warum war meine Schulzeit. Handouts unverständlich. Unterricht überladen. Was half: YouTube-Videos. Fünf Minuten erklärten mehr als eine ganze Stunde in der Schule. Also fing ich an, für Referate selbst animierte Visualisierungen zu bauen – obwohl das Stunden dauerte.
Lest auch
Das will ich auch heute: Wissen muss besser verstanden werden – nicht länger, sondern schneller. Storytelling ist nicht nur wichtig für Investoren – es ist entscheidend im Vertrieb. In Deutschland verkaufen wir oft über Prozesse, Effizienz, KPIs. In den USA verkauft man über Mission.
Der dritte Punkt, der mir in fast jedem Gespräch begegnet ist: Serendipity. Der Zufall. Oder besser: die gezielte Einladung an den Zufall, dich zu finden. Im Valley sagen viele: „Warm intros build warm deals.“ Es geht weniger darum, wen du ansprichst – sondern wer dich empfiehlt. Du kannst Serendipity nicht planen, aber du kannst dafür sorgen, dass du sichtbar bist, wenn sie zuschlägt.
Was bedeutet das konkret für Gründer – besonders aus Deutschland?
- Hab deine Story parat. Nicht dein Deck. Dein „Warum“ Kurz, echt, greifbar.
- Handle schnell. Entscheidungsverzögerung ist im Valley ein No-Go.
- Nutze Begegnungen als Chance. Baue dein Netzwerk, bevor du es brauchst.
- Denk größer. Features verkaufen nicht – Visionen schon.
- Sei präsent. Nicht für ein paar Wochen – sondern mit echtem Commitment.
Was mich beeindruckt hat: Das Valley ist kein Ort für Perfektion. Sondern für Tempo, für Fokus, für tiefe Überzeugung.
-
Datenschutz & Sicherheitvor 2 Monaten
Geschichten aus dem DSC-Beirat: Einreisebeschränkungen und Zugriffsschranken
-
Apps & Mobile Entwicklungvor 2 Monaten
Metal Gear Solid Δ: Snake Eater: Ein Multiplayer-Modus für Fans von Versteckenspielen
-
Online Marketing & SEOvor 2 Monaten
TikTok trackt CO₂ von Ads – und Mitarbeitende intern mit Ratings
-
Digital Business & Startupsvor 1 Monat
10.000 Euro Tickets? Kann man machen – aber nur mit diesem Trick
-
UX/UI & Webdesignvor 2 Monaten
Philip Bürli › PAGE online
-
Digital Business & Startupsvor 2 Monaten
80 % günstiger dank KI – Startup vereinfacht Klinikstudien: Pitchdeck hier
-
Social Mediavor 2 Monaten
Aktuelle Trends, Studien und Statistiken
-
Apps & Mobile Entwicklungvor 2 Monaten
Patentstreit: Western Digital muss 1 US-Dollar Schadenersatz zahlen