Datenschutz & Sicherheit

Nach großem Cyberangriff: US-Börsenaufsicht lässt Klage gegen Solarwinds fallen


Nach zwei Jahren hat die US-Börsenaufsicht ihre Klage gegen den US-Softwareanbieter Solarwinds und dessen Chief Information Security Officer (CISO) fallen lassen, in der es um einen weitreichenden Cyberangriff gegangen war. Das berichtet die Nachrichtenagentur Reuters unter Berufung auf die Securities and Exchange Commission (SEC). Damit endet ein mit großer Aufmerksamkeit verfolgtes Verfahren, in dem es um den weitreichenden Vorwurf gegangen ist, dass SolarWinds vor dem Angriff mit einer potenten Malware gewusst haben soll, dass die eigene IT mangelhaft war. Man hoffe, dass diese Entscheidung die Sorgen anderer Sicherheitschefs zerstreuen helfe, zitiert Reuters das Unternehmen. Das Vorgehen habe abschreckend gewirkt.

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In der Klage hat die SEC Solarwinds und CISO Timothy G. Brown persönlich vorgeworfen, „Investoren betrogen zu haben“. Die öffentlichen Äußerungen von Solarwinds über die hauseigenen Cybersicherheitspraktiken und -risiken hätten im Widerspruch zu internen Einschätzungen gestanden, der Betrug habe über zwei Jahre angedauert. Brown sei sich der Cybersicherheitsrisiken und -schwachstellen von SolarWinds bewusst gewesen, habe es aber versäumt, die Probleme zu lösen oder sie teilweise auch nur intern anzusprechen. Das Unternehmen hat das entschieden zurückgewiesen und erklärt, dass das Vorgehen die nationale Sicherheit der USA gefährden würde. Die Klage sollte Firmen und Cybersicherheitsexperten alarmieren, warnte Solarwinds damals.

Von dem Cyberangriff auf Solarwinds‘ Software für das IT- und Netzwerkmanagement waren 2019 zahlreiche Regierungsbehörden und Konzerne betroffen. Cyberkriminelle hatten unbemerkt Schadcode in deren Systeme eingeschleust. Die Angreifer mussten keine Code-Signing-Zertifikate oder -Schlüssel stehlen, da sie bösartigen Code bereits während des Build-Prozesses einfügten, die das Unternehmen am Ende der Entwicklung selbst signierte. Die Auswirkungen der Attacke waren gravierend, Microsoft-Präsident Brad Smith etwa sprach vom „größten und raffiniertesten Angriff, den die Welt je gesehen hat“.


(mho)



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