Apps & Mobile Entwicklung
Netzwerk zu wichtig: Intels NEX-Sparte bleibt nun doch im Konzern

Im Juli gab Intel Pläne bekannt, die Netzwerksparte abspalten zu wollen. Nun folgt die 180-Grad-Wende: NEX bleibt! Das Unternehmen hat offensichtlich erkannt, wie wichtig die Sparte ist, um Hardware und Software im (AI-)Rechenzentren-Umfeld in Zukunft weiter skalieren zu können.
NEX sollte Alteras Weg gehen
Die Einsicht bei Intel kam spät, fast zu spät. Auf der Suche nach finanziellen Mitteln hatte Intel im Sommer NEX zum Teilverkauf ausgeschrieben. Die FPGA-Sparte Altera sollte als Blaupause dienen, ihre Abspaltung wurde im Frühjahr erfolgreich abgeschlossen. Intel bekam dafür Milliarden US-Dollar, behielt aber zeitgleich weiterhin Stimmrechte im Unternehmen, um auch in Zukunft ein Wörtchen mitreden zu können.
Bei NEX (Network and Edge) hat Intel nach einem Review der strategischen Optionen nun allerdings doch noch die Reißleine gezogen, berichtet Reuters und auch Bloomberg. Demnach lohnt es sich doch, diese Abteilung nicht von Intel zu lösen, sondern im Konzern zu behalten, um eine bessere Integration vorantreiben zu können. Gespräche mit Ericsson, die angeblich in NEX investieren wollten, sind damit ebenfalls zu einem Ende gekommen.
After a thorough review of strategic options for NEX—including a potential standalone path—we determined the business is best positioned to succeed within Intel. Keeping NEX in-house enables tighter integration between silicon, software and systems, strengthening customer offerings across AI, data center, and edge
Intel
Netzwerke im AI-Zeitalter sind Gold wert
Dass es mit passender Netzwerkhardware, am besten aus dem eigenen Haus, auch am besten funktioniert, zeigt Nvidia. Seit der Übernahme von Mellanox vor über sechs Jahren hat das Unternehmen die technologische Entwicklung in dem Bereich weiter vorangetrieben und extrem auf die eigenen Produkte zugeschnitten. Die neuesten Rack-Infrastrukturen sind eine Blaupause für andere Unternehmen, die mit Kyber ab 2027 den nächsten Höhepunkt anpeilt.
Nicht nur Intel läuft dieser Entwicklung hinterher, auch AMD versucht, die Lücke bei der „Rackscale-Entwicklung“ (Skalierung über die Verbindung von immer mehr Baldes) zu schließen. Bei AMD gibt es im kommenden Jahr Helios, ein Jahr später erscheint der Nachfolger.
AMDs Helios-Rack setzt unter anderem auf Broadcom-Chips, da eigene Lösungen nicht im Portfolio sind. Zur OCP im November war das AMD-Helios-Rack sogar mit Nvidia-(Ex-Mellanox-)Lösungen bestückt, die aber schnell entfernt wurden. Auch das verdeutlichte erneut, wie groß Nvidias Vorsprung in dem Bereich ist.