Datenschutz & Sicherheit
Neue DDoS-Spitze: Microsoft wehrt 15,7 TBit/s-Angriff ab
Am 24. Oktober dieses Jahres hat Microsoft in seiner Azure-Cloud einen umfangreichen DDoS-Angriff mit mehreren Angriffsvektoren von 15,72 TBit pro Sekunde beobachtet. Die Last erzeugten 3,64 Milliarden Pakete pro Sekunde, was die derzeit größte beobachtete DDoS-Attacke auszeichnet, schreibt Microsoft in einem Blog-Beitrag.
Weiterlesen nach der Anzeige
Das Unternehmen führt aus, dass der Angriff vom Aisuro-Botnet ausging – das hatte im Mai etwa das Blog des IT-Sicherheitsjournalisten Brian Krebs attackiert. Es handele sich dabei um ein Mirai-artiges Botnet „mit Turbo“, das immer wieder rekordverdächtige DDoS-Angriffe ausführt. Dabei missbrauchten die kriminellen Drahtzieher kompromittierte Heimrouter und Kameras, die zum Großteil in Netzen von Internetprovidern für Privathaushalte in den USA und anderen Ländern stünden.
Bei einem DDoS-Angriff überfluten bösartige Akteure Server oder Systeme mit so vielen Anfragen, dass sie reguläre Anfragen etwa von echten Menschen nicht mehr beantworten können. DDoS-Angriffe nehmen sie somit quasi offline.
Der Angriff umfasste unter anderem UDP-Floods mit extrem hohen Raten, die auf eine bestimmte öffentliche IP-Adresse gerichtet waren – einem einzelnen Endpunkt in Australien. Sie gingen von mehr als einer halben Million Quell-IP-Adressen aus diversen Regionen aus. Die UDP-„Ausbrüche“ zeigten nur zu einem kleinen Teil Spoofing der Quelle und verwendeten zufällige Quell-Ports, was die Rückverfolgung erleichterte. „Angreifer skalieren mit dem Internet selbst“, schreibt Microsoft, „mit steigenden Geschwindigkeiten der Glasfaseranschlüsse und zunehmend stärkerer IoT-Hardware klettert auch die Grundlinie für Angriffsgrößen“.
DDoS-Angriff abgewehrt
Microsoft erklärt, dass der DDoS-Schutz von Azure den Angriff automatisch entdeckt und abgewehrt habe. „Bösartiger Verkehr wurde effektiv ausgefiltert und umgeleitet, was zur ununterbrochenen Dienstverfügbarkeit für Kunden-Workloads führte“, schreibt der Autor des Blog-Beitrags.
Im Juni hatte Cloudflare eine Spitzenlast von 7,3 TBit/s bei einem DDoS-Angriff beobachtet. Damit hat sich der der Spitzenwert in nicht einmal einem halben Jahr mehr als verdoppelt.
Anfang September hatte Cloudflare zuletzt eine DDoS-Attacke mit in der Spitze 11,5 TBit pro Sekunde gemeldet. Dafür hatten die Angreifer sogar 5,1 Milliarden Pakete pro Sekunde gesendet – deutlich mehr als die Angreifer jetzt an den von Microsofts Azure geschützten Endpunkt.
Weiterlesen nach der Anzeige
(dmk)