Künstliche Intelligenz
Neue Primes und Stress mit Konzertfotos von Oasis –Fotonews der Woche 28/2025
Die Rabattaktionen der großen Kamerahersteller für den Sommerurlaub laufen, zahlreiches neues Gerät gab es in den letzten Monaten auch – da ist es Zeit für Nachzügler von den eher kleineren Marken. Bei den Objektiven von Drittherstellern, die keine umfassenden Kooperationsabkommen mit den Herstellern der Bodies haben muss man dabei immer genau hinsehen, ob die teils nur manuell zu bedienenden Funktionen die eigenen Ansprüche erfüllen.
Günstige Porträt-Optik mit Autofokus
Wenig Kompromisse verspricht die Vollformatoptik 85mm F1.8 Pro von Meike. Der Hersteller ist vor allem im Filmbereich mit manuellen Festbrennweiten erfolgreich. Beim neuen 85-Millimeter handelt es sich aber um ein Autofokus-Objektiv mit Schrittmotor (STM). Die Optik wurde bereits länger angekündigt, wird nun aber von etlichen großen Versendern als noch im Juli 2025 lieferbar gelistet. Es soll um 340 Euro kosten. Das Objektiv ist für Vollformat-Sensoren an Kameras mit Sonys E-Mount, Nikons Z-Mount und den Leica L-Mount geeignet. Vor allem an aktuellen Nikons, dazu gleich mehr, sollte man aber mit Firmware-Updates der Kamera derzeit vorsichtig sein.
Manuelles Ultra-Weitwinkel
Beim 10mm f/3.5 von 7Artisans muss man sich solche Sorgen nicht machen, denn es handelt sich um ein rein manuell zu bedienendes APS-C-Objektiv, auch was die Blende betrifft. Die muss zwischen f/3.5 und f/22 mit einem per Rasten abgestuften Ring eingestellt werden. Ohne Motor ist das Objektiv auch entsprechend kompakt und günstig: 109 Euro fordern sowohl Versender, wie auch 7Artisans selbst. Wer das starke Weitwinkel, aber ohne Fisheye-Verzerrung, ausprobieren will, geht also kein großes Risiko ein. Je nach Kamera ergeben sich kleinbildäquivalent rund 15 bis 20 Millimeter Brennweite. Das Objektiv gibt es für Fujis X-Mount, Sonys E-Mount, Nikons Z-Mount und das MFT-Bajonett.
Keine Nachrichten gab es in dieser Woche von Nikon, was die Problematik mit Fremdobjektiven an neueren spiegellosen Kameras betrifft: Die aktuelle Firmware für Zf, Z50 II, Z5 II, Z6 III und Z8 kann an diesen Kameras immer noch ein Objektiv von einem anderen Hersteller als Nikon funktionslos machen. Auf unsere Anfrage erklärte das Unternehmen jedoch, man gehe der Sache nun auch in Japan nach.
Oasis: Bildrechte nur auf Zeit
Ärger hatten in den letzten Tagen auch Fotografen, die für die gerade begonnene Welttournee der Band Oasis akkreditiert waren. Denen wurde kurzfristig mitgeteilt, dass sie die Konzertfotos nur ein Jahr lang nutzen könnten, danach würden die Rechte an die Band fallen. Man stelle sich vor, was das beispielsweise für gedruckte Zeitschriften bedeutet: Unter Umständen können die dann als Nachbestellung nicht mehr ausgeliefert werden, nur weil Oasis-Fotos darin abgedruckt sind. Der britische Guardian berichtete zuerst darüber, und auch darüber, dass Foto-Agenturen später die Konzerte boykottierten. Die beiden Geschichten sind auch unsere vorgezogenen Empfehlungen für einen Long Read zum Sonntagabend.
An dieser Stelle muss der Kolumnist ein wenig aus dem Nähkästchen plaudern, denn ich hatte vor einigen Jahren ein erhellendes Gespräch mit der Pressebetreuerin einer namhaften Metal-Band. Deren Schützlinge hatten sich zuvor dadurch hervorgetan, dass man nach dem Verlassen des Fotograbens sogar die Speicherkarten abgeben musste, unerwünschte Bilder wurden gelöscht. Natürlich ließ sich darauf, wie nun bei Oasis, kaum ein professioneller Fotograf ein. Ich hatte das auch nicht vor, als ich eines Abends selbst bei einem Konzert besagter Band als Fotograf im Einsatz war. Aber es es wurde dann auch gar nicht gefordert. Da hatte sich also etwas verändert.
Wie seltsame Foto-Regeln manchmal zustande kommen
Es ist durchaus üblich, wenn auch nicht bei allen Acts, dass Fotografen, die vorab schon über den Veranstalter abgeklopft und akkreditiert wurden, vonseiten der Künstler nochmals vor Ort besondere Fotoverträge präsentiert werden. Dabei geht es aber in der Regel um Kleinigkeiten wie die Tatsache, dass die Bilder nur für Berichterstattung für diese eine Veranstaltung verwendet werden dürfen. Ob diese unter Druck geschlossenen Verträge – „unterschreib oder geh nach Hause“ – dann auch im Sinne der Pressefreiheit oder überhaupt rechtlich haltbar sind, steht auf einem anderen Blatt.
Was die eben erwähnte Pressbetreuerin mir dann aber erzählte, machte klar, wie so etwas zustande kommt. Da hatte angeblich ein Fotograf mit Konzertfotos der Band Kalender gedruckt, und die jahrelang samt Bandlogo verkauft. Das ist natürlich nicht im Sinne der Künstler und anderer Rechteinhaber. Um solche Vertrauensbrüche zu unterbinden, hatte die Band und ihrer Medienabteilung dann eben mit dem Abgeben der Speicherkarten über das Ziel hinausgeschossen. Und weil man das eingesehen hatte, konnte ich mit allen Bildern des Abends nach Hause gehen, es gab keinerlei weitere Auflagen, außer eben: Über das Konzert berichten. Im Falle von Oasis ist noch offen, ob man sich hier auf professionelle und vertrauensvolle Zusammenarbeit besinnt.
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(nie)
Künstliche Intelligenz
BitTorrent-App iTorrent: Apple entzieht Entwickler offenbar Sideloading-Lizenz
Der BitTorrent-Client iTorrent ist nicht länger über den AltStore in der EU erhältlich. Apple habe die erforderliche Berechtigung zum Vertrieb von Apps in alternativen App-Marktplätzen „ohne Vorwarnung“ entfernt, beklagt der Entwickler in einem Github-Thread, entsprechend könne er die App nicht mehr bereitstellen – weder im AltStore noch über einen anderen alternativen App-Marktplatz. Er habe den iPhone-Konzern kontaktiert, aber nach längerer Wartezeit nur „generischen Müll“ als Antwort erhalten. Zuletzt wurde ihm demnach von Apples Developer-Support mitgeteilt, neue Informationen seien „beim Eskalationsteam angefragt“.
iTorrent-Problem besteht seit Wochen
Das Problem besteht bereits seit Mitte Juli und ist auch nach Wochen ungelöst. Bei dem alternativen App-Marktplatz AltStore PAL, über den sich iTorrent bislang laden ließ, zeigt man sich ebenfalls ratlos. Etwas sei in Apples App-Vertriebsportal „App Store Connect“ kaputtgegangen und habe dazu geführt, dass iTorrent nicht mehr in AltStore PAL gelistet wird, schreibt der Anbieter Riley Testut und merkt an, dass es sich um eine der dort populärsten Apps handelt. AltStore sei bereits über Wochen mit Apple in Kontakt, geändert habe sich nichts. Es sei „richtig schwer, einen App-Marktplatz zu betreiben, wenn Apps einfach willkürlich verschwinden“, so Testut.
Ob Apple iTorrent gezielt blockiert oder nur das wacklige und von Apple ungewollte Gerüst zum Sideloading-Vertrieb von iOS-Apps Probleme verursacht, bleibt vorerst offen. Ein anderer BitTorrent-Client ist weiterhin im AltStore zu finden – ebenso wie eine Porn-App, die Apple zähneknirschend zugelassen hat.
Apple ermöglicht Sideloading – aber ungern
Der Digital Markets Act zwingt Apple innerhalb der EU, alternative App-Läden und den Sideloading-App-Vertrieb über eine Webseite zuzulassen. Vor kurzem musste der Konzern das bislang umständliche Download-Prozedere von App-Läden deutlich verschlanken, sodass nun auch normale Nutzer das bewerkstelligen können.
Entwickler müssen sich aber weiterhin für Apples Dev-Portal registrieren und ihre Apps zur Prüfung bei Apple einreichen – auch für den Vertrieb außerhalb des App Stores. Apple prüft die Apps nach eigener Angabe sowohl automatisiert als auch durch Mitarbeiter, hat aber gelobt, bei alternativen Vertriebswegen nicht mehr inhaltlich einzugreifen. In mindestens zwei Fällen blockierte der Konzern Sideloading-Apps trotzdem, darunter einen Macintosh-128K-Emulator sowie einen Virtualisierer. Letzteren ließ das Unternehmen – wohl auf Druck der EU-Kommission – schließlich doch noch zu.
(lbe)
Künstliche Intelligenz
Anfänglicher Liebling der Blogger: Typepad wird Ende September geschlossen
Nach mehr als 20 Jahren endet in wenigen Wochen die Geschichte von Typepad. Die Blogging-Software hat Anfang des Jahrtausends mit dazu beigetragen, die Online-Tagebücher zu einem Massenphänomen zu machen. In einem Blogeintrag erklären die Verantwortlichen jetzt, dass sich Nutzer und Nutzerinnen von Typepad nach dem 30. September nicht mehr einloggen können. Die Accounts und alle damit zusammenhängenden Dienste würden dann unwiderruflich gelöscht. Ab diesem Datum nehme das Unternehmen auch keine Zahlungen mehr an; darüber hinaus bezahlte Beträge sollen erstattet werden. Wer will, könne seine Daten noch bis zum 30. September exportieren, beispielsweise um sie in eine WordPress-Seite zu importieren.
Seit fünf Jahren ohne neue User
Typepad gibt es seit 2003, der Dienst sollte die Blogging-Software Movable Type für eine breite Nutzerschaft verfügbar machen. Genutzt wurde der Dienst dann aber nicht für Blogs von Privatleuten, auch verschiedene Medienorganisationen haben zwischenzeitlich darauf gesetzt. Später geriet der Dienst aber unter anderem gegenüber WordPress ins Hintertreffen, seit fünf Jahren konnten sich keine neuen User mehr dafür registrieren. Noch im März haben die Verantwortlichen auf die Nachfrage eines Nutzers versichert, dass man aber nicht vorhabe, den Dienst für die noch aktiven User einzustellen. Trotzdem wurde damals aber bereits eine Exportfunktion angekündigt, die ist seit dieser Woche verfügbar.
Die Typepad zugrunde liegende Technik Movable Type wurde von der Firma Six Apart entwickelt und hat in den frühen 2000er-Jahren die Blogging-Szene dominiert. Dann haben die Verantwortlichen aber Wagniskapital angenommen und eine schnelle Erweiterung ihrer Firma vorangetrieben. Schließlich änderte Six Apart die Lizenzierung der vormals freien Software, woraufhin ein Großteil der begeisterten Nutzerschaft zum Konkurrenten WordPress gewechselt ist. Noch später hat Six Apart Movable Type unter der GPL wieder als Open Source veröffentlicht, aber schon damals war darüber spekuliert worden, dass das wohl zu spät war. Zwei Versionen war auch wieder Schluss mit Open Source. Movable Type gibt es weiterhin, aber für Typepad endet die Geschichte nun 18 Jahre später.
(mho)
Künstliche Intelligenz
.med startet: Gesundheitsbranche erhält eigene Top-Level-Domain
Am 2. September wird die seit Jahren wachsende Welt der Top-Level-Domains (TLD) um eine Facette reicher: Ab Dienstag ist die Domainendung .med allgemein verfügbar. Sie ist grundsätzlich für das Gesundheitswesen gedacht und soll es etwa medizinischen Fachkräften wie Ärzten, Kliniken, Forschungseinrichtungen, Pharma-Unternehmen und digitalen Gesundheitsanbietern ermöglichen, sich eine eigene, aussagekräftige Internetadresse zu sichern.
Verfechter des neuen Namensraums betonten, dass dieser mehr Vertrauen und Klarheit schaffen könnte: Von Selbstdiagnose-Apps über alternative Behandlungsmethoden bis hin zu „TikTok-Medizin“ nimmt die Zahl medizinisch wirkender Inhalte im Netz rasch zu. Oft ist für Nutzer nicht ersichtlich, wer hinter den Angeboten steht. Die Endung .med soll daher als sichtbares Zeichen für seriöse medizinische Inhalte dienen. Sie helfe Patienten und Partnern, heißt es, professionelle Anbieter sofort zu erkennen und sich von unseriösen Informationen zu unterscheiden.
Auch zu einer verbesserten Kommunikation im Gesundheitssystem soll die neue TLD beitragen: Eine klare digitale Identität sei besonders nützlich, argumentieren die Befürworter, da viele geeignete Domain-Namen mit Endungen wie .de oder .com bereits vergeben seien. Eine eigene .med-Domain könne nicht nur für Webseiten, sondern auch für professionelle E-Mail-Adressen genutzt werden. Damit lasse sich der Austausch innerhalb der Branche standardisieren.
„Kulturkampf“ über die .med-Zulassung
Die Einführung von .med hat sich hingezogen. Als Hauptursache für die Verzögerungen gilt die sorgfältige Prüfung, die die zentrale Domainverwaltung ICANN (Internet Corporation for Assigned Names and Numbers) für „sensitive“ TLDs vorsieht. Der Begriff „med“ ist international stark mit dem Gesundheitswesen und der Medizin assoziiert. Es besteht daher die Sorge, dass eine freie, unregulierte Vergabe der Domain zu Missbrauch führen könnte. So gab es einen regelrechten „Kulturkampf“ darüber, ob ein solch sensibler Begriff als Handelsgut an jedermann verkauft werden darf. Und auch die Mittelmeeranrainer hätten ursprünglich gerne .med gehabt.
Als übergeordnete Verwalterin (Registry) machte die in Cleveland ansässige US-Firma Medistry das Rennen. Um die Domain an den Start zu bringen, musste sie ihre Geschäftsstrategie anpassen. Anfangs sollte die Vergabe über ein „Request for Proposal“-Verfahren erfolgen, was restriktiv gewesen wäre. Erst die Entscheidung, .med für einen breiteren Personenkreis zu öffnen, beschleunigte den Prozess. Die damit einhergehende Liberalisierung musste jedoch auch mit gewissen Schutzmaßnahmen kombiniert werden, um insbesondere Markenrechte abzusichern.
Preise: Premium
Prinzipiell steht .med nun für alle Interessenten offen. Hauptsächliche Zielgruppe bleiben aber Akteure des Gesundheitswesens. Die TLD ist bei einer Vielzahl von Registrierungsstellen weltweit erhältlich. Als Registrare fungieren etwa Variomedia, Domainregistry.de, INWX, GoDaddy oder Tucows. Medistry spricht von einer Premium-Domain, an der es großes Interesse gebe: Bis Mitte August habe es während der ersten 12 Wochen der Vorregistrierungsphase über 42.000 Anmeldungen gegeben. Große medizinische Organisationen und Marken wie Biogen, CVS, Stanford, Bayer, Mayo Clinic und Ozempic seien bereits am Start.
Christian Dallmayer, Chef des Starnberger Registrars united-domains, nennt als Preis für Neuregistrierungen gegenüber heise online 79 Euro fürs erste Jahr und 279 Euro für jedes weitere in der Verlängerung. Bis 11. September hätten Vorbesteller Zeit, ihre Domain verbindlich zu registrieren. Zum Vergleich: Die ähnliche TLD .healthcare wird dort mit 84 Euro pro Jahr angepriesen. Verfügbarkeit und Kosten bei anderen Anbietern variieren.
(mho)
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