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Neue Sicherheitslücken in verschiedenen modernen Ryzen und Epyc Prozessoren AMDs


Eine Reihe moderner x86-Prozessoren der aktuellen und letzten Generationen weist neue Sicherheitslücken auf, durch die Angreifer sensible Informationen abgreifen könnten. Da diese vier entweder als wenig oder mittelmäßig gefährlich eingestuften Schwachstellen von Microsoft präventiv gefunden wurden, wurden sie bislang offenbar nicht ausgenutzt. AMD hat die betroffenen CPU-Modelle der Athlon-, Ryzen- und Epyc-Serien genannt, aber ob Intel-Prozessoren betroffen sind, ist noch offen.

Bereits letzten Monat hat AMD Updates gegen Sicherheitslecks in Krypto-Coprozessor und TPM der eigenen Prozessoren und Plattformen veröffentlicht, doch dabei handelt es sich um hochriskante Sicherheitslücken. Die jetzt gefundenen „Transient Scheduler Attacks“ (TSA) stuft AMD dagegen als lediglich mittelmäßig gefährlich ein (CVE-2024-36350 und CVE-2024-36357). Durch sogenannte Seitenkanalangriffe könnten Daten aus nicht für das eigentliche Programm reservierten Speicherstellen oder aus dem L1D-Cache abgegriffen werden, was zum Abfluss sensibler Informationen führen könnte.

Den beiden weiteren Lücken (CVE-2024-36348 und CVE-2024-36349) gibt AMD einen niedrigeren Schweregrad, auch wenn diese ebenfalls zu unberechtigtem Datenabfluss führen könnten. Doch in diesen Fällen müssten Prozesse spekulativ ins Kontrollregister eingreifen oder einen bestimmten Befehl zum Auslesen von Informationen ausführen, obwohl dieses eigentlich unterbunden wurde. In diesen zwei Fällen verzichtet AMD auf Patches, denn laut Hersteller sind dabei keine sensiblen Informationen betroffen. Für die beiden zuvor genannten Schwachstellen gibt es hingegen neue Firmware-Versionen, die AMD seinen Partnern für entsprechende BIOS-Updates zur Verfügung gestellt hat.

Sollten darüber hinaus Betriebssystem-Updates notwendig sein, verweist AMD auf die entsprechenden Anbieter. Die Linux-Community hat bereits reagiert und einen Kernel-Patch gegen TSA freigegeben, schreibt Phoronix. Dabei wurden die Sicherheitslücken von Microsoft gefunden. Der Software-Konzern hat ein Programm entwickelt, um x86-Prozessoren auf Lecks in der Mikroarchitektur zu untersuchen. Dabei wurden diese vier neuen Lecks entdeckt. Mit diesem Tool will Microsoft präventive Sicherheitsprüfungen in CPU-Designs bieten, statt wie oftmals mit Patches auf Lücken reagieren zu müssen.

Bei den von den beiden als mittel gefährlich eingestuften Sicherheitslücken betroffenen AMD-Prozessoren handelt es sich überwiegend um Modelle mit den Architekturen Zen 3 und 4. Allerdings sind nicht alle CPUs dieser Mikroarchitekturen berührt. So sind laut AMD nur Epyc-Prozessoren der dritten (Milan) und vierten Generation (Genoa, Bergamo und Siena) betroffen, mit Ausnahme der Epyc Gen.4 mit dem Codenamen Raphael. Die beiden vorherigen Epyc-Generationen (Naples und Rome) haben diese Schwachstellen nicht, schreibt AMD.

Ähnlich sieht es bei den Desktop- und Mobilprozessoren aus. CPUs der Serien Ryzen 3000, Athlon 3000 und Ryzen 4000 sind von diesen beiden Lücken nicht betroffen, für Ryzen 5000, 6000, 7000 und 8000 gibt es Firmware-Updates. Bei den High-End-Desktop- und Workstation-CPUs von AMD ist nur die Ryzen Threadripper Pro 7000 WX-Serie betroffen (Codename: Storm Peak). Die Ryzen Threadripper 3000, Pro 3000WX und Pro 5000WX Prozessoren spricht AMD von diesen Schwachstellen frei.

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Intel hat sich bislang nicht zu diesen Sicherheitslücken geäußert, sodass unklar ist, ob auch Core- und Xeon-Prozessoren davon betroffen sein könnten. Die jüngste Liste von Sicherheitsinformationen zu Intel-Produkten enthält keinerlei Angaben zu diesen TSA-Schwachstellen.


(fds)



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