Künstliche Intelligenz

Neues Jolla-Phone entsteht nach Community-Wünschen


Seit Anfang 2025 ist das „Jolla C2 Community Phone“ verfügbar. Etwa zeitgleich veröffentlichte das Unternehmen auch die neue Betriebssystemversion „Sailfish OS 5.0 Tampella“. Während das Smartphone derzeit nur mit einer Wartezeit von vier bis sechs Wochen bestellt werden kann, arbeitet die Firma bereits mit der Community an einem neuen Gerät. Jetzt veröffentlichen die Finnen das erste Update zu dem Projekt. Dieses ist das Resultat einer Befragung der Fan-Gemeinde von Anfang August dieses Jahres. Damit das Projekt wirtschaftlich rentabel sei, seien 2000 Vorbestellungen nötig.

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In der Befragung äußerte die Community den Wunsch, dass das Smartphone eine Bildschirmdiagonale haben soll, die kleiner als 6,5 Zoll ist. Dies ist laut Jolla durchaus umsetzbar. Man sei aber, so die Firma, vom Produktionsvolumen existierender Bildschirm-Module abhängig. Auch sei es notwendig, eine Lösung zu finden, die kein neues Design der Hauptplatine erfordert. Ähnlich verhält es sich mit dem Seitenverhältnis. Das lange Display der Sony-Modelle kommt offenbar bei den Nutzern nicht gut an. Aufgrund der zuvor genannten Einschränkungen wird das finale Verhältnis deshalb wohl im Bereich zwischen 16:9 und 20:9 liegen.

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In dem kürzlich veröffentlichten Beitrag betont Jolla zudem, dass die Firma – wie auch die Nutzer – an einer langen Haltbarkeit der Geräte interessiert ist. Dementsprechend sei einiges an Arbeit in ein Design geflossen, das es Nutzern ermöglichen soll, den Akku selbst zu wechseln. Anders als beim Fairphone scheint es aber erst einmal die einzige wechselbare Komponente zu bleiben. Daraus ergibt sich aber ein Knackpunkt: der Gerätepreis. Aufgrund des eigenen Designs und des erwarteten Bestellvolumens geht Jolla davon aus, dass das Gerät wohl teurer werden wird als vergleichbare Smartphones. Einen genauen Preis nennt die Firma allerdings noch nicht.

Dafür scheint es derzeit indes so, dass weitere Wünsche realisiert werden können. Dazu gehören die Unterstützung für SD-Karten und Dual-SIM sowie für NFC und eine Benachrichtigungs-LED. Zudem soll ein Fingerabdruckleser verbaut werden. Auch wenn viele Details derzeit noch nicht bekannt sind, so ist es spannend zu sehen, wie sich ein Smartphone entwickeln wird, bei dem die Endnutzer ein Mitspracherecht haben.

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Relativ früh in der Firmengeschichte von Jolla Oy („Oy“ steht für Aktiengesellschaft nach finnischem Recht) ging man eine Partnerschaft mit russischen Investoren ein. Ziel war unter anderem die Entwicklung einer speziellen Version von Sailfish OS für den dortigen Markt. Seit Anfang 2022 suchte Jolla Oy aber nach einem möglichen Weg, um sich von den russischen Geschäftspartnern zu trennen. Hintergrund war der Ukraine-Krieg. Im Frühjahr 2023 musste Jolla Oy ein Sanierungsverfahren einleiten. Die Rechte an der Weiterentwicklung der Firmenprodukte wurden an eine neue Firma mit dem Namen „Jollyboys Oy“ übertragen. Diese wird teilweise vom ehemaligen Jolla-Oy-Management geführt.

Das Herzstück der Android-Kompatibilität, genannt „AppSupport“, und die Software-Entwicklung für die Automobilindustrie wurden im Rahmen dessen in eine separate Firma mit dem Namen „Seafarix Oy“ ausgelagert. Auf seiner Webseite wirbt das Unternehmen damit, dass Hersteller durch die Nutzung ihrer eigenen Linux-Distributionen unabhängig bleiben. Gleichzeitig könnten sie dank „AppSupport“ ihren Kunden Anwendungen aus dem Android-Universum bieten.

Wohl auch dank „AppSupport“ berichtete TechCrunch im Jahr 2021, dass Jolla erstmals profitabel sei. Ob und welche Automobilhersteller die Technologie einsetzen, ist nicht bekannt. In einem LinkedIn-Beitrag von Seafarix Anfang dieses Jahres war allerdings ein prominent platzierter Mercedes zu sehen – ob das auf eine Zusammenarbeit hindeutet, bleibt offen.


(afl)



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