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Nothing Ear (3): In-Ear-Köpfhörer mit verwirrender Innovation


Es ist nichts Neues, dass Nothing seine Geräte mit einzigartigen Funktionen ausstattet, und die neuesten kabellosen Ohrstöpsel des Unternehmens sind einmal mehr der Beweis dafür. Das Startup hat sein neues Flaggschiff, den Ear (3), mit einem verfeinerten Design und verbesserten Audiofunktionen vorgestellt. Die größte Veränderung ist jedoch das Ladegehäuse, das eine Funktion einführt, die Ihr bei den aktuellen Konkurrenten nicht findet.

Die Einführung des Ear (3) erfolgt mehr als zwei Jahre nach der Einführung des Ear (2). Diese lange Zeitspanne scheint Nothing genug Zeit gegeben zu haben, um eine ganze Reihe von Verbesserungen für diese neue Generation einzubauen.

Die Nothing Ear (3) erhalten ein neues Metalldesign

Die Kopfhörer haben die charakteristische Föhnform des Vorgängermodells beibehalten, zusammen mit industriellen und halb-funkigen Elementen wie den transparenten Stielen und dem Punkt-Matrix-Design. Dieses Mal sind sie jedoch mit Metallakzenten versehen, was eine Verbesserung gegenüber den Plastikgehäusen der Vorgängerversionen darstellt.

Während das Äußere größtenteils vertraut aussieht, haben die Knospen jetzt eine natürlichere, konturierte Form für einen besseren Sitz. Das neue Design verbessert auch die Konnektivität und sorgt für ein stabileres kabelloses Erlebnis. Nothing hat auch die Belüftungsöffnungen überarbeitet, um Druck und Verzerrungen im Ohr zu reduzieren.

Die Ladehülle bekommt einen Walkie-Talkie-Twist

Die Ladehülle bleibt der weltrauminspirierten, transparenten Ästhetik von Nothing treu. Sie hat die gleiche rechteckige Form und einen transparenten Deckel, ist aber jetzt nach IP54 wasser- und staubdicht. Wie bei den Ohrhörern gibt es auch hier an einigen Stellen Metallteile. Die wichtigste Neuerung ist jedoch das neue „Super Mic“.

Dieses sekundäre Mikrofonsystem ist in das Gehäuse integriert und verwendet eine Beamforming-Technologie, ähnlich wie bei herkömmlichen Handmikrofonen. Es wurde entwickelt, um Hintergrundgeräusche auszublenden und so Anrufe klarer und effektiver zu machen. Nothing behauptet, dass es Geräusche um bis zu 95 dB reduzieren kann, wenn es aktiviert ist, im Vergleich zu 45 dB mit den Ohrstöpseln allein.

Eine Person hält die Nothing Ear 3 Ohrhörer nah an ihre Lippen.
Ihr könnt das Super Mic über eine „Talk“-Taste an der Seite des Gehäuses aktivieren. / © Nichts

Um es zu benutzen, drückt Ihr die Sprechtaste und haltet das Gehäuse in die Nähe Eures Mundes, was wie ein Walkie-Talkie funktioniert. Das Super Mic unterstützt derzeit Sprachanrufe und Sprachnotizen sowohl auf iPhones als auch auf Android-Geräten sowie Apps von Drittanbietern wie WhatsApp, Google Meet, Teams und Zoom. Es ist geplant, weitere Apps zu unterstützen, allerdings wird es nicht funktionieren, um Sprachnachrichten in Apps wie Facebook Messenger oder WhatsApp zu erstellen.

Besserer Klang, längere Akkulaufzeit

Die Ohrstöpsel selbst verfügen über verbesserte Mikrofone, einschließlich einer Knochenleitungseinheit auf jeder Seite. Diese Anordnung hilft, Wind- und Körperschall zu reduzieren.

Außerdem sind sie mit verbesserten dynamischen 12-mm-Treibern ausgestattet, die für tiefere Bässe und einen kräftigeren Sound sorgen. Das Ear (3) ist hochauflösend zertifiziert und unterstützt den LDAC-Codec. Es gibt einen Low-Lag-Modus für Spiele und Streaming sowie Spatial Audio für immersives Hören. Die Ohrstöpsel unterstützen außerdem Essential Space und die ChatGPT-Integration.

Drei Paare von Nothing Ear 3 kabellosen Ohrhörern in Schwarz- und Weißtönen vor einem Farbverlaufshintergrund.
Die Nothing’s Ear (3) haben Metallkomponenten und transparente Oberflächen. Sie sind in den Farben Schwarz und Weiß erhältlich. / © Nothing

Die Akkulaufzeit hat sich leicht verbessert. Mit aktiviertem ANC könnt Ihr 5,5 Stunden hören, mit ausgeschaltetem ANC sind es 10 Stunden. Mit der Ladehülle erhöht sich diese Zeitspanne auf 22 Stunden mit ANC oder 38 Stunden ohne ANC. Die Hülle unterstützt sowohl das schnelle als auch das kabellose Aufladen.

Preise und Verfügbarkeit

Die Ear (3) sind in den Farben Schwarz und Weiß erhältlich und kosten 179 Euro. Sie sind ab dem 25. September erhältlich.



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Das ändert sich bald bei Smartphones


Der erste Schuss für den Android-CPU-Krieg 2026 ist abgefeuert worden. MediaTek kündigte seinen mobilen Prozessor Dimensity 9500 an, der eine um 32 Prozent bessere Single-Core-CPU-Leistung und eine um 33 Prozent bessere GPU-Leistung bietet und gleichzeitig einen um 40 Prozent niedrigeren Stromverbrauch verspricht.

In den letzten Jahren hat sich der Wettbewerb zwischen MediaTek und dem nordamerikanischen Konkurrenten Qualcomm auf dem Android-Markt verschärft. MediaTek ist zwar mittlerweile Marktführer bei Smartphones, kämpft aber immer noch darum, die Snapdragon-Prozessoren zu entthronen, wenn es um die Gesamtleistung geht.

Diagramm des MediaTek Dimensity 9500, das CPU-, GPU- und NPU-Spezifikationen hervorhebt.
Der neue Chip nutzt neue Kerne für höhere Verarbeitungsgeschwindigkeiten. / © MediaTek

MediaTek Dimensity 9500: Alles Big-Core-CPU-Design

Wie frühere Flaggschiff-Generationen verwendet auch der Dimensity 9500 ein „All Big-Core“-CPU-Design, d. h. er enthält keine so genannten „Effizienzkerne“ – eine Strategie, die auch Qualcomm bei seinem Snapdragon 8 Elite verfolgt.

Neu in der Dimensity-Linie sind die kürzlich angekündigten ARM-CPU- und GPU-Kerne mit einer neuen Namenskonvention. Die CPU erreicht mit dem einzigen C1-Ultra-Kern eine Höchstgeschwindigkeit von 4,21 GHz, drei C1-Premium-Kerne arbeiten mit bis zu 3,5 GHz und vier C1-Pro-Kerne mit bis zu 2,7 GHz. Im Vergleich zu den maximalen 3,73 GHz des Dimensity 9400+ ist das ein deutlicher Leistungssprung. Laut MediaTek soll der Dimensity 9500 bei Single-Core-Aufgaben bis zu 32 Prozent und bei Multi-Core-Aufgaben rund 17 Prozent schneller sein.

  MediaTek Dimensity 9500 Qualcomm Snapdragon 8 Elite Samsung Exynos 2500 Google Tensor G5 MediaTek Dimensity 9400 Apple A19 Pro Apple A19
Prime Kern 1x ARM C1-Ultra @ 4,21 GHz 2x Oryon @ 4,32 GHz 1x Cortex-X925 @ 3,3 GHz 1x Cortex -X4 @ 3,78 GHz 1x Cortex-X925 @ 3,62 GHz 2x Apple @ 4,26 GHz 2x Apfel @ 4,26 GHz
Performance-Kern 3x ARM C1-Premium @ 3,5 GHz 4x Oryon @ 3,53 GHz 2x Cortex-A725 @ 2,75 GHZ
5x Cortex-A725 @ 2,36 GHz
5x Cortex-A725 @ 3,05 GHz 3x Cortex-X4 @ 3,3 GHz    
Effizienter Kern 4x ARM C1-Pro @ 2,7 GHz   2x Cortex-A520 @ 1,8 GHz 2x Cortex-A520 @ 2,25 GHz 4x Cortex-A720 @ 2,4 GHz 4x Apple @ 2,60 GHz 4x Apfel @ 2,60 GHz
RAM LPDDR5x-10667
4x 16-Bit @ 5333 MHz (85,4 GB/s)
LPDDR5x-10667
5333 MHz (85,4 GB/s)
LPDDR5x LPDDR5x LPDDR5x-10667
4x 16-Bit @ 5333 MHz (85,4 GB/s)
LPDDR5x-9600
4x 16-Bit @ 4800 MHz
(75,8 GB/s)
LPDDR5x-8533
4x 16-Bit @ 4266 MHz
(68,2 GB/s)
GPU 12x ARM Mali G1-Ultra Adreno AMD Radeon RDNA2
(4091 GFLOPs)
PowerVR DXT-48-1536
(1536 GFLOPs)
12x ARM Immortalis-G925
(4952 GFLOPs)
6x Apple Grafikprozessor 5x Apple GPU
5G-Modem MediaTek Snapdragon X80
(10/3.5 Gbps)
Exynos
(12,1/3,6 Gbit/s)
Exynos 5400i MediaTek
(7/3,5 Gbit/s)
Externer Snapdragon Externer Snapdragon
Konnektivität Wi-Fi 7
Bluetooth 6.0
FastConnect 7900
Wi-Fi 7
Bluetooth 6.0
UWB
Wi-Fi 7
Bluetooth 5.4
WLAN 7
Bluetooth 6.0
Wi-Fi 7
Bluetooth 5.4
Apple N1
WLAN 7
Bluetooth 6
Thread
Apple N1
Wi-Fi 7
Bluetooth 6
Thread
Prozessknoten TSMC N3P TSMC N3E Samsung 3GAP TSMC N3 TSMC N3E TSMC N3P TSMC N3P

In der Grafikabteilung verwendet der Dimensity 9500 ARMs neuen GPU-Kern, den Mali G1-Ultra, in einer 12-Kern-Konfiguration. Das neue System verspricht eine bis zu 33 Prozent höhere Leistung in Spielen und eine 42 Prozent bessere Energieeffizienz.

Der Dimensity 9500-Grafikprozessor verfügt über Technologien wie Frame-Generierung für eine flüssigere Grafik und Raytracing mit doppelt so vielen Raytracing-Einheiten wie der Dimensity 9400 aus dem letzten Jahr. MediaTek hat außerdem die Unterstützung für die MegaLights- und Nanite-Technologien von Unreal hinzugefügt, um realistischere Grafiken in mobilen Spielen mit der beliebten Spiele-Engine zu ermöglichen. MegaLights implementiert dynamische Blitze und Schatten, während Nanite den Detailgrad von Objekten und Landschaften erhöht.

KI-Funktionen für Euch

Da der KI-Trend keine Anzeichen einer Verlangsamung zeigt, bietet das Dimensity 9500 noch mehr Funktionen, die nicht nur die generative KI im Gerät und die agentenbasierte KI (bei der das Telefon Entscheidungen für Euch trifft) verbessern, sondern auch Änderungen, die die tägliche Nutzung verbessern können. Ein Beispiel ist die größere Bandbreite, die für den Speicher mit dem UFS 4.1-Standard zur Verfügung steht. MediaTek hat sich dafür entschieden, die Anzahl der Lanes für die Speicherchips zu verdoppeln, um das Laden von KI-Modellen zu verbessern, aber diese Änderung kann auch dazu beitragen, die Ladeleistung von Apps zu verbessern und z. B. hochauflösende Videos aufzunehmen.

Die NPU für die KI-Verarbeitung verspricht eine Verdopplung der Leistung im Vergleich zur vorherigen Generation und ist gleichzeitig energieeffizienter. Die NPU kann auch bei Aufgaben helfen, die über den generativen KI-Trend hinausgehen, z. B. bei der Verbesserung der Kamerafokussierung und der besseren Nutzung verfügbarer Netzwerkverbindungen, um weniger Strom zu verbrauchen und eine bessere Latenz (weniger Verzögerung/Verzögerung) zu haben.

Apropos Verbindungen: Der Dimensity 9500 unterstützt die 5-Carrier-Aggregation (5CC), die mehr „Lanes“ zum Mobilfunkmast nutzt, um die Verbindungsgeschwindigkeit unter idealen Bedingungen um bis zu 15 Proznt zu erhöhen.

Laut MediaTek können wir damit rechnen, dass Telefone mit dem Dimensity 9500 im vierten Quartal 2025 auf den Markt kommen. Wenn die Gerüchte stimmen, dürften Oppo und Vivo zu den ersten Marken gehören, die den neuen Chip einsetzen. Auch Samsung setzt langsam auf Dimensity-Chips: Der Dimensity 9400 wird in der kürzlich angekündigten Galaxy Tab S11-Serie verwendet.



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One UI 8: Samsung versorgt auch Galaxy S24 mit Android 16


One UI 8: Samsung versorgt auch Galaxy S24 mit Android 16

Samsung treibt die Verteilung von Android 16 zusammen mit der hauseigenen Oberfläche One UI 8 weiter voran und stellt das Update nach dem Galaxy S25 sowie den Falt-Smartphones Galaxy Z Flip 6 und Z Fold 6 nun auch für die Galaxy-S24-Reihe bereit.

Damit erhalten nun auch Nutzer des Galaxy S24, S24 Plus und S24 Ultra die bereits in mehreren Beta-Versionen angedeutete große Aktualisierung. Die drei Updates mit den Versionsnummern S928NKSU4CYI7, S926NKSU9CYI7 und S921NKSU9CYI7 werden zunächst wie üblich in Südkorea verteilt, es dürfte jedoch nur eine Frage der Zeit sein, bis diese auch in weiteren Regionen verfügbar sind.

Auch die neue Version wird wie gewohnt per OTA-Update ausgerollt, in den kommenden Tagen dürfte Samsung erfahrungsgemäß zudem die Images für eine manuelle Installation per ODIN-Software bereitstellen.



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Drei Lehren für unser aller Demokratie


Es war ein regelrechter Schockmoment für die US-Medienwelt: Ausgerechnet Jimmy Kimmel, einer der bekanntesten Late-Night-Moderatoren, verschwindet plötzlich vom Sender. Sein Vergehen? Ein Monolog, in dem er Donald Trump und dessen Unterstützer:innen hart kritisierte – wie er es seit Jahren tut. Doch diesmal folgte eine Kettenreaktion, die zeigt, wie verletzlich die US-Medienlandschaft geworden ist.

Was aber nach einer schrillen Episode im Kampf zwischen Comedy und Politik klingt, ist mehr als das: Es ist ein böses Omen für demokratische Gesellschaften weltweit. Wenn politische Empörung, Konzerninteressen und regulatorischer Druck ausreichen, um eine prominente Stimme zum Schweigen zu bringen – was bedeutet das für weniger bekannte Journalist:innen? Und was heißt das für Länder wie Deutschland, die mit anderen Strukturen, aber ähnlichen Bedrohungen ringen?

Die Chronologie der Causa Jimmy Kimmel

Wühlen wir uns erst einmal durch das, was da gerade in den US of A passiert ist. Auslöser war die Ermordung des rechten Aktivisten Charlie Kirk (… und lasst uns nicht streiten, ob „rechter Aktivist“ ausreichend ist, um Kirk zu beschreiben). In seinem darauffolgenden Montagsmonolog sprach Jimmy Kimmel nicht nur über die Tat, sondern verband sie mit scharfer Kritik an Trumps Rhetorik und der Gewaltbereitschaft innerhalb der MAGA-Bewegung. Wortwörtlich übersetzt sagte er:

Wir haben am Wochenende neue Tiefpunkte erreicht, als die MAGA-Gang verzweifelt versuchte, diesen Jungen, der Charlie Kirk ermordet hat, als etwas anderes darzustellen als einen von ihnen und alles tut, um daraus politisches Kapital zu schlagen.

Seine Worte entfachten sofort Empörung in konservativen Kreisen und stellten eine Art Kickstart für das dar, was denn folgen sollte.

Schritt 1: Rechte Empörung

Zunächst erfolgte die rechte Gegenoffensive: Innerhalb weniger Stunden griffen Fox News und einschlägige Online-Portale den Monolog auf. Kimmel – so das Framing – sei „respektlos gegenüber einem Mordopfer“ und „Feind der Meinungsfreiheit“.

Schritt 2: Die Medienaufsicht positioniert sich

Was dann folgte, war Druck durch die FCC: Brendan Carr, republikanisches Mitglied der US-Medienaufsicht FCC, verschärfte die Lage signifikant: In der von Benny Johnson moderierten „Benny Show“ sagte der von Donald Trump ins Amt gehievte Carr Folgendes:

Dies ist derzeit ein sehr, sehr ernstes Problem für Disney. Wir können dies auf die einfache oder auf die harte Tour angehen. Diese Unternehmen können Wege finden, gegen Kimmel vorzugehen, oder es wird zusätzliche Arbeit für die FCC geben.

Schritt 3: Die Sender sind eingeschüchtert

Das erzeugte mächtig Druck auf Nexstar – einem Unternehmen, dem Hunderte kleine US-Sender gehören. Die ersten dieser lokalen Sender unter dem Nexstar-Dach verzichten darauf, die Show auszustrahlen. Disney-Tochter ABC, auf der die Show läuft, zieht die Reißleine, nachdem die Boykottaufrufe sich häufen: Man nimmt Kimmel für unbestimmte Zeit aus dem Programm. 

Schritt 4: Trump triumphiert

Präsident Donald Trump jubelt und verkündet über die sozialen Medien, dass das noch längst nicht das Ende der Fahnenstange wäre. Er lobte ABC für die Entscheidung, machte sich über Kimmel und auch Stephen Colbert lustig. Dessen Show wurde bereits vor Wochen Opfer dessen, was in den US-Medien derzeit passiert. 

Beitrag von Donald J. Trump, der die Absage der Jimmy Kimmel Show und andere Late-Night-Moderatoren kritisiert.
Donald Trump gratulierte ABC zum „Mut“, der Show von Jimmy Kimmel den Stecker zu ziehen. / © Screenshot: nextpit

Mit Jimmy Fallon und Seth Meyers knöpfte sich Trump zwei weitere Late-Night-Hosts vor und forderte deren Sender NBC auf, ebenfalls aktiv zu werden.

Die US-Medienlandschaft: Konzentration als Risiko der Demokratie

Late-Night-Shows wie die von Carson, Letterman oder Colbert waren nie nur Unterhaltung – sie haben das politische Klima der USA über Jahrzehnte kommentiert. Doch inzwischen stehen diese Stimmen unter massivem Druck. Grund: die enorme Medienkonzentration. Konzerne wie Nexstar oder Sinclair kontrollieren Hunderte Lokalsender und können damit die Tonlage der Berichterstattung landesweit prägen. Statt Vielfalt entsteht Gleichschritt – und politische Einflussnahme fällt leichter.

Zudem macht Werbeabhängigkeit die Sender erpressbar. Kontroverse Inhalte riskieren Einnahmen, also beugen sich Manager schneller dem Druck von Politik, Lobbygruppen oder eben der Aufsichtsbehörde FCC. Sie ist längst ein Machtinstrument im politischen Spiel. Das Ergebnis: Unterhaltung, Journalismus und Politik verschmelzen – auf Kosten der demokratischen Debatte.

Am Beispiel Kimmel sieht man jetzt sehr schön, wie das in den USA (schief) läuft: Die großen Networks wie ABC oder NBC werden über die vielen lokalen TV-Sender ausgestrahlt. Da kommen dann Unternehmen wie Nexstar ins Spiel, die den ersten Druck auf den Kimmel-Sender ABC erzeugten: Fliegt Kimmel nämlich aus diesen lokalen Programmen, wird kein Geld mit Werbung verdient.

Nexstar will aber wachsen. Für über 6 Milliarden US-Dollar möchte man sich Tegna Media einverleiben. Das Unternehmen hat schon eingewilligt, aber es fehlt noch die Zusage der FCC. Ja genau, das ist die Behörde mit Trump-Freund Carr an der Spitze, der ABC empfohlen hat, bei Jimmy Kimmel besser mal flott einzugreifen. Ihr seht, wie das Spiel funktioniert.

Deutschland im Fokus: Öffentlich-Rechtliche unter Beschuss

Schauen wir mal aufs eigene Land: Deutschland hat mit den Öffentlich-Rechtlichen ein anderes Modell – gebührenfinanziert, föderal organisiert, historisch als Learning aus der Zeit des Nationalsozialismus entstanden. Das schützt grundsätzlich vor den Abhängigkeiten, die US-Medien ausbremsen. Aber: Auch hier wächst der Druck.

Rechte Parteien wie die AfD sprechen gezielt von „Staatsmedien“ und versuchen, das Vertrauen in die Institutionen zu zerstören. Gleichzeitig gibt es Beitragsverweigerer und politische Vorstöße, die Gebühren massiv zu kürzen. „GEZ abschaffen“ lautet hier das Credo. Die Sender stehen dabei zunehmend unter Rechtfertigungszwang – eingekeilt zwischen Dauerempörten, Reformdebatten und Sparforderungen.

Das alles hat konkrete Folgen: Journalist:innen wie Elmar Theveßen und Dunja Hayali geraten verstärkt unter Druck, weil sie Dinge sagen, die ein vor allem der AfD zugewandtes Publikum immer seltener hören will. Sie werden persönlich attackiert und sollen so eingeschüchtert werden. Vor allem Dunja Hayali muss diese Erfahrung aktuell (wieder) machen. Sie wird mit so viel unangemessenen Kommentaren und einer Vielzahl von Morddrohungen vom Pöbel bedrängt, dass sie sich bis auf Weiteres aus Social Media zurückzog. Für mehr Kontext werft einen Blick auf das Video, das die Vorwürfe um Hayali und Theveßen einordnet: 

Der Unterschied zu den USA: Noch gibt es keine private Konzernmacht, die das System dominieren kann. Aber auch hier zeigt sich: Medienpluralismus ist keine Selbstverständlichkeit, sondern muss immer wieder verteidigt werden.

Drei Lehren für unsere Demokratie

1. Öffentlich-rechtliche Medien sind Teil der demokratischen Infrastruktur

Ein funktionierender Journalismus darf nicht vom Werbemarkt abhängig sein. Gebührenfinanzierte Sender sichern uns allen Unabhängigkeit und garantieren Meinungsvielfalt – auch dort, wo allein über Quoten nichts laufen würde. Damit das so bleibt, müssen die Öffentlich-Rechtlichen selbstbewusst(er) auftreten und ihren Auftrag offensiv verteidigen. 

2. Medienkonzentration gefährdet die Vielfalt

Wenn wenige Konzerne über hunderte Sender bestimmen, schrumpft der Raum für unterschiedliche Perspektiven. Das schwächt nämlich nicht nur den Lokaljournalismus, sondern macht die Berichterstattung anfälliger für politischen Druck – wie Ihr oben am Beispiel der USA nachlesen könnt. Demokratie braucht nicht nur inhaltliche Vielfalt, sondern auch strukturelle – durch föderale Systeme, unabhängige Redaktionen und verlässliche Finanzierungsmodelle.

3. Medienfreiheit muss aktiv verteidigt werden

Rechtliche Schutzmechanismen allein reichen aber längst nicht aus. Demokratien – und ich hoffe doch, dass wir alle diese bewahren wollen – sind darauf angewiesen, dass wir als Zivilgesellschaft und Publikum unsere unabhängigen Medien unterstützen – sei es durch Vertrauen, Kritik oder Engagement. Und diese Medien brauchen internationale Solidarität: Angriffe auf freie Presse in den USA, Deutschland oder ganz egal wo sind nie ein nationales Problem, sondern immer ein Warnsignal für alle Demokratien.

„… aber mir können die Systemmedien gestohlen bleiben!“

Ja, sowas lese ich ständig. Über den Unsinn der Begrifflichkeit mag ich gar nicht diskutieren, sondern möchte viel eher eine Lanze für den ÖRR brechen. Wir alle profitieren von dem Angebot dieser Sender. Jeder, der sich durch die breite Palette von TV-Sendern, Radiosendern und Mediatheken baggert, müsste das erkennen können. 

Auch, wenn viel – und teils zu Recht – über ARD und ZDF geschimpft wird: Hier wird keine Show abgesetzt, nur weil in der Regierung jemand den Daumen senkt. Und seriöse Informationen, wenn es Notsituationen wie Wetterkatastrophen gibt, finden wir alle zuerst und zuverlässig in der Regel beim ÖRR.

Dass die Sendergruppen trotzdem auch Mist bauen, Geld sinnlos verballern und manchmal merkwürdige Personaldebatten führen, ist doch auch klar. Aber wollen wir das tatsächlich alles opfern, um eine Art von TV zu etablieren, bei der nur noch Konzerne u.a. aus Big Tech das Sagen haben? Oder möchtet Ihr, dass irgendwann nur eine einzige Partei ansagt, was wir sehen? Damit genau das nicht passiert, brauchen wir ein Gebührenmodell. Wie man das reformiert bekommt, steht auf einem ganz anderen Blatt.

Mein Fazit: Lasst uns den Kimmel-Moment als Weckruf sehen

Ich hoffe, ich konnte Euch aufzeigen, dass das, was in den USA derzeit abgeht, deutlich mehr ist als nur eine Medienposse. Wenn ein Moderator dort von einer Behörde angezählt und abgeschossen wird, weil er etwas gegen die Regierung und gegen Konzerne sagt, dann wird schwer an der Demokratie gesägt. 

Wir dürfen nicht dahin kommen, dass die Politik entscheidet, was gesendet werden darf und was nicht. Für uns in Deutschland sollte das ein Weckruf sein. Auch hier steht der öffentlich-rechtliche Rundfunk immer wieder unter Beschuss – teils aus berechtigter Kritik, oft aber mit dem Ziel, ihn zu schwächen oder ganz abzuschaffen. Dabei ist er eine tragende Säule unserer Demokratie: unabhängig finanziert, der Vielfalt verpflichtet, nicht dem Profit.

Wir sollten uns bewusst machen: Eine freie und vielfältige Medienlandschaft ist kein Naturgesetz. Sie braucht Schutz – durch Institutionen, durch klare Strukturen, aber auch durch unsere Unterstützung als Gesellschaft. Ernsthaft, Freunde, wir müssen da alle mitmachen, verdammt!

Wer unsere Medienlandschaft schwächt, riskiert, dass am Ende nur noch wenige Stimmen übrigbleiben – die lautesten, die reichsten und einflussreichsten, nicht die vielfältigsten. Der Kimmel-Moment zeigt, wie dünn das Eis mittlerweile ist. Es liegt jetzt auch an uns: Bleiben wir wachsam? Stärken wir diese Pluralität auch dann, wenn das Gesagte dort mal nicht unserer Meinung entspricht? 

Helft bitte mit, dass unsere demokratische Medieninfrastruktur verteidigt und gefestigt werden kann. Wie gesagt: Das Eis in den USA ist dünn und die Entwicklung nicht so weit von Deutschland entfernt, wie wir es gerne hätten. Wehren wir uns nicht, werden wir mit unseren schnuckeligen Ärschen in dieses Eis einbrechen – und niemand weiß besser als wir Deutschen, wie schwer es ist, eine Demokratie zu retten, wenn sie uns erst einmal entglitten ist. 



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