Künstliche Intelligenz

Nvidias KI ist jetzt Teil aller großen Chipdesign-EDA-Tools


Synopsys und Nvidia verkünden eine Partnerschaft, in deren Rahmen Synopsys Chipdesign-Tools mit Nvidias KI-Ökosystem anbietet. Gleichzeitig kauft Nvidia Synopsys-Aktien im Wert von zwei Milliarden US-Dollar.

Weiterlesen nach der Anzeige

Es ist die dritte Kooperation dieser Art nach Siemens EDA und Cadence, gleichzeitig aber auch die weitgehendste mit einer Firmenbeteiligung. Synopsys, Cadence und Siemens EDA sind die Schwergewichte der Electronic Design Automation (EDA) für Chips. Alle drei integrieren damit Nvidias KI-Algorithmen.

Cadence und Siemens EDA betreiben ebenfalls Server mit Hard- und Software von Nvidia, allerdings ohne Firmenbeteiligung.

Im Fokus steht die Validierung neuer Chipdesigns, etwa CPUs, GPUs oder KI-Beschleuniger. Früher liefen Simulationen, wie sich ein fertiger Chip verhalten soll, über Prozessoren und benötigten oft mehrere Wochen. Laut den EDA-Tool-Anbietern sollen KI-Simulationen auf GPUs dagegen in einigen Stunden fertig sein. Das kann vor allem zur Validierung erster Designs nützlich sein. Die aufwendigen CPU-Simulationen sollen für abschließende Validierungen erhalten bleiben.

Künstliche Intelligenz kann zudem bei den Designs selbst helfen, etwa bei der Anordnung verschiedener Logikblöcke, um Platz zu sparen. Software-Optimierung ist da schon seit vielen Jahren gängig und die Einbeziehung von KI nur der jüngste Schritt.

Schon Anfang 2023 warb Synopsys mit eigener KI in EDA-Tools. Damals nannte der Anbieter konkrete Zahlen: SK Hynix konnte bei Speicherchips fünf Prozent Platz sparen, was heutzutage einem Sprung beim Fertigungsprozess nahekommt. Zudem sprach Synopsys von bis zu 25 Prozent weniger Energieverbrauch bei manchen Chips.

Jetzt macht sich Nvidias Software-Ökosystem unter den EDA-Tools breit, darunter CUDA-X, Omniverse für digitale Zwillinge, Cosmos für physikalische KI-Modelle und eine Palette von Tools beziehungsweise Modellen für KI-Agenten (NIM, NeMo, Nemotron).

Weiterlesen nach der Anzeige

Es ist der erste Fall, dass Nvidia Anteile eines EDA-Tool-Anbieters übernimmt. Nvidia kauft die Aktien zum Stückpreis von 414,79 US-Dollar. Bei zwei Milliarden Dollar entspricht das gut 4,8 Millionen Aktien beziehungsweise einem Firmenanteil von gut zwei Prozent. Nvidia landet damit unter den zehn größten Synopsys-Investoren.

Für Nvidia entspricht die Investition lediglich 3,5 Prozent seines Quartalsumsatzes. Für Synopsys sind zwei Milliarden Dollar mehr als ein kompletter Quartalsumsatz (letztes Quartal: 1,74 Milliarden Dollar). Die Partner betonen, dass Synopsys von dem Geld keine Nvidia-GPUs kaufen muss. Synopsys kaufe ohnehin regelmäßig welche für die eigenen Server und habe das weiterhin in Maßen vor.

Lesen Sie auch

Nvidia-Chef Jensen Huang scherzte in einer Pressekonferenz: Er würde sich freuen, wenn AMD und Intel Nvidia-GPUs kaufen, um ihre Chipdesigns zu optimieren. Nvidia selbst habe lange Zeit deren CPUs für die eigenen Designs genutzt.

Synopsys‘ Aktie stieg seit Bekanntgabe der Investition um rund acht Prozent.


(mma)



Source link

Beliebt

Die mobile Version verlassen