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OpenAIs Shopping Research: Smart shoppen zu Weihnachten
Shopping Research zeigt die Stärken besonders in Kategorien mit vielen Detailentscheidungen – Elektronik, Beauty, Haushaltsgeräte, Sport oder Garten. Einfache Fragen beantwortet ChatGPT weiterhin direkt. Bei komplexeren Suchen stellt Shopping Research jedoch klare Unterschiede heraus, zeigt Stärken auf und macht transparent, wo Nutzer:innen Kompromisse eingehen müssten. OpenAI verspricht damit „bessere Entscheidungen in weniger Zeit“.
Mehr Tiefe durch Pulse: Proaktive Vorschläge für Pro-Nutzer:innen
Shopping Research ist zusätzlich in Pulse integriert. Pulse bietet Pro-Nutzer:innen personalisierte Empfehlungen, die sich an früheren Chats orientieren. Wenn Gespräche häufig um E-Bikes kreisen, erscheinen in folgenden Gesprachen Karten mit passenden Zubehörtipps. Die Funktion arbeitet lokal: Es werden keine Daten an Shopping-Seiten übermittelt, und die Analyse stützt sich ausschließlich auf öffentlich verfügbare Produktinformationen.
Wenn die Memory-Funktion aktiviert ist, nutzt ChatGPT frühere Gespräche aktiv als Kontext. Die KI erkennt wiederkehrende Interessen, Budgetrahmen oder bevorzugte Marken und baut diese Informationen in neue Kaufberatungen ein. Die Empfehlungen fallen dadurch weniger generisch und besser auf den User zugeschnitten aus. Viele Nutzer:innen sehen genau darin den Vorteil: Die Empfehlungen stützen sich nicht auf generische Treffer, sondern auf individuelle Muster aus früheren Chats, etwa wiederkehrende Preisrahmen, bevorzugte Kategorien oder häufig genannte Funktionen. Suchmaschinen liefern dagegen meist nur generische Listen.
Was Shopping Research im KI-Handel verändert
OpenAI betont, dass trotz der neuen Funktionen nicht alle Angaben fehlerfrei sind. Preis- und Verfügbarkeitsdaten können abweichen, weshalb Nutzer:innen weiterhin relevante Details auf Shopping-Seiten prüfen sollten. Shopping Research steht allen Tarifen zur Verfügung und wird über die Feiertage nahezu unbegrenzt freigeschaltet.
Parallel dazu entsteht ein dynamischer Wettbewerb. Auch Google vereinfachte kürzlich das Einkaufserlebnis mithilfe von AI, um Shoppern passende Inspirationen auszuspielen, allerdings vorerst nur in den USA. Perplexity geht einen Schritt weiter und erprobt Einkaufs-Agents, die Bestellungen selbst auslösen. Genau dieser Ansatz sorgt jedoch für Konflikte: Amazon hat Perplexity mit einer Unterlassungsaufforderung untersagt, den Comet Agent für Einkäufe auf der Plattform einzusetzen. Die Branche diskutiert seitdem zwischen „Schikane“ und „notwendiger Regulierung“ – im Kern geht es darum, wie viel Automatisierung Händler:innen überhaupt tolerieren wollen.
OpenAI positioniert sich zunächst anders als Perplexity. Shopping Research soll Entscheidungen ordnen und transparent machen, nicht autonom handeln. Das System sortiert Optionen, zeigt Unterschiede klar auf und überlässt die finale Entscheidung weiterhin den Nutzer:innen. Für die kommenden Monate plant OpenAI zusätzliche Kategorien, tiefere Personalisierung und einen Instant Checkout, über den Produkte direkt in ChatGPT bei teilnehmenden Händler:innen gekauft werden können. Erste Schritte in Richtung eines integrierten Checkouts waren bereits im Herbst 2025 sichtbar. Shopify und Etsy führten schon Ende September den agentischen Checkout direkt in ChatGPT ein, unterstützt durch das Agentic Commerce Protocol von Stripe.
OpenAI zeigt mit diesem Launch erneut, wie zentral KI-Shopping für die Customer Journey wird. Doch genau das sorgt für Spannungen mit Händler:innen und Shopping-Plattformen: Sie befürchten einen Sichtbarkeitsverlust und außerdem eine wachsende Abhängigkeit von KI-Gatekeepern, die darüber entscheiden, welche Produkte Nutzer:innen überhaupt zu sehen bekommen. Auch der Preisdruck nimmt zu, weil KI-Agents Preise vergleichen und oft günstigere Alternativen ausspielen. Gleichzeitig droht ein Verlust direkter Kund:innenbindung, wenn Beratung und Produktentdeckung zunehmend in der KI stattfinden statt im Shop selbst. Ergänzt wird das durch Unsicherheiten bei Haftung und Datenkontrolle, etwa bei Fehlkäufen oder fehlerhaften Produktinformationen. Für Konsument:innen stellt sich künftig die Frage, wie viel Entscheidungsspielraum sie der KI überlassen wollen.