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Peter Thiel über KI, Superintelligenz, Unsterblichkeit und Pessimismus


Fortschritt stagniert, KI enttäuscht, Trump war Disruption. Peter Thiel ist zu Gast im New-York-Times-Podcast. Seine Kernthesen haben wir für euch zusammengefasst.

Peter Thiel über KI, Superintelligenz, Unsterblichkeit und Pessimismus

Der Deutsch-Amerikaner Peter Thiel hat Paypal und Palantir gegründet und gehört zu den einflussreichsten Investoren in Amerika.
picture alliance / AP Photo | agoodman|File|Filed|9/27/2016 11\21\59 AM, J. Scott Applewhite

Kolumnist Ross Douthat von der New York Times hatte Peter Thiel in seinem Podcast „Interesting Times“ zu Gast. Im Netz reagieren viele Zuhörerinnen und Zuhörer fassungslos. Einige nennen Thiel verrückt, drastisch oder paranoid.

Duthats Kollege beispielsweise, der amerikanische Journalist und politische Kommentator Ezra Klein, schrieb auf Reddit: „Peter Thiel ist viel verrückter als ich dachte“. Stephanie von Behr, Vice President bei ACE Alternatives, sagt: „Er schweift völlig ab … es ist beängstigend.“ Guillerme Flor, Investor bei GoHub Ventures, weiß nicht, was er von dem Interview halten soll. „Peter Thiel hat gerade das umwerfendste und verrückteste Interview gegeben, das ich je gehört habe. Es ist so drastisch, dass ich immer noch nicht weiß, was ich davon halten soll, außer dass es sich jeder anhören sollte“, schreibt er auf Linkedin.

Wir haben die sieben zentralen Punkte aus dem Gespräch zusammengefasst.

1. Stagnationsthese

Peter Thiel hält weiter an seiner These fest, dass der technologische Fortschritt massiv an Fahrt verloren habe. Vor 14 Jahren hat er in der konservativen Zeitschrift „National Review“ einen Essay mit dem Namen „The End of the Future“ veröffentlicht.

Darin heißt es: Zwar sei die Welt nicht vollkommen „stecken geblieben“, aber die Beschleunigung der vergangenen Jahrhunderte sei vorbei. Zwischen 1750 und 1970 habe es enorme Sprünge in Transport, Energie und Raumfahrt gegeben.

Heute, sagt er, gebe es Fortschritt fast nur noch in der digitalen Welt, etwa bei Software, Internet oder KI. Schuld daran seien kulturelle Entwicklungen wie Umweltbedenken, innovationsfeindliche Institutionen und vor allem ein gesellschaftlicher Mangel an Ambition.

2. Trump Unterstützung

Thiel unterstützte Donald Trump im Wahlkampf 2016 weniger aus inhaltlicher Überzeugung, sondern weil er hoffte, damit einen gesellschaftlichen Diskurs über den Niedergang der USA anzustoßen. Für ihn war Trump vor allem eines: radikale Disruption.

Heute wirkt er jedoch ernüchtert. „Rückblickend war das eine absurde Fantasie“, so Thiel. Politisches Engagement bezeichnet er als toxisch und wenig effektiv, er schwanke zwischen Rückzug und Einflussnahme.

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3. Mehr Risiko und Innovation

Thiel fordert eine weit größere Risikobereitschaft in Forschung und Gesellschaft. Besonders in der Biotechnologie müsse man alte, gescheiterte Theorien hinter sich lassen – etwa in der Alzheimerforschung, die seit Jahrzehnten stagniere.

Er spricht sich für die Freigabe experimenteller Therapien aus. Generell brauche es weniger Regulierung und mehr Experimentierfreude, wie sie in der Frühmoderne selbstverständlich war.

4. Künstliche Intelligenz

Für Thiel ist Künstliche Intelligenz kein Allheilmittel. Sie sei größer als nichts, aber kleiner als eine totale Transformation der Gesellschaft – vergleichbar mit dem Internetboom der 1990er, der einige Prozent Wachstum brachte, aber keine fundamentale Wende.

Er kritisiert die Fixierung des Silicon Valley auf IQ. Fortschritt scheitere nicht an fehlender Intelligenz, sondern an kulturellen und gesellschaftlichen Blockaden. Zudem sieht er das Risiko, dass KI nur zu einer neuen Form stagnativer, konformer Intelligenz führt.

„Wir denken nicht darüber nach, was KI für die Geopolitik bedeutet, wir denken nicht darüber nach, was sie für die Makroökonomie bedeutet“, kritisiert Thiel.

5. Transhumanismus

Thiel hält heutige Transhumanisten für nicht ehrgeizig genug. Körperliche Transformationen wie Geschlechtsumwandlungen seien winzig im Vergleich zu radikaler Lebensverlängerung oder Unsterblichkeit.

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Sowohl Christentum als auch Transhumanismus strebten danach, Natur und Tod zu überwinden – bisher seien die technischen Versuche jedoch geradezu lächerlich klein. „Die Kritik ist nicht, dass es seltsam oder unnatürlich ist, sondern: Mann, es ist so erbärmlich wenig“, sagt er.

6. Antichrist

Thiel warnt vor einer globalen, stagnierenden „Welt-Regierung“ als moderner Antichrist. Viele würden zur Abwehr von Risiken wie Nuklearwaffen, KI oder Klimawandel globale Regulierungen fordern, die Fortschritt und Freiheit langfristig ersticken könnten.

Er fürchtet weniger den „bösen Tech-Genius“, sondern eher autoritäre Umwelt- und Sicherheitsbewegungen, die mit Angst Politik machen und Innovation verhindern. „Der Weg, wie der Antichrist die Welt übernehmen würde, ist, ununterbrochen von Armageddon zu sprechen. Ununterbrochen von existenziellen Risiken zu sprechen“, so der Paypal-Gründer.

7. Glaube

Thiel glaubt, dass Menschen Freiheit und Handlungsspielräume haben. Es ist nicht alles von Gott vorbestimmt. Fortschritt braucht menschliche Initiative, nicht bloß göttliches Eingreifen.

„Es ist immer problematisch, Gott zu viel Verursachung zuzuschreiben. Wenn man sagt, Gott sei die Ursache für alles, macht man Gott zum Sündenbock“, so Thiel. Trotzdem hält er an christlicher Hoffnung fest, dass es nicht im ewigen Stagnationszustand endet.



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Beförderung: Warum der beste Mitarbeiter keine Führungskraft sein sollte


Unternehmen verwechseln oft fachliche Performance mit Leadership-Potenzial. Jason Modemann von Mawave erklärt, warum das nicht funktioniert und was eine gute Führung ausmacht.  

Beförderung: Warum der beste Mitarbeiter keine Führungskraft sein sollte

Mawave-Gründer Jason Modemann schreibt bei Gründerszene über seinen Alltag als Unternehmer.
Mawave / Logo: Gründerszene

Jason Modemann ist Gründer und Geschäftsführer von der Social Media Agentur Mawave Marketing. Mit 27 Jahren führt er 150 Mitarbeiter. Zu Mawaves Kunden zählen unter anderem Red Bull, Nike und Lidl.

In unserer Gesellschaft ist ein Gedanke noch immer tief verankert: Karriere macht, wer führt. Wer die Karriereleiter hochklettern will, übernimmt Verantwortung für Teams. Je größer das Team, desto höher das Ansehen. Aber genau das ist das Problem.

Wir müssen aufhören, Leadership als ultimativen Karriere-Meilenstein zu glorifizieren.

Denn: Karriere ist auch als Experte oder Expertin möglich, ganz ohne Personalverantwortung, ohne Führungsrolle, aber mit genauso viel Impact.

Ich habe meine Agentur mit 19 aus dem Kinderzimmer heraus gegründet. Während ich am Anfang eher reingerutscht bin in meine Rolle als Führungskraft, merke ich heute: Es liegt mir. Ich liebe es, Menschen zu motivieren, Verantwortung zu übernehmen, Visionen zu vermitteln. Ich kann gut zuhören, spüre, wie ein Team tickt und habe Lust, jeden Einzelnen davon besser zu machen.

Aber: Ich bin damit nicht das Idealbild einer Karriere, sondern nur eins davon. Was meiner Meinung nach vielen Unternehmen fehlt, ist ein realistischer Blick auf Führung: Leadership wird oft gehypt als der ultimative Karriere-Meilenstein. Als wäre es die logische Konsequenz guter Performance. Aber genau das ist ein Denkfehler. Denn: Führung ist keine Beförderung, sondern ein Rollenwechsel.

Führung ist kein Add-on

Wir haben früher selbst oft den klassischen Fehler gemacht: Eine Person ist fachlich stark, ehrgeizig, motiviert und wird zur Führungskraft gemacht. Klingt erstmal logisch. Das Problem: Nur weil jemand richtig gut in seinem Job ist, heißt das noch lange nicht, dass er oder sie auch gut führen kann oder führen will. Was dann passiert? Du verlierst einen echten Experten – und gewinnst im Worst Case eine überforderte Führungskraft, die das Team eher ausbremst als stärkt.

Führung wird oft als “Extra” verstanden. Aber in Wirklichkeit ist es ein komplett anderer Job – mit anderen Aufgaben, Skills und Erwartungen. Es geht nicht mehr darum, selbst die besten Lösungen zu liefern. Es geht darum, andere beim Wachstum zu supporten. Konflikte zu moderieren. Entscheidungen mit Blick aufs Team zu treffen. Und das ist nicht nur ein Skillset, sondern auch eine Frage der Haltung. Führung ist nichts, was man „mal eben mitmacht“. Es ist eine bewusste Entscheidung und sollte genauso ernst genommen werden wie jede andere Spezialisierung im Unternehmen.

Expert Track vs. Leadership Track

Deshalb unterscheiden wir inzwischen ganz bewusst zwischen zwei Entwicklungspfaden: dem Expert Track und dem Leadership Track. Im Expert Track können Mitarbeitende sich tief in ihre fachlichen Themen hinein entwickeln. Sie werden zu Spezialisten auf ihrem Gebiet, treiben Innovation voran, übernehmen Verantwortung für Wissen, Qualität und Performance. Sie sind nicht weniger ambitioniert, nur anders fokussiert als ihre Teamleads.

Im Leadership Track steht die Arbeit mit Menschen im Fokus: Teams führen, Verantwortung übernehmen, Entscheidungen moderieren, Strukturen aufbauen, Kultur mitgestalten. Diese Rolle braucht ein anderes Skillset – weniger operativ, dafür kommunikativ, empathisch, strategisch.

Was uns wichtig ist: Beide Wege sind bei uns gleich viel wert. Gleiche Wertschätzung, gleiche Karrierehöhe, gleiche Gehaltslogik. Und das Beste: Man kann bei uns auch zwischen den Pfaden wechseln – in beide Richtungen. Klingt erstmal wie ein Rückschritt, wenn jemand vom Leadership Track in den Expert Track geht. Ist es aber nicht. Wir haben genau das schon oft erlebt und es hat richtig gut funktioniert.

Für uns ist das ein bewährtes System, das ich jedem Gründer und Unternehmer nur ans Herz legen kann. Denn nicht jeder muss führen, um Karriere zu machen. Aber jeder sollte den Weg wählen können, der wirklich zu ihm oder ihr passt. Und genau darin liegt für uns echte, moderne Organisationsentwicklung.

Mein Learning: Gute Führung beginnt damit, dass man sie nicht allen überstülpt. Sondern mit der ehrlichen Frage: Wem traue ich die Rolle wirklich zu und warum?



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+++ Sandwater +++ 8eyes +++ Heal Capital +++ Venture Capital +++ Allocator One +++


#StartupTicker

+++ #StartupTicker +++ Frische Millionen aus dem Norden: Sandwater +++ So investieren die runtasic-Gründer in Startups +++ So experimentiert Heal Capital mit KI +++ VC-Branche: Immer mehr Frauen steigen ein +++ So funktioniert Allocator One +++

+++ Sandwater +++ 8eyes +++ Heal Capital +++ Venture Capital +++ Allocator One +++

Was gibt’s Neues? In unserem #StartupTicker liefern wir eine kompakte Übersicht über die wichtigsten Startup-Nachrichten des Tages (Freitag, 15. August).

#STARTUPLAND


SAVE THE DATE: Am 5. November findet unsere zweite STARTUPLAND statt. Es erwartet Euch wieder eine faszinierende Reise in die Startup-Szene – mit Vorträgen von erfolgreichen Gründer:innen, lehrreichen Interviews und Pitches, die begeistern. Mehr über Startupland

#STARTUPTICKER

Sandwater
+++ Frisches Blut aus dem Norden! Der norwegische Investor Sandwater, der auf Themen wie ClimateTech, Robotik und Health steht, investierte kürzlich wieder einmal in Deutschland. Gemeinsam mit Alven aus Frankreich, F-LOG Ventures (Fiege), Amazon Industrial Innovation Fund, Bayern Kapital, Capnamic Ventures, 10x Founders und Co. stieg der nordische Geldgeber, der zwischen 2 und 10 Millionen investiert, beim Münchner Robotik-Startup Filics ein. Das Unternehmen, 2019 gegründet, entwickelt ein fahrerloses Transportsystem für den Logistikbereich. “Für uns bei Sandwater ist das eine Lösung mit echtem Potenzial, Lagerhäuser grundlegend zu verändern“, sagte Morten E. Iversen, Partner bei Sandwater, zum Einstieg. Zuvor investierte das Sandwater-Team, das derzeit rund 250 Millionen verwaltet, in FarmInsect, ein AgriTech aus Bergkirchen. Zu guter Letzt befindet sich auch noch XO Life, ein HealthTech aus München im Portfolio von Sandwater. Schön zu sehen, dass Sandwater bei spannenden Investments immer mehr nach Deutschland schaut. Gerade in Sachen ClimateTech sind in Deutschland derzeit etliche spannende Startups unterwegs. Mehr über Sandwater

PR
+++ Das Thema ist für den Erfolg der Pressearbeit entscheidend. Ein zu werblicher Vorschlag wird von Journalist:innen ebenso ignoriert wie ein irrelevanter Vorschlag. Auch den Aufwand für einen fertigen Artikel können Gründer:innen sich ersparen. Mehr im Gastbeitrag von Caro Müller

NaroIQ
+++ Die bekannten Geldgeber General Catalyst, Magnetic, Redstone und Co. investierten bereits rund 9 Millionen in NaroIQ. Das Team ermöglicht es “Unternehmen mit einer digitalen Fondsinfrastruktur, eigene ETFs und Fonds aufzulegen”. Mehr über NaroIQ

#LESENSWERT

8eyes – Heal Capital – Venture Capital 
+++ 10 Jahre nach dem Millionen-Exit: So investieren die runtasic-Gründer mit 8eyes in aufstrebende Startups (Brutkasten) +++ KI statt Kennenlern-Call: HealthTech-Investor Heal Capital experimentiert bei Erstgesprächen mit Gründerinnen und Gründern mit einer Sprach-KI (Gründerszene) +++ All Raise-Report: Immer mehr Frauen steigen in die milliardenschwere Venture Capital-Branche ein (TWJ) +++ Fund of Funds (FOF): So unterstützt Allocator One Fonds-Manager beim Start (Brutkasten) +++

Was ist zuletzt sonst passiert? Das steht immer im #StartupTicker

Startup-Jobs: Auf der Suche nach einer neuen Herausforderung? In der unserer Jobbörse findet Ihr Stellenanzeigen von Startups und Unternehmen.

Foto (oben): Bing Image Creator – DALL·E 3



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4 konkrete Modelle, wie Startups und Mittelstand erfolgreich kooperieren


Christian Saxenhammer ist Gründer der M&A-Boutique Saxenhammer. Er hat über 400 Transaktionen erfolgreich beraten. 

Christian Saxenhammer ist Gründer der M&A-Boutique Saxenhammer. Er hat über 400 Transaktionen erfolgreich beraten. 
Saxenhammer

Die Wahrheit zuerst: Der Mittelstand wird nicht von Wettbewerbern aus der Nachbarschaft überholt, sondern von Software. Von KI, Daten und Plattformlogik. Genau hier sind Startups stark. Sie bringen Tempo, Talent und Technologie. Was ihnen fehlt, hat der Mittelstand im Überfluss: Kundenzugang, Cashflow, Markenvertrauen, industrielle Prozesse. Wer beides verbindet, gewinnt Zeit. Und Zeit ist in Märkten mit Technologiewechsel die härteste Währung.

Warum der Mittelstand Startups braucht

Der Mittelstand skaliert Qualität, nicht Experimente. Das macht ihn stark in Produktion und Service, aber langsam in der Erprobung neuer Geschäftsmodelle. Startups liefern diese Experimente fertig getestet. Sie senken Innovationsrisiken, beschleunigen Time-to-Market und öffnen Türen zu digitalen Erlösen, die ohne Partnerschaft Jahre entfernt wären. Entscheidend ist nicht mehr Make or Buy, sondern Orchestrate. Wer Technologien orchestriert, dominiert Wertschöpfungsketten, die gerade neu geschrieben werden.

Warum Startups den Mittelstand brauchen

Viele Gründer unterschätzen, wie wertvoll ein einziger industrieller Vertriebskanal ist. Ein Mittelständler mit zehntausenden Bestandskunden ersetzt fünf Finanzierungsrunden. Er liefert Referenzen, Daten, Normen, Zertifizierungen und Zugang zu globalen Supply Chains. Das ist Wachstumsenergie, die kein Pitchdeck erzeugt. Dazu kommt Glaubwürdigkeit bei Behörden und Enterprise-Kunden. Für den späteren Exit ist all das ein Multiplikator.

Deutsche Praxisbeispiele – und konkrete Tipps

Corporate Venture Capital (CVC): Trumpf und Q.ANT



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