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Phishing: Betrüger wollen an Kundendaten von Bluesky, Booking, Paypal & weitere


Die Sicherheitsabteilung von Bluesky meldet eine Zunahme von Phishing- und Social-Engineering-Versuchen, die gezielt auf Nutzerinnen und Nutzer der Plattform abzielen. Während Bluesky die eigenen Schutzmaßnahmen verstärkt, fordert es seine Nutzer zur Wachsamkeit auf. Zum Abschluss gibt Bluesky eine kurze Sicherheits-Checkliste.

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Ebenso empfiehlt die Plattform starke Passwörter und gegebenenfalls einen Passwortmanager. Außerdem wird zur Zwei-Faktor-Authentifizierung (2FA) geraten, und zwar nicht nur bei Bluesky selbst, sondern auch beim zugehörigen E-Mail-Konto. Zu weiteren Empfehlungen gehört unter anderem die Kontrolle der Passwörter, das Ignorieren von Betrugsversuchen und das Melden verdächtiger Accounts. Bei Bluesky sind offizielle und verifizierte Accounts an einem blauen Häkchen zu erkennen.

Dauerbrenner in den Phishing-Nachrichten ist neben Finanzdienstleistern und Versicherungen auch Booking.com. Regelmäßig melden sich Leserinnen und Leser bei heise online und berichten über Vorfälle, bei denen Betrüger über Informationen echter Buchungen verfügen.

Booking sagt dazu gegenüber der Redaktion Mitte Oktober nur das Übliche: Es habe keinen Datenschutzverstoß auf der Plattform gegeben: „Es gibt kein Datenleck der Booking.com-Systeme und Booking.com wurde nicht gehackt“, teilt das Unternehmen mit. Inzwischen haben sich erneut Kunden gemeldet, die für Phishing-Attacken ausgewählt wurden. Seit Monaten lässt sich die Ursache nicht aufklären.

Booking.com verweist auf potenzielle Ursachen, wie Malware auf den Rechnern der Unterkunft oder „kompromittierte Tools und Plattformen von Drittanbietern, die nicht unsere Plattform Booking.com sind und die eine Unterkunft zur Bearbeitung und/oder Speicherung von Reservierungsdaten nutzt“, so ein Sprecher. Das Unternehmen verspricht, weiterhin Investitionen in die Betrugsbekämpfung zu tätigen. Tatsächliche Vorfälle seien angesichts der „globalen Reichweite und der Anzahl der Transaktionen, die wir über unsere Plattform abwickeln, selten“. Vorfälle sollten dem Kundenservice gemeldet werden, der rund um die Uhr erreichbar sein soll. Auch Booking.com verweist auf Sicherheitstipps.

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Seit Anfang 2025 gibt es zudem Phishing-Versuche, die auf AOK-Kunden abzielen. Dabei werden jedoch wahllos Personen angeschrieben, unabhängig davon, ob sie bei der AOK sind oder nicht. Mitte Oktober warnte die AOK erneut vor weiteren E-Mails, bei denen den Kunden ein vermeintliches Guthaben – in der Regel unter 500 Euro für die vergangenen fünf Jahre – in Aussicht gestellt wird. Dabei könnten die Betrüger es sich zunutze machen, dass es bei manchen AOKen ein Gesundheitsbudget gibt, bei dem Versicherte einen Zuschuss in Höhe von maximal 500 Euro für zusätzliche Gesundheits- und Präventionsleistungen einreichen können.

Bei der Deutschen Bank hingegen werden Kunden aufgefordert, zur Kontosicherheit eine „skarte Kundenauthentifizierung“ durchzuführen. Dazu werden die potenziellen Opfer dazu angehalten, auf einen betrügerischen Link zu klicken. heise online hat dazu Phishing-Mails erhalten. Eine weitere Masche zielt laut Phishing-Radar der Verbraucherzentrale auf Paypal-Kunden ab, die darum gebeten werden, ihre Telefonnummer zu aktualisieren. Darüber hinaus zielen die Betrüger auf Kunden der Streamingdienst-Anbieter Disney+ oder Netflix ab. Bei Disney+ gibt es ein angebliches Zahlungsproblem, bei Netflix sei das Abo abgelaufen. Wer prüfen möchte, ob seine Daten in einem Leak auftauchen, kann seine E-Mail-Adresse beispielsweise bei haveibeenpwned.de eingeben. Wer frei von Datenlecks ist, den erwartet ein Konfettiregen.

Schon seit Jahren wird beispielsweise auf Reddit über Meldungen zu Abbuchungen der „Megatipp Emergency Call Services“ informiert. Kürzlich warnte auch die Verbraucherschutzzentrale davor, dass die Betrüger hohe Summen abbuchen. Angeblich für das Speichern von Notfalldaten und -kontakten, was zahlreiche Dienste und auch die elektronische Gesundheitskarte bereits seit Jahren ermöglichen. Die Verbraucherschutzzentrale empfiehlt, die 89,90 Euro zurückzubuchen und „Vertrag bestreiten, widerrufen und anfechten“.



Die Betrüger erwecken den Anschein, die Vorsorgekarte werde von einer offiziellen Stelle empfohlen, nämlich der „Deutschen Vorsorge Beratungsstelle“. Diese gibt es jedoch nicht, allerdings die Deutsche Vorsorgeberatung, die übrigens bereits seit 2023 vor den Betrügern warnt.

Unklar ist bislang, woher die Kriminellen die Finanzdaten haben. heise online hatte ein zunächst verfügbares Online-Formular auf der mit KI-Inhalten gefüllten Website genutzt, um Daten zu hinterlegen, wurde aber nicht von den Betrügern kontaktiert. Nach Informationen der Verbraucherzentrale könnten die Anrufe „möglicherweise im Zusammenhang mit unerlaubter Telefonwerbung oder der unrechtmäßigen Weitergabe persönlicher Daten“ stehen. Betroffene wurden zuvor mehrfach von unbekannten Nummern angerufen worden zu sein. Außerdem geben sie an, „nie bewusst an einem Gewinnspiel teilgenommen zu haben“, heißt es weiter.

Die Verbraucherschützer empfehlen, die für die Beratungsstelle zuständige Datenschutzbehörde in Baden-Württemberg zu informieren. Es dürfte jedoch schwierig werden, den Fall aufzuklären, da die Betrüger vermutlich im Ausland sitzen. Im Impressum haben die Betrüger eine Adresse in Stuttgart angegeben.

Das Perfide ist, dass die Betrüger so tun, als ob sie von der „Deutschen Vorsorge Beratung“ empfohlen werden. Im Impressum der betrügerischen Website der „Deutschen Vorsorge Beratung“ ist zudem die gleiche Adresse angegeben, bei der sich auch der Hausärztinnen- und Hausärzteverband Westfalen-Lippe befindet. Die Deutsche Vorsorgeberatung, die es tatsächlich gibt, warnt hingegen seit 2023 vor unerlaubten Werbeanrufen in ihrem Namen.



Die Deutsche Vorsorgeberatung warnt vor betrügerischen Werbeanrufen in ihrem Namen.

(Bild: Deutsche Vorsorgeberatung)


(mack)



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