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Pitchdeck: So bekam Onsai 1 Million für KI-Agenten in der Hotelbranche

Die Gründer von Onsai hie haben den Traum aller Hoteldirektoren wahr werden lassen: Ein Mitarbeiter, der mehr als 25 Sprachen beherrscht und rund um die Uhr verfügbar ist. Und dazu noch hat er keine großen Gehaltsansprüche. Denn: Es handelt sich dabei um einen KI-Agenten.
Jetzt hat das Startup eine Finanzierungsrunde in Höhe von einer Million Euro abgeschlossen. Lead-Investor ist der Leipziger Frühphasen-VC SIVentures. Auch Unternehmer aus der Hotelbranche wie haben sich als Business Angel an der Runde beteiligt. Unter ihnen: Willem van der Zee, Director of Operations bei Pandox, einem börsennotierten Unternehmen, das sich auf Besitz und Verpachtung von Hotelimmobilien spezialisiert hat. Und Wolfgang Neumann, ehemaliger CEO von der Hotelkette Radisson.
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Ex-Hotelliers treffen auf Techie
Ralf Bonin (COO), Christian Müller (CPO) und Tobias Koehler (CCO) haben das Startup 2024 gemeinsam mit Jochen Emig (CEO) gegründet. Bonin, Müller und Koehler arbeiteten davor selbst in der Hospitality-Branche. Sie standen an Rezeptionen und kennen die Abläufe aus eigener Erfahrung. Emig hingegen kommt aus dem Tech-Bereich.
Der Schlüsselmoment für die Gründung: Bonin und Emig trafen sich auf einer Abendveranstaltung, während Bonin noch bei der Hotelkette McDreams arbeitete. Emig wollte ihm einen KI-Smart-Speaker für Hotels verkaufen. Bonin lehnte ab, sagte aber: „Wenn du die AI ins Telefon bringst, kommen wir ins Geschäft.“ Kurz darauf testeten sie die Lösung bei McDreams – der Proof-of-Concept stand.
Das können die KI-Agenten von Onsai
Die KI-Agenten von Onsai beantworten Anrufe, lösen Kundenanliegen und bearbeiten Buchungen.
Die Gründer erklären, was ihr KI-Agent von anderen Chatbots unterscheidet:
„Unsere KI kann handeln, nicht nur antworten“, sagt Koehler. Die Agents übernehmen beispielsweise Aufgaben wie die Kommissionsabrechnung zwischen Online-Reiseagenturen wie Booking.com und den Hotels. „Was früher bei einer Hotelgruppe mit zehn Hotels zwei Tage gedauert hat, erledigt unsere Lösung in zwei bis vier Stunden.“
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Außerdem können die KI-Agenten Buchungen übernehmen. In Echtzeit greifen sie im System auf Zimmer und Preise zu. Laut den Gründern versteht sie Dialekte und übersetzt typische Sätze à la „Ich hätte gerne ein Zimmer für übermorgen“ in Buchungsdaten.
Und dann ist da noch das Thema Datenschutz. Die Gründer senden laut eigenen Aussagen keine Daten zu Trainingszwecken nach Asien oder Amerika. Ihre KI-Systeme betreiben sie in europäischen Rechenzentren und nutzen transparente Open-Source-Modelle, die sie speziell für die Hotellerie trainieren, sagt Koehler.
Keine Zeit für Experimente
Ihr Branchen-Background erwies sich bei der Gründung als Vorteil. „Wir verstehen die Sprache der Branche, wissen, welche Systeme Hotels einsetzen und kennen die Vorbehalte der Hoteliers gegenüber neuer Technologie“, sagt Koehler. „Die Hotelbranche ist konservativ und risikoscheu – stärker als andere Industrien. Hoteliers sind im Tagesgeschäft gebunden und haben kaum Zeit für Experimente. Fällt ein neues System aus, stehen sofort unzufriedene Gäste vor der Tür.“
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Mit der jetzigen Finanzierungsrunde plant das Startup im europäischen Markt zu expandieren, seine Produkte weiterzuentwickeln und sein Team weiter auszubauen.
Hier geht’s zum Pitchdeck
Das Onsai-Team hat Gründerszene exklusiv das Pitchdeck zur Verfügung gestellt, mit dem sie die Investoren überzeugen konnten.
Weitere Pitchdecks findet ihr auf unserer Pitchdeck-Übersicht, für eure eigenen Slides könnt ihr hier von Experten Feedback bekommen.