Digital Business & Startups
Projektmanagement als Profitmotor in Startups
#Gastbeitrag
Projektmanagement ist nicht bloße Kür, sondern eine Grundlage für gesundes und nachhaltiges Wachstum. Wer Projektmanagement richtig denkt und umsetzt, vermeidet nicht nur Chaos, sondern schafft eine robuste Basis für Skalierbarkeit. Ein Gastbeitrag von Dieter Zibert.

In der dynamischen Welt der Startups herrscht oft die Vorstellung, dass Agilität und Geschwindigkeit durch eine gewisse Form des “organisierten Chaos” am besten erreicht werden. Starre Strukturen und bürokratische Prozesse werden gemieden, um Flexibilität zu wahren. Doch diese Denkweise kann trügerisch sein. Professionelles Projektmanagement wird dabei oft als unnötiger Kostenfaktor oder als Bremsklotz für Innovation missverstanden. Das Gegenteil ist jedoch der Fall: Projektmanagement ist in Startups kein Kostentreiber, sondern ein Profitmotor, der echten wirtschaftlichen Mehrwert schafft – gerade wegen begrenzter Ressourcen.
Dieser Fachartikel richtet sich an Gründer, Startup-Teams und Investoren, um aufzuzeigen, wie strategisches Projektmanagement nicht nur Ordnung, sondern nachhaltigen Profit und Skalierbarkeit in Startups fördert.
1. Die Illusion vom “organisierten Chaos”: Warum Projektmanagement für Startups oft unterschätzt wird
Viele Startups starten mit einer enormen Energie und einer Fülle an Ideen. Die Anfangsphase ist geprägt von schnellen Entscheidungen, häufigen Kurskorrekturen und dem Gefühl, dass man sich jederzeit an neue Gegebenheiten anpassen muss. In diesem Umfeld scheint ein detailliertes Projektmanagement auf den ersten Blick überflüssig, ja sogar hinderlich. Man verlässt sich auf die Eigeninitiative der Teammitglieder, auf informelle Kommunikation und auf die Annahme, dass “schon alles irgendwie funktioniert”.
Diese Illusion vom “organisierten Chaos” führt jedoch oft dazu, dass wertvolle Ressourcen verschwendet werden, Projekte sich verzögern und die Skalierbarkeit des Unternehmens leidet. Das Problem ist nicht das Chaos an sich, sondern das Fehlen einer Struktur, die es ermöglicht, aus dem Chaos zielgerichtete Ergebnisse zu generieren.
Dabei muss Projektmanagement keineswegs bürokratisch sein. Es geht nicht darum, jedes Detail zu planen oder starren Regeln zu folgen. Vielmehr geht es darum, klare Leitplanken zu setzen, den Fokus zu schärfen und die Kommunikation zu verbessern, um die knappen Ressourcen optimal zu nutzen und die Umsetzung von Ideen in greifbare Ergebnisse zu beschleunigen. Es ist ein Werkzeug, das Teams dabei unterstützt, trotz Unsicherheiten und dynamischer Anforderungen effektiv zu arbeiten.
2. Typische Herausforderungen in Startups ohne PM-Struktur
Ohne eine funktionierende PM-Struktur stehen Startups vor einer Reihe wiederkehrender Herausforderungen, die ihre Wachstumschancen erheblich beeinträchtigen können:
- Zu viele Ideen, zu wenig Umsetzung: Startups sind Brutstätten für Innovationen. Doch ohne eine klare Priorisierung und Strukturierung der Projekte verpuffen viele gute Ideen im Nichts. Man verzettelt sich in zu vielen Initiativen gleichzeitig, ohne eine davon wirklich zu Ende zu bringen.
- Ressourcen- und Zeitverschwendung: Wenn Verantwortlichkeiten unklar sind und Projekte ohne klare Ziele starten, führt dies zu Redundanzen, Doppelarbeit und unnötigen Schleifen. Wertvolle Arbeitszeit und finanzielle Mittel werden für Projekte aufgewendet, die entweder nicht zum Kernziel beitragen oder nie abgeschlossen werden.
- Fehlender Fokus auf das Wesentliche: In einem Umfeld ohne PM fällt es schwer, sich auf die wirklich wichtigen Aufgaben zu konzentrieren. Dringendes überlagert Wichtiges, und strategische Projekte geraten ins Hintertreffen, während operative Feuer gelöscht werden.
- Hohe Abhängigkeit von Einzelpersonen: Fehlt eine klare Projektstruktur, hängt der Erfolg oft von einzelnen Schlüsselpersonen ab, die das Wissen und die Fäden in der Hand halten. Fällt eine Person aus, geraten Projekte ins Stocken, und das Unternehmen ist anfällig für Ausfälle.
- Schlechte Skalierbarkeit bei Wachstum oder Investment: Mit zunehmender Mitarbeiterzahl und Komplexität der Projekte stößt das informelle Chaos an seine Grenzen. Investoren sehen in fehlenden Strukturen ein hohes Risiko, da ein skalierbares Geschäftsmodell auch skalierbare Prozesse benötigt. Ohne PM sind Startups nicht in der Lage, ihr Wachstum zu managen.
3. Was ein profitorientiertes Projektmanagement im Startup leisten kann
Ein profitorientiertes Projektmanagement im Startup ist weit mehr als nur die Einhaltung von Zeitplänen. Es ist ein strategisches Instrument, das direkt auf den Unternehmenserfolg einzahlt:
- Klarer Fokus auf wertschöpfende Projekte: Durch systematisches PM werden Projekte nach ihrem potenziellen Wert für das Unternehmen bewertet und priorisiert. Ressourcen fließen in die Initiativen, die den größten Einfluss auf Umsatz, Kundenzufriedenheit oder Marktdurchdringung haben.
- Effizienter Einsatz begrenzter Ressourcen: Jedes Startup kämpft mit knappen Ressourcen – sei es Zeit, Personal oder Budget. PM sorgt dafür, dass diese Ressourcen maximal effizient eingesetzt werden, indem unnötige Aufgaben eliminiert und Prozesse optimiert werden. Das spart Kosten und beschleunigt die Ergebnisse.
- Transparenz für Investoren und Stakeholder: Investoren wollen nicht nur gute Ideen sehen, sondern auch, wie diese umgesetzt werden. Eine transparente Projektübersicht zeigt Fortschritte, Risiken und den effektiven Einsatz von Kapital auf, was das Vertrauen stärkt und zukünftige Finanzierungsrunden erleichtert.
- Schnellere Time-to-Market durch klare Prozesse: Klare Rollen, definierte Arbeitsabläufe und ein strukturiertes Vorgehen beschleunigen die Produktentwicklung und Markteinführung. Weniger Missverständnisse und effizientere Entscheidungswege führen dazu, dass Produkte und Dienstleistungen schneller beim Kunden ankommen.
- Bessere Entscheidungsfindung durch Daten und Struktur: PM liefert datenbasierte Einblicke in den Projektfortschritt, die Ressourcenauslastung und potenzielle Risiken. Diese Informationen ermöglichen es dem Management, fundierte und strategische Entscheidungen zu treffen, statt sich auf Bauchgefühl zu verlassen.
4. Praktische Prinzipien für schlankes, wirkungsvolles PM in Startups
Um diese Vorteile zu nutzen, bedarf es eines schlanken und wirkungsvollen Projektmanagements, das speziell auf die Bedürfnisse von Startups zugeschnitten ist:
- Start lean: Kleine, skalierbare Strukturen statt Overengineering: Beginnen Sie mit einfachen Tools und Prozessen. Überladen Sie Ihr PM nicht mit zu vielen Methoden oder komplexer Software. Wichtig ist, dass die Struktur mit dem Unternehmen mitwachsen kann, ohne zur Last zu werden. Ein Kanban-Board, wöchentliche Stand-ups und klare Verantwortlichkeiten können am Anfang ausreichen.
- Nutzen vor Methodendogma: Was wirklich hilft, bleibt: Es gibt unzählige PM-Methoden (Agile, Scrum, Kanban, Wasserfall etc.). Das Ziel ist nicht, eine Methode perfekt anzuwenden, sondern die Elemente zu finden, die den größten Nutzen für Ihr Startup stiften. Seien Sie pragmatisch und passen Sie die Ansätze an Ihre spezifischen Anforderungen an.
- Fokus auf Tempo, Transparenz und klare Prioritäten: Geschwindigkeit ist entscheidend im Startup. PM sollte Prozesse beschleunigen, nicht verlangsamen. Transparenz über Fortschritte, Herausforderungen und Entscheidungen schafft Vertrauen und ermöglicht schnelle Anpassungen. Klare Prioritäten stellen sicher, dass sich das Team auf die wirklich wichtigen Aufgaben konzentriert.
- Engpassbasiertes Denken aus dem TEMPO-Modell: Ein Kernelement eines profitorientierten PM ist die Identifikation und Beseitigung von Engpässen. Das aus dem Buch “Profitmaschine Projektmanagement” bekannte TEMPO-Modell (Transparenz, Engpass, Modellierung, Planung der Kapazitäten, Optimierung) legt den Fokus darauf, stets den größten Engpass zu identifizieren und zu lösen, der das Projekt oder Unternehmen am stärksten bremst. Dies maximiert den Durchsatz und die Effizienz.
5. Umsetzung: Erste Schritte zu einem profitablen Projektmanagement
Der Einstieg in ein strukturiertes Projektmanagement muss keine Mammutaufgabe sein. Beginnen Sie mit kleinen, wirkungsvollen Schritten:
- Analyse: Wo stehen wir? Was fehlt? Beginnen Sie mit einer ehrlichen Bestandsaufnahme. Welche Projekte laufen gerade? Wer ist wofür verantwortlich? Wo gibt es Reibungsverluste, Verzögerungen oder Missverständnisse? Identifizieren Sie die größten Schmerzpunkte.
- Quick Wins: Einfache Maßnahmen mit großer Hebelwirkung: Suchen Sie nach Maßnahmen, die schnell umgesetzt werden können und sofortige Verbesserungen bringen. Das kann die Einführung eines gemeinsamen Tools zur Aufgabenverwaltung sein, wöchentliche Projekt-Updates oder die Einführung eines einfachen Projekt-Kick-off-Meetings.
- Verantwortung klären: Wer entscheidet was? Einer der häufigsten Gründe für Ineffizienz ist unklare Verantwortlichkeit. Definieren Sie für jedes Projekt und jede wichtige Aufgabe eine klare Verantwortlichkeit (z.B. nach dem RACI-Modell: Responsible, Accountable, Consulted, Informed).
- Projektportfolios aufstellen und priorisieren: Sammeln Sie alle laufenden und geplanten Initiativen in einem zentralen Projektportfolio. Bewerten Sie diese Projekte nach strategischer Relevanz, Aufwand und potenzieller Wirkung. Priorisieren Sie die wichtigsten Projekte und setzen Sie den Fokus des Teams darauf.
- Rollen klären: Projektverantwortung statt “jeder macht alles”: Auch in kleinen Teams ist es hilfreich, klare Rollen und Verantwortlichkeiten für Projekte zu definieren. Wer ist der Projektleiter oder die Projektverantwortliche? Wer sind die Stakeholder? Wer muss informiert werden? Dies vermeidet Verwechslungen und stellt sicher, dass sich jemand um den Fortschritt kümmert.
6. Fazit: Projektmanagement als Frühindikator für Erfolg
Projektmanagement ist im Startup nicht bloße Kür, sondern eine Grundlage für gesundes und nachhaltiges Wachstum. Wer Projektmanagement im Startup richtig denkt und umsetzt, vermeidet nicht nur Chaos, sondern schafft eine robuste Basis für Skalierbarkeit, steigert die Effizienz und maximiert letztendlich den Profit. Es ist ein Frühindikator für Erfolg, denn ein Startup, das seine Projekte effektiv managen kann, zeigt, dass es in der Lage ist, seine Vision in die Realität umzusetzen.
Für alle, die einen systematischen und pragmatischen Ansatz zur Umsetzung eines profitorientierten Projektmanagements suchen, bietet das Buch “Profitmaschine Projektmanagement” eine pragmatische Anleitung und praktische Werkzeuge, insbesondere das TEMPO-Modell, das speziell darauf ausgelegt ist, Projektmanagement als echten Werttreiber im Unternehmen zu etablieren. Es zeigt, wie man von der Vision zur profitablen Umsetzung gelangt – Schritt für Schritt.
Über den Autor
Dieter Zibert ist erfahrener Projektmanagement-Experte, Buchautor und Unternehmensberater. Mit seiner langjährigen Praxis unterstützt er Unternehmen dabei, Projekte effizienter zu planen, zu steuern und profitabler umzusetzen. Er zeigt auf, wie professionelles Projektmanagement – insbesondere im Kontext eines funktionierenden Multiprojektmanagements nicht nur effizient, sondern auch gewinnbringend umgesetzt werden kann. Weitere Informationen finden Sie unter www.projektmanagementbuch.de
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DHDL: Erfolg in der Show, Pech danach – diese Deals sind gescheitert
DHDL Staffel 18: 40 Startups, acht Folgen – und einige Löwen-Deals, die nach der Show platzten. Wer enttäuscht wurde und wer weiterhin auf sein Investment hoffen darf.

In der 18. Staffel von „Die Höhle der Löwen“ zeigten Gründerinnen und Gründer wieder jede Menge Mut, Kreativität und Unternehmergeist. In acht Folgen traten insgesamt 40 Startups vor die Löwen, präsentierten ihre Ideen und hofften auf ein Investment.
Bei jedem erfolgreichen Deal gab es große Freude, manchmal Tränen und fast immer die Hoffnung, dass das Startup von der Unterstützung der Investoren profitieren würde.
Doch nicht jeder Deal, der in der Show zustande kam, überstand die anschließenden Verhandlungen. Für manche Gründer platzte der Löwen-Deal nach der Aufzeichnung und mit ihm der große Traum vom Löwen-Investment. Andere befinden sich hingegen noch immer in Verhandlungen, obwohl ein Großteil der Aufzeichnungen bereits Anfang des Jahres oder spätestens im Sommer stattfand.
Lest hier, welcher Löwe die höchste Rate an geplatzten Deals hat und welche Gründerinnen und Gründer weiterhin um ihr Investment bangen.
Maschmeyer und Ensthaler: Mega-Deal geplatzt
Der spektakulärste Fall dieser Staffel betrifft Carsten Maschmeyer und Janna Ensthaler. Gemeinsam wollten sie jeweils 500.000 Euro in Fyta, einen KI-gestützter Fitnesstracker für Pflanzen, investieren – insgesamt also eine Million Euro für 10 Prozent. Nach der Show gab es zwischen Gründerin Claudia Nasif und den zwei Investoren jedoch keine Einigung.
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Für Maschmeyer, der meist in Tech-Startups investiert, und Ensthaler, die stark im Food- und Greentech-Segment aktiv ist, wäre das einer der größten Deals in der DHDL-Geschichte geworden.
Gründerin Nasif sagte im Gespräch zu Gründerszene: „Wir waren sehr offen miteinander. Aber nach der finalen Entscheidung war klar: Zum aktuellen Zeitpunkt finden wir nicht zueinander.“ Einen weiteren Versuch zur Nachverhandlung habe es nicht gegeben.

Judith Williams: Geplatzter Deal trotz Royalty-Modell
Auch bei Judith Williams platzt in dieser Staffel ein Deal nach der Aufzeichnung. Das Startup Kniti wollte eine nachhaltige Windel auf den Markt bringen. Williams hatte sich auf 400.000 Euro für 15 Prozent inklusive Royalty-Modell eingelassen, doch auch dieser Deal platze im Nachgang der Aufzeichnungen.
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Letztlich habe man unterschiedliche Vorstellungen gehabt, hieß es von den Gründerinnen. Und auf Nachfrage: „Nach intensiven Gesprächen haben wir gemeinsam entschieden, den in der Sendung vereinbarten Deal nicht weiterzuverfolgen. Im Laufe des Austauschs wurde deutlich, dass unsere strategische Ausrichtung nicht ausreichend übereinstimmt.“

Ralf Dümmel: Drei Deals noch offen, einer geplatzt
Ralf Dümmel ist bekannt dafür, viele Deals abzuschließen – doch auch er hat dieses Mal Nachholbedarf. Eines der Startups, das noch auf einen Deal mit ihm wartet, ist Little Biker, eines, das Fahrrad-Lernweste für Kinder anbietet.

Seit dem Dreh der Sendung bis zur Ausstrahlung sind bereits mehr acht Monate vergangen.
Die Gründer berichten Ende September, dass sie weiterhin im Austausch mit Dümmel stünden. Ein unterschriebener Deal liege noch nicht vor. „Die Ereignisse haben sich überschlagen“, erklärt Gründer Jan Hass. In den vergangenen Monaten habe der Fokus darauf gelegen, das Produkt erfolgreich im Fachhandel zu platzieren – mit großem Erfolg: Lucky Bike, eines der größten deutschen Fahrrad-Einzelhandelsunternehmen, will die Westen nicht nur in seinem Onlineshop, sondern deutschlandweit in allen Filialen vertreiben.
Aktuell kommt das Startup kaum hinterher, die Bestellungen der einzelnen Niederlassungen zu erfüllen. Deshalb wurde die Zusammenarbeit mit Ralf Dümmel vorerst nach hinten verschoben.

Auch das Startup Aerostiletto, das sich in der ersten Pitch-Duell-Staffel durchsetzte, wartet noch auf seinen finalen Deal. Gründerin Jessica Pallentin hat selbstklebende Komfort-Pads für High Heels entwickelt.
Auf Nachfrage von Gründerszene Ende August erklärte Pallentin, dass es nach der Sendung zu Gesprächen mit Investor Ralf Dümmel gekommen sei: „Ich stehe mit dem gesamten Team in engem Austausch, wir sprechen über die strategische Ausrichtung und weitere Schritte. Die Verhandlungen dauern derzeit noch an.“
Auf eine aktuelle Nachfrage Mitte Oktober reagierte die Gründerin nicht.
Und auch bei der Gehstock-Abstellhilfe Steets gibt es nach wie vor keine Einigung. Das bestätigte Gründer Phil Janßen Anfang Oktober. Zuletzt erklärte er Gründerszene gegenüber: „Wir befinden uns aktuell in der Due-Diligence-Phase und in laufenden Vertragsgesprächen, Details bleiben vertraulich, der Austausch ist aber konstruktiv.“

Der eine geplatzte Deal im Team-Dümmel
Ein Deal ist auch in Team-Dümmel geplatzt. Und zwar auf die aller letzten Meter. Der selbst ernannte Seifen-Kaiser Alexander Kraml ergatterte bei seinem ersten DHDL-Auftritt 2015 bereits einen Deal mit Jochen Schweizer. Dieser platzte jedoch im Nachgang und Kraml musste nach eigenen Versuchen sein Startup zu retten, schließlich Privat-Insolvenz anmelden.
Zehn Jahre später versuchte er es wieder mit seinem Startup „Chrambl“, ein Mehrfach-Waschwürfel. Nach Verhandlungen schlug Handelskönig Ralf Dümmel ein. Der Deal: 125.000 Euro für 20 Prozent. Doch leider hat Kraml erneut Pech. Der Deal platzt im Nachgang der Show.
Ralf Dümmel äußert sich zum Scheitern des Deals wie folgt: „Auch wenn wir dieses Mal keinen Deal umsetzen konnten, weil unsere strategischen Wege derzeit unterschiedlich verlaufen, bleibt für mich eines ganz klar: Alexander ist ein außergewöhnlicher Gründer mit einer beeindruckenden Vision.“
Und weiter: „Ich bin sehr dankbar für den spannenden Dialog und freue mich riesig, den weiteren Weg von Chrambl zu verfolgen. Für mich ist Alexander ein Gewinner!“
Wie Gründer Alexander Kraml sich zum geplatzten Deal äußert, lest ihr hier.
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Frank Thelen: Geduld gefragt
Frank Thelen ist in dieser Staffel in zwei Startups eingestiegen: Kosmetik-Startup Tallow und Food-Startup Miss Mineva. Zumindest auf dem Papier.
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Während der Deal mit Tallow stattfand, ist bei Miss Mineva noch Geduld gefragt. 200.000 Euro für 30 Prozent, boten Judith Williams und Frank Thelen zusammen. Die Gründerin aus Bielefeld wollte ursprünglich nur 10 Prozent für die gleiche Summe abgeben und schlug stattdessen eine Umsatzbeteiligung vor. Doch Thelen lehnte entschieden ab. Man müsse seine Hausaufgaben machen, sonst gäbe es keinen Deal.
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Schließlich nahm die Gründerin das Angebot an. Seit der Show sind die Gespräche jedoch noch nicht abgeschlossen, der Deal bleibt offen. Auf Rückfrage Mitte Oktober reagierte die Gründerin nicht.

Wer verliert die meisten Deals?
Wenn es um die Höhe der geplatzten Verträge geht, führen Maschmeyer und Williams das Ranking an:
- Maschmeyer & Ensthaler: Fyta (1 Million Euro für zehn Prozent, beide jeweils 500.000 Euro für fünf Prozent, geplatzt).
- Judith Williams: Kniti (400.000 Euro für 15 Prozent, geplatzt).
Einzige Investorin, die in der gesamten Staffel keinen Deal abgeschlossen hat, ist Dagmar Wöhrl. Damit ist sie die einzige Löwin in Staffel 18, die ohne Deal ausgeht. Wie sich das auf ihre Teilnahme in der nächsten Staffel auswirkt, wird sich erst noch zeigen.
Digital Business & Startups
Sichtbar sein, wo KI entscheidet: PR als Infrastruktur für Startups
Immer mehr Menschen – auch im Business-Kontext – informieren sich nicht mehr über Google, sondern direkt bei Systemen wie ChatGPT, Perplexity oder Gemini. Laut einer Analyse von Similarweb sinkt der klassische Web-Traffic über Suchmaschinen wie Google bereits deutlich – ein Trend, der sich durch die Integration generativer KI nur noch beschleunigt. Wer dort nicht auftaucht, findet schlicht nicht statt. Das gilt nicht nur für Konsumprodukte, sondern auch für Startups mit B2B-Fokus, technischer Tiefe oder erklärungsbedürftigen Geschäftsmodellen. Die zentrale Frage lautet deshalb: Wie schafft und erhält man Sichtbarkeit in einer Welt, in der generative KI entscheidet, wer in Antworten auftaucht – und wer nicht?
Was KI liest und was nicht
KI-Systeme greifen auf öffentlich zugängliche, vertrauenswürdige Quellen zurück. Sie priorisieren Inhalte aus Medienberichten, Interviews, Studien, Fachartikeln – vor allem aus glaubwürdigen Publikationen mit redaktioneller Einordnung. Dabei geht es nicht darum, direkt auf die Titelseite von DER SPIEGEL oder FAZ zu kommen. Für Startups, insbesondere im deutschsprachigen Raum, sind kleinere, hochrelevante Fachmedien oft der bessere Hebel. Genau diese Inhalte trainieren die Modelle – und werden in Antworten übernommen.
PR ist kein Luxus sondern Teil der Infrastruktur
Viele Startups sehen PR als etwas, das man sich “nach der Series A” leisten kann. Dabei liegt genau hier ein Denkfehler: PR ist nicht das Sahnehäubchen – sie ist Teil der Infrastruktur. Beim Aufbau eines Startups denken viele zuerst an Finanzierung, Produkt, HR oder Sales. Doch auch Kommunikation muss von Anfang an mitgedacht werden. Ohne sie fehlt ein tragender Pfeiler – der dafür sorgt, dass Sichtbarkeit, Vertrauen und Relevanz nicht dem Zufall überlassen bleiben. Wer mit begrenzten Mitteln operiert, braucht keine riesige Kampagne – sondern gezielte Sichtbarkeit im richtigen Kontext: auf LinkedIn, in Fachmedien, in glaubwürdigen Branchenformaten. Genau dort entstehen Spuren, die KI später liest.
Früh starten, Haltung zeigen
In der Frühphase denken viele Gründer:innen: “Wir müssen erstmal Produkt und Fundraising priorisieren.” Verständlich. Aber wer zu spät mit PR beginnt, wird unter Umständen nicht mehr gefunden, wenn es darauf ankommt. Ein solides Profil, ein klarer Standpunkt und eine erkennbare Stimme sorgen dafür, dass man auffindbar bleibt – auch ohne Millionenbudget.
PR ist Relevanz, nicht Lautstärke
Startups müssen nicht gleich in Leitmedien wie DER SPIEGEL landen, aber sie sollten präsent sein: mit einem Fachinterview, einem Gastbeitrag, einer Präsenz bei Podcasts oder Panels. Sichtbarkeit entsteht nicht durch Lautstärke sondern durch Wiedererkennbarkeit und Glaubwürdigkeit.
Der größte Fehler: gar nichts tun
Gerade jetzt, wo Investoren außerhalb von den Bereichen Defense und KI zurückhaltend sind und viele Startups Ausgaben zusammenstreichen, geht das häufig zulasten von vermeintlich unwichtigen Budgets wie Marketing und PR. Ein Fehler. Denn gerade hier ist Kontinuität wichtig und verlorene Sichtbarkeit lässt sich nicht ad hoc zurückholen. Wer heute aussetzt, wird morgen übersehen – von potenziellen Kunden, Investor:innen und KI-Systemen.
PR zahlt auf alles ein und wirkt lange nach
Gute PR schafft nicht nur Vertrauen. Sie sorgt für Momentum. Wer einmal sichtbar ist, wird öfter zitiert, öfter eingeladen, öfter empfohlen. Das hilft beim Recruiting, bei Business Development und bei Investor Relations gleichermaßen und eben auch bei der Auffindbarkeit in KI-Systemen wie ChatGPT.
Gute PR reicht nicht – der Absender zählt
Wer das alles schon verstanden hat – und seine PR deshalb einfach selbst übernimmt –, tappt in die nächste Falle: Wer glaubt, KI-generierte Texte massenhaft per Knopfdruck verschicken zu können, verkennt zwei Dinge:
- Auch die KIs der Journalist:innen lernen mit – und filtern generische oder automatisiert zusammengestellte Inhalte zunehmend zuverlässig aus.
- Was zählt, ist nicht nur der Inhalt, sondern auch der Absender. Wer als vertrauenswürdig gilt, wird überhaupt erst gelesen.
Eine seriöse PR-Agentur oder ein bekannter Absender macht hier oft den Unterschied.
Fazit: Jetzt handeln – auch ohne riesiges Budget
Die neue Sichtbarkeit entsteht nicht auf Knopfdruck. Sie entsteht durch kontinuierliche, glaubwürdige Präsenz. Für Startups bedeutet das: PR darf kein nachgelagertes Extra mehr sein sondern muss Teil der Wachstumsstrategie sein. Wer sichtbar ist, wird relevant. Und wer relevant ist, bleibt im Spiel.
Über den Autor
Philipp von Roeder ist Gründer von VONROEDER COMMUNICATIONS, einer Agentur für Tech-PR mit Sitz in Berlin. Seit über 20 Jahren unterstützt der gelernte Journalist Startups, Scaleups und Investoren dabei, technisch komplexe Themen sichtbar zu machen – mit Fokus auf Earned Media, Thought Leadership und strategische PR. Seine Kunden stammen stets aus dem Bereich neuer Technologien, wie zum Beispiel KI, DeepTech, Blockchain, Telco, IoT, PropTech, Cybersecurity, Mobility, FinTech oder AdTech.
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Was passiert, wenn die KI shoppen geht? Revolution im Online-Handel
Agentic Shopping bzw. Agentic E-Commerce nennt man es, wenn autonome KI-Agenten den Einkauf im Auftrag der Nutzer übernehmen. Der Mensch definiert die Rahmenbedingungen: Budget, Stil oder Größe. Die KI analysiert dann individuelle Präferenzen, suchen nach passenden Produkten, vergleichen Preise und trifft – wenn gewünscht – auch eigenständig Kaufentscheidungen.
Im Unterschied zum klassischen E-Commerce, der auf manuelle Suche, Filterung und Vergleich basiert, nutzt Agentic Shopping kontextuelle, multimodale KI-Systeme, die natürliche Sprache, Bilder, historische Daten und situative Faktoren verstehen.
Heißt: Die Agenten agieren nicht nur auf Basis von Keywords, sondern interpretieren Absichten – beispielsweise „ein elegantes Outfit für ein Abendessen in Rom“ – und beantworten sie mit kuratierten Vorschlägen aus unterschiedlichen Quellen.
Im E-Commerce spricht man von einem neuartigen, dialogbasierten Einkaufserlebnis, das zugleich personalisiert, assistiv und kuratorisch funktioniert.
Für Unternehmen bedeutet dieser Wandel eine tiefgreifende Veränderung der digitalen Vertriebslogik. Künftig werden viele Kaufentscheidungen nicht mehr von Menschen im Webshop, sondern über Agenten-Schnittstellen wie Chatbots, Sprachassistenten oder generative Plattformen initiiert. Marken müssen ihre Produktdaten, Inhalte und Services so aufbereiten, dass sie maschinenlesbar und „agent ready“ sind.
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