Datenschutz & Sicherheit
Qantas: Erste Details nach Cyber-Vorfall bekannt
In der vergangenen Woche wurde bekannt, dass es einen Cyberangriff auf die australische Fluggesellschaft Qantas gegeben hat. Dabei haben sich Cyberkriminelle Zugang zu Daten von Millionen Qantas-Kunden verschafft. Jetzt hat die Airline erste Zwischenergebnisse der Untersuchung des Vorfalls veröffentlicht.
Auf einer eigens dafür eingerichteten Webseite liefert Qantas einen aktualisierten Status. Demnach hat die Fluggesellschaft Fortschritte bei der forensischen Analyse der Kundendaten auf dem kompromittierten System gemacht. Das Unternehmen bekräftigt, dass weder Kreditkarteninformationen, noch persönliche finanzielle Informationen oder Ausweis-Details auf dem System gespeichert wurden und daher auch nicht zugreifbar waren.
Daten von Qantas-Vielfliegern seien nicht betroffen – Passwörter, PINs und Log-in-Details wurden weder abgegriffen noch kompromittiert. Die Daten, die die Angreifer kompromittiert haben, seien nicht ausreichend, um Zugriff auf die Vielfliger-Accounts zu erlangen. Es gebe zudem keine Hinweise, dass die gestohlenen Daten veröffentlicht wurden. Qantas beobachtet mit der Unterstützung von Cyber-Sicherheitsexperten die Lage weiter.
Große Datenmenge zugreifbar
Nachdem die Analysten die Dubletten entfernt haben, blieben noch 5,7 Millionen Kunden-Datensätze übrig. Einzelne spezielle Datenfelder variieren von Kunde zu Kunde, aber die Daten setzen sich offenbar folgendermaßen zusammen: 4 Millionen Datensätze beschränken sich auf den Namen, die E-Mail-Adresse und Qantas-Vielflieger-Details. Davon bestanden 1,2 Millionen Datensätze lediglich aus Namen und E-Mail-Adresse und bei 2,8 Millionen war auch die Vielflieger-Nummer enthalten; die Tier-Ebene war bei einem Großteil verzeichnet, bei einigen Kunden auch Punktestand und Status-Credits.
Die restlichen 1,7 Millionen Kundendaten bestehen aus einer Kombination von einigen der vorgenannten Datenfelder und zusätzlich noch einem oder mehreren der folgenden Punkte: Adressen (1,3 Millionen), Geburtsdatum (1,1 Millionen), Telefonnummern (900.000), Geschlecht (400.000) sowie Essensvorlieben (von 10.000 Kunden).
Qantas will nun vom Datenleck betroffene Kunden mit E-Mails kontaktieren und sie darüber informieren, welche Daten in dem kompromittierten System über sie abgelegt waren. Die Kunden sollten jedoch aufmerksam bleiben und insbesondere bei E-Mails, Textnachrichten oder Telefonanrufen angeblich von Qantas Vorsicht walten lassen. Das Unternehmen frage Kunden niemals nach Passwörtern oder persönliche und finanzielle Informationen. Die Identität sollten sie dadurch prüfen, dass sie sie auf einer Nummer zurückrufen, die auf offiziellen Qantas-Kanälen angegeben ist. Zudem sollten Betroffene Zwei-Faktor-Authentifizierung etwa für persönliche E-Mail- und Online-Konten aktivieren.
(dmk)