Digital Business & Startups
Quantencomputer made in Germany – was Europa jetzt tun muss
#Gastbeitrag
Wer ein DeepTech-Unternehmen gründet, geht nicht den einfachen Weg. Es ist wie ein Marathon im Sprinttempo – mit Forschungsanträgen, Investoren-Pitches, regulatorischen Hürden und immer neuen technologischen Herausforderungen. Ein Gastbeitrag von von Jan Leisse.

Quantencomputing ist das nächste große Ding nach KI. Im Zusammenwirken entfalten beide Technologien einen Paradigmenwechsel und prägen eine neue Zeitrechnung. Quantencomputing wird eine neue Epoche für die Menschheit einläuten und Probleme lösen können, die bislang unlösbar sind. Kein Wunder, dass es ein weltweites Wettrennen gibt, wer beim Thema Quantencomputing die Nase vorn hat. China und USA unternehmen ungeheure Anstrengungen mit Milliardensummen – aber auch Europa hat Chancen, darf aber nicht den Anschluss verlieren. Die neue Quanten-Strategie der EU und die vom Kabinett verabschiedete High-Tech-Agenda sind mutige Schritte in die richtige Richtung.
In diesem Umfeld leisten Quantencomputer-Startups wie wir echte Pionierarbeit. DeepTech hat Hochkonjunktur in Europa.
Unsere Mission ist, Quantentechnologie in die industrielle Anwendung zu bringen. Und Deutschland mit seiner starken industriellen Basis ist dafür prädestiniert, State-of-the-art-Quantencomputer-Anwendungen zu entwickeln. Unsere patentierte MAGIC-Technologie liefert die Antworten. Auf Basis unseres MAGIC-Konzepts entwickeln wir speziell auf die Lösung kommerzieller Probleme zugeschnittene Quantencomputer. Das Potenzial ist riesig, denn sie ermöglichen enorme Fortschritte auf den verschiedensten Gebieten: von Materialforschung, Logistik oder Supply Chain Management in der Industrie über individualisierte Produkte der Pharmabranche bis zu Big Data und Risk Management im Finanzwesen. Unsere Qubits lassen sich durch die MAGIC-Technologie mit Mikrowellen steuern. Das ist nicht nur exakter, sondern im Vergleich zur Lasersteuerung von Qubits auch deutlich robuster – und vor allem hervorragend skalierbar.
Dank der Aufträge des Deutschen Luft- und Raumfahrtzentrums (DLR) und des Forschungszentrums Jülich sowie der Seed-Finanzierung durch den Siegerlandfonds und Earlybird haben wir die notwendigen Mittel für unsere Entwicklung. Gleichwohl ist und bleibt das Hardware-Geschäft kapitalintensiv. Daher sind weitere Anstrengungen notwendig.
Wir brauchen ein neues Selbstverständnis. Warum schauen wir bei Tech-Giganten immer nach Amerika oder Asien? Deutschland hat die Grundlagen der Quantenphysik mitentwickelt. Wir haben exzellente Forschungslandschaften, großartige Universitäten und internationale Talente. Was fehlt, ist nicht Know-how, sondern eine Kombination aus mutigem Unternehmertum, klarem politischem Willen und einem Finanzierungssystem, das DeepTech versteht.
Wir brauchen eine europäische Quanten-Offensive
Die Debatte um technologische Souveränität hat längst begonnen – aber sie braucht auch Gesichter. Startups wie unseres zeigen, dass wir nicht nur mitreden, sondern mitgestalten können. Dafür braucht es mehr als Einzelinitiativen. Europa muss den Willen entwickeln, strategische Technologien aktiv voranzutreiben – mit langfristigem Kapital, gemeinsamen Roadmaps und vor allem: Vertrauen in die eigenen Stärken.
Notwendig sind aus meiner Sicht 5 Punkte:
- Mobilisierung von privatem Kapital durch Mechanismen zur Risikominderung, gezielte öffentliche Beschaffung und Anreize für Vorreiter und Early Adopters;
- Umsetzung von wissenschaftlicher Exzellenz in industrielle Stärke in allen Quanten-Bereichen (einschließlich Quanten-Software), unterstützt durch skalierbare Infrastrukturen, harmonisierte, nachhaltige und sichere Lieferketten sowie ein agiles regulatorisches Umfeld;
- Entwicklung souveräner Fähigkeiten in Schlüsselbereichen, einschließlich Quantenchips, Hardware- und Software-Plattformen sowie grundlegender Technologien;
- Übernahme einer Führungsrolle bei globalen Standards und Benchmarking, Nutzung des Einflusses Europas zur Gestaltung von Interoperabilitäts- und Sicherheits-Frameworks;
- Investition in Menschen, Förderung einer qualifizierten und mobilen Belegschaft durch gezielte Bildungs- und Talentbindungs-Initiativen.
Wenn wir es richtig machen, können die nächsten Googles oder Amazons im Bereich Quantencomputing aus Europa kommen. Vielleicht sogar aus Deutschland!
Was wir anderen Gründern mitgeben wollen
Wer heute ein Deep-Tech-Unternehmen gründet, geht nicht den einfachen Weg. Es ist wie ein Marathon im Sprinttempo – mit Forschungsanträgen, Investoren-Pitches, regulatorischen Hürden und immer neuen technologischen Herausforderungen. Aber: Wenn man es schafft, ist der Impact riesig.
Mein Rat? Baut komplementäre Teams, holt euch Leute mit verschiedenen Stärken ins Boot. Bleibt neugierig, auch wenn der Businessplan gerade nicht aufgeht. Und sucht euch Sparringspartner, die an die gleiche Vision glauben – egal ob im öffentlichen Sektor oder im privaten Kapitalmarkt.
Und vor allem: Fangt an! Nicht irgendwann. Die Zukunft ist jetzt!
Über den Autor
Jan Leisse ist Co-Founder und CEO von eleQtron, einem der führenden Quantencomputing-Startups in Europa. Mit technologischem Gespür und unternehmerischer Klarheit arbeitet er daran, Deep Tech aus Deutschland weltweit wettbewerbsfähig zu machen. Sein Fokus liegt auf der Skalierung zukunftsweisender Technologien, dem Aufbau leistungsfähiger Teams und der strategischen Positionierung von eleQtron als Pionier des Quantenzeitalters.
WELCOME TO STARTUPLAND

SAVE THE DATE: Am 5. November findet unsere zweite STARTUPLAND statt. Es erwartet Euch wieder eine faszinierende Reise in die Startup-Szene – mit Vorträgen von erfolgreichen Gründer:innen, lehrreichen Interviews und Pitches, die begeistern. Mehr über Startupland
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Foto (oben): KI
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Wie ein 18-Jähriger eine internationale Marketing-Agentur baute
Kein Studium, keine Investoren, kein Netzwerk: Als Markus Hetzenegger sich dazu entschied, seine eigene Marketing-Agentur in Frankfurt am Main zu gründen, musste er einige Hürden überwinden. Heute, knapp sieben Jahre später, führt der 29-Jährige als CEO die Marketing-Company Nyba Media GmbH. Rund 700 nationale und internationale Künstlerinnen und Künstler jährlich betreut die Agentur, die Anzeigen für Live-Veranstaltungen auf Facebook, Instagram und TikTok spielt – laut Unternehmensangaben wurden über 75 Millionen Tickets dadurch verkauft.
Mit Gründerszene hat Markus Hetzenegger darüber gesprochen, wie er es geschafft hat, sein internationales Unternehmen aufzubauen, und erklärt, warum Mut und Fokus wichtiger sind als ausgetüftelte Businesspläne.
Durchsetzungsvermögen gegen Widerstände
Probleme pragmatisch zu lösen, lernte Markus Hetzenegger schon früh: Als er im Grundschulalter war, haben sich seine Eltern dazu entschlossen, nach Südspanien auszuwandern. „Ich habe dort in der ersten Klasse gesessen und konnte kein Wort Spanisch“, erzählt Hetzenegger im Gespräch mit Gründerszene. Davon wollte er sich nicht aufhalten lassen.„Neun Monate später konnte ich perfekt Spanisch und war in der Zweiten Klassenbester.“
Für ihn sei diese Zeit prägend gewesen, er habe gelernt, sich auf Wesentliches zu besinnen: „Wir haben in Spanien ein Jahr im Caravan gewohnt, ohne fließend Strom und ohne Wasser. Das war eher übersichtlich. 300 Euro war nicht Tagesbudget, sondern war Monatsbudget.“
Wenig später zog es seine Familie nach Deutschland, nach Bayern in einen Ort nahe Regensburg. Sein Ziel: Das Abitur schaffen. Weil ihm aber Schulfächer wie Englisch und Physik fehlten, wurde er nicht von einem Gymnasium aufgenommen, sagt er. Deshalb sei er auf eine Realschule gegangen: „Mein Englischlehrer hat gesagt, es sei unmöglich, dass ich in drei Jahren Abschlussprüfung schreibe.“ Er beendete die Schule schließlich als Jahrgangsbester, so Hetzenegger.
Bootstrapped zur eigenen Agentur in Frankfurt am Main
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Amplifold erhält 5 Millionen Euro – FION Energy sammelt 1,4 Millionen ein – Senstar übernimmt Blickfeld
#DealMonitor
+++ #DealMonitor +++ BioTech Amplifold erhält 5 Millionen Euro +++ ClimateTech FION Energy sammelt 1,4 Millionen ein +++ DeepTech-Startup Absora bekommt 1,2 Millionen +++ Senstar übernimmt 3D-LiDAR-Technologie-Firma Blickfeld (Kaufpreis: 10,4 Millionen) +++

Im #DealMonitor für den 10. Dezember werfen wir einen Blick auf die wichtigsten, spannendsten und interessantesten Investments und Exits des Tages in der DACH-Region. Alle Deals der Vortage gibt es im großen und übersichtlichen #DealMonitor-Archiv.
STARTUPLAND: SAVE THE DATE

The next unicorn? You’ll meet it at STARTUPLAND
+++ Du hast unsere zweite STARTUPLAND verpasst? Dann trage Dir jetzt schon einmal unseren neuen Termin in Deinen Kalender ein: STARTUPLAND 2026 findet bereits am 18. März statt. Mehr über Startupland
INVESTMENTS
Amplifold
+++ Der Münchner DeepTech-Investor Matterwave Ventures, XISTA Science Ventures aus Österreich, der Schweizer Investor b2venture, Bayern Kapital und Becker Ventures (Labor Becker Gruppe) investieren 5 Millionen Euro in Amplifold. Das Startup aus München, von Federico Bürsgens, Enzo Kopperger, Heini Ijäs, Gabriela de Melo, Julian Trommler, Maximilian Urban und Tim Liedl als Spin-off der LMU München gegründet, entwickelt eine „Technologie zur Signalverstärkung“ von Schnelltests. „Mithilfe von DNA-Origami-Nanostrukturen steigert das Unternehmen die Empfindlichkeit von Schnelltests um das bis zu 100-Fache – ohne das Testformat zu verändern“, heißt es zur Idee. Mehr über Amplifold
FION Energy
+++ Der Bonner Frühphasen-Investor High-Tech Gründerfonds (HTGF), der schwedische Pre-Seed-Investor Norrsken Evolve und Business Angels investieren 1,4 Millionen Euro in FION Energy. Das ClimateTech aus Berlin, von Dmytro Dzifuta, Philipp Hamm und Johannes Meriläinen gegründet, plant, installiert und betreibt intelligente Batteriesysteme für Industrieunternehmen. „Das frische Kapital beschleunigt den Roll-out, die Weiterentwicklung der Plattform und den Teamausbau, um Energiekosten zu senken und Standorte zu stärken“, teilt das Team mit. Der HTGF hält derzeit rund 16 % am Unternehmen. Mehr über FION Energy
Absora
+++ Der Berliner Investor Heartfelt, der Berliner DeepTech-Investor Marvelous, das Angel-Netzwerk better ventures, Christian Vollman, Lukas Brosseder, Oliver Roskopf, Robert Maier, Albrecht von Sonntag, Patrice Deckert, Stefan Tietze und Jannis Bandorski investieren 1,25 Millionen Euro in Absora – siehe Gründerszene. Das Startup aus Berlin, 2023 von Johannes Kotte, Johannes Härle und Maximilian Schmiedel gegründet, entwickelt das Leichtbaumaterial HSA3. „HSA3 absorbs what others can’t – low-frequency noise and vibration – and does so lighter, cleaner, cheaper, and more sustainably“, teilt das Team zur Idee mit. und Standorte zu stärken“, teilt das Team mit. Der HTGF hält derzeit rund 16 % am Unternehmen. Mehr über Absora
MERGERS & ACQUISITIONS
Senstar – Blickfeld
+++ Das kanadische Unternehmen Senstar (Anbieter von physischen, Video- und Zugangskontroll-Sicherheitsprodukten und -lösungen) übernimmt das Münchner 3D-LiDAR-Technologie-Unternehmen Blickfeld. „Die Kombination der bewährten, halbleiterbasierten LiDAR-Lösungen von Blickfeld mit unserem Portfolio erweitert unseren adressierbaren Markt, verbessert unser Portfolio im Hinblick auf Situational Awareness (Lageerfassung) und eröffnet neue Perspektiven in den Bereichen Transport und Industrie“, teilt Senstar zur Übernahme mit. Der Kaufpreis beträgt 10,4 Millionen Euro. Blickfeld, 2017 von Mathias Müller, Florian Petit und Rolf Wojtech gegründet, wandelte sich zuletzt – unterstützt vom Berliner Investor dacapo2 – zum Anbieter von Industriesensoren. Im Sommer 2024 schlitterte das Unternehmen in die Insolvenz, konnte dann aber weitermachen. Bis Ende 2023 flossen rund 43 Millionen Euro in Blickfeld – unter anderem von New Future Capital (NFC), UVC Partners, Bayern Kapital, Continental, High-Tech Gründerfonds (HTGF) und Tengelmann Ventures. Für 2026 plant das Blickfeld-Team einen Umsatz in Höhe von 6 Millionen Euro. Mehr über Blickfeld
VENTURE CAPITAL
FoodLabs
+++ Der Berliner Food-Investor FoodLabs, hinter dem insbesondere Christophe Maire steckt, verkündet das Final Closing seines dritten Fonds (105 Millionen Euro). „FoodLabs will invest the money in three main areas: agriculture, food security and health. The firm will write first cheques of $100k-$2m roughly 30-25 startups. It declined to disclose what percentage of the fund it saves for follow-on investments“, berichtet Sifted. In den vergangenen Jahren investierte FoodLabs, 2016 gegründet, in aufstrebende Unternehmen wie Formo, Holy, Infinite Roots, Klim MicroHarvest und Project Eaden. Im zweiten FoodLabs-Fonds waren 100 Millionen. Mehr über FoodLabs
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Foto (oben): azrael74
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10 millionenschwere Investments, die Lust auf mehr machen
#DealMonitor
Investment-Bilanz für den November: Im vergangenen Monat zählten wir gerade einmal 10 zweistellige bzw. dreistellige Millioneninvestments bei denen rund 460 Millionen Euro bewegt wurden. Darunter Quantum Systems, FMC und Vay.

Unser Investmentrückblick auf den November 2025: Auch im vergangenen Monat konnten einige Startups, Scaleups und Grownups wieder üppige Millionenbeträge einsammeln. Manche dieser Unternehmen kennt in der Startup-Szene quasi jeder, andere wiederum fliegen trotz bekannter Investoren und millionenschwerer Investmentbeträge weiter unter dem Szene-Radar. Hier die größten Finanzierungsrunden der vergangenen Wochen, es geht dabei um rund 460 Millionen Euro.
Quantum Systems
+++ Der englische Investor Balderton Capital und Co. investieren im Rahmen einer Series-C-Erweiterungsrunde 180 Millionen Euro in Quantum-Systems. Die Bewertung des Unternehmens steigt – wie erwartet – auf 3 Milliarden Euro. Mehr über Quantum-Systems
FMC
+++ HV Capital und DeepTech & Climate Fonds (DTCF) investieren 77 Millionen Euro in FMC (The Ferroelectric Memory Company). Mehr über FMC
Vay
+++ Uber-Konkurrent Grab (Singapur) investiert zunächst einmal 60 Millionen US-Dollar in Vay. Mehr über Vay
Reflex Aerospace
+++ Human Element, Alpine Space Ventures, Bayern Kapital, High-Tech Gründerfonds (HTGF), Renovatio Financial Investments und Co. investieren 50 Millionen Euro in Reflex Aerospace. Mehr über Reflex Aerospace
voize
+++ Der englische Investor Balderton Capital sowie die Altinvestoren HV Capital, Redalpine und Y Combinator investieren 50 Millionen US-Dollar in voize. Mehr über voize
octonomy
+++ Macquarie Capital Venture Capital, Capnamic, NRW.Bank und TechVision Fonds investieren 20 Millionen US-Dollar in octonomy. Mehr über octonomy
Peec AI
+++ Singular, Antler, identity.vc, Combination VC und S20 investieren 18 Millionen Euro in Peec AI. Mehr über Peec AI
EcoG
+++ Der Münchner Impact-Investor GET Fund, der Berliner ClimateTech-Investor Extantia und Bayern Kapital investieren 16 Millionen Euro in EcoG. Mehr über EcoG
The Icon League
+++ Der Münchner Investor HV Capital und Co. investieren 15 Millionen Euro in The Icon League. Mehr über The Icon League
Sonia
+++ Berliner Geldgeber Lucid Capital, der Münchner Early-Stage-Investor UVC Partners, der amerikanische Investor Blue Lion, mehrere Business Angel, das Luxemburgische Wirtschaftsministerium und die Stadt Hamburg investieren 12 Millionen Euro in Sonia. Mehr über Sonia
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