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Regpit – und Geldwäscheprävention wird digital


#Interview

„Wir haben eine einfache zugängliche Software entwickelt, wo alle Prozesse nach dem Geldwäschegesetz durchgeführt werden können“, sagt Jacob Wende, Gründer von Regpit. Die ehemalige Bundesjustizministerin Brigitte Zypries investierte bereits in das RegTech.

Das Berliner RegTech Regpit, 2021 von Jacob Wende, Louisa Marie Lippold und Alexander Reimche gegründet, möchte sich als “Cockpit für eine effektive Geldwäsche-Compliance” etablieren. “Wir setzen komplizierte Gesetze und Vorgaben zur Bekämpfung von Geldwäsche in einfache technische Prozesse um. Da zahlreiche Unternehmen verpflichtet sind die Anforderungen des Geldwäschegesetzes einzuhalten, spart das sehr viel Zeit und Geld, da die Unternehmen das sonst alles händischen machen müssten”, sagt Gründer Wende.

Business Angels wie die ehemalige Bundesjustizministerin Brigitte Zypries, Michael Bartsch, ehemals Goldman Sachs, und der ehemalige Telekom-Manager Ben Broshi investierten zuletzt 1,7 Millionen Euro in das RegTech. “Wir haben bisher großartige Business Angels gewinnen können. Oft kannten unsere Investoren die Probleme in der Praxis. Die passenden Business Angels zu finden, ist aber gar nicht so leicht”, führt er weiter aus.

Im Interview mit deutsche-startups.de stellt Regpit-Macher Wende sein Unternehmen einmal ganz ausführlich vor.

Wie würdest Du Deiner Großmutter Regpit erklären?
Wir setzen komplizierte Gesetze und Vorgaben zur Bekämpfung von Geldwäsche und im Sanktionsbereich in einfache technische Prozesse um. Da zahlreiche Unternehmen verpflichtet sind die Anforderungen des Geldwäschegesetzes einzuhalten, spart das sehr viel Zeit und Geld, da die Unternehmen das sonst alles händischen machen müssten. Der Druck die gesetzlichen Vorgaben einzuhalten wird immer größer und viele Banken und Unternehmen wurden bereits schon mit hohen Bußgeldern belegt, da sie die Vorgaben nicht ausreichend eingehalten haben.

Wie wollt Ihr Geld verdienen, also wie genau funktioniert euer Geschäftsmodell?
Wir haben eine einfache zugängliche Software entwickelt, wo alle Prozesse nach dem Geldwäschegesetz durchgeführt werden können. Wir nehmen je nach Größe des Unternehmens und Anzahl der Verfahren geringe Gebühren. Wir wollen für alle Unternehmen effektive Geldwäschecompliance leistbar machen.

Wie ist die Idee zu Regpit entstanden?
Wir hatten festgestellt, dass die Anti-Geldwäsche-Software am Markt immer nur auf große Banken und einzelne Teilprozesse abzielen. Kleinere Banken und die vielen anderen Unternehmen im Finanzsektor sowie Kanzleien, Immobilienmakler erwarten eine Lösung, die die vielen gesetzlichen Anforderungen ganzheitlich umsetzt und die Prozesse insgesamt durchdenkt. Daher haben wir das Cockpit für Geldwäschecompliance und Sanktionsmanagement entwickelt.

Ihr konntet bereits Investorengelder einsammeln. Wie seid ihr mit euren Geldgebern in Kontakt gekommen?
Wir haben bisher großartige Business Angels gewinnen können. Oft kannten unsere Investoren die Probleme in der Praxis, wie der ehemalige Geldwäschebeauftragte von der Goldman Sachs European SE, und sind überzeugt von unserem Ansatz. Die passenden Business Angels zu finden, ist aber gar nicht so leicht. Während man die VCs im Internet schnell zusammensuchen kann, kommen Business Angels eher über Kontakte, weil jemand einen kennt, der wieder einen kennt. Dann muss die Idee überzeugen. Wir sind sehr happy über unsere Business Angels, die uns nicht nur Geld gegeben haben, sondern uns auch inhaltlich unterstützen können.

Wie oder wo hast Du Deinen Mitgründer:innen kennengelernt?
Ich war lange Zeit im Bundesverband der Börsenvereine an deutschen Hochschulen (BVH) engagiert. Louisa und Alexander habe ich beide in den Börsenvereinen kennengelernt. Der BVH ist eine super Initiative, wo sich zahlreiche tolle Freundschaften und Kontakte entwickeln konnten und wie sich bei uns zeigt, auch eine gemeinsame Geschäftsidee.

Was waren die größten Herausforderungen, die Ihr bisher überwinden musstet?
Es gibt so viele tägliche Herausforderungen bei einem Unternehmensaufbau. Ob es darum geht, ein innovatives Produkt auf den Markt zu bringen, Kunden zu überzeugen, ein Team aufzubauen und zusammenzuhalten, die ständige körperliche und emotionale Belastung. Es hängt alles eng miteinander zusammen und es gibt immer kleine und große Baustellen. Jede Woche ist eine Achterbahnfahrt, aber das macht das Gründen auch so spannend – man lernt so viel in so kurzer Zeit!

Welches Projekt steht demnächst ganz oben auf eurer Agenda?
Die gesamte Geldwäscheregulatorik ändert sich gerade fundamental in Europa. Die noch heutigen länderspezifischen Gesetze werden europaweit einheitlich angepasst. Diese Umbruchphase ist natürlich aus unserer Sicht super, da sich gerade jetzt die Möglichkeit anbietet, die vielen neuen Prozesse digital umzusetzen. Wir sind gerade zur richtigen Zeit, am richtigen Ort mit einem innovativen Produkt.

Wo steht Regpit in einem Jahr?
Wir wollen mit Regpit der Anbieter für das Thema Geldwäschecompliance und Sanktionsmanagement in Europa werden. In einem Jahr werden wir da einen großen Schritt in diese Richtung gemacht haben und schon in unterschiedlichen Ländern aktiv sein.

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Foto (oben): Regpit



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