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Künstliche Intelligenz

re:Invent 2025: AWS zündet nächste Stufe bei Custom Silicon und KI-Hardware


Auf der diesjährigen re:Invent in Las Vegas hat Amazon Web Services (AWS) seine Infrastruktur-Muskeln spielen lassen und eine massive Erneuerung seines Hardware-Portfolios angekündigt. Der rote Faden der Hardware-Keynotes war eindeutig: Spezialisierung. Statt „One-Size-Fits-All“ setzt AWS zunehmend auf maßgeschneiderte Chips für spezifische Aufgaben – von der hauseigenen KI-Entwicklung über Hochfrequenz-Computing bis hin zu spezialisierten Apple-Umgebungen.

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Den Anfang machen die Eigenentwicklungen aus den Annapurna Labs, die mittlerweile das Rückgrat der AWS-Effizienzstrategie bilden. Mit den neuen EC2-M9g-Instanzen gibt AWS einen ersten Ausblick auf die Leistungsfähigkeit seiner Graviton5-Prozessoren. Diese General-Purpose-Instanzen, die aktuell als Preview verfügbar sind, versprechen einen signifikanten Leistungssprung von bis zu 25 Prozent gegenüber der erst kürzlich etablierten Graviton4-Generation.

AWS hat die Packdichte massiv erhöht und bringt nun bis zu 192 physische Kerne auf einem einzigen Sockel unter, flankiert von einem verfünffachten L3-Cache. Für Kunden bedeutet dies nicht nur mehr Rechenpower, sondern durch die gesteigerte Energieeffizienz auch potenziell niedrigere Betriebskosten.

Doch während Graviton die Brot-und-Butter-Workloads abdeckt, zielt AWS mit der Trainium3-Architektur direkt auf den boomenden Markt für das Training generativer KI. Die als allgemein verfügbaren EC2 Trn3 UltraServers markieren einen technologischen Meilenstein, da die Chips erstmals im 3-Nanometer-Verfahren gefertigt werden. AWS hat hier nicht gekleckert, sondern geklotzt: Ein einzelner UltraServer bündelt die Rechenkraft von bis zu 144 Trainium3-Chips. Im direkten Vergleich zum Vorgänger Trn2 steigt die Leistung um das 4,4-Fache, was diese Systeme zur bevorzugten Wahl für das Training riesiger Large Language Models (LLMs) machen soll.

Natürlich kommt AWS im KI-Bereich weiterhin nicht an Marktführer NVIDIA vorbei. Die Partnerschaft wurde mit der sofortigen Verfügbarkeit der EC2 P6e-GB300 UltraServers bekräftigt. Diese basieren auf NVIDIAs GB300-NVL72-Plattform (Blackwell-Architektur) und sind speziell für die Inferenz – also die Ausführung – von KI-Modellen optimiert. Mit der anderthalbfachen Menge an GPU-Speicher und FP4-Rechenleistung im Vergleich zu den GB200-Vorgängern adressieren diese Server das Problem, Billionen-Parameter-Modelle in Echtzeit und kosteneffizient zu betreiben.

Abseits der KI-Beschleuniger gab es auch wichtige Updates für die klassische x86-Architektur, wobei insbesondere AMDs EPYC-Prozessoren der 5. Generation („Turin“) eine prominente Rolle einnehmen. Für rechenintensive Standardaufgaben stehen ab sofort die EC2 C8a-Instanzen bereit, die rund 30 Prozent mehr Leistung als die C7a-Reihe liefern.

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Spannender für Nischenanwendungen sind jedoch die neuen M8azn-Instanzen (Preview). Diese sind auf maximale Geschwindigkeit getrimmt und erreichen mit bis zu 5 GHz die aktuell höchste Taktfrequenz in der Cloud. Jede vCPU in einer M8a- oder M8azn-Instanz entspricht einem physischen CPU-Kern. AWS verzichtet hier bewusst auf Simultaneous Multithreading (SMT), um extrem niedrige und konstante Latenzen zu garantieren – ein kritisches Feature für High-Frequency-Trading oder Multiplayer-Gaming-Server. Ergänzt wird das AMD-Portfolio durch die neuen X8aedz-Instanzen, die hohe Taktraten mit enormem Arbeitsspeicher kombinieren und damit speziell auf speicherintensive Electronic Design Automation (EDA) oder den Betrieb großer relationaler Datenbanken abzielen.

Auch Intel bleibt ein wichtiger Partner, insbesondere für speicherhungrige Enterprise-Anwendungen. Die in der Preview vorgestellten EC2 X8i-Instanzen nutzen Intel Xeon 6 Prozessoren und richten sich primär an Betreiber von In-Memory-Datenbanken wie SAP HANA. Sie bieten im Vergleich zur X2i-Generation 50 Prozent mehr Speicherkapazität und eine deutlich aufgebohrte Bandbreite, um Datenflaschenhälse zu minimieren.

Den Abschluss der Hardware-Parade bildet ein Angebot für das Apple-Ökosystem. Mit den EC2 M4 Max Mac-Instanzen (Preview) integriert AWS die Leistung der aktuellen Mac-Studio-Hardware in die Cloud. Entwickler profitieren hier von der M4 Max Architektur, die gegenüber den Pro-Modellen die doppelte Anzahl an GPU-Kernen und mehr als das Zweieinhalbfache an Unified Memory bietet, was Build-Zeiten für komplexe iOS- und macOS-Apps drastisch verkürzen dürfte.


(axk)



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Missing Link: Hubble Deep Field – ein Foto und seine Geschichte


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It was translated with technical assistance and editorially reviewed before publication.

Das Bild war eine Sensation: Fast sechs Tage lang hatte das Hubble Space Telescope aus der Milchstraße in einen Bereich des Sternenhimmels außerhalb der Milchstraße gespäht. Von der Erde aus betrachtet, galt dieser Himmelsbereich als leer.

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Die US-Raumfahrtbehörde NASA musste liefern. Das damals neue Weltraumteleskop drohte zu einem Millionen US-Dollar teuren Flop zu werden: Der Bau hatte sich verzögert, der Start nach der Explosion des Space Shuttle Challenger 1986 ebenfalls. Als es 1990 endlich im All war, kam die große Enttäuschung: Die Optik hatte einen gravierenden Fehler, die Bilder, die das Teleskop lieferte, waren unbrauchbar.




Was fehlt: In der rapiden Technikwelt häufig die Zeit, die vielen News und Hintergründe neu zu sortieren. Am Wochenende wollen wir sie uns nehmen, die Seitenwege abseits des Aktuellen verfolgen, andere Blickwinkel probieren und Zwischentöne hörbar machen.

Um das Hubble-Teleskop trotzdem nutzen zu können, ließ die NASA eine Korrekturlinse anfertigen, die ein Space Shuttle Ende 1993 zu dem Teleskop brachte, das zu dem Zeitpunkt schon mehr als drei Jahre in Orbit herumdümpelte. In mehreren Außeneinsätzen setzten die Thomas Akers, Jeffrey Hoffman, Story Musgrave und Kathryn C. Thornton Hubble eine neue Brille auf.

Endlich funktionierte das Teleskop – und jetzt musste es liefern. Und es lieferte: Das Bild des vermeintlich leeren Himmelsbereichs zeigte Millionen von Sternen in tausenden Galaxien, von denen einige noch aus der Frühzeit des Universums stammen. Das „Hubble Deep Field“ ist heute eines der ikonischsten Fotos der Weltraumforschung, das unseren Blick auf das Universum verändert hat und zu dem mehrere hundert Fachartikel veröffentlicht wurden.


Das Hubble Deep Field aus dem Jahr 1995

Das Hubble Deep Field aus dem Jahr 1995

Das Hubble Deep Field aus dem Jahr 1995

(Bild: NASA)

Genauso interessant wie das Foto selbst und die wissenschaftlichen Erkenntnisse daraus ist allerdings seine Entstehungsgeschichte. Hier war weniger die Wissenschaft als vielmehr mangelndes Qualitätsmanagement in einem US-Raumfahrtunternehmen sowie die US-Finanzpolitik in Person eines späteren Friedensnobelpreisträgers involviert. Und diese Geschichte ist mindestens so spannend wie die wissenschaftlichen Entdeckungen, die später aus dem Foto folgten.

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Rückblick: Es ist das Jahr 1975. Nachdem die Idee eines weltraumgestützten Teleskops seit fast drei Jahrzehnten diskutiert wird und auch bereits Satelliten mit kleineren Teleskopen in der Umlaufbahn operieren, legt die NASA dem US-Haushaltsausschuss eine Budgetanfrage von 400 Millionen US-Dollar vor, heute wären das über 2 Milliarden US-Dollar. Damit wollte die US-Raumfahrtbehörde den Bau eines „Large Space Telescopes“ mit einem Spiegel von 3 Metern Durchmesser finanzieren. Das Projekt wurde jedoch als „zu teuer“ abgelehnt.

Die NASA überarbeitete die Pläne und verkleinerte den Durchmesser des Hauptspiegels (und damit die Größe des Teleskops) auf 2,4 Meter. So konnte das benötigte Budget halbiert werden. Das Geld wurde 1977 bewilligt, sodass die NASA in den folgenden Monaten die einzelnen Komponenten beauftragen konnte.

1978 wurde dann der Auftrag für den Hauptspiegel des Teleskops an das US-Unternehmen PerkinElmer vergeben. Beim Bau kam ein neues, lasergestütztes Schleifverfahren zum Einsatz. PerkinElmer setzte dabei auch ein für das neue Verfahren angepasstes Messgerät, einen sogenannten „Null-Korrektor“, ein. Bedingt durch Zeit- und Kostendruck wurde der neue Korrektor vor dem Einsatz nicht getestet und validiert. So bemerkte niemand, dass durch eine fehlerhafte Konstruktion eine Linse des Messsystems um 1,3 mm versetzt saß. Da es bei PerkinElmer zu einer Reihe von Versäumnissen in der Qualitätssicherung kam, blieb der Fehler zunächst unbemerkt. Neben der fehlenden Validierung wurden später noch eine ganze Reihe weiterer Versäumnisse entdeckt.



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ThinkBook Plus G6: Notebook mit ausrollbarem OLED-Bildschirm im Test


Lenovos ThinkBook Plus G6 Rollable ist ein Hingucker, weil es nur auf den ersten Blick ein normales Notebook ist. Drückt man eine Sondertaste neben F12, so fährt das Notebook seinen Bildschirm motorisiert nach oben aus. Er gewinnt dadurch in etwa nochmal die Hälfte an zusätzlicher Höhe. Das funktioniert dank eines flexiblen OLED-Displays.

Anders als herkömmliche Monitore benötigt es keinen mehrlagigen Schichtaufbau mit starrer Hintergrundbeleuchtung, sondern lässt sich auf flexiblen Folien fertigen. Gerätehersteller benutzen diese technische Besonderheit für Smartphones mit faltbaren Displays, aber auch für Gaming-Bildschirme, die man jederzeit zwischen planer und gekrümmter Oberfläche umbauen kann. Das ThinkBook Plus G6 Rollable hat auch keine nervige Unterbrechung der Bildfläche, die man bei bisherigen Dual-Display-Notebooks zwangsläufig antrifft.

Anders als dort muss man obendrein keine Kompromisse bei den Eingabegeräten hinnehmen. Sie sind in gängiger Position fest im Rumpf verbaut: Tastatur hinten, Touchpad mittig davor. Dies ist bei Notebooks mit ungewöhnlichen oder mehreren Bildschirmen keinesfalls selbstverständlich. Dort sind abnehmbare Bluetooth-Tastaturen gängig oder welche, die ganz nach vorne gezogen sind und die Handballenablage verdrängen.


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heise+ Update vom 05. Dezember 2025: Lesetipps zum Wochenende


Liebe Leserinnen und Leser,

die dunkle Jahreszeit ist für viele von uns keine besonders angenehme Zeit. Oftmals stehen wir im Dunkeln auf und kommen erst im Dunkeln wieder heim. Zum Entspannen flüchten sich dann einige in Streaming und Gaming, andere kultivieren ihren Winterblues.

Aufhellen lässt sich die Stimmung relativ einfach – nämlich mit Licht. Eine passende Beleuchtung hilft, dass weder die Augen noch der Kopf zu schnell ermüden. Das Licht sollte mindestens 500 Lux hell und flimmerfrei sein. Und dann kommt es auf den konkreten Einsatz an: Für Videokonferenzen eignet sich neutralweißes Licht, während Tageslichtlampen mit hochintensivem Kaltweiß stimmungsaufhellend wirken. Ein umfangreicher Ratgeber erklärt alles, was Sie dazu wissen müssen und gibt außerdem ein paar Kaufempfehlungen.


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