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Reportage: Glasfaserausbau in Deutschland 2025


Glasfaserausbau auf dem Land ist schwer – und manchmal absurd. Um ein Hofgut anzubinden, verlegt die Deutsche Telekom per Förderung 8 km Glasfaser durch den Wald, ein Flugplatz auf der Strecke erhält aber keinen Zugang. Es ist ein Worst-Case-Szenario, offenbart aber anschaulich die Probleme mit starren Regelwerken.

Schön ist die Landschaft rund um das mittelhessische Städtchen Schotten. Die Umgebung des Orts ist ein Paradebeispiel für das, was man ländliche Region nennt. Weitläufige Wälder und eine Hügellandschaft, in der sich kleine Dörfer mit Weihern und alleinstehenden Höfen abwechseln. Für den Glasfaserausbau heißt es: Die Haushalte in dieser Ecke mit FTTH auszustatten, ist maximal aufwändig. Wenig Menschen verteilen sich über eine große Fläche, die schlecht zugänglich ist.

Staatliche Unterstützung ist daher das Mittel der Wahl, um in solchen Regionen voranzukommen. Zu welchen Blüten die Regelwerke der Förderprogramme führen können, zeigt sich aber beim Segelflugplatz von Schotten. In dem Gebiet hat die Telekom den Zuschlag für den geförderten Ausbau bekommen, der Konzern ließ daher eine 8 km lange Trasse durch den Wald graben, um ein abgelegenes Hofgut im Schottener Umland anzubinden. Das Problem: Obwohl die Glasfaserkabel keine acht Meter an den Gebäuden des Segelflugplatzes vorbeiführen, kann der ansässige Aero Club Schotten die Leitungen nicht nutzen. Förderrichtlinien und Bürokratie verhindern den Ausbau.

Vor Ort am Segelflugplatz: An der rechten Straßenseite verläuft die 8 Kilometer lange Glasfaser-Trasse. Das Gebäude auf der linken Seite lässt sich damit nicht anbinden.
Vor Ort am Segelflugplatz: An der rechten Straßenseite verläuft die 8 Kilometer lange Glasfaser-Trasse. Das Gebäude auf der linken Seite lässt sich damit nicht anbinden.

Von den Ausbauproblemen berichtete zunächst der Kreis Anzeiger. Es ist ein Lehrstück über die Probleme mit starren Regeln, die pragmatischen Entscheidungen – und einem kostengünstigen Ausbau – im Weg stehen.

Landkreisgrenzen als Hindernisse

Was in diesem Fall die Bürokratie aus den Angeln hebt, ist die Lage. Los geht es im Jahr 2017, damals hat der Landkreis Gießen beim Bund im Rahmen des „Weiße Flecken Förderprogramms“ den Antrag gestellt, um insgesamt rund 100 Schulen und 1.100 Haushalte im Landkreis mit Glasfaser zu versorgen. Diese Liegenschaften kamen in Frage, weil sie bis dato mit weniger als 30 Mbit/s versorgt waren. Der Oberseener Hof (grünes Rechteck auf der Karte) war Teil des Programms.

Karte des Ausbaugebiets: Grünes Rechteck ist der Oberseener Hof, der blaue Kreis der Segelflugplatz Schotten. Die rote Linie ist die kurze Anbindung zum direkten Nachbarort, die gelbe Linie zeigt den ungefähren Trassen-Verlauf, die orange Linie ist die Kreisgrenze.
Karte des Ausbaugebiets: Grünes Rechteck ist der Oberseener Hof, der blaue Kreis der Segelflugplatz Schotten. Die rote Linie ist die kurze Anbindung zum direkten Nachbarort, die gelbe Linie zeigt den ungefähren Trassen-Verlauf, die orange Linie ist die Kreisgrenze. (Bild: Open Street Map)

Um das spezielle Problem bei diesem Hofgut zu verstehen, muss man auf die Karte schauen: Es befindet sich im Landkreis Gießen, die historische Netzinfrastruktur – also die bestehende DSL- und Telefon-Anbindung – läuft aber über Schotten im benachbarten Vogelsbergkreis. Dort befindet sich die Backbone-Anbindung, über die bereits das Ortsnetz läuft, teilt die Breitband Gießen GmbH auf Anfrage von ComputerBase mit. Aus diesem Grund muss auch der Glasfaseranschluss über Schotten verlegt werden, obwohl die Strecke aus dem benachbarten Ortsteil Altenhain wesentlich kürzer wäre. Diese Strecke beträgt rund 2 km, der Weg über Schotten ist rund 8 km lang – und geht mitten durch den Wald (Bild 2).

Die Deutsche Telekom, die für den Ausbau zuständig ist, bestätigt die Probleme. Es gebe keine Alternative, erklärte eine Sprecherin auf Anfrage von ComputerBase. „Wir müssen technisch an die Betriebsstelle in Schotten, auch wenn die Wegstrecke länger ist“, so die Auskunft.

Flugplatz des Aero Club Schotten
Flugplatz des Aero Club Schotten (Bild: Aero Club Schotten)

Die geförderte Leitung geht ausschließlich bis zu dem Hofgut, erklärt das Breitbandbüro Gießen. Von dem Ausbauprojekt der Telekom profitiert der benachbarte Ortsteil Altenhain also nicht, dieser wurde mittlerweile aber von einem lokalen Netzbetreiber privatwirtschaftlich ausgebaut. Über welches Backbone dieser Ort nun angebunden ist, ist jedoch nicht bekannt.

Odyssee beim Glasfaserausbau

Weil der kurze Weg aufgrund der bestehenden Netzinfrastruktur keine Option war, wurde nun von Betzenrod (Ort am Ende der gelben Linie auf der Karte) eine Trasse entlang von Rad- und Waldwegen gegraben, die auch direkt am Segelflugplatz vorbeiführt. Als die Bauarbeiten vor Ort starteten, wurde der Verein aktiv, schildert Bernd Eckstein. Er ist im Aero-Club-Vorstand für die vereinsinterne IT verantwortlich und war beruflich als Netzwerktechniker tätig. Bislang ist man nur über einen hybriden DSL-Anschluss angebunden. Das Kabel ist oberirdisch über eine lange Strecke verlegt, damit kommen bestenfalls rund 1,5 Mbit/s an. Gemeinsam mit dem Mobilfunk-Empfang kommt man auf insgesamt 30 Mbit/s, der entsprechende Funkmast steht aber auf dem nahe gelegenen Hoherodskopf – ein Naherholungsgebiet mit vielen Besuchern am Wochenende.

Sendemast für Hybrid-DSL am Horizont
Sendemast für Hybrid-DSL am Horizont

In der Praxis heißt das: Vor allem an den Wochenenden und Feiertagen sind die Kapazitäten der Mobilfunk-Infrastruktur praktisch komplett ausgelastet. „Wenn das Wetter schön ist, haben wir 2,5 Mbit/s“, sagt Bernd Eckstein. Also genau in den Zeiten, in denen Segelflieger starten und landen, gibt es keine Kapazitäten. Bedarf hat man aber. „Die Online-Erfassung und Dokumentation von Starts und Landungen, der Abruf von Wetterdaten und andere Informationen zur Flugvorbereitung ist ohne schnellen, stabilen Internet-Zugang stark eingeschränkt“, benennt Bernd Eckstein.

Glasfaser wäre ideal, Alternativen existieren ohnehin nicht. Als 2024 die Tiefbauarbeiten für den Oberseener Hof starteten, wollte der Club-Vorstand die Chance nutzen. Wie Eckstein berichtet, verbaute das Tiefbau-Unternehmen insgesamt drei Leerrohr-Bündeln mit insgesamt 20 oder mehr Leerrohren. Also ausreichend Kapazitäten, um die Club-Gebäude anzuschließen. Eckstein stellte ab Sommer 2024 entsprechende Anfragen an Netzbetreiber sowie die Landkreise, die Antworten waren allesamt ernüchternd.

Was Eckstein im Gespräch mit ComputerBase beschreibt, ist eine Odyssee, bei der der Verein weder klare Antworten erhält noch einen Zuständigen findet, der die Sache in die Hand nimmt. „Ich habe versucht, einen Fuß in die Tür zu bekommen“, so Eckstein. Erfolg hatte er damit nicht. Am Ende bleibt die Absage: Weil es sich um geförderte Infrastruktur handelt, werden nur Adressen ausgebaut, die Teil der Förderung sind.

Fixe Fördervorgaben verhindern Anpassungen

Auf die Regeln des Förderprogramms verweist auch die Telekom auf Anfrage von ComputerBase. „Zusätzliche Adressen, auch wenn sie technisch ohne erhöhten Aufwand mit erschlossen werden könnten, sind in diesem auf konkrete Adressen beschränkten Programm nicht förderfähig und umsetzbar, auch wenn die Anbindung technisch aus einem anderen Gebiet – in diesem Fall Schotten – kommen kann“, so die Telekom-Sprecherin. Der Auftrag ergibt sich aus der Ausschreibung des Förderprogramms. Weder Details noch der Gebietszuschnitt werden von der Telekom bestimmt, sind aber verbindlich und nicht nachträglich änderbar.

Dass der Glasfaserausbau auf Ebene der Landkreise organisiert wird, steht einem Landkreisgrenzen überschreitenden Plan im Weg. Bürokratie und föderale Strukturen erweisen sich als Hindernis, obwohl das Vorgehen so gewollt ist. Der Infrastrukturausbau soll auf kommunaler Ebene organisiert werden, weil die Kräfte vor Ort sich mit den jeweiligen Gegebenheiten am besten auskennen – so zumindest die Theorie.

Glasfaser ist nicht gleich Glasfaser

Grundsätzlich ist es auch bei geförderter Infrastruktur möglich, diese außerhalb der Förderprogramme zu nutzen. „Hierzu müssen jedoch Prozesse zur Gegenrechnung der geförderten Infrastruktur gestartet werden“, so die Telekom-Sprecherin. Kurzum: Es geht, ist aber kompliziert. Rechtlich entspricht das den Vorgaben der Förderprogramme. „Es obliegt aber den wirtschaftlichen Erwägungen des Infrastrukturbetreibers, ob eine Hinzunahme weiterer Adresspunkte wirtschaftlich darstellbar ist“, erklärte das Hessische Digitalministerium gegenüber ComputerBase.

Beim Schottener Segelflugplatz kommen laut Telekom zudem noch technische Hürden hinzu. Trotz der vorhandenen Infrastruktur wären „weitere umfangreiche bauliche Maßnahmen“ erforderlich. „Denn die Infrastruktur, die in der Nähe verläuft, ist für die Hauptkabelversorgung eines Netzverteilers und nicht für einen Hausanschluss vorgesehen. Daher: Auch wenn es sich so leicht sagt: ‚Da liegt doch Glasfaser‘, so einfach ist es technisch eben nicht“, sagt die Telekom-Sprecherin.

Es ist eine Aussage, die die Club-Verantwortlichen überrascht. Spricht man mit Glasfaser-Technikern, ist die Antwort der Telekom aber durchaus plausibel. Plant man eine Liegenschaft wie den Segelflugplatz nicht mit, kann das Nachrüsten bei solchen Leitungsstrecken umständlich bis unwirtschaftlich sein.

Besonders absurd: Niemand macht Fehler, alle handeln im Sinne der Vorgaben

Dass sich der Glasfaserausbau verzögert, ist nicht ungewöhnlich. Normalerweise benötigen die Netzbetreiber aber länger, weil die interne Planung schief geht oder Dienstleister pleite gehen. Solche Fälle passieren immer wieder. Was beim Schottener Segelflugplatz zusammenkommt, ist hingegen ein Worst-Case-Fall. Die historische Netzstruktur kollidiert mit den Kreisgrenzen und den Förderrichtlinien.

Von einem „besonders ungünstigen Einzelfall“ spricht daher auch der BREKO auf Anfrage von ComputerBase. Vor allem, dass eine Leitung nicht genutzt werden kann, die sieben Meter an einem Gebäude vorbeilaufe, sei nicht alltäglich.

Brennglas für Probleme beim Glasfaserausbau

Was bei diesem Ausbauprojekt dennoch besonders absurd ist: Fehler hat im Prinzip niemand gemacht, alle handeln im Sinne der Vorgaben. Dass Landkreise nur das eigene Gebiet ausbauen, ist politisch gewollt, um lokale Kompetenzen zu nutzen. Dass ein Unternehmen geförderte Infrastruktur nicht kommerziell nutzen darf, ohne zusätzliche Profite abzurechnen, ist ebenfalls nachvollziehbar – allein schon, um Missbrauch zu verhindern. Die Konsequenz ist dennoch ernüchternd: Es werden 8 km Glasfaser durch den Wald verlegt, ohne die Liegenschaften auf dem Weg anzubinden.

De facto waren damit die Kreisgrenzen das Hindernis, die einem übergeordneten Ausbau im Weg standen. Lokale Grenzen erschweren den Glasfaserausbau ohnehin. Der Markt ist zu fragmentiert, erklärt die Berateragentur Bearing Point in einer in der letzten Woche veröffentlichten Analyse. Es handele sich um „überwiegend regionalmonopolistische Strukturen, die für den Kunden unübersichtlich sind und die Netze der ausbauenden Unternehmen halb leer lassen“, erklärt Bearing-Point-Partner Julius Hafer.

Als Lösung schlägt Bearing Point ein Open-Access-Modell vor, Vorbilder sind skandinavische Länder wie Dänemark und Schweden. Standardisierte Plattformen mit einem diskriminierungsfreien Zugang zu den Netzen könnte dazu führen, dass Nutzer mehr Wahlfreiheit haben – und sich damit eher für Glasfaseranschlüsse entscheiden, wenn diese verfügbar sind. Die Infrastruktur würde damit effizienter genutzt werden.

BREKO Marktanalyse 2025: Entwicklung der Glasfaserausbauquote
BREKO Marktanalyse 2025: Entwicklung der Glasfaserausbauquote (Bild: Breko)

Und Effizienz ist beim Glasfaserausbau ohnehin nötig. Generell geht es voran, laut der BREKO-Marktanalyse 2025 liegt die Ausbauquote mit Homes-Passed-Anschlüssen Mitte 2025 bei 52,8 Prozent. Nimmt man noch die gigabitfähigen Kabelanschlüsse mit dazu, steigt der Wert noch weiter. Es tut sich was, zumindest in der Fläche.

Das Ziel der Bundesregierung ist aber, bis 2030 flächendeckend Glasfaser auszubauen. Insbesondere die abgelegenen Orte zu erreichen, ist jedoch hart. Um ein Gespür für die Relationen zu bekommen: Der TÜV Rheinland untersuchte 2013, wie viel der Ausbau auf dem Land kostet; damals waren es noch Anschlüsse mit 50 Mbit/s. Interessant ist vor allem die Kostenstruktur. Will man 100 Prozent der Haushalte erreichen, ist es fast viermal so teuer, wie 75 Prozent der Haushalte zu versorgen. Die Kosten vervielfachen sich, wenn lange Strecken für wenige Haushalte überwunden werden müssen. Wenn Glasfaser durch weitläufige Wälder verlegt wird, sollte man die Trassen möglichst nicht zweimal buddeln.

Segelflieger suchen nach Alternativen

Dem Aero Club Schotten hilft es ohnehin nicht weiter. Wollen sie Glasfaser, müssen sie nach derzeitigem Stand selbst ausbauen. Die Telekom bietet das hauseigene Programm „Mehr Breitband für mich“ an. Wer daran teilnehmen möchte, muss aber zunächst 500 Euro pauschal für die Angebotserstellung zahlen. Diese Summe wird aber zwar mit den Gesamtkosten verrechnet, wenn der Ausbau final stattfindet. Was den Aero Club erwartet, wurde Eckstein bereits in Gesprächen signalisiert.

An die vorhandene Glasfaser-Infrastruktur will die Telekom den Segelflugplatz demnach nicht anbinden. Stattdessen soll nochmals eine zwei Kilometer lange Trasse gegraben werden. Kosten, die dafür anfallen, kann sich der Verein aber nicht leisten. Die 500 Euro wären also so oder so weg, daher spart man sich den kompletten Versuch.

Eine Förderung über den für den Segelflugplatz zuständigen Vogelsbergkreis wäre nötig, dafür gibt es aber noch keine konkreten Pläne. Offiziell verwies der Kreis auf Anfrage von ComputerBase auf das Programm der Telekom, Eckstein wurde inoffiziell noch Starlink empfohlen. Der Satelliten-Internetdienst ist für ihn aber keine Alternative. „Wir benötigen eine Festnetznummer“, sagt Eckstein. Komplett den Anschluss zu wechseln wäre damit nicht möglich. Bei Starlink stört ihn zudem die technologische Abhängigkeit, digitale Souveränität ist das Stichwort. Er möchte keinen Anbieter, der spontan den Stecker ziehen kann, sondern eine reguläre Lösung von einem lokalen Dienstleister.

Die Suche nach alternativen Anbietern ist ebenfalls nicht einfach. Denn im Zuge der Glasfaser-Saga hatte man festgestellt, dass die Adresse des Segelflugplatzes für die Telekom offiziell nicht existierte – trotz des bestehenden Tarifs. Das Problem konnte man grundsätzlich beheben. Wenn Eckstein bei anderen Anbietern prüfen will, ob der Glasfaserausbau möglich ist, kommt es aber nach wie vor zu Schwierigkeiten bei der Adressfindung. Wenn eine Adresse aber einer falschen Kommune zugeordnet wird, werden bei Hybrid-Anschlüssen die Funkzellen nicht präzise zugeordnet. Selbst wenn das Glasfaser direkt vor der Tür vorbeiläuft: Eine gute Lösung ist derzeit nicht absehbar.

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DDR5, LPDDR5X, GDDR7: Samsungs DRAM hat doppelt so hohe Margen gegenüber HBM


DDR5, LPDDR5X, GDDR7: Samsungs DRAM hat doppelt so hohe Margen gegenüber HBM

Bild: Samsung Engineering

Zuletzt schon vermeldet untermauern weitere Medienberichte dies nun: Samsung wird viel mehr DRAM fertigen, (auch) weil die Margen sehr hoch sind. Die Zahlen gehen dabei in eine Richtung, die zuletzt schon spekuliert wurden: Um die 75 Prozent könnten es vor allem bei Serverspeicher nun werden, Tendenz steigend.

Die explosionsartig gestiegene Nachfrage nach klassischem Arbeitsspeicher ist ein (Geld-)Segen für Samsung. Vor allem Arbeitsspeicher für Serversysteme, also DDR5 als RDIMM, rechnet sich. War er ohnehin schon stets etwas teurer als DDR5 für Consumer, werden mit ihm ab Anfang 2026 rekordverdächtige Margen eingefahren. Der Durchschnittspreis für ein 64-GByte-Modul soll dann jenseits der 500-US-Dollar-Marke rangieren, zuletzt wanderte der tagesaktuelle Spotpreis mitunter schon auf 780 US-Dollar, während der Durchschnittspreis noch bei 450 US-Dollar lag.

Die Margen sollen schon jetzt bei um die 75 Prozent liegen, mit der Tendenz zu weiteren Steigerungen. Samsung plant deshalb, zusätzliche Kapazitäten für klassischen DRAM freizumachen, was neben DDR5 auch die Verfügbarkeit von LPDDR5X und GDDR7 verbessern soll. Wie bei SK Hynix vermeldet soll dabei auch eine Aufrüstung der Produktionsanalgen vom 1a-Prozess auf neuere helfen. Die Rede ist von bis zu 80.000 Wafern zusätzlicher Kapazität, die so im Monat bereitstehen könnten.

Bei HBM konzentriert sich das Unternehmen voll auf HBM4. Samsung war bekanntlich viel zu spät im Geschäft mit HBM3E. Dies musste am Ende teuer erkauft werden, denn nun versuchte der südkoreanische Mischkonzern SK Hynix zu unterbieten. Preislich gesehen ist Samsung HBM3E laut Medienbericht nun bis zu 30 Prozent günstiger als der HBM von SK Hynix, doch Langzeitverträge verhindern hier unter anderem einen Durchbruch. Zudem wird erwartet, dass HBM3E ohnehin ab 2026 günstiger wird, da der Fokus zu HBM4 schwenkt – für Samsung gibt es bei HBM3E nicht mehr viel zu gewinnen. Während SK Hynix so bisher auch Margen über 60 Prozent mit HBM einfährt, sind es bei Samsung nur um die 30 Prozent. Dies Aussagen wurden zuletzt durch ähnliche Berichte bereits deutlich.



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Neues Hilfsprogramm soll Menschen entlasten, die beim Heizen an ihre Grenzen stoßen


Immer mehr Haushalte kämpfen mit explodierenden Heizkosten – manche lassen ihr Zuhause sogar bewusst auskühlen. Neue Daten zeigen das ganze Ausmaß der Belastung. Gleichzeitig kündigt sich erstmals gezielte Unterstützung für Betroffene an.

Vielleicht kennt Ihr dieses Gefühl gerade selbst: Die Heizung läuft niedriger als Euch eigentlich lieb ist, weil die nächste Rechnung im Hinterkopf sitzt. Genau damit seid Ihr nicht allein – im Gegenteil. Eine aktuelle Auswertung zeigt, wie viele Menschen inzwischen im eigenen Zuhause frieren. Doch erstmals reagiert ein großer Energieversorger mit gezielter Unterstützung, die genau dort ansetzt, wo der finanzielle Druck am stärksten ist

Jeder Zehnte konnte die letzte Heizrechnung nicht zahlen

Die neue Auswertung von Octopus Energy und Civey zeigt eine alarmierende Entwicklung: Etwa die Hälfte aller Deutschen heizt aktuell weniger, als sie es für angenehm halten würde. Und der Grund ist klar – die Sorge vor den Kosten. Besonders eindrücklich: Jeder Fünfte verzichtet dauerhaft auf die Wunschtemperatur, und ein Viertel zumindest teilweise. Damit ist klar, dass die steigenden Heizkosten längst nicht nur die finanziell Schwächsten treffen, sondern mitten im Alltag der Mittelschicht angekommen sind.

Jeder Zweite heizt weniger als für ihn komfortabel wäre
Jeder Zweite heizt weniger als für ihn komfortabel wäre Bildquelle: Octopus Energy

Noch deutlicher wird das Bild, wenn man auf die Zahlungsfähigkeit blickt: Jeder Zehnte konnte seine Heizkosten in den vergangenen zwei Jahren nicht oder nur verspätet zahlen. Ein Drittel musste an anderer Stelle spürbar sparen, um die Rechnungen zu begleichen. Besonders stark betroffen sind Mietende: Mit 29 Prozent ist der Anteil derjenigen, die dauerhaft frieren müssen, mehr als doppelt so hoch wie bei Hauseigentümern.

Und wenn es um Unterstützung geht, ist das Bild eindeutig: Die meisten Menschen sehen die Verantwortung nicht beim Vermieter, sondern bei der Politik und den Energieversorgern. Genau hier setzt nun ein neues Hilfsprogramm an, das vielen Betroffenen spürbare Entlastung versprechen soll.

Octopus Energy startet Hilfsprogramm über 1 Million Euro

Auf Basis der alarmierenden Ergebnisse hat Octopus Energy das neue Hilfsprogramm „OctoHilfe“ angekündigt. Der Energieversorger greift dabei auf Erfahrungen aus Großbritannien zurück: Dort wurden unter dem Programm „Octo Assist“ bereits über 100.000 Haushalte mit insgesamt 45 Millionen Euro unterstützt. Die bald startende Maßnahme soll gezielt jenen helfen, die unter den hohen Energiekosten besonders leiden.

Die Unterstützung umfasst mehrere Bausteine – von direkter finanzieller Entlastung über den Erlass von Grundgebühren bis hin zu flexiblen Zahlungsplänen und individueller Energieberatung. Interessierte können sich bereits jetzt auf der Webseite registrieren, um den Start der Antragsphase nicht zu verpassen.

Octopus-CEO Bastian Gierull betont dabei die gesellschaftliche Dimension: „Energiearmut trifft in Deutschland vor allem Menschen, die keine Stimme in der Öffentlichkeit haben. Als Energieversorger können wir zwar helfen, aber den Kern des Problems muss die Politik lösen.“ Vor allem fordert er faire Preise und ein Marktmodell, das die finanziell Schwächsten nicht zusätzlich belastet.

Jeder Fünfte friert im eigenen Heim - Hilfe kommt jetzt von unerwarteter Stelle
Jeder Fünfte friert im eigenen Heim – Hilfe kommt jetzt von unerwarteter Stelle Bildquelle: KI-generiert

5.000 kostenlose Heizdecken – viertes Jahr in Folge

Parallel zur neuen Initiative läuft ein weiteres Hilfsprojekt bereits im vierten Jahr: Octopus Energy verschenkt mehr als 5.000 Heizdecken an bedürftige Kundinnen und Kunden. Die elektrischen Decken benötigen rund 4 Cent pro Stunde – eine extrem günstige Möglichkeit, zumindest punktuell für Wärme zu sorgen, ohne gleich das ganze Zuhause aufzuheizen.

Der Bedarf dafür ist enorm: Mehr als 60.000 Menschen haben sich in diesem Jahr bereits um eine der Decken beworben. Gerade für Haushalte, die im Winter bewusst frieren, kann eine solche Unterstützung einen spürbaren Unterschied machen.

Fazit: Erste Hilfe – doch das Grundproblem bleibt

Die neuen Daten zeigen klar, wie sehr die hohen Heizkosten inzwischen in den Alltag vieler Menschen eingreifen. Wenn jeder Fünfte in den eigenen vier Wänden friert und jeder Zehnte Rechnungen nicht mehr zahlen kann, geht es längst nicht mehr um Einzelfälle – sondern um ein strukturelles Problem.

Programme wie die „OctoHilfe“ oder die Aktion mit den Heizdecken schaffen kurzfristige Entlastung und können genau dort unterstützen, wo die Not am größten ist. Doch dauerhaft müssen Energiepreise sinken und faire Rahmenbedingungen entstehen – sonst bleibt das Frieren für viele ein wiederkehrender Wintergast.



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Herder-Supercomputer: Hunter-Nachfolger in Stuttgart setzt auf Zen 6 und MI430X


Herder-Supercomputer: Hunter-Nachfolger in Stuttgart setzt auf Zen 6 und MI430X

Der Hunter-Nachfolger Herder setzt am HLRS in Stuttgart ab 2027 erneut voll auf AMD. Dafür paart das System Venice-CPUs mit Instinct MI430X. Wie im Sommer beim ComputerBase-Besuch versprochen hat das Institut zusammen mit AMD und HPE, die die Blades dann zu einem Supercomputer zusammenbauen, noch 2025 Details bekannt gegeben.

Hawk -> Hunter -> Herder

Hunter ist am staatlich betriebenen Höchstleistungsrechenzentrum Stuttgart (HLRS) der Nachfolger von Hawk, die Vorstellung erfolgte Ende 2023. Hunter ist dabei nur ein Zwischenschritt auf dem Weg zu Herder, mit dem die Leistung am Standort weiter deutlich steigen soll. Herder geht offiziell 2027 in Betrieb, Hunter soll dann direkt heruntergefahren werden.

Viel schneller – aber auch viel energiehungriger

Denn Herder ist noch einmal deutlich schneller und effizienter unterwegs. Die AMD Instinct MI300A als „übergroße APU“ in Hunter sind bekanntlich ziemlich speziell, zumal sie in Hunter auch nur einen Teil des Gesamtsystems ausmachen. Neben 752 AMD Instinct MI300A gibt es da nämlich auch noch 512 AMD Epyc 9374F.

In Herder übernehmen wieder klassisch CPUs vom Typ AMD Epyc Venice mit neuen Zen-6-Kernen und und GPUs vom Typ Instinct MI430X. Damit steigt der Energieverbrauch des Gesamtsystem jedoch auch deutlich an, die CPUs rangieren im Normalfall bei 400 bis 500 Watt, und Instinct MI430X dürfte irgendwo im 2.000-Watt-Umfeld spielen, nachdem zuletzt MI455X anscheinend in die Region 2.500 Watt befördert wurde.

AMD Instinct MI430X bietet 432 GByte HBM4 und wurde von AMD erst vor einem Monat offiziell bestätigt. Der Beschleuniger weicht doch etwas von den klassischen AI-Beschleunigern ab: Denn statt nur FP8 und FP4 oder andere kleine Formate mit maximalem Fokus zu unterstützen, ist diese Lösung explizit auch noch für FP64 gedacht. MI430X ist also ein klassischer HPC-Beschleuniger.

AMDs Beschleunigerfamilie denkt auch an FP64
AMDs Beschleunigerfamilie denkt auch an FP64 (Bild: AMD)

Verpackt werden die CPUs und Beschleuniger in HPEs neuem Baukasten-System Cray Supercomputing GX5000. Dabei dürfte es sich um die Ausführung „HPE Cray Supercomputing GX350a Accelerated Blade“ handeln, die explizit eine Venice-CPU mit vier MI430X paart. 28 dieser Blades passen laut HPE in ein Rack, 112 MI430X sind dann in einem Kasten verbaut. Hinzu gesellt sich das HPE Cray Storage System E2000, HPE Slingshot 400 übernimmt als Netzwerk. Das System ist zu 100 Prozent wassergekühlt.

HPE Cray Supercomputing GX5000 platform
HPE Cray Supercomputing GX5000 platform (Bild: HPE)

Da die passenden neuen Blades erst ab 2027 verfügbar sind und ausgeliefert werden, kann auch Herder nicht früher gebaut werden. Laut aktuellem Plan soll er aber noch Ende 2027 in Betrieb gehen können. Stehen wird das System im Neubau HLRS III, direkt nebenan des Gebäudes, in dem Hunter steht. Die Abwärme von dort soll vollständig für den Universitätscampus in Stuttgart genutzt werden.

HLRS III heißt der Neubau für Herder direkt nebenan
HLRS III heißt der Neubau für Herder direkt nebenan



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