Digital Business & Startups
Rettung für den Mittelstand? Wie das Nachfolge-Dilemma gelöst werden kann
Auf dem Titel des Magazins „Zeit für Unternehmer“. In diversen LinkedIn-Posts. Beim Chit-Chat auf jedem Startup-Business-Event dieses Halbjahres. Überall das eine Thema: Junge, unternehmerische Menschen wollen jetzt alte, mittelständische Firmen aufkaufen und leiten.
Wahnsinnig logischer Schritt, sagen manche. So sinnvoll auch: Der deutsche Mittelstand, das Ding überhaupt, Rückgrat der Wirtschaft und so, hat nämlich ein massives Nachfolgeproblem. Und ist ja mutmaßlich oft sehr verstaubt. Wenn jetzt also engagierte Jungchefs von extern kommen und übernehmen, alles bisschen frisch und ganz neu machen – das ist doch Win-Win!
Leiser hört man aber auch andere Stimmen: Was für eine dumme Vorstellung. Jetzt kommen die ganzen Berlin-Bubble-Leute, die keine eigenen Ideen haben und kaufen sich ihre Unternehmen und Chefposten. Das kann doch gar nicht gut gehen.
Klingt nach einer schicken Berliner Lösung für ein altes deutsches Problem, oder?
Digital Business & Startups
Peter Thiel: Warum junge Menschen keine Lust auf Kapitalismus haben
Eine alte E-Mail des Tech-Milliardärs Peter Thiel an Mark Zuckerberg sorgt derzeit für Aufsehen. Was drin steht.
Eine alte E-Mail von Peter Thiel an Meta-Chef Mark Zuckerberg geht viral. Darin beschreibt der umstrittene Tech-Milliardär, warum viele junge Menschen das Vertrauen in den Kapitalismus verloren haben – und was das über das System sagt. Die Mail stammt aus dem Jahr 2020 und wurde vom Investor und Milliardär Chamath Palihapitiya auf X gepostet.
Wer keinen Anteil am System hat, wendet sich dagegen, so Thiel
Thiel betonte, er wolle keineswegs dafür plädieren, die Haltung der Millennials unreflektiert zu übernehmen. „Ich wäre der Letzte, der sich für Sozialismus einsetzt“, schrieb er.
Doch wenn 70 Prozent der Millennials sagen, sie seien pro-sozialistisch, reiche es laut Thiel nicht, sie einfach als „dumm, verwöhnt oder brain-washed“ abzutun. Man müsse verstehen, warum sie so denken.
Aus seiner Sicht liege die Ursache in einem „gebrochenen Generationenvertrag“. Wer mit zu vielen Studienkrediten starte oder sich kein Wohneigentum leisten könne, habe über Jahre „negatives Kapital“ und kaum eine Chance, Vermögen aufzubauen. „Und wer keinen Anteil am kapitalistischen System hat“, so Thiel, „wird sich irgendwann dagegenstellen.“
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7 Tage ohne alles: Wie mich das Fasten aus dem Burnout brachte
2011 hat René Ruhland gemeinsam mit seinem Bruder Marc das E-Commerce-Unternehmen My Poster gegründet, das er bis heute als CEO führt. Besonders die ersten Jahre waren hart für den Gründer. 2014 rutschte Ruhland schließlich in ein Burnout und erlebte eine Art Teufelskreis von körperlichen und psychischen Reaktionen seines Körpers. Einen Ausweg fand er über das sogenannte Nullfasten. Dabei verbringt der Gründer mehrere Tage in einem abgeschiedenen Hotel – ohne feste Nahrung und ohne Fernseher oder andere digitale Medien. Seit 2014 wiederholt der vierfache Vater diese Auszeit fast jedes Jahr. Im Gespräch mit Gründerszene berichtet er von seinen Erfahrungen. Ein Protokoll.
Körper und Geist auf Reset
2014 war ich an einem Punkt, an dem klar war: so geht es nicht mehr weiter. Ich hatte ein Burnout, dazu kam noch ein Hörsturz und eine Autoimmunerkrankung, die einfach nicht besser wurde. Und im Prinzip war es so, dass, egal, was ich versucht hatte: Ich kam einfach nicht runter. Ich konnte mich überhaupt nicht mehr selbst regulieren. Und dann habe ich irgendwo vom Nullfasten gelesen und was das alles mit dem Körper macht. Also dachte ich: Ausprobieren kann ich es ja mal.
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Warum Gründer im Silicon Valley jetzt lernen, Kaviar richtig zu essen
Ein VC will die Tech-Elite kultivieren – mit Stilberatung, Champagner und Gesprächstraining. Silicon Valley wird plötzlich charmant.
Das Image der Tech-Gründer aus dem Silicon Valley verändert sich. Das sagt Sam Lessin, Gründer von Slow Ventures, einem Venture-Capital-Unternehmen, der eine „Etikette- und Benimmschule“ für junge Gründer von Y Combinator und Tech-Unternehmer veranstaltete – mit Lektionen über Stil, Smalltalk und der Überwindung der Angst vor Kaviar.
„Das Bild des Silicon Valley wandelt sich – weg von dem, das ‚The Social Network‘ zeigte“, sagte Lessin in seiner Eröffnungsrede am Mittwoch und bezog sich auf den Film über Facebook-Gründer Mark Zuckerberg, der darin als unbeholfener Student im grauen Hoodie erscheint.
Das Event fand in einem privaten Raum eines Restaurants im Four Seasons Hotel San Francisco statt, nur wenige Straßen von vielen neuen KI-Startups entfernt. Lessin erklärte, Technologie setze sich nicht von selbst durch – man müsse sie „in die Welt hinausschieben“. Und wenn man ein neues, disruptives Produkt habe, das nicht jeder begrüße, sei Charisma die geheime Zutat, die Türen öffne.
An vier runden Tischen mit Rote-Bete-Törtchen, Wassermelonen-Poke und Trüffelkäsebällchen erhielten rund drei Dutzend Teilnehmer eine Goodie-Bag mit Mundwasser, Bürste, Fusselroller und einer 100-Dollar-Geschenkkarte für Wilkes Bashford, eine Luxus-Boutique in San Francisco.
Stil-Tipps für Gründer
Der Workshop begann mit einer Modenschau. Chris Deehan, Stilberater beim Fashion-Unternehmen Wilkes Bashford, trug Grün von Kopf bis Fuß und erklärte: In lockeren Settings wie dem Büro oder beim Brunch könne man sich vieles erlauben – außer knalligen Farben und aufdringlichen Logos.
Bei formellen Anlässen – etwa einer Präsentation vor Investoren – empfahl er Kaschmiranzüge, im Winter auch Rollkragenpullover statt Hemd, aber nur zwischen November und Februar. Wichtig: Krawatte oder Einstecktuch seien laut ihm Pflicht.
„Jeder Anzug hat seine eigenen Knopfregeln“, sagte Deehan zu einigen verwirrten Gesichtern. „Wenn ihr unsicher seid, schickt mir ein Foto.“
Wie man gute Gespräche führt
Sunil Rajaraman, Gründer des KI-Unternehmens Hamlet, erinnerte die jungen Gründer daran, dass sie „nicht überall beliebt“ seien – das Silicon Valley sei „nicht das Zentrum des Universums“.
„Ihr müsst euch auch außerhalb von Arbeit, Tech und KI engagieren“, sagte Rajaraman. „Lest mehr Belletristik – das erweitert eure Vorstellungskraft und macht euch zu spannenderen Gesprächspartnern. Viele von euch entwickeln Technologien, die andere Menschen ersetzen.“
Lessin ergänzte: Etikette bedeute, zu wissen, wie man sich in verschiedenen Räumen bewegt – ohne überall im Mittelpunkt stehen zu wollen. „Seid interessant – nicht nur durch euer Unternehmen“, sagte er. „Kommt mit einem niedrigen Puls in Gespräche und überlegt, was ihr geben könnt statt zu nehmen. Aufrichtiges Auftreten öffnet mehr Türen als Arroganz.“
Das Kaviar-Tasting
Als der letzte Gang serviert wurde, bekamen die Teilnehmer kleine Dosen Kaviar auf silbernen Platten mit Perlmuttlöffeln. „Wie viel soll man davon eigentlich kauen?“ fragte jemand.
Geoffrey Chen von der Caviar House & Prunier Group erklärte, Kaviar sei „fast so teuer wie Kokain“ – und eher Symbol als Genussmittel. „Kaviar ist ein Essen für festliche Anlässe“, sagte Chen. „Am besten kombiniert man ihn mit Champagner; zu Austern passen Sake oder Chardonnay.“ Sein letzter Tipp: Wenn du die Weinkarte nicht verstehst – bestell alles, nur keinen Rosé.
Zum Abschluss erhielten die Teilnehmenden Zertifikate. Ein Designer am Tisch sagte beim Hinausgehen lachend: „Das war lustig – aber wer ein richtig laufendes Startup hat, hat keine Zeit für Etikettekurse an einem Mittwoch im Four Seasons.“
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