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Künstliche Intelligenz

Samsung überholt angeblich TSMC bei 2-Nanometer-Fertigungstechnik


Samsung will als erster Hersteller ein Smartphone mit einem Prozessor der 2-Nanometer-Klasse auf den Markt bringen. Und diese SoCs aus eigener Entwicklung (Exynos 2600) und von Qualcomm (Snapdragon 8 Elite 2) soll auch die Samsung-Fertigungssparte herstellen. Wenn der Plan aufgeht, könnte Samsung Foundry mit der Fertigungstechnik SF2 die N2-Technik des Erzrivalen TSMC überholen.

Intel will mit Intel 18A noch früher starten, allerdings nicht bei Smartphones. Südkoreanischen Brachenblättern zufolge arbeitet Samsung hart daran, die neuen SF2-Chips rechtzeitig für die kommende Smartphone-Generation Galaxy S26 fertigzustellen, die dem bisherigen Jahresrhythmus folgend im Frühjahr 2026 erscheinen dürfte. Das wäre ein wichtiger Erfolg für Samsung Foundry, die mit ihrer SF3-Technik wenig Glück hatte, sodass TSMCs N3 den Markt dominiert.

Schon in bisherigen Galaxy-Smartphones setzt Samsung je nach Marktregion und Geräteklasse sowohl Exynos-SoCs aus eigener Entwicklung und Fertigung ein als auch Snapdragon-SoCs von Qualcomm. New Daily hat vor kurzem berichtet, dass der kommende Exynos 2600 dieser Tage in die „Prototypen-Massenproduktion“ gegangen ist. Damit dürfte gemeint sein, dass Samsung Foundry die Massenproduktion in SF2 anhand des Exynos 2600 testet und optimiert.

Prozessorbauer benutzen für diesen Vorgang gerne den Begriff Pipe-Cleaning. Beim ersten Chip in einem neuen Fertigungsprozess läuft noch nicht alles rund. Vor allem das Verhältnis von nutzbaren Chips zu unbrauchbarem Ausschuss, der sogenannte Yield, tendiert anfangs stark hin zu Ausschuss. Im Gegenzug für dieses Risiko beziehungsweise die damit verbundenen höheren Kosten bekommt der Erstkunde vor allen anderen exklusiven Zugriff auf allerneueste Fertigungstechnik.

Bei TSMC war der Pipe-Cleaner bei den letzten Prozesseinführungen immer Apple. Dadurch konnte Apple früher als die Konkurrenz verbesserte Prozessoren verkaufen. Die Familie der M-Prozessoren enteilte auf diese Weise der x86-Konkurrenz.

Apple dürfte künftig weiterhin auf TSMC setzen – mit Folgen. Zwar steht das Hochfahren von TSMC N2 ähnlich wie für Samsung SF2 in der zweiten Jahreshälfte 2025 an. Apple hat jedoch einen anderen Smartphone-Zyklus als Samsung: Das nächste iPhone (iPhone 17) steht voraussichtlich schon im Herbst 2025 an und nicht erst wie das Galaxy S26 im Frühjahr 2026.

Deshalb kommt TSMCs N2 wohl zu spät für die iPhones des Jahres 2025; laut Spekulationen werden Apples A19 und A19 Pro wohl eine verbesserte Version von TSMC N3 nutzen. Vermutlich setzt Apple erst beim A20 für das iPhone 18 (Herbst 2026) auf TSMC N2.

Samsung wiederum nutzt in seinen High-End-Galaxy-Smartphones für manche Märkte auch Qualcomms High-End-Snapdragon. Das derzeitige Topmodell Snapdragon 8 Elite wurde Ende 2024 enthüllt und läuft in TSMCs N3-Prozess vom Band. Der Chip war der erste mit Oryon-Kernen in dieser Prozessstufe; der Notebookprozessor Snapdragon X Elite wird noch in N4 gebaut.

Da die Aktualisierung des letzteren viel dringender ist – der Chip wurde schon Ende 2023 vorgestellt – und Qualcomm die Oryon-Kerne auch noch in Server bringen möchte, dürfte der nächste Smartphone-Snapdragon eher einen kleinen Schritt nach vorne machen, er könnte bei einer neueren Version von TSMC N3 bleiben. Das wiederum stellt Samsung vor das Dilemma, dass es ein Galaxy S26 mit 2-Nanometer-CPU (Eyxnos) und eines mit 3-Nanometer-CPU (Snapdragon) geben würde. Der Sachverhalt wäre fürs Marketing unglücklich – erst recht, weil Samsung anno 2026 sicherlich plant, Apple mit Verweis auf 2-Nanometer-Fertigung die Butter vom Brot zu nehmen.

Die angebliche Lösung: Samsung setzt laut Business Post den nächsten Smartphone-Snapdragon, den Qualcomm für TSMC N3 entwickelt (Codename Kaanapali), selbst für den SF2-Prozess um (Kaanapali S). Es liegt die Vermutung nahe, dass Samsung den SF2-Snapdragon dann exklusiv verwenden darf. Schon im Galaxy S25 kommt nicht der Snapdragon 8 Elite von der Stange zum Einsatz, sondern eine Sonderversion namens Snapdragon 8 Elite for Galaxy. Das erinnert an frühere Zeiten, in denen Microsoft die erste bis dritte Generation des Notebookprozessors Snapdragon 8cx in den exklusiven Varianten SQ1 bis SQ3 für seine Surface-Pro-Tablets verwendete. Wobei damals der Namensunterschied viel mehr suggerierte als auf technischer Basis tatsächlich dahinter steckte …

Qualcomm scheint nicht nur beim Sonder-Snapdragon mit Samsung als Auftragsfertiger zu liebäugeln. Bei Samsung soll auch ein SF2-Chip mit dem Codename Trailblazer in Auftrag gegeben worden sein, bei dem es sich um eine Automotive-CPU handeln könnte. Glaubt man anderen Gerüchteköchen, so ist auch Nvidia an SF2 interessiert. Nvidia war einer der Kunden, den Samsung bei SF3 verloren hat, weil dieser nicht die nötige Reife erreicht hat. Samsung soll dadurch auch Apple und Google als potenzielle Kunden verloren haben.

Dass sich Samsung wieder erfolgreicher als Silizium-Auftragsfertiger in Szene setzt, hört man dieser Tage auch an anderen Stellen. So soll auch AMD Interesse zeigen, und zwar ganz konkret hinsichtlich des I/O-Chiplets, das ein Teil kommender Ryzen-Prozessoren werden soll. Dafür ist aber nicht SF2 nötig, sondern es genügt SF4. Zum Vergleich: Bei aktuellen Ryzen-CPUs für Desktop-PCs läuft das I/O-Chiplet bei TSMC in N6 vom Band.


(mue)



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CT-Scans zeigen Brandrisiko bei Billig-Batterien


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Eine Röntgenanalyse von über 1000 Lithium-Ionen-Batterien offenbart erhebliche Qualitätsunterschiede zwischen Markenprodukten und günstigen Alternativen. Das Unternehmen Lumafield nutzte Computertomographie-Scanner, um 18650-Zellen verschiedener Hersteller zu durchleuchten und fand dabei laut The Verge gefährliche Produktionsfehler in Billig-Batterien, die das Risiko von Bränden und Explosionen erhöhen.

Die Forscher testeten Batterien von zehn verschiedenen Anbietern: drei Original-Hersteller wie Samsung und Panasonic von spezialisierten Händlern, drei Anbieter von Rewrap-Batterien sowie vier Unternehmen, die Billigprodukte oder Fälschungen über große Online-Marktplätze wie Temu vertreiben. Dabei konzentrierten sie sich auf 18650-Zellen, die in Elektrozahnbürsten, Werkzeugen, E-Bikes, Powerbanks und sogar Elektroautos zum Einsatz kommen.

Von den 1054 gescannten Batterien wiesen 33 Exemplare einen schwerwiegenden Produktionsfehler auf, den sogenannten negativen Anodenüberstand. Dieser Defekt erhöht laut Lumafield das Risiko interner Kurzschlüsse und Batteriebrände erheblich und verkürzt zudem die Lebensdauer der Zellen. Alle 33 defekten Batterien stammten aus der Gruppe der 424 getesteten Billig- und Fälschungsprodukte – bei den Markenprodukten von Samsung, Panasonic und anderen etablierten Herstellern fanden die Forscher hingegen keine derartigen Mängel.

Einige Billig-Anbieter warben mit unrealistischen Kapazitäten von 9900 mAh, während echte 18650-Zellen typischerweise 3000 bis 3450 mAh erreichen. In praktischen Tests stellte sich heraus, dass die beworbenen Werte nicht nur übertrieben waren – die tatsächliche Kapazität lag bei weniger als 1300 mAh.

Bei Billig- und Fälschungsbatterien liegt die Wahrscheinlichkeit für den gefährlichen Anodenüberstand-Defekt bei knapp acht Prozent. Bei zwei Marken mit besonders unrealistischen Spezifikationen erreichte die Defektrate sogar 12 bis 15 Prozent. Rewrap-Batterien, bei denen OEM-Zellen mit neuer Umhüllung versehen werden, zeigten zwar ebenfalls Abweichungen beim Anodenüberstand, diese waren jedoch siebenmal geringer als bei den Billig-Produkten.

Neben dem Anodenüberstand identifizierten die Forscher weitere Qualitätsmängel: Alle Batterien der Billig-Anbieter wiesen eine deutlich schlechtere Kantenausrichtung ihrer internen Wicklungsschichten auf als die Produkte etablierter Hersteller. Diese Ungenauigkeiten erhöhen das Risiko von Kurzschlüssen und Leistungsverlusten zusätzlich.

Die entdeckten Defekte bedeuten nicht automatisch, dass eine betroffene Batterie explodiert oder Feuer fängt. Sie erhöhen jedoch die Wahrscheinlichkeit solcher Zwischenfälle erheblich, insbesondere in Kombination mit anderen Belastungen wie hohen Temperaturen im Auto oder mechanischen Beschädigungen durch Stürze. Die Studie unterstreicht, dass Batterien von etablierten Herstellern wie Samsung, Panasonic und Murata sicherer und zuverlässiger sind.

Für Verbraucher empfiehlt Lumafield, beim Kauf batteriebetriebener Geräte auf renommierte Marken zu setzen. Der vermeintliche Preisvorteil günstiger Alternativen könne sich langfristig als teurer Fehler erweisen – nicht nur finanziell, sondern auch in puncto Sicherheit.


(mki)



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Die KI-Browser kommen (und wollen eure Daten)


Während die KI-Funktionen in Firefox und Safari dezent und datenschutzfreundlich daherkommen, dreht Perplexity Comet direkt die „agentischen Systeme“ auf – dass man scharf auf die Nutzerdaten ist, gibt das Unternehmen sogar offen zu. Ist BrowserOS, das mit lokalen Sprachmodellen arbeitet, eine sinnvolle Alternative? c’t 3003 hat sich das alles mal angeschaut.

(Hinweis: Dieses Transkript ist für Menschen gedacht, die das Video oben nicht schauen können oder wollen. Der Text gibt nicht alle Informationen der Bildspur wieder.)

Guckt mal hier, das bin ich, wie ich entspannt im Netz unterwegs bin und einfach mit meinem Browser spreche, denn der sieht ja genau das, was ich auch sehe. Ich kann also zum Beispiel fragen:

Was ist das da oben auf dem Foto?

Auf dem Screenshot siehst du eine Echtzeitkarte von San Francisco.

Oder: Kann ich dieser Nachrichten-Webseite hier vertrauen?

Ja, heise online ist eine sehr angesehene und zuverlässige Quelle für Nachrichten und Informationen.

Oder: Fasse mir mal kurz dieses Video hier zusammen. Und ja, wie ihr vielleicht schon gesehen habt, das ist der ganz normale Chrome-Browser von Google. Ich benutze den halt nur gerade mit einem US-Account und einem VPN in die USA, denn die sogenannten „Gemini in Chrome“-Funktionen sind in Europa noch nicht freigeschaltet. In USA dagegen schon. Aber Chrome ist auch sowieso bei Weitem nicht der einzige Browser mit KI. Richtig am Hypen ist ja auch Comet von Perplexity mit agentischen Funktionen. Sind eine Riesen-Nummer, diese Agenten.

Und es gibt mit BrowserOS sogar eine Open-Source-Variante, die auf Wunsch mit lokalen Sprachmodellen funktioniert, wo man also keine persönlichen Daten in die USA schicken muss. Das alles gucke ich mir hier mal genauer an und ich sage euch, was sich für euch lohnen könnte und welche versprochenen Funktionen totaler Quatsch sind. Davon gibt es leider auch eine ganze Menge.

Und vor allem: Warum bauen eigentlich auf einmal alle KI-Browser? Bleibt dran.

Liebe Hackerinnen, liebe Internet-Surfer, herzlich willkommen hier…

Ja, was ist denn hier auf einmal los? Alle Browser haben auf einmal KI-Funktionen. Gibt es da irgendwo so einen KI-Hype oder so? Gar nichts von mitbekommen.
Ja, okay, schlechter Scherz. Sorry. Also ist klar, niemand will irgendwas verpassen, vor allem nicht die großen Tech-Unternehmen. Und deshalb machen alle mit, aber zumindest sehr unterschiedlich.

So nutzt zum Beispiel Firefox, Open Source und nach wie vor mein persönlicher Lieblings-Browser, lediglich lokale KI-Modelle, um die Tab-Gruppen automatisch zu gruppieren. Ist jetzt nichts Weltbewegendes, aber zumindest nicht sinnlos. Safari kann Zusammenfassungen von Websites mit Apple Intelligence machen. Okay, gut, mag auch sinnvoll sein. Also bei Firefox und Safari alles noch ganz soft. Aber Google Chrome, immerhin meistgenutzter Browser der Welt, geht jetzt richtig ab: Seit ein paar Tagen gibt es in den USA die sogenannte „Gemini in Chrome“-Funktion. Da hat man dann hier oben im Browserfenster dieses Icon. Und immer wenn man da draufklickt, schickt Chrome die aktuelle Ansicht an Gemini, Googles großes Sprachmodell. Und dann kann man halt Fragen stellen, zum Beispiel wenn ihr gerade ein Rezept seht, das euch gefällt: Gibt es das auch irgendwie in vegetarisch?

Und wenn ihr jetzt sagt: Ist halt so ein kleines Chatbot-Fensterchen, kann ich doch sonst auch mit ChatGPT oder dem normalen Gemini oder Claude oder sonst einer KI machen? – Ja, das stimmt. Aber der Punkt ist, dass Gemini in Chrome halt wirklich sieht, was ihr gerade seht. Ihr müsst also nicht manuell die URL zum KI-Chatbot copypasten oder einen Screenshot machen, sondern diesen Schritt spart ihr euch einfach. Man kann das auch auf die Spitze treiben mit der sogenannten Live-Funktion. Und da kann ich halt auf irgendwelchen Websites rumklicken und die ganze Zeit Fragen stellen:

Warum glänzt dieses Tier so?

Das ist ein Nilpferdbaby, und es glänzt, weil es gerade aus dem Wasser kommt.

Was ist das?

Das ist ein ganz besonderes Tier, ein Igel. Gibt es etwas Bestimmtes, das du über Igel wissen möchtest?

Ja, warum lacht er so?

Das ist ein lustiger Moment, oder? Es sieht fast so aus, als würde der Igel kichern.

Und ja, falls ihr euch gerade denkt: Kostet das nicht super viel Energie? – Das stimmt. Weil das LLM die ganze Zeit aktiv ist und halt auch permanent Texte und Bilder gefüttert bekommt, eben das, was ihr da gerade im Browser seht. Zu dem Energiethema kommt später noch mal was. Aber ich muss wirklich sagen, dass sich das für mich schon ziemlich Science-Fiction-mäßig angefühlt hat, dass man halt einfach mit so einem allwissenden Computer spricht, der vor allem die ganze Zeit den Kontext versteht.

Also ich bin ja gerade auf eine Website und ich kann einfach über diese Website reden, und der versteht das.

Was ist das denn hier für ein lustiges Tier?

Das ist eine Goldstumpfnase. Sie leben in China und sind bekannt für ihre lustigen Gesichtsausdrücke.

So mit dem Computer reden, das geht natürlich auch mit anderen Voice-Chats, zum Beispiel ChatGPTs Advanced Voice, der so ganz unangenehm Menschsein simuliert und immer so ein bisschen auf Kumpel macht. Der kann ja auch sehen, aber nur das Kamerabild. Oder kann der auch Screensharing? Fragen wir ihn mal selbst.

Du sag mal, ChatGPT, kann ich eigentlich meinen Bildschirm permanent mit dir teilen? Also dass du die ganze Zeit das siehst, was ich auch sehe?

Also im Moment geht das leider nicht. Ich kann nur ab und zu mal einen Screenshot oder ein Bild bekommen, wenn du mir das schickst. Aber ich kann nicht dauerhaft einen Bildschirm sehen. Das ist einfach aus technischen und auch Datenschutzgründen…

Das ist lame, ne?

Ja, ein bisschen ist es schon lame, das stimmt. Aber wer weiß, vielleicht gibt es in Zukunft ja mal solche Features. Im Moment müssen wir halt noch mit ein paar Screenshots auskommen, aber wir machen einfach das Beste draus.

Machst du eigentlich jetzt hier so einen auf locker eigentlich? Oder warum redest du so komisch?

Ach, weißt du, ich versuche einfach, ein bisschen locker drauf zu sein, damit das Ganze entspannt bleibt.

Dass ich mir so vorstellen kann, als würde ich mit dir so in einer Kneipe sitzen und eine Cola trinken?

Ganz genau, so in etwa ist die Idee. Also stell dir einfach vor, wir sitzen gemütlich irgendwo, du mit deiner Cola, ich mit, naja, was auch immer virtuelle Assistenten so trinken, und wir quatschen einfach entspannt.

Okay, ja, finde ich sehr unangenehm.

Naja, die Stimme von Gemini in Chrome, die klingt deutlich weniger menschlich.

c’t 3003 ist ein Kanal vom Heise-Verlag, einem bekannten deutschen Verlag für Computerzeitschriften.

Aber wie gesagt: Gemini kann da halt immer direkt sehen, was ich im Browser mache. Also zumindest in diesem Live-Modus, den ich manuell einschalten muss.

Aber sonst läuft mein Browserfenster-Inhalt immer nur dann durchs LLM, wenn ich halt das Icon da oben anklicke. Also es wird laut Google nicht grundsätzlich alles an die KI geschickt.

So, aber Google hat ja auch schon angekündigt, dass Gemini in Chrome demnächst auch agentische Fähigkeiten bekommt. Ja, und Agents sind ja nun wirklich gerade das dollste Ding seit Erfindung des tiefen Tellers, und die stecken jetzt überall drin.

Agents versuchen nicht nur, auf meinen Prompt irgendwie zu antworten, sondern versuchen, sich auch herzuleiten, wie sie zu dem hinkommen, was ich will. Dafür können sie Tools benutzen, und das ist in den meisten Fällen ein Browserfenster. Die können da dann selbstständig drin rumklicken und Dinge eintippen.

Wir hatten dazu ja schon mal ein ausführliches Video über ChatGPT, die Agent, eines der aktuell meines Erachtens immer noch kompetentesten Agenten. Aber auch der ist bei Weitem noch nicht so intelligent wie ein Mensch. Und zu der Werkzeugbenutzung übrigens gab es ja auch noch mal ein immer noch aktuelles Video hier zu der sogenannten MCP-Technik. Vielleicht auch interessant.

So, also in Chrome kommen diese Agent-Features bald.

Aber Perplexity hat ja schon vorgelegt. Deren agentischer Browser Comet, ja, den gibt’s schon. Basierend übrigens auf Chromium, also dem Open-Source-Teil von Chrome, den alle benutzen dürfen.

Ja, und Comet macht seit ein paar Wochen richtig Welle. Also man findet viel Hype-Getröte dazu und ständig behaupten Leute, dass sich durch Comet alles geändert hätte. Und ja, ich habe Comet installiert und ziemlich viel damit ausprobiert. Das ist halt eine Agent-Funktion, die den Browser bedienen kann. Also erstmal prinzipiell genau das Gleiche wie ChatGPT-Agent oder das Open-Source-Tool Browser Use oder Manus AI gibt’s ja auch noch.

Ja, und wer kann Perplexity Comet benutzen? Naja, es soll bald eine kostenlose Version kommen. Aber zurzeit geht’s nur mit Perplexity-Abo, was preislich ab 20 Dollar im Monat losgeht.

Und macht Comet jetzt wirklich alles besser als mein bisheriger Favorit ChatGPT-Agent? Manchmal ja, manchmal nein. Und das ist halt zurzeit noch das allergrößte Problem bei Agenten: Da ist ein großer Zufallsfaktor drin.

Wenn man denen beim Arbeiten zuschaut, das sieht tatsächlich so ähnlich aus, als würde da jemand einfach so grob irgendwelche Sachen anklicken, die aber nicht so richtig verstehen. Und manchmal hat man dann Glück und manchmal, oder oft, auch nicht.

Was ich zum Beispiel immer gerne mal ausprobiere mit Agents, weil das halt wirklich eine Aufgabe ist, um die ich mich zurzeit kümmere: Ich sage dem Agent, dass ich Merch produzieren will und er mir mal raussuchen soll 500 schwarze T-Shirts mit farbigem Druck. Gerne Bio, gerne Fairtrade.

Ja, und dann kommt Comet und sagt „505 Euro inklusive Mehrwertsteuer und Versand“. Und ich da natürlich: „Ja, das kann doch nicht sein. Das ist ja nur ein Euro pro T-Shirt.“ Und obwohl Comet ganz klar ausgegeben hat: T-Shirts plus Druck, tut Comet so, auf den Fehler angesprochen: „Ja, das klingt jetzt günstig für dich, aber meine Angabe bezieht sich ja natürlich nur auf den Druck. Das T-Shirt muss natürlich extra bezahlt werden.“ Als ob ich das nicht richtig verstanden hätte und er keinen Fehler gemacht hat. Also sehr wenig hilfreich.

Und dazu dauerte das auch noch echt lange. Weil Comet angeblich gut Statistiken verstehen kann, habe ich Comet mal Zugriff auf unsere c’t-3003-YouTube-Analytics gegeben. Da habe ich gefragt: „Such mir mal raus, welche Videos die älteste Zuschauerschaft ansprechen und welche die jüngste.“ Ja, und am Ende kam einfach raus, dass das gleiche Video sowohl die älteste als auch die jüngste Zuschauerschaft hat. Was offenbar einfach daran lag, dass Comet nicht in der Lage war, sich durch mehrere Videos zu klicken, sondern einfach immer nur das aktuelle angeguckt hat. Typisches Problem bei Agenten, dass sie sich halt irgendwie komisch festfahren.

Was Comet auf jeden Fall besser kann als die Konkurrenz, einfach weil es ein Browser ist: Man kann den Comet-Agenten mit einem Prompt auf mehrere Tabs loslassen. Und das ist so ein bisschen Fluch und Segen zugleich.

Wenn man nämlich Comet als Hauptbrowser verwendet, ist man ja auf vielen Sites eingeloggt, was ja dem Agenten sehr zugute kommt, weil ja eben vieles nur mit Login funktioniert. Der ChatGPT-Agent dagegen wird häufig ausgesperrt, vor allem von Google-Services. Klar, ist Konkurrenz – und das löst Comet dann halt auf die Weise, dass es eben in meinem persönlichen Browser läuft und trotzdem in vielen Fällen nicht besser funktioniert als ChatGPT-Agent, der ja auch oft nur Quatsch fabriziert.

Also schon mal als Zwischenfazit:
Man braucht sehr spezifische Aufgaben, bei denen Agents heute schon sinnvoll helfen können.

Für meine Arbeit und auch für mein Privatleben habe ich solche Use Cases noch nicht gefunden, was nicht heißen soll, dass es sie nicht gibt. Also wenn ihr was ganz Konkretes habt, wo euch Comet oder c’t-GPT-Agent oder ein anderer Agent regelmäßig Zeit und Nerven sparen, schreibt das gerne in die Kommentare oder an 3003-htttd. Das interessiert uns wirklich, weil wir auch noch nicht so viele gute Beispiele gesehen haben für diese Agents. Aber vielleicht sind wir auch nur unkreativ.

Naja, aber ganz wichtig: Jetzt kommen wir mal zum Elefanten im Raum. Warum pusht Perplexity eigentlich so stark den eigenen Browser? Die wollten ja sogar zeitweise mal Chrome kaufen, weil Google Ärger mit den US-Behörden hatte, so mit Kartellen und so. Aber das ist durch. Chrome bleibt vorerst bei Google und Perplexity macht sein eigenes Ding.

Der Perplexity-Chef Aravind Srinivias hat im April gesagt, dass einer der Hauptgründe für die Browser-Fixierung seiner Firma sei: Wir wollen auch die Daten sammeln, die bei den Usern außerhalb der Perplexity-App anfallen. Also halt alle Daten, auch die, die gar nichts mit KI-Nutzung zu tun haben, weil man ja den Comet-Browser als Hauptbrowser benutzen soll. Das will Perplexity richtig doll. Da gehen ständig irgendwelche Pop-ups auf, die dazu auffordern.

Also habe ich die ganze Zeit weggeklickt, weil, sagt auf jeden Fall Srinivias, die Leute nutzen KI oft nur für Arbeitssachen, nicht so für Privates. Aber den Browser benutzen sie halt für alles. Und man will ja auch an die privaten Sachen ran. Also wenigstens ist er ehrlich, und er sagt halt auch, dass Perplexity hyperpersonalisierte Werbung verkaufen will und dass die Leute das dann auch mit dem Datensammeln okay fänden, weil sie dann ja bessere Werbung bekämen.

Ja, ich lasse das mal so stehen. Wenn ihr in das Datenschutz-versus-Perplexity-Comet-Thema detaillierter reinwollt, empfehle ich euch dieses Video hier vom hochgeschätzten Morpheus.

Wenn ihr gerne mal so einen agentischen Browser ausprobieren wollt und trotzdem sicherstellen wollt, dass eure Daten nicht euren Rechner verlassen: Ja, da gibt’s was. Das ist Open Source, nämlich Browser OS. Es basiert auch auf Chromium und verbindet sich auf Wunsch mit LLMs in der Cloud, also von OpenAI oder von Google oder Anthropic. Aber, und das finde ich natürlich sehr aufregend, kann man da auch lokale LLMs anbinden.

Und da passierte ja in den letzten Monaten ziemlich viel. Zum Beispiel kamen da zwei frei nutzbare LLMs von OpenAI raus oder auch hier eins von Alibaba namens Qwen-3. Mit meiner Grafikkarte mit 24 Gigabyte schnellem Speicher habe ich diese beiden hier ausprobiert. Die gehören auch so ziemlich zu den vielversprechendsten.

Ja, aber leider, was soll ich sagen? Keiner der beiden war in Browser OS in der Lage, einfachste Arbeiten zu machen, also zum Beispiel den aktuell meistgelesenen Artikel auf heise online anzuklicken, obwohl man da nur ein bisschen runterscrollen muss und da dann die meistgelesenen Artikel aufgelistet sind. Die kommerziellen Agents schaffen das alle problemlos.

Naja, und wenn man Flüge buchen will, dann kommt da sowas raus: Aha, okay, null Umstiege für 200 Euro. Weiß ich nicht. Ist, glaube ich, nicht richtig.

Ja, das ist das 12-Gigabyte große GPT-OSS-20b. Etwas besser hat bei meinem Test das 18-Gigabyte große Qwen-3-30b-Modell in Browser OS abgeschnitten. Aber bei diesem Test hier, wo ich Browser OS mit Qwen-3, GPT-Agent, Perplexity Comet und Manus gleichzeitig gepromptet habe, und zwar mit der Anfrage, mir einen Flug von Hannover nach Tokio zu suchen, möglichst günstig, unter 19 Stunden:

Ja, da ist Browser OS auch in einer halben Stunde nicht darüber hinausgekommen, Hannover ins Feld hier einzugeben. Ja, und Manus ist auch hängen geblieben. Comet und GPT-Agent haben es hinbekommen, aber mit deutlichen Unterschieden. Der GPT-Agent-Flug war heftige 400 Euro günstiger als der von Comet. Also da ist generell noch viel Potenzial nach oben.

Ganz klar ist aber auch, dass der Kampf um eure Daten gerade erst angefangen hat. Ja, das muss euch leider klar sein, dass eure Daten – um euch möglichst passgenaue Werbung anzuzeigen – ein großer Motivator für den ganzen KI-Hype sind. Und natürlich nicht nur bei Perplexity, sondern auch bei anderen Unternehmen.

Wenn ihr KI verwenden wollt, würde ich euch natürlich am liebsten empfehlen, lokale Sprachmodelle zu nehmen. Aber ja, die sind immer noch ziemlich weit von der Qualität von GPT und Co. entfernt. Deshalb würde ich zumindest empfehlen, Standalone-KI-Angebote zu nutzen, also einzelne Websites wie GPT oder Apps, statt komplett auf einen KI-Browser umzusteigen. So könnt ihr zumindest selbst entscheiden, welche Daten ihr an den KI-Anbieter geben wollt und welche nicht.

Bei einem KI-Browser oder sogar einem KI-Betriebssystem, ja, da sieht der Anbieter womöglich alles, was ihr macht. Also alles.

Und was man auch bedenken muss: Die großen Tech-Firmen investieren gerade gigantische, also wirklich so noch nie dagewesene Summen in KI-Rechenzentren. Also Amazon 118 Milliarden Dollar nur für 2025, Microsoft 80 Milliarden, Google 85 Milliarden, Meta ungefähr 70 Milliarden. Ja, und die ganze KI-Rechenpower, die da entsteht – mit der muss man ja irgendwas machen. Und die Investitionen, die sollen ja auch wieder eingespielt werden.

Deshalb ist schon jetzt klar wie Kloßbrühe: Wir werden überschwemmt werden mit KI-Funktionen, egal ob sinnvoll oder nicht. Erst mal ausprobieren, mal gucken, was hängen bleibt.

Und ja, okay, der Strom für diese gigantischen Rechenzentren, der kann realistischerweise aktuell nicht mit Erneuerbaren erzeugt werden. Das heißt für die Betreiber: Dinge verbrennen und irgendwie CO2-Ausgleichszertifikate kaufen, damit man sich trotzdem noch als Freund der Erde darstellen kann.

Was am Ende rauskommt, weiß ich nicht. Es wäre unseriös, wenn ich jetzt sagen würde, dass ich das wüsste. Also es kann sein, dass in den dicken Rechenzentren am Ende, keine Ahnung, Krebs ausgerottet wird, weil die KI ein Heilmittel findet. Das ist tatsächlich eine Hypothese, die ich jetzt nicht aus der Luft gegriffen habe. Das ist eine These, die ich schon häufiger gehört habe.

Gleichzeitig sagt aber sogar Meta-Boss Mark Zuckerberg, dass KI eine Blase sein könnte, die platzen kann. Also die Wahrheit liegt wahrscheinlich irgendwo dazwischen. Tschüss.

c’t 3003 ist der YouTube-Channel von c’t. Die Videos auf c’t 3003 sind eigenständige Inhalte und unabhängig von den Artikeln im c’t Magazin. Die Redakteure Jan-Keno Janssen, Lukas Rumpler, Sahin Erengil und Pascal Schewe veröffentlichen jede Woche ein Video.


(jkj)



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SSDs: Erste Preissteigerungen bahnen sich an


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Marktbeobachter erwarten bis zum Jahresende und darüber hinaus steigende Preise für NAND-Flash-Bausteine. Dadurch könnten auch die Preise von SSDs steigen, wenn auch erst einmal moderat.

Der auf Speicher spezialisierte Marktbeobachter Trendforce geht davon aus, dass die NAND-Flash-Preise im bald abgelaufenen dritten Quartal durchschnittlich um 3 bis 8 Prozent gestiegen sind. Für das vierte Quartal steht eine Erhöhung um 5 bis 10 Prozent im Raum.

Die Preiserhöhungen sollen durch die hohe Nachfrage bei Rechenzentren für KI-Anwendungen entstehen. Hyperscaler wie Google, Meta, Microsoft, Oracle und xAI bauen zurzeit für Hunderte Milliarden US-Dollar riesige Rechenzentren. Weil HDDs für Datenlager schon knapp geworden sind, wechseln die Unternehmen vermehrt auf hochkapazitive SSDs. Die steigenden Auslieferungen von Servern mit Nvidias Blackwell-Beschleunigern soll die Knappheit in diesem Marktsegment verschärfen.

Speicherhersteller sollen bereits auf die veränderte Nachfrage reagiert und Teile ihrer Produktion auf geeignete NAND-Flash-Bausteine umgestellt haben. Im Fokus stehen Chips mit Quadruple Level Cells (QLC), die vier Bit pro Zelle schreiben und so besonders hohe Kapazitäten ermöglichen.

Die Auswirkungen auf Endkunden-SSDs sind bisher offenbar nur deswegen noch nicht zu sehen, weil dort die Nachfrage verhalten ist. Auch PC-Hersteller bestellen laut Trendforce derzeit wenige SSDs; die Lager im Zwischenhandel sollen wieder gut gefüllt sein. Die meisten beliebten M.2-SSDs wurden in den vergangenen Monaten maximal um wenige Euro teurer.

SSD-Hersteller sollen derzeit ihre Lieferpläne für 2026 neu aufstellen. Auch deswegen gibt es aktuell keine Prognose, wie sich die Preise kommendes Jahr entwickeln könnten.


(mma)



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