Künstliche Intelligenz

Satellitenbetreiber SES fusioniert mit Intelsat


Der luxemburgische Satellitenbetreiber SES hat die Übernahme des Konkurrenten Intelsat für 2,8 Milliarden Euro abgeschlossen. Damit entsteht ein neues globales Schwergewicht im Bereich geostationärer Satelliten (GEO), das künftig gegen Low-Earth-Orbit-(LEO)-Anbieter wie SpaceX’ Starlink und Amazons Projekt Kuiper antreten will.

Das fusionierte Unternehmen wird von Luxemburg aus über 90 GEO- und fast 30 MEO-Satelliten (medium earth orbit) betreiben und über Partnerschaften zudem Zugang zu LEO-Kapazitäten erhalten. Zum Portfolio gehören verschiedene Frequenzbänder, darunter C-, Ku-, Ka-, militärisches Ka-, X-Band und Ultra High Frequency. SES will mit der Fusion vor allem Kunden aus den Bereichen Luftfahrt, Schifffahrt und Medien sowie Regierungen besser bedienen.

Das neue Unternehmen rechnet mit einem Jahresumsatz von 3,7 Milliarden Euro, der in den kommenden Jahren im niedrigen bis mittleren einstelligen Prozentbereich wachsen soll. Gleichzeitig plant SES jährliche Investitionen von 600 bis 650 Millionen Euro in Bereiche wie das Internet der Dinge (IoT), direkte Satellitenverbindungen zu Endgeräten, Datenweiterleitungen zwischen Satelliten, Erdbeobachtung und die Verteilung von Quantenschlüsseln. Am bekanntesten ist SES bisher durch seine Tochter SES Astra, welche unter anderem Satelliten für den direkten TV-Empfang betreibt.

Vor der Fusion hatte die EU-Kommission ein Kartellprüfungsverfahren eingeleitet und am 10. Juni eine bedingungslose Freigabe erteilt. Das Vorhaben bereite innerhalb der Europäischen Wirtschaftsregion keine wettbewerbsrechtlichen Probleme. Ebenso gaben die britischen und US-amerikanischen Wettbewerbshüter grünes Licht.

Die Fusion markiert eine entscheidende Konsolidierungsphase im globalen Satellitenmarkt. Europas Satellitenunternehmen können dadurch im militärischen wie auch kommerziellen Bereich härter mit US-Anbietern wie Starlink und Kuiper sowie dem britischen OneWeb/Eutelsat konkurrieren. Die EU strebt in diesem Bereich eine größere Unabhängigkeit von US-Anbietern an.


(hag)



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