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Schnittstelle: Telekom bringt 5G und Be­hör­den­funk TETRA zusammen


Schnittstelle: Telekom bringt 5G und Be­hör­den­funk TETRA zusammen

Bild: Deutsche Telekom

Die Telekom lässt 5G mit dem Behördenfunk TETRA kommunizieren. Auf der PMRExpo zeigte der Netzbetreiber den aktuellen Entwicklungsstand einer Schnittstelle, die eine Kommunikation von MCx (Mission-Critical Voice & Data) nach TETRA ermöglichen wird. Das soll Einsatzkräfte unabhängig von der eingesetzten Technologie vernetzen.

Auf der Leitmesse für sichere Kommunikation zeigte die Telekom, wie ein Smartphone im 5G-Netz mit TETRA-Endgeräten kommunizieren kann. Der aktuelle Entwicklungsstand einer entsprechenden Schnittstelle (Interworking-Function) lässt die „T Mission“ getaufte Lösung auf Basis der MCx-Technologie von Motorola Solutions mit dem Behördenfunk kommunizieren. Somit könne das bestehende Digitalfunknetz der BOS (Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben) weiterhin genutzt werden. Werden beide Netze kombiniert, soll dies zu mehr Resilienz im Behördenfunk führen.

Mission-Critical Voice & Data

MCx steht für „Mission-Critical Voice & Data“ und umfasst eine Familie spezialisierter Dienste für die sicherheitskritische Kommunikation über LTE- und 5G-Netze. Dazu gehören MCPTT (Mission Critical Push-to-Talk), MCVideo und MCData. Sie ermöglichen zuverlässige, priorisierte Sprach-, Video- und Datenübertragungen für Einsatzkräfte und das auch bei stark ausgelasteten Netzen. MCx definiert Funktionen wie Gruppenrufe, Notrufpriorisierung, Ende-zu-Ende-Sicherheit und Interoperabilität zwischen verschiedenen Organisationen. Ziel ist es, klassische Funksysteme wie TETRA oder P25 langfristig durch breitbandige, moderne Mobilfunktechnologien zu ergänzen oder zu ersetzen.

Terrestrial Trunked Radio

TETRA steht für „Terrestrial Trunked Radio“ und ist ein digitaler, standardisierter Mobilfunkdienst, der speziell für Behörden und Organisationen mit Sicherheits­aufgaben sowie für Industrie- und Verkehrsbetriebe entwickelt wurde. Im Gegensatz zu herkömmlichen Mobilfunknetzen nutzt TETRA ein „Trunking“-Verfahren: Funkkanäle werden dynamisch mehreren Nutzergruppen zugewiesen, sodass viele Teilnehmer gleichzeitig kommunizieren können. Das System bietet abhörsichere Sprach- und Datenübertragung, Gruppenrufe, Priorisierung im Notfall und direkte Gerät-zu-Gerät-Kommunikation ohne Netz („Direct Mode“). Dank seiner robusten Infrastruktur und hohen Verfügbarkeit eignet sich TETRA für kritische Einsatzsituationen, in denen Ausfallsicherheit, schnelle Verbindungen und klare Kommunikation entscheidend sind.

Video-Funktion und Überwachung von Sensordaten

Beides bringt die Telekom im Rahmen ihres „T Mission“-Angebots testweise zusammen. Zur Funktionalität gehört auch eine erweiterte Video-Funktion, die es einer Einsatzzentrale ermöglicht, bis zu zehn verschiedene Videostreams, etwa von Drohnen, Sicherheitskameras oder Bodycams, an Einsatz- oder Rufgruppen zu übertragen. Wie die Telekom erklärt, bündelt diese Regie-Funktion alle Streams in einem Echtzeit-Lagebild und übermittelt dieses an Einsatzkräfte, Dispatcher und externe Teilnehmer. Das Feature sei bereits in der MCx-Lösung integriert.

Gemeinsam mit ATS Elektronik demonstrierte die Telekom außerdem eine grafische Benutzeroberfläche für Sensordaten. Damit können zum Beispiel Vitaldaten wie Puls und Körpertemperatur von Feuerwehrleuten in Echtzeit beobachtet werden. Einsatz­zentralen sollen so Einblick in den Gesundheitszustand der Einsatzkräfte bekommen und bei anormalen Werten schnell reagieren und notwendige Schritte einleiten können.



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