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Datenschutz & Sicherheit

Schwere Sharepoint-Lücke: Schon am Wochenende 100 Organisationen kompromittiert


Noch bevor Microsoft die ersten Patches für die schwere Sicherheitslücke „ToolShell“ in selbst gehosteten Versionen von Sharepoint veröffentlicht hat, sind die Installationen von etwa 100 Organisationen kompromittiert worden. Das berichtet die Nachrichtenagentur Reuters unter Berufung auf das Sicherheitsunternehmen Eye Security, das die Lücke publik gemacht hat und die Angriffe darauf analysiert. Derweil ergänzt die Washington Post unter Berufung auf Googles Sicherheitsabteilung Mandiant, dass mindestens einer der Akteure, die für die erste Angriffswelle verantwortlich waren, nach China zurückverfolgt worden sei. Die meisten kompromittierten Installationen haben sich einer dieser ersten Analysen zufolge in den USA und Deutschland befunden.

Das Vorhandensein der kritischen Sicherheitslücke in den on-premise-Versionen von Sharepoint wurde am Wochenende von Microsoft publik gemacht. Schon da erklärte der US-Konzern, dass man von Angriffen auf die verwundbaren Server wisse, einen Patch gab es anfangs aber nicht. Microsoft erklärte lediglich, dass man sich mit „Microsoft Defender Antivirus“ schützen solle. Später waren für zwei Sharepoint-Versionen die ersten Updates verfügbar gemacht worden, deren Installation alleine reicht aber nicht für eine Absicherung. Microsoft weist ausdrücklich darauf hin, dass nach dem Update in jedem Fall die ASP.Net „Machine Keys“ rotiert werden müssen, was mit einem IIS-Neustart einhergeht.

Während Microsoft, die Verantwortlichen der Sharepoint-Installationen und die IT-Sicherheitsbranche weiter mit der Absicherung beschäftigt sind, läuft die Suche nach denjenigen, die sich die Lücke zunutze gemacht haben. TechCrunch zitiert einen IT-Sicherheitsexperten, der beobachtet hat, dass sich die ersten Angriffe gegen eine vergleichsweise kleine Zahl von Zielen gerichtet haben. Nach dem Bekanntwerden der Lücke dürften sich längst viel mehr an den Angriffsversuchen beteiligen. Mehrfach war die Rede von etwa 9000 bis 10.000 verwundbaren Sharepoint-Instanzen vor der Verfügbarkeit der Patches. Zu den ersten Opfern gehörte ein großes Energieunternehmen und mehrere Regierungseinrichtungen in Europa, zitiert die Washington Post noch Erkenntnisse von Eye Security.


(mho)



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Datenschutz & Sicherheit

Soziale Medien als Zerrspiegel der Gesellschaft



Ob TikTok-Feeds mit verstörender Sogwirkung oder rechtsradikale Empörungswellen auf Twitter-Nachfolger X: Auf sozialen Medien unterwegs zu sein, fühlt sich oftmals aufwühlender an als ein Spaziergang durch die Innenstadt. Dieses Phänomen haben auch Psycholog*innen der Universität New York beobachtet. In ihrem aktuellen Paper beschreiben sie, wie soziale Medien die Wahrnehmung gesellschaftlicher Normen verzerren. Um die Effekte anschaulich zu machen, vergleichen sie Plattformen mit einer Fabrik aus Zerrspiegeln („funhouse mirror factory“).

Zerrspiegel kennen viele wahrscheinlich von Jahrmärkten. Sie verändern die Proportionen von Dingen. Man sieht sich darin zum Beispiel mit riesigen, in die Länge gezogenen Füßen und einem winzigen Erbsenkopf – oder gestaucht, als wäre man ein Gartenzwerg. Das Team um den US-amerikansichen Psychologie- und Neurologie-Professor Jay Van Bavel nutzt Zerrspiegel als Vergleich, um die Wirkung durch soziale Medien zu verdeutlichen. Soziale Medien spiegeln demnach durchaus die Gesellschaft, erzeugen aber kein realistisches Abbild.

Polarisierung durch verzerrte Wahrnehmung

„Online-Diskussion werden von einer überraschend kleinen, extrem lauten und nicht-repräsentativen Minderheit dominiert“, schreiben die Forschenden. Sie verweisen etwa auf Ergebnisse einer Studie des US-amerikanischen Pew Research Center aus dem Jahr 2019, wonach die Mehrheit politischer Inhalte auf Twitter von einer Minderheit der Nutzer*innen stammt. Auch bei sogenannten Fake News sehen die Forschenden diese Verzerrung. Laut einer Studie der Northeastern University in Massachusetts aus dem Jahr 2016 hätten nur 0,1 Prozent der Twitter-Nutzer*innen insgesamt 80 Prozent der Fake-News-Inhalte verbreitet.

An dieser Stelle kommt die psychologische Ebene ins Spiel. „Durch wiederholte Auseinandersetzung mit den Meinungen der Allgemeinheit kann man Rückschlüsse darauf ziehen, welche Meinung als gesellschaftliche Norm gilt“, schreiben die Forschenden. Das heißt: Die Verzerrungen auf sozialen Medien können auf die Nutzer*innen zurückwirken; das verzerrte Abbild als neue Norm erscheinen. Das könne zu Polarisierung führen, zu Feindseligkeit zwischen gesellschaftlichen Gruppen oder zur Unterstützung autoritärer Regime, so die Forschenden.

Den Grund für die beobachteten Effekte sehen die Forschenden in der Gestaltung der werbefinanzierten Plattformen. „Soziale Medien funktionieren nach dem Prinzip der Aufmerksamkeitsökonomie – sie sind so gestaltet, dass sie möglichst viel Aufmerksamkeit erzeugen und Nutzende dazu bringen, möglichst intensiv zu interagieren.“ Es gebe also starke Anreize für Nutzer*innen, Inhalte zu posten, die Aufmerksamkeit erregen und Interaktion maximieren.

Elon Musk als Antreiber für Verzerrung

Das Paper erschien bereits Ende 2024, also vor der Machtübernahme durch die rechtsradikale Trump-Regierung im Januar 2025. Wir haben deshalb Van Bavel gefragt, wie er das Modell der Zerrspiegelfabrik aus heutiger Sicht betrachtet. „Diese Dynamik scheint immer noch eine Rolle zu spielen“, antwortet er auf Englisch. „Eine kleine Anzahl an extremen Akteur*innen treibt den Großteil der politischen Diskussion online an.“

Ein Beispiel dafür sei X-Eigentümer Elon Musk selbst, führt Van Bavel in einem Gastbeitrag für den Guardian weiter aus. In seinen ersten 15 Tagen als Chef der Abteilung DOGE habe Musk 1.494 Mal gepostet. Damit hat er also besonders dazu beigetragen, den Eindruck zu vermitteln, dass extreme Meinungen vorherrschen.

Die Forschenden beziehen sich in ihrer Arbeit oftmals auf X und Twitter. Das wirft die Frage auf, welche Rolle andere Plattformen spielen. Gegenüber netzpolitik.org erklärt Van Bavel, dass er auch Facebook, Bluesky, Reddit und ähnliche Plattformen für besonders relevant halte. Entsprechende Effekte habe er auch im Karriere-Netzwerk LinkedIn beobachtet, jedoch würden für konkrete Schlüsse Daten fehlen.


2025-07-14
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– für digitale Freiheitsrechte!



Euro für digitale Freiheitsrechte!

 

Wege aus der Zerrspiegel-Fabrik

Während das Paper mit der ernüchternden Diagnose endet, geht Van Bavel im Guardian auf Auswege ein:

Der erste Schritt besteht darin, die Illusion zu durchschauen und zu erkennen, dass sich hinter jedem provokanten Beitrag oft eine stille Mehrheit verbirgt. Und wir als Nutzende können ein Stück Kontrolle zurückgewinnen – indem wir unsere Feeds bewusst gestalten, nicht auf Empörungsfallen hereinfallen und uns weigern, Unsinn weiterzuverbreiten. Man kann es sich vorstellen wie die Entscheidung für eine gesündere, weniger verarbeitete Ernährung.

Die Zerrspiegel sind also kein Irrgarten, aus dem man nicht mehr herauskommt. Um zu prüfen, ob der Ausstieg klappt, hat Van Bavel eine Reihe von Experimenten gestartet. So hat er jüngst Proband*innen dafür bezahlt, besonders polarisierenden Accounts auf X zu entfolgen. Das Ergebnis: „Nach einem Monat berichteten Teilnehmer*innen, sie fühlen 23 Prozent weniger Feindseligkeit gegenüber anderen politischen Gruppen. Tatsächlich war ihre Erfahrung so positiv, dass fast die Hälfte aller Teilnehmer*innen abgelehnt haben, den polarisierenden Accounts erneut zu folgen“.

Plattformen könnten auch selbst aktiv werden, wie Van Bavel darlegt. „Sie könnten ihre Algorithmen problemlos so umgestalten, dass nicht länger die schrillsten Stimmen bevorzugt werden, sondern ausgewogenere und repräsentativere Inhalte. Genau das wünschen sich die meisten Menschen.“ – Mit Blick auf das Finanzierungsmodell der größten Social-Media-Plattformen dürfte es jedoch unwahrscheinlich sein, dass Konzerne das freiwillig tun.

Zumindest in der EU gibt es politische Werkzeuge, um den wirtschaftlichen Interessen der Konzerne etwas entgegenzusetzen. Das Gesetz über digitale Dienste (Digital Services Act) verpflichtet sehr große Plattformen dazu, systemische Risiken zu erkennen und Maßnahmen dagegen zu ergreifen. Ein solches Risiko sind laut Gesetz „Auswirkungen auf die gesellschaftliche Debatte“ – und eine mögliche Gegenmaßnahme ist die Anpassung der Empfehlungssysteme.



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Datenschutz & Sicherheit

Chrome, Firefox & Thunderbird: Neue Versionen beheben Schwachstellen


Die neue Version 141 von Mozillas Browser Firefox ist da und hat Security-Fixes im Gepäck. Auch den ESR-Versionen (Extended Support Releases) hat Mozilla Sicherheitsverbesserungen in Gestalt der abgesicherten Versionen ESR 115.26, ESR 128.13 und ESR 140.1 spendiert. Gleiches gilt für den Mail-Client Thunderbird, der jetzt ebenfalls in Version 141 sowie in den gefixten ESR-Fassungen 128.13 und 140.1 vorliegt.

Die gefährlichsten unter den geschlossenen Sicherheitslücken wurden mit „High“ bewertet; Einstufungen als „kritisch“ sind nicht dabei. Ein Warnhinweis des Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) fasst die Bedrohungen kurz zusammen. Demnach könnten einige der Lücken unter bestimmten Voraussetzungen aus der Ferne ausgenutzt werden, um etwa im Kontext der Software Programmcode auszuführen, Denial-of-Service-Zustände hervorzurufen oder an sensible Daten zu gelangen.

Wer sich für nähere Schwachstellen-Details interessiert, findet diese in Mozillas Advisories zu den jeweiligen neuen Versionen.

Zu den neuen Features in Firefox 141 zählen unter anderem ein KI-Assistent für die Tab-Organisation, eine bessere Anpassbarkeit der vertikalen Tableiste sowie diverse Optimierungen für einen reduzierten RAM-Bedarf. Den Details haben wir eine eigene Meldung gewidmet:

Für Googles Chrome-Browser gab es am gestrigen Dienstag ein sogenanntes Stable Channel Update auf die Versionen 138.0.7204.168/.169 (Windows, macOS) beziehungsweise 138.0.7204.168 (Linux).

Mit Details zu den geschlossenen Sicherheitslücken geht Googles Update-Mitteilung gewohnt sparsam um: Man wolle den Nutzern ausreichend Zeit geben, die verfügbaren Updates anzuwenden, statt unnötige Angriffsrisiken zu verursachen.

Das Unternehmen gibt an, insgesamt drei Security-Fixes vorgenommen zu haben. Geschlossen wurden zwei Lücken mit „High“-Einstufung (CVE-2025-8010, CVE-2025-8011). „Ein entfernter, anonymer Angreifer kann mehrere Schwachstellen in Google Chrome ausnutzen, um beliebigen Programmcode auszuführen“, erläutert eine diesbezügliche Veröffentlichung des BSI.

Um zu prüfen, ob Chrome bereits auf dem aktuellen Stand ist, können Nutzerinnen und Nutzer den Versionsdialog aufrufen. Den erreichen sie durch einen Klick auf das Symbol mit den drei aufgestapelten Punkten rechts von der Adressleiste und dort den weiteren Weg über „Hilfe“ hin zu „Über Google Chrome“. Das stößt gegebenenfalls auch den Update-Vorgang an, wenn der Browser veraltet ist.



(Bild: heise online / Screenshot)

Auf anderen Plattformen sind die App-Stores oder etwa unter Linux die Distributions-spezifische Softwareverwaltung für die Aktualisierung zuständig. Da der Chromium-Code die Basis für andere Webbrowser wie Microsofts Edge darstellt, dürften auch diese in Kürze aktualisierte Fassungen verteilen. Nutzer sollten diese dann zügig installieren.


(ovw)



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Datenschutz & Sicherheit

Menschen klicken halb so oft auf Links, wenn es eine KI-Zusammenfassung gibt


Seit einiger Zeit zeigt Google manchen Nutzer:innen auf manchen Geräten ganz oben auf der Suchergebnisseite eine sogenannte „Übersicht mit KI“. Diese fasst automatisch das Thema und Suchergebnisse zusammen. Das neue Feature des Suchmaschinen-Konzerns ändert massiv, wie die Menschen die Suche nutzen.

Das Pew Research Center hat nun die Auswirkungen der KI-Zusammenfassung auf das Nutzungsverhalten untersucht. Hierfür hatten 900 Nutzer:innen ihre Online-Browsing-Aktivitäten zur Untersuchung geteilt. Das Ergebnis der Studie war, dass die Nutzer:innen, denen die Zusammenfassung angezeigt wurde, nur etwa halb so oft auf die Links zu den wirklichen Suchergebnisse klickten:

Nutzer:innen, denen eine KI-Zusammenfassung angezeigt wurde, klickten in 8 Prozent aller Besuche auf einen herkömmlichen Suchergebnis-Link. Diejenigen, denen keine KI-Zusammenfassung angezeigt wurde, klickten fast doppelt so häufig auf ein Suchergebnis (15 Prozent der Besuche).

In den KI-Zusammenfassungen sind zwar Links auf Quellen angegeben, doch auf diese nur mit einem Link-Symbol gekennzeichneten Links klickt fast niemand. Laut der Untersuchung klickte nur 1 Prozent der Nutzer:innen auf diese Links. Die häufigsten Links in der Zusammenfassung der US-Untersuchung führten zu Wikipedia, YouTube und Reddit. Auch konnte die Untersuchung feststellen, dass die KI-Zusammenfassungen häufiger Regierungsseiten zeigten als die normale Suche.

Die Grafik zeigt, dass Google-Nutzer weniger wahrscheinlich auf einen Link klicken, wenn sie auf Suchseiten mit KI-Zusammenfassungen stoßen. Die Daten basieren auf einer Analyse von 68.879 Google-Suchanfragen, die von 900 US-Erwachsenen im März 2025 durchgeführt wurden. Die Grafik vergleicht das Verhalten der Nutzer auf Seiten mit KI-Zusammenfassungen und Seiten ohne KI-Zusammenfassungen. Es zeigt, dass Nutzer auf Seiten mit KI-Zusammenfassungen seltener auf einen Link in der KI-Zusammenfassung (1 %) oder auf einen Link aus den Suchergebnissen (8 %) klicken. Sie beenden auch häufiger ihre Browsersitzung (26 %) und verlassen Google, um eine andere Seite zu besuchen (34 %). Auf Seiten ohne KI-Zusammenfassungen klicken die Nutzer häufiger auf einen Link aus den Suchergebnissen (15 %). Sie setzen auch häufiger ihre Suche auf Google fort (35 %). Die Grafik deutet darauf hin, dass KI-Zusammenfassungen die Art und Weise verändern, wie Nutzer mit Google-Suchergebnissen interagieren. Nutzer verlassen sich möglicherweise stärker auf die KI-Zusammenfassungen, um die benötigten Informationen zu finden, anstatt auf die einzelnen Suchergebnisse zu klicken.
Schaubild, wie sich KI-Zusammenfassungen auf das Nutzungsverhakten auswirken. – Alle Rechte vorbehalten Pew Research Center

Auch konnte die Studie feststellen, dass die Nutzer:innen ihre Browsersitzung häufiger beendeten, wenn es eine Zusammenfassung gab. Das war bei 26 Prozent der Nutzer:innen der Fall, bei einer herkömmlichen Suchergebnisseite beendeten nur 16 Prozent die Sitzung komplett. Zu diesem Nutzerverhalten kommt das Problem hinzu, dass KI-Zusammenfassungen Fehler enthalten.

Weitere Studien sehen ähnliche Entwicklung

Auch andere Studien kommen zu ähnlichen Ergebnissen, die laut dem Bayerischen Rundfunk ein Erdbeben für die Internet-Ökomnmie auslösen könnten. Denn viele Internetangebote sind werbefinanziert und auf Klicks angewiesen. Geben sich die Nutzer:innen mit der KI-Zusammenfassung zufrieden, gehen diese Seiten im Internet leer aus.

Laut dem Handelsblatt sind seit der Einführung der KI-Zusammenfassung die Reichweiten von Nachrichtenseiten bereits eingebrochen. Das Handelsblatt verweist auf Daten des Analyseunternehmens Similarweb, diese würden zeigen, dass der klassische Deal „Inhalte gegen Reichweite“ zu kippen drohe. „Durch KI-Zusammenfassungen ist bei US-Medien der Anteil der Nutzer, die nicht auf einen weiterführenden Link klicken, im Vergleich zur klassischen Suche durchgängig gestiegen – teilweise um mehr als zehn Prozentpunkte“, so das Medium.



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