Künstliche Intelligenz
Signal-Messenger: Von der Leyen hat Auto-Delete für Nachrichten voreingestellt
Die EU-Kommission hat eingeräumt, dass Präsidentin Ursula von der Leyen (CDU) die automatische Löschfunktion für ihre Textnachrichten beim verschlüsselten Messengerdienst Signal voreingestellt hat. Das weckt Bedenken rund um die Transparenz ihrer Entscheidungen. Die Sache kam auf, nachdem Journalisten des Investigativportals „Follow the Money“ Zugang zu einer kurzen Notiz von Frankreichs Präsident Emmanuel Macron vom Januar 2024 gefordert hatten. In dieser Nachricht hatte Macron offenbar versucht, Einfluss auf das geplante Mercosur-Handelsabkommen zwischen der EU und südamerikanischen Ländern zu nehmen.
Die Kommission erklärte gegenüber Follow the Money, dass von der Leyen die Message über Signal erhalten habe. Für den Chat sei jedoch Auto-Delete („Disappearing Messages“) aktiviert gewesen, sodass die Anfrage auf Basis des Informationsfreiheitsgesetzes der EU nach dem Inhalt ins Leere laufe. Die Präsidentin habe dies getan, „um mögliche größere Datenlecks zu verhindern“.
Laut einer internen Leitlinie empfiehlt die Kommission all ihren Mitarbeitern, diese Löschfunktion zu nutzen. Sie argumentierte zudem, die Nachricht von Macron habe ohnehin nur öffentlich bekannte Positionen wiedergegeben und wäre daher ohnehin im Einklang mit den eigenen Archivierungsregeln nicht aufbewahrt worden.
„Pfizergate“ lässt grüßen
Organisationen wie Transparency International kritisieren die Löschpraxis scharf. Sie monieren, dass das automatische Wegzaubern von Chats die grundlegende Transparenz und das Recht auf Zugang zu Dokumenten der EU untergrabe. Für Journalisten und die Öffentlichkeit sei es dadurch unmöglich, Entscheidungen nachzuvollziehen.
Die neue Enthüllung erinnert an den „Pfizergate“-Skandal. Hier sieht sich von der Leyen mit dem Vorwurf konfrontiert, sie habe den SMS-Verkehr mit Pfizer-CEO Albert Bourla über den Kauf von Covid-19-Impfstoffen nicht herausgeben wollen. Das Gericht der EU rügte nach einer Klage der New York Times, die Kommission habe keine plausible Erklärung für das Verschwinden dieser Nachrichten liefern können. Als Grund für die in diesem Fall erfolgte manuelle Löschung gibt die Exekutivinstanz inzwischen an, die SMS hätten lediglich der Terminvereinbarung für Telefonate während der Corona-Pandemie gedient und wären daher für die Nachwelt nicht interessant gewesen.
(nie)
Künstliche Intelligenz
KI-Update DeepDive: DeepLs Erfolgsrezept gegen KI-Giganten
Der fokussierte Mittelweg
Der Übersetzungsdienst DeepL ist für viele Nutzer seit Jahren ein fester Bestandteil des digitalen Alltags, lange bevor generative KI durch ChatGPT in den Fokus rückte. Das Kölner Unternehmen hat sich dabei eine eigene Nische im Wettbewerb mit den großen Technologiekonzernen erarbeitet. Stefan Mesken, Chief Scientist bei DeepL, erläutert die Strategie des Unternehmens.
Während einige Firmen KI-Produkte auf bestehender Technologie anderer Anbieter aufbauen und andere wie OpenAI „mit Einsatz aller erdenklichen Ressourcen versuchen, die Technologie so schnell und so breit wie möglich voranzupuschen“, wählt DeepL einen Mittelweg, sagt Mesken. „Es erlaubt uns, mit einem Bruchteil des Einsatzes von Ressourcen, klassenbeste Resultate zu erzielen – allerdings spezialisiert auf die tatsächlichen Anwendungen, die wir uns auf die Fahnen schreiben.“
Dieser Ansatz bedeutet, nicht nach einer allgemeinen künstlichen Intelligenz (AGI) zu streben, sondern sich auf die spezifischen Bedürfnisse der Nutzer zu konzentrieren. „Das Ziel von DeepL ist nicht unbedingt eine AGI, nein“, bestätigt Mesken. Vielmehr gehe es darum, Produkte zu entwickeln, die ein konkretes Problem lösen. Und ganz offenbar kann man damit auch sehr gut als KI-Unternehmen aus Deutschland bestehen.
Vertikal integriert und nah am Nutzer
Ein wesentlicher Faktor für den Erfolg von DeepL ist laut Mesken die Verzahnung von Forschung und Produktentwicklung sowie die Kontrolle über die eigene Technologie. „Wir sind tatsächlich vertikal integriert. Das heißt, von den Daten über die Modelle bis zur Produktentwicklung findet alles bei DeepL statt“, erklärt der Chefwissenschaftler. Die Modelle, die in den Produkten wie dem Übersetzer oder dem Schreibassistenten DeepL Write zum Einsatz kommen, seien reine Eigenentwicklungen.
Wie intelligent ist Künstliche Intelligenz eigentlich? Welche Folgen hat generative KI für unsere Arbeit, unsere Freizeit und die Gesellschaft? Im „KI-Update“ von Heise bringen wir Euch gemeinsam mit The Decoder werktäglich Updates zu den wichtigsten KI-Entwicklungen. Freitags beleuchten wir mit Experten die unterschiedlichen Aspekte der KI-Revolution.
Mehr als 1000 Personen arbeiten inzwischen weltweit bei DeepL, 400 davon etwa in der Forschung. „Wir wollen die besten Köpfe der Welt an Problemen arbeiten lassen, die für unsere Nutzer heute, in einem Jahr und in fünf Jahren den größten möglichen Unterschied machen“, sagt Mesken. Freilich sei die Konkurrenz groß, KI-Experten sind derzeit enorm gefragt. Intern geht es dann immer wieder um die Frage, sind es die kleinen Stellschrauben, an denen man arbeitet oder soll es „der ganz große Wurf sein, für den man ein Prozedere komplett über den Haufen werfen muss“. Die Entscheidung dazu falle unentwegt, immer mit Blick darauf, welches Problem gelöst werden soll.
Feinheiten der Sprache statt starrer Regeln
„Der Versuch, die Welt in Regeln zu fassen, wurde oft unternommen und ist ausnahmslos gescheitert“, stellt Mesken fest. Aktuelle KI-Modelle lernen deshalb anders. Bei DeepL geht es auch nicht darum, Sprache einfach zu übersetzen. Es geht auch um menschliche Vorlieben in einem bestimmten Kontext. „Bevorzugen Menschen die eine Art, etwas zu übersetzen, oder die andere Art? Sollten wir eher mit kurzen, sehr prägnanten Sätzen arbeiten? Ist das Ganze eher etwas ausgeschmückt und indirekter?“
Diese Feinheiten zu verstehen und für den Nutzer steuerbar zu machen, sei eine der großen Herausforderungen. Der Entwicklungsprozess sei dabei nie vollständig planbar. „Am Ende des Tages baut man das beste Modell, das man mit dem Wissen, das man zu dem Zeitpunkt hat, bauen kann, bringt es an möglichst viele Nutzer, sammelt Feedback ein, sowohl intern als auch extern, um herauszufinden, was gut funktioniert und was nicht funktioniert und leitet daraus dann die Forschungsagenda für die nächste Iteration ab.“
Als nächste große Aufgabe sieht Mesken die Übersetzung von gesprochener Sprache. Hier gebe es noch viele Hürden, etwa die Echtzeit-Verarbeitung und die Tatsache, dass man einen einmal begonnenen Satz nicht einfach editieren kann. Gesprochene Sprache sei etwas völlig anderes, als niedergeschriebene Sprache. Sein persönliches Ziel sei es, eine Technologie mitzugestalten, die es ihm ermöglicht, überall in der Welt einfach auf lokalen Märkten mit den Händlern sprechen und sogar verhandeln zu können. Ein Ziel, von dem er glaubt, es erreichen zu können.
(emw)
Künstliche Intelligenz
Tag des offenen Rechenzentrums am 7. November 2025
Unter der seltsamen Abkürzung TdoRZ rief die German Datacenter Association (GDA) 2023 erstmals den Tag des offenen Rechenzentrums aus. 2024 öffneten bereits 26 Rechenzentren in 16 deutschen Städten ihre Türen für Besucher.
Welche Rechenzentren in diesem Jahr dabei sein werden, ist noch nicht bekannt. Wer hinter die Kulissen blicken möchte, sollte sich aber Freitag, 7. November vormerken und in den kommenden Wochen häufiger auf der Website TdoRZ.de vorbeischauen.
2024 waren gleich 11 Rechenzentren am oder beim wichtigsten deutschen Standort Frankfurt dabei, außerdem welche in Berlin, Hamburg, München, Hannover, Augsburg, Mannheim, Heidelberg und Saarwellingen.
Der Eintritt ist zwar kostenlos, allerdings müssen die begrenzten Teilnehmerplätze vorher gebucht werden. Einige Rechenzentren haben hohe Sicherheitsauflagen und verlangen daher eine Registrierung mit Namen und Adresse sowie die Vorlage des Personalausweises.
(ciw)
Künstliche Intelligenz
Spiegelungen, Farben und Dynamik: Die Bilder der Woche 36
Unsere Galeriefotografen entführen uns diese Woche durch ein breites Spektrum fotografischer Ausdrucksformen. Zu sehen sind herbstlich schimmernde Spiegelungen, ein neugieriger Frosch, die dynamische Intensität im Motorsport und die majestätische Entfaltung eines Pfaus. Jedes Bild erzählt dabei seine eigene, eindrucksvolle Geschichte.
Spiegelung
Spiegelung
(Bild: Asfotografie)
Die Herbstbäume erstrahlen in leuchtenden Farben, von Gold über Orange bis Rot. Das warme Licht des späten Nachmittags bringt die Blätter zum Leuchten, und das Wasser spiegelt ihre prächtigen Farben wider. Es scheint, als würden die Bäume mit der spiegelnden Oberfläche verschmelzen, wodurch eine magische Harmonie zwischen Erde und Wasser entsteht.
Als Frosch hat man es gut …
Als Frosch hat man es gut …
(Bild: Boeing-707)
Aus nächster Nähe fotografiert, fängt diese Aufnahme die grüne Farbgebung und die markanten schwarzen Flecken dieses Frosches ein. Sein neugieriger Blick nach oben zeugt von Wachsamkeit – schließlich bleibt trotz Idylle die Gefahr durch den Graureiher und andere Fressfeinde präsent. Die Details der Hautstruktur heben sich kontrastreich vom sanften Schimmer des Wassers ab.
„Entstanden ist das Bild in einem kleinen Brunnen im Botanischen Garten in Berlin. Dort gab es an diesem Tag ein regelrechtes „Konzert“ von Fröschen, und wer genau hinschaute, konnte gleich mehrere entdecken“, berichtet Fotograf Boeing-707. „Nur einer von ihnen zeigte sich allerdings so deutlich, dass ein ungestörtes Foto möglich war. Nach einer kurzen Serie war er plötzlich verschwunden, ein Glückstreffer, genau im richtigen Moment.“
BMW Kneeler…..GI – Regen
BMW Kneeler…..GI – Regen
(Bild: JeanFP)
Hier wird die ganze Intensität eines Kneeler-Renngespanns spürbar. Bei der Technorama Hildesheim prasselt der Regen unaufhörlich nieder, doch Fahrer und Beifahrer lassen sich davon nicht bremsen und legen sich kompromisslos in die Kurve. Durch die von JeanFP gewählte Schwarz-Weiß-Ästhetik entsteht eine zeitlose Wirkung, die den Fokus auf Geschwindigkeit und Haltung legt.
Sprache der Anmut
Sprache der Anmut
(Bild: Antonio Giovanni Galle)
Im Zentrum dieser Aufnahme steht ein prächtiger Pfau, der sein imposantes Federkleid in strahlenden Farben entfaltet. Die detailreiche Struktur seiner Augenfedern erstreckt sich kreisförmig nach außen und erzeugt so eine eindrucksvolle Bildkomposition. Durch den dunklen Hintergrund werden die leuchtenden Blau- und Grüntöne des Gefieders noch stärker betont. Der nach vorn gerichtete Blick des Pfaus verleiht der Aufnahme zudem Präsenz und Ausdruckskraft.
Ponta do Rosto
Ponta do Rosto
(Bild: dave-derbis)
Die kräftigen Rottöne der Klippen bilden einen eindrucksvollen Kontrast zum Blau des Atlantiks und verleihen der Szenerie eine besondere Intensität. Die skulptural wirkenden Felsformationen lenken den Blick entlang der Küstenlinie in die Ferne. Wolken am Himmel sorgen für wechselnde Lichtstimmungen und unterstreichen das Farbspiel der Landschaft zusätzlich. So ergibt sich ein dynamisches Bild, das die wilde Schönheit der Halbinsel São Lourenço in ihrer ganzen Vielfalt einfängt.
Ein wunderschönes Model
Ein wunderschönes Model
(Bild: AHI 1975)
Auf einer blühenden Pflanze sitzt ein Schwalbenschwanz und entfaltet seine Flügel in voller Pracht. Deren Detailzeichnung ist gestochen scharf und bildet einen reizvollen Kontrast zum weichen Blau des Himmels. Durch die dezente Unschärfe der umgebenden Blüten wird der Fokus auf das Insekt gelenkt. Die Aufnahme von AHI 1975 vermittelt eine sommerliche Leichtigkeit und fängt einen Moment der Ruhe in der Natur ein.
Die Fotografin dazu: „Diese Aufnahme an einem Schmetterlingsflieder, der regelrecht von Faltern umschwärmt wurde, entstand am späten Nachmittag, das grelle Mittagslicht war weg. Mir gefielen die Farbtöne von Falter und Pflanze, die sich im Hintergrund wie ein Schatten zarter wiederholen, sowie die mehrfachen Diagonalen im Bild.“
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(Bild: Martin Ruopp)
Im Mittelpunkt steht ein packender Moment eines Radrennens, der mit stark betonter Bewegungsunschärfe eingefangen wurde. Der Fokus liegt auf einem Fahrer im grünen Trikot, der sich in einer engen Kurve nach vorn beugt. Durch die Unschärfe der vorbeiziehenden Sportler entsteht ein dynamischer Sog, der die Geschwindigkeit des Rennens spürbar macht. Die Häuser im Hintergrund und die Zuschauer am Straßenrand komplettieren die Stadtrennkulisse.
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