Entwicklung & Code
Smarte Brillen: Meta öffnet sich für Entwickler
Es ist ein Schritt in Richtung eigener Hardware samt App-Ökosystem. Meta bietet künftig ein Wearables Device Access Toolkit für Entwickler an. Das heißt, sie können damit Apps erstellen, die dann Metas Vision- und Audio-Fähigkeiten in den Brillen nutzen können.
„Angesichts des Erfolgs, den wir mit diesem Formfaktor erzielt haben, möchten wir eine Plattform bereitstellen, auf der Sie als Entwickler Erfahrungen entwickeln können, die die Funktionen von KI-Brillen für Nutzer Ihrer mobilen Anwendungen erweitern“, schreibt Meta im Blogbeitrag. Angesichts der Tatsache, dass sich Meta bisher mit seinen erfolgreichen Diensten Facebook, Instagram und WhatsApp auf die Vorgaben von Apple und Google einlassen musste, erscheint der Schritt für Meta wie eine Art Befreiungsschlag. Endlich ein eigenes Ökosystem und eigene Vorgaben für andere Anbieter. Freilich gibt es das auch bereits rund um die Quest, die trägt jedoch nicht zum wirtschaftlichen Erfolg bei, wie die Plattform-Dienste.
Das Meta Wearables Device Access Toolkit, wie es etwas sperrig heißt, wird zunächst gegen Ende des Jahres als Preview verfügbar sein. Auch wird mit ihm offenbar noch nicht der volle Funktionsumfang der smarten Brillen nutzbar sein. So heißt es im Blogbeitrag: „Unsere erste Version des Toolkits gibt Zugriff auf eine Reihe von Sensoren im Gerät, sodass Funktionen in mobilen Apps entwickelt werden können, die die Vorteile der Freisprechfunktion von KI-Brillen nutzen.“ Als Beispiel sagt Meta, könne man „POV-Erlebnisse“ entwerfen, für die die Kamera der Brille genutzt werden – POV steht für Point of Viiew und wird häufig als Zusatz in sozialen Netzwerken genutzt, wenn jemand etwas in Ich-Perspektive meint. Man kann also mit dem Toolkit künftig auf die Kamera zugreifen.
Auch soll „freihändige Informationsbeschaffung und Kommunikation“ möglich sein. Das bedeutet dann wohl Zugriff auf die Mikrofone und den Audioausgang.
Disney und Twitch testen bereits Metas Toolkit
Alles wird jedoch erstmal nur als Betaversion verfügbar sein – und damit auch nur in einer Testumgebung auszuprobieren. Meta entscheidet nach ausreichenden Tests, was welche Entwickler auch tatsächlich veröffentlichen dürfen. SDK, Dokumentation und Testumgebung stellt Meta bereit.
Schon vorab dürfen offenbar Twitch und Disney testen. So sollen Creator künftig via Meta-Brille live bei Twitch streamen können. Disney arbeitet an einem Prototyp, mit dem Besucher der Disneyparks über die KI-Brillen Informationen und Unterhaltung erhalten, heißt es in einem weiteren Blogbeitrag zur Connect-Virtual-Reality-Keynote. Schon vor zwei Jahren sprach Disneys-CEO Bob Chapek davon, Sehgewohnheiten von Disney+ dafür nutzen zu wollen, personalisierte Erlebnisse in dem Park anzubieten.
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(emw)