Digital Business & Startups
So haben wir das peinliche Erster-Arbeitstag-Gefühl abgeschafft
Mawave-CEO Jason Modemann zeigt, wie ein simples Buddy-System neuen Mitarbeitenden hilft, schnell im Team anzukommen.

Die ersten Tage und Wochen in einem neuen Job sind immer aufregend: neue Gesichter, neue Abläufe, neue Routinen. Und vor allem: viele Fragen. Wie sind die Leute hier drauf? Was erwartet mich wirklich? Wie läuft das mit den Plätzen? Und wo isst man eigentlich zu Mittag?
Mit wachsender Größe haben wir gemerkt, dass genau diese Integration immer schwieriger wird. Früher saßen wir jeden Tag pünktlich um zwölf gemeinsam am Tisch. Jeder kannte jeden, Gespräche entstanden automatisch. Heute, mit über 150 Mitarbeitenden, passiert das nicht mehr von allein. Die Teams sind größer, Standorte verteilter, Freundschaften längst etabliert. Für neue Leute ist es deutlich schwerer geworden, reinzukommen.
Persönliche Begleiter schaffen
Damit sich niemand in den ersten Wochen verloren fühlt, haben wir unser MaMate-Programm eingeführt – eine Art persönlicher Begleiter für die ersten Monate. Es besteht aus zwei Rollen: dem Professional Mate und dem Culture Mate. Der Professional Mate ist in der gleichen Rolle wie das neue Teammitglied und hilft beim fachlichen Onboarding. Also Tools, Prozesse, Systeme, alles, was man braucht, um im Job schnell durchstarten zu können.
Der Culture Mate ist für alles andere zuständig. Für die Fragen, die man sich vielleicht nicht direkt traut, zu stellen. Wie funktioniert die Kaffeemaschine? Wo bekommt man hier etwas zu essen? Und darf ich mir einfach Getränke nehmen? Diese kleinen Dinge klingen banal, sind aber entscheidend dafür, wie schnell man sich wohlfühlt.
Und gerade für hybride Teams ist das System ein Game-Changer! Im Office entstehen Kontakte eher ganz beiläufig. Beim Kaffeeholen, beim Lunch oder auf dem Flur. Als „Remotie“ hast du diese Zufallsmomente nicht. Einige sind vom ersten Tag an digital dabei, kennen viele Gesichter nur aus dem Call und wissen oft gar nicht, an wen sie sich bei kleinen Anliegen wenden können. Das schnelle „Wie geht’s und wie läuft’s eigentlich” zwischendurch gibt’s hier erstmal nicht. Ein Culture Mate schafft diese Verbindung ganz aktiv. Er sorgt für Nähe, auch wenn man nicht physisch im gleichen Raum sitzt.
Mit diesen Tipps fällt niemand durchs Raster, egal ob im Office oder remote:
1. Ziele definieren
Damit ein Buddy-Programm zum Culture Tool wird, braucht es ein gemeinsames Verständnis davon, wofür es eigentlich da ist. Ist das Ziel, neue Mitarbeitende fachlich schneller einzuarbeiten? Oder geht es vor allem um soziale Integration? Beides ist möglich – wichtig ist nur, dass es klar ausgesprochen wird.
Auch die Erwartungen an die Buddies selbst sollten eindeutig sein. Welche Aufgaben übernehmen sie konkret, und wie viel Zeit ist dafür vorgesehen? Bei uns reden wir im Schnitt von rund fünf Stunden über die ersten Wochen verteilt. Ein überschaubarer Aufwand, der aber nur wirkt, wenn er bewusst eingesetzt wird. Gleichzeitig braucht auch das neue Teammitglied Orientierung: Wie proaktiv soll es selbst sein? Klare Ziele und Erwartungen schaffen Verbindlichkeit.
2. Die richtigen Leute auswählen
Ein gutes Buddy-System steht und fällt mit den Menschen, die es tragen. Es hilft nichts, einfach irgendjemanden zuzuordnen. Die Person muss die Kultur leben, gut vernetzt sein und Lust haben, andere wachsen zu sehen. Im Best Case koppeln wir Newbies mit Mitarbeitenden aus anderen Abteilungen – das bricht Silos auf und schafft Verbindung über Teamgrenzen hinweg.
3. Strukturen schaffen
Ein gutes Programm lebt von klaren Abläufen, sonst bleibt es bei guten Absichten. Schon vor dem Start stehen deshalb erste Termine: Ein kurzer Coffee-Chat direkt zum Kennenlernen an Tag 1, ein gemeinsamer Lunch am zweiten Tag, regelmäßige Check-ins in den darauffolgenden Wochen. Nach rund zwei Monaten setzen sich beide nochmal zusammen und ziehen ein Fazit: Was hat geholfen, was können wir verbessern?
Für uns ist das Mate-Programm kein Nice-to-have, sondern ein fester Bestandteil unseres Onboardings. Denn Zugehörigkeit entsteht nicht durch gemeinsame Slack-Channels oder Willkommensgeschenke, sondern durch Menschen, die sich wirklich füreinander interessieren und füreinander da sind.
Jason Modemann ist Gründer und Geschäftsführer von der Social Media Agentur Mawave Marketing. Mit 27 Jahren führt er 150 Mitarbeiter. Zu Mawaves Kunden zählen unter anderem Red Bull, Nike und Lidl. Zudem ist er Autor des Buches „Always hungry, never greedy.“
Digital Business & Startups
Catapult Sports kauft Impect – Deutz investiert in Arx Robotics
#DealMonitor
+++ #DealMonitor +++ Catapult Sports kauft SportsTech Impect (Kaufpreis: 78 Millionen) +++ Smart Reporting übernimmt Fluency for Imaging +++ Deutz investiert in Arx Robotics +++ Butterfly & Elephant investiert in Gardia +++

Im #DealMonitor für den 17. Oktober werfen wir einen Blick auf die wichtigsten, spannendsten und interessantesten Investments und Exits des Tages in der DACH-Region. Alle Deals der Vortage gibt es im großen und übersichtlichen #DealMonitor-Archiv.
#STARTUPLAND
FOMO? You should. This is Startupland
+++ Der Countdown läuft! Am 5. November findet unsere zweite STARTUPLAND statt. Es erwartet Euch wieder eine faszinierende Reise in die Startup-Szene – mit Vorträgen von erfolgreichen Gründer:innen, lehrreichen Interviews und Pitches, die begeistern. Sichere Dir jetzt Dein Ticket
INVESTMENTS
Arx Robotics
+++ Der Kölner Motorenbauer Deutz investiert in Arx Robotics. “Der Abschluss der Finanzierungsrunde, die weitere Investoren umfasst, wird in den nächsten Wochen erwartet. Der Schritt ist Teil einer umfassenderen strategischen Partnerschaft der beiden Unternehmen”, heißt es in einer Presseaussendung. Arx Robotics, 2022 von Marc Wietfeld, Stefan Röbel und Maximilian Wied in München gegründet, positioniert sich als “Hersteller von skalierbaren Robotersystemen”. Konkret entwickelt das Unternehmen autonome unbemannte Bodenfahrzeuge (UGV) für militärische und zivile Zwecke. Insgesamt flossen bereits über 50 Millionen in Arx. Zu den Investoren gehören Speedinvest, HV Capital, Omnes Capital, NATO Innovation Fund und Project A Ventures. Mehr über Arx
Gardia
+++ Butterfly & Elephant, die Beteiligungsgesellschaft von GS1 Germany, investiert in Gardia. Das Startup aus Soest, 2019 von Marlon Besuch und Michael Hummels als caera gegründet, setzt auf ein “smartes Notrufarmband für mehr Sicherheit älterer Menschen”. Das frische Kapital soll insbesondere in “Produktentwicklung und Optimierung” sowie die Internationalisierung fließen. 40 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter arbeiten derzeit für caera. Bonventure investierte zuletzt eine siebenstellige Summe in das Startup. Mehr über Gardia
MERGERS & ACQUISITIONS
Catapult Sports – Impect
+++ Das australische SportsTech-Unternehmen Catapult Sports übernimmt die Fußball-Datenanalysefirma Impect. “The acquisition significantly enhances Catapult’s long-term strategy, helping teams make better decisions through a comprehensive all-in-one technology, with unique and differentiated product solutions”, teilen die Unetrnehmen mit. Der Kaufpreis liegt bei 78 Millionen Euro. 40 Millionen davon fließen sofort, weitere 38 Millionen in den kommenden vier Jahren. 10 Millionen dabei sind erfolgsabhängig. “Impect’s scalable, technology-first, cloud-based SaaS business model generates deep tactical insights for scouting from almost 150 global soccer leagues and 40,000 matches, in 25 countries and growing, every year”, heißt es zur Übernahme. Das Kölner Unternehmen Impect, 2014 von den ehemaligen Bundesliga-Profis Stefan Reinartz und Jens Hegeler sowie Lukas Keppler und Matthias Sienz gegründet, wurde vor allem für den Begriff Packing bekannt. Neben dem Gründerteam war ansonsten nur Athletia Invest am Unternehmen beteiligt. Mehr über Impect
Smart Reporting – Fluency for Imaging
+++ Das Münchner Radiologie-Startup Smart Reporting übernimmt das amerikanische Unternehmen Fluency for Imaging (Pittsburgh), das sich um Spracherkennung und radiologisches Befund-Workflow kümmert. Das fusionierte Unternehmen tritt künftig unter dem Namen Jacobian auf. “Unter einem Dach vereint das neue Unternehmen medizinische Wissensmodellierung, modernste KI-Kompetenz, Produkt- und Entwicklungsteams sowie branchenführenden Kundensupport. Ziel ist es, Kontinuität zu sichern und die verantwortungsvolle Integration von KI in den klinischen Alltag weltweit zu beschleunigen”, teilen die Firmen zum Zusammenschluss mit. Jacobian wird von den Smart Reporting-Machern – gemeinsam mit dem Führungsteam hinter Fluency for Imaging – geleitet. Smart Reporting, 2014 von Wieland Sommer gegründet, entwickelt “eine auf Künstlicher Intelligenz basierende medizinische Dokumentationstechnologie”. TVM Capital Life Science, Bayern Kapital und Altinvestoren investierten zuletzt 23 Millionen Euro in Smart Reporting. Mehr über Smart Reporting
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Foto (oben): azrael74
Digital Business & Startups
Wir lernen mit jedem Handeln dazu
#Interview
Gründeralltag – gibt es das überhaupt? „So richtig abschalten kann ich als selbständige Person nicht, aber nach der Arbeit geht es Heim zu meinen Katzen, sie sind der Ruhepol“, sagt Betül Yönak Bein, Gründerin des von bedrop, einem Shop für Bienenprodukte.

Wie starten ganz normale Gründerinnen und Gründer so in einen ganz normalen Startup-Arbeitsalltag? Wie schalten junge Unternehmerinnen und Unternehmer nach der Arbeit mal so richtig ab und was hätten die aufstrebenden Firmenlenker gerne gewusst bevor sie ihr Startup gegründet haben? Wir haben genau diese Sachen abgefragt. Dieses Mal antwortet Betül Yönak Bein, Gründerin von bedrop. Das Unternehmen, 2020 von Florian Bein und Betül Yönak-Bein gegründet, setzt auf “natürliche Bienenprodukte wie Propolis, Gelee Royal und Manuka Honig”.
Wie schaltest Du nach der Arbeit ab?
So richtig abschalten kann ich als selbständige Person nicht, aber nach der Arbeit geht es Heim zu meinen Katzen, sie sind der Ruhepol. Von da geht es zum Sport, wo ich meine Gedanken freilassen und einigermaßen die Kraft anders verlagern kann.
Was waren die größten Hürden, die Du auf dem Weg zur Gründung überwinden musstest?
Neben dem Finanziellen generell die Bürokratie. Ich würde hier aber betonen, dass ich mit meinem Partner Florian jemanden an der Seite hatte, der viel Expertise in dem Bereich hatte und wir viele Prozesse schnell abwickeln konnten. Danach ging es ans Eingemachte, Partner und Produkte finden, sodass wir mit dem perfekten Produkt an den Markt gehen konnten.
Was waren die größten Fehler, die Du bisher gemacht hast – und was hast Du aus diesen gelernt?
Ich würde es nicht direkt als Fehler sondern wirklich als Learnings betiteln. Wir lernen mit jedem Handeln dazu. Generell würde ich sagen, dass ich im Bereich Personal eine genaue Vorstellung hatte, was ich in meinem Unternehmen anders und vor allem besser machen möchte. Dennoch war es auch hier nicht einfach in dem Thema gut zu werden, weswegen ich in der Anfangszeit falsche Leute im Team hatte. Doch genau daraus habe ich dann gelernt, mir/uns eine Unternehmensberaterin dazu geholt und im Bereich Personalführung dazugelernt.
Wie findet man die passenden Mitarbeiter:innen für sein Startup?
Meiner Meinung nach kann man dies nicht pauschalisieren, es unterscheidet sich total von dem Unternehmen und sogar intern von der Stelle. Wir haben bereits mit Headhunter gearbeitet, wobei ich mit einem von diesem nie wieder zusammenarbeiten würde, genauso läuft aber auch vieles durch Netzwerk und auch verschiedene Plattformen die man nutzen kann.
Welchen Tipp hast Du für andere Gründer:innen?
Immer machen und nicht auf andere hören. Das Umfeld hat generell immer eine Meinung zu dem, was man sich selber wünscht und woran man glaubt, dass man damit erfolgreich sein kann – wichtig ist an, sich selbst zu glauben und seinen Weg zu verfolgen.
Ohne welches externes Tool würde Dein Startup quasi nicht mehr existieren?
Viele. Es ist auch hier sehr abteilungsbasiert und total unterschiedlich. Wir arbeiten bei bedrop mit sehr vielen Tools von Projektmanagement bis hin zu Human Ressources, genauso auch beim Hiring.
Wie sorgt Ihr bei Eurem Team für gute Stimmung?
Wir legen einen großen Wert auf Transparenz, Offenheit und generell, dass wir im geschäftlichen Rahmen viel zusammen unternehmen. Erfolge werden gemeinsam zelebriert, ob es ein Quartalsteamevent, eine Runde Pizza für alle oder Matcha zur Abkühlung im Sommer ist. Jeder hat auch bei uns eine Meinung die offen Kundgegeben werden darf und auch mit bewertet wird.
Was war Dein bisher wildestes Startup-Erlebnis?
In einem Startup erlebt man gefühlt jeden Tag etwas Neues, wo man sich denkt “okay, das ist echt wild und krass” aber wenn ich generell etwas hervor heben muss dann definitiv eine Agentur, die uns zwei Monate lang richtig abgezogen hat und fast das Genick und die Existenz von bedrop gekostet hat. Wir haben die Fähigkeit entwickelt, aus Fehlern Learnings zu ziehen, und wissen nun ganz genau, wie wir dabei handeln, damit wir nicht wieder in eine solche Situation geraten und generell die Zügel in der Hand behalten.
WELCOME TO STARTUPLAND
SAVE THE DATE: Am 5. November findet unsere zweite STARTUPLAND statt. Es erwartet Euch wieder eine faszinierende Reise in die Startup-Szene – mit Vorträgen von erfolgreichen Gründer:innen, lehrreichen Interviews und Pitches, die begeistern. Mehr über Startupland
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Tipp: Wie sieht ein Startup-Arbeitsalltag aus? Noch mehr Interviews gibt es in unserem Themenschwerpunkt Gründeralltag.
Foto (oben): Bedrop
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+++ Stark +++ Uwe Horstmann +++ Lilium +++ Smedo +++ UpVisit +++ re:ignite +++ Xcamp +++ Petcario +++
#StartupTicker
+++ #StartupTicker +++ Project A-General Partner Uwe Horstmann wird Stark-CEO +++ Lilium: Ausverkauf statt Neustart +++ Smedo, UpVisit und re:ignite sind insolvent +++ Inkubator Xcamp geht an den Start +++ AnimalsTag heißt nun Petcario +++

Was gibt’s Neues? In unserem #StartupTicker liefern wir eine kompakte Übersicht über die wichtigsten Startup-Nachrichten des Tages (Freitag, 17. Oktober).
#STARTUPLAND
SAVE THE DATE: Am 5. November findet unsere zweite STARTUPLAND statt. Es erwartet Euch wieder eine faszinierende Reise in die Startup-Szene – mit Vorträgen von erfolgreichen Gründer:innen, lehrreichen Interviews und Pitches, die begeistern. Mehr über Startupland
#STARTUPTICKER
Stark
+++ Jetzt ist es endlich offiziell! Project A-General Partner und DefenseTech-Experte Uwe Horstmann wird CEO des umtriebigen DefenseTech-Startups Stark. “Horstmann, eine zentrale Figur bei der Gründung und dem Wachstum von Stark, bringt fast zwei Jahrzehnte Erfahrung im Aufbau von Startups und ein umfassendes Know-how im Bereich Verteidigung und Sicherheit mit”, teilt das Unternehmen zur Personalie mit. Horstmanns Einstieg bei Stark war im allgemeinen Berliner Flurfunk schon monatelang bekannt, wurde bisher aber nie bestätigt. Das junge Berliner DefenseTech Stark sammelte seit der Gründung bereits 100 Millionen US-Dollar ein. Das Unternehmen gehört damit weiter zu den absoluten Hinguckern im boomenden DefenseTech-Segment. Zu den Investoren von Stark gehören bekannte Geldgeber wie Sequoia Capital, Tech-Investor Peter Thiel, In-Q-Tel, NATO Innovation Fund, Doepfner Capital und eben auch Project A. Bei der letzten Investmentrunde wurde die Jungfirma, die 2024 vom Quantum Systems-Gründer Florian Seibel und Sven Kruck gegründet wurde, mit rund 500 Millionen Dollar bewertet. Das DefenseTech aus der Hauptstadt setzt auf Kampfdrohnen (Loitering Munition System). Bei Project A soll Horstmann “weiterhin in die Investitionsaktivitäten eingebunden bleiben”. Project A ist hierzulande einer der aktivsten Investoren im DefenseTech-Segment. Mehr über Stark
Lilium
+++ Ausverkauf statt Neustart! Das kalifornische Luft- und Raumfahrtunternehmen Archer Aviation übernimmt die Überreste (konkret geht es um die Patente) des insolventen Münchner Flugtaxi-Startups Lilium – wie das Branchenmagazin Aerotelegraph zuerst berichtete. “Das Lilium-Patentportfolio umfasst Innovationen in den Bereichen Hochvolt-Systeme, Batteriemanagementsysteme, Flugzeugkonstruktion, Flugsteuerungssysteme, elektrische Antriebssysteme, Propellertechnik und Mantelpropeller-Technologie für eVTOL-Flugzeuge”, heißt es in einer Presseaussendung. Der Wettbewerber von Lilium zahlt dafür laut Bericht 18 Millionen Euro. Der Insolvenzverwalter spricht von einem Kaufpreis “im niedrigen bis mittleren zweistelligen Millionenbereich”. Zuletzt hatte sich vor allem die Ambitious Air Mobility Group (AAMG) um Lilium bemüht und schon von einem Neustart im DefenseTech-Segment gesprochen. “Der Verkauf an Archer bietet die höchste Transaktions- und Umsetzungssicherheit”, teilt der Insolvenzverwalter mit. Was man als Seitenhieb auf andere Bieter verstehen kann. AAMG zeigt sich in einer Pressemitteilung “zutiefst enttäuscht” vom Verkauf an Archer Aviation. “Diese Entscheidung missachtet den Wert für die Gläubiger, untergräbt die deutsche Industrie und begünstigt einen Bieter, der sich nicht in gleichem Maße zu Arbeitsplätzen oder lokalen wirtschaftlichen Auswirkungen bekannt hat”, heißt es weiter. Nach eigenen Angaben bot AAMG 30 Millionen “für die gesamten Vermögenswerte” von Lilium. Die ehemaligen Produktionshallen von Lilium in Oberpfaffenhofen gingen unterdessen an Quantum System. Das Flugtaxi-Startup Lilium schlitterte in den vergangenen Jahren gleich zweimal in die Insolvenz. Das deutsch-amerikanische Investorenkonsortium Mobile Uplift Corporation (MUC), bestehend aus dem Berliner Geldgeber Earlybird, dem Geldgeber 468 Capital und dem slowakischen Unternehmer Marian Bocek (DTM Investments) wollte Lilium nach der ersten Pleite retten. Die rettende Finanzspritze blieb jedoch aus. (Aerotelegraph) Mehr über Lilium
Smedo – UpVisit – re:ignite
+++ Pleiten, Pech und Pannen! Das Hennigsdorfer MedTech Smedo ist insolvent. Zum Insolvenzverwalter wird Rechtsanwalt Florian Linkert bestellt. Das Unternehmen, 2019 gegründet, kümmert sich um die berührungslose Messung von Vitaldaten. APEX Ventures und Brandenburg Kapital investierten zuletzt 1,66 Millionen Euro in Smedo. Auch das Stuttgarter Startup UpVisit, 2022 gegründet, ist insolvent. Zum Insolvenzverwalter wird Rechtsanwalt Ilkin Bananyarli bestellt. Das Team wollte Orte zu einem “interaktiven Erlebnis” machen. Business Angels, ein lokales Banken-Konsortium und Crowdfunding-Geldgeber:innen investierten zuletzt 1,6 Millionen Euro in das Unternehmen. Zu guter Letzt ist auch re:ignite aus Chemnitz, 2020 gegründet, insolvent. Bei re:ignite konnten sich Gamer plattformübergreifend vernetzen. Mehr in unserer Offline-Rubrik
Xcamp
+++ Gründen mit Belohnungssystem! Mit Xcamp startet in Berlin ein neuer Inkubator. Das Team möchte dabei nicht weniger als “die Regeln der Startup-Welt grundlegend neu denken”. Die Hauptstädter rund um Claas Kauenhowen beschreiben Xcamp als “Betriebssystem für Gründer” bzw. “LinkedIn in Action”. Im Grunde geht es bei Xcamp um eine Plattform, auf der “Gründer:innen ihr Startup KI-getrieben bauen, managen und gezielt Unterstützung einbinden” können. Hinzu kommt eine Art Belohnungsystem. “Unterstützer:innen erhalten dafür Reward Credits: virtuelle Beteiligungen, die an den realen Marktwert gekoppelt sind. Startups reservieren im Gegenzug einen Teil ihrer Equity für die Community – ähnlich einem virtuellen Mitarbeiterbeteiligungsprogramm (vESOP)”. Mal eine andere Art der Zusammenarbeit.
Petcario
+++ Umbenennung: Das Dresdner PetTech AnimalsTag heißt nun Petcario. Das junge Unternehmen, 2021 von Pierre Pivorius gegründet, positioniert sich als “Plattform für digitale Haustierhaltung”. Mit Petcario ist es möglich alle Infos zu einem Tier, darunter Gesundheitsdaten und Hundesteuerdaten zu speichern. “Die integrierte Tierseite gibt außerdem Findern deines vierbeinigen Freundes die Möglichkeit, dein Tier schnell und sicher zu dir zurückzubringen, sollte es einmal verloren gehen”, heißt es zum Konzept. Mehr über Petcario
Gen Z
+++ Die klassische Startup-Erzählung – jung, dynamisch, purpose-driven – überzeugt nur noch eingeschränkt. Entscheidend ist nicht mehr das Image, sondern die Substanz: Welche Gründe sprechen dafür, genau hier zu arbeiten? Mehr im Gastbeitrag von Felix von Zittwitz
#DEALMONITOR
Investments & Exits
+++ HyImpulse sammelt 45 Millionen ein +++ Bees & Bears erhält 5 Millionen +++ Finanzspritze für Scopri +++ Archer Aviation übernimmt Lilium-Patente +++ IBB Ventures legt Pre-Seed-Fonds auf. Mehr im Deal-Monitor
Was ist zuletzt sonst passiert? Das steht immer im #StartupTicker
Startup-Jobs: Auf der Suche nach einer neuen Herausforderung? In der unserer Jobbörse findet Ihr Stellenanzeigen von Startups und Unternehmen.
Foto (oben): Bing Image Creator – DALL·E 3
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