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So macht es der Female Creative Stammtisch in Köln › PAGE online


Sich in der lokalen Kreativszene zu connecten, hilft bei vielen alltäglichen Themen im Design-Business. PAGE hat mit zwei Designerinnen über ihr selbst initiiertes Netzwerk gesprochen. Eine wunderbare Inspiration für den lokalen Zusammenhalt.

So macht es der Female Creative Stammtisch in Köln › PAGE onlineBild: Alexandra Helmgens ist Dipl.-Designerin und Inhaberin von Bureau SoSo® // Foto © Linda Grigo

Netzwerken steht für Kreative ständig auf der Agenda, nicht nur um an neue Projekte zu kommen, sondern auch, um sich über alltägliche Dinge auszutauschen. Seit Anfang 2024 gibt es in Köln den Female Creative Stammtisch, wo Kreative sich regelmäßig austauschen – häufig persönlich vor Ort, oft auch digital.

Alexandra Helmgens ist Dipl.-Designerin und Inhaberin von Bureau SoSo® – Nachhaltiges Grafikdesign. Sie ist die Gründerin. Jasmin Jochum ist Dipl.-Designerin und Inhaberin von Shocking Grey. Sie ist seit der ersten Stunde beim Female Creative Stammtisch mit dabei.

PAGE hat mit beiden über ihr selbstgeschaffenes Netzwerk gesprochen.

PAGE: Alex, du bist die Gründerin des Female Creative Stammtisches. Jasmin, du bist seit der ersten Stunde mit dabei. Wie kam es zur Idee, das Netzwerk ins Leben zu rufen?

Alex: Ich habe gemerkt, dass die Frauen in meinem persönlichen Umfeld, die im Kreativbereich selbstständig sind, ähnliche Themen haben und kam somit auf die Idee, alle miteinander zu vernetzen und regelmäßige Treffen zum Austausch und gegenseitigem Support anzubieten. Und somit wurde der Female Creative Stammtisch Anfang 2024 ins Leben gerufen.

Foto Jasmin
Jasmin Jochum ist Dipl.-Designerin und Inhaberin von Shocking Grey // Foto © Linda Grigo

Jasmin: Ich war sofort begeistert von Alex’ Idee, einen Female Creative Stammtisch zu gründen. Alex und ich kannten uns vorher flüchtig aus der Punk-DIY-Szene – der Stammtisch hat uns näher zusammengebracht. Nach der Pandemie gab es in Köln nur wenige kreative Netzwerke oder Meetups, die wirklich aktiv waren – insbesondere solche, die sich gezielt an Frauen richten. Als vergleichbares Meetup kannte ich bis dato nur »Ladies, Wine & Design«.

Wie viele Personen seid ihr mittlerweile? Und wie häufig trefft ihr euch persönlich?

Alex: Als aktive Frauen, die regelmäßig an den Treffen teilnehmen oder sich in unserer Signal-Gruppe beteiligen, sind es aktuell 10, das schwankt aber auch mal. Wir lassen die Anzahl absichtlich so übersichtlich, damit wir uns bei den Treffen auch noch alle miteinander unterhalten können. Die Treffen finden einmal im Monat statt, abwechselnd morgens und abends.

Jasmin: Genau, wir treffen uns an wechselnden Orten in Köln – mal zum Frühstückskaffee, mal zum Feierabendgetränk. Die Runde ist überschaubar, sodass wir uns gut persönlich austauschen können.

Welche Themen sind über die Jahre die am meisten besprochenen? Und welche sind es jetzt aktuell? 

Alex: Wichtige Themen bei allen sind immer Kalkulation und Kund:innen-Gewinnung. Oder auch Geld im Allgemeinen. Wir reden offen über unsere Stundensätze oder auch, wie viel wir uns monatlich auszahlen. Hierbei wird dann auch wieder sichtbar, wie schlecht das Money Mindset der meisten Designerinnen ist. Wir kommen ja fast alle aus der Agenturbranche und sind leider daran gewöhnt, im Vergleich zu anderen akademischen Berufen eher schlecht bezahlt zu werden.

Sichtbarkeit oder Positionierung sind auch Themen, bei denen wir uns gegenseitig unterstützen. Ebenso haben wir einige Frauen, die Mütter sind, weshalb Vereinbarkeit auch ein Punkt ist, der schon mal auf den Tisch kommt.

Jasmin: Im Kern geht es um unseren Berufsalltag als freiberufliche Designerinnen und Soloselbständige: von Erfolgserlebnissen über Herausforderungen bis hin zu strategischen Fragen wie Positionierung, Akquise oder Selbstvermarktung. Auch Weiterbildung, Vereinbarkeit (Beruf mit Familie) und der Umgang mit neuen Technologien wie KI sind regelmäßig Thema. Jede kann sich im Prinzip aktiv in die Runde einbringen – da fließen die Themen meist ganz von allein.

Ein wiederkehrendes Thema sind, wie Alex sagt, Honorare, Angebotskalkulationen und Verhandlungsspielräume. Ich finde es extrem wichtig, sich über das Thema »Money« auszutauschen und hier Transparenz zu schaffen. Gerade in der Kreativbranche verkaufen sich viele Frauen noch immer unter Wert – da empowern wir uns gegenseitig, angemessene Preise zu verlangen und mit Klarheit aufzutreten.

Als Soloselbständige fühlt es sich oft nach »Alleingang« an. Deswegen ist es schön, einen Circle an kreativen Frauen zu haben, die Interessen teilen, aber auch mitfühlen können.

Ist euer Netzwerk ausschließlich für Frauen beziehungsweise Flinta*-Personen gedacht?

Alex: Ja, der Stammtisch ist ausschließlich für Flinta*-Personen, da wir in beruflichen Dingen ja schon oft anders ticken als männlich gelesene Personen. Und mir ist wichtig, dass wir Frauen uns gegenseitig unterstützen und uns nicht als Konkurrenz ansehen. Ebenso haben wir alle ein ähnliches politisches und wertebasiertes Mindset, das uns verbindet.

Passende Berufsbezeichnungen, sind neben freiberuflichen Designerinnen, auch freie Illustratorinnen oder Fotografinnen. Wir haben auch zwei Frauen, die zusammen als Agentur firmieren, alle anderen sind solo-selbstständig. Es ist aber sehr interessant, zu sehen, dass manche Dinge scheinbar leichter funktionieren, wenn man zu zweit bzw. als Agentur firmiert.

Jasmin: So ist es, wir sind überwiegend Designerinnen, aber mit ganz unterschiedlichen Schwerpunkten und Disziplinen, wie Grafik und Brand Design, UX, Motion Design, Packaging Design oder Design im Raum, bis hin zur Illustration.

Die Atmosphäre ist empowernd, unterstützend und frei von Konkurrenzdenken. Statt »Ich gegen dich« ist unser Mindset eher: »Du machst etwas Ähnliches? – Cool, lass uns austauschen und voneinander lernen.« So entstehen wertvolle Synergien und wir empfehlen uns auch gegenseitig weiter. Das ist wie ein wechselseitiger Support, wenn mal eine Person keine Zeit hat für einen Job, passt es vielleicht bei einer anderen. So profitieren alle von unserem kleinen Netzwerk.

Was sind eure Arten der Vernetzung? Persönliche Treffen, Chat-Gruppen oder E-Mail-Verteiler? 

Alex: Ich würde sagen, am wichtigsten sind die persönlichen Treffen. Jeden zweiten morgendlichen Termin machen wir allerdings online, das hat sich vor allem im Winter als angenehmer herausgestellt. Zusätzlich gibt es eine Signal-Gruppe, in der wir uns bei Bedarf auch austauschen. Zum Beispiel hatte ich mal eine herausfordernde Situation mit einer Kundin, zu der ich mir Feedback von den anderen Frauen eingeholt habe.

Es ist einfach schön, so einen Circle zu haben, wenn man meistens allein arbeitet. Außerdem teilen wir interessante Veranstaltungen im Design-Bereich, die wir dann auch ggf. zusammen besuchen. Und vor kurzem konnte ich einen kleinen Workshop mit einer Verkaufstrainerin für Solo-Selbstständige anbieten, der auf großen Anklang stieß.

Jasmin: Ja genau, auf Signal tauschen wir uns auf kurzem Weg aus, wenn – wie letztens bei Alex – etwas akut brennt und ein schneller Rat gefragt ist. Darüber hinaus haben wir auch bereits gemeinsam Netzwerk-Events, Designkonferenzen oder Ausstellungen besucht. Vielleicht machen wir auch mal eine gemeinsame Workation.

 



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Bauhaus-Archiv ändert im Zuge der Modernisierung auch visuelles Erscheinungsbild


Das Bauhaus-Archiv (Museum für Gestaltung) in Berlin befindet sich seit 2018 in einer Phase der Neugestaltung und Modernisierung. Mit der räumlichen/baulichen wie auch personellen Veränderung geht zudem eine Änderung auf der visuellen Ebene einher.

Das Bauhaus‑Archiv / Museum für Gestaltung in Berlin wurde 1960 von Kunsthistoriker Hans Maria Wingler gegründet, um das Erbe der Kunst- und Designschule Bauhaus zu dokumentieren. Das markante Museumsgebäude im Stadtteil Tiergarten, entworfen vom Gründer des Bauhauses Walter Gropius, wurde 1979 eröffnet. Seit 2018 wird das Museum denkmalgerecht saniert und um einen Neubau mit Glasturm (Architekt: Staab Architekten) und zusätzlichen Ausstellungs- und Bildungsflächen erweitert.

Seit 2003 ist Dr.  Annemarie Jaeggi Direktorin des Bauhaus‑Archiv. Anfang September hat das Museum bekannt gegeben, dass zum April 2026 Prof. Dr. Brigitte Franzen als Direktorin und geschäftsführendes Vorstandsmitglied des Bauhaus-Archiv / Museum für Gestaltung e. V. die Nachfolge antreten wird.

Im September 2025 fand auf dem Gelände des Museum das dreitägige Festival „Kommt auf die Baustelle!“ statt (19.–21. September). Das Programm bot Architektur-Rundgänge, Installationen, Performances, Workshops und Musik sowie ein Abschlusskonzert und eine Oper in der Philharmonie Berlin. In diesem Zusammenhang präsentierte sich das Bauhaus-Archiv erstmals öffentlich mit einem neuen Logo.

Bauhaus Archiv Museum Logo – vorher und nachher, Bildquelle: Bauhaus-Archiv, Bildmontage: dt
Bauhaus Archiv Museum Logo – vorher und nachher, Bildquelle: Bauhaus-Archiv, Bildmontage: dt

Ein Bauhaus-Archiv im Wandel. Und dieser Wandel wird auch in Form eines neuen visuellen Erscheinungsbildes zum Ausdruck gebracht. Rund 12 Jahre lang hatte das bisherige von der Agentur L2M3 (Stuttgart) konzipierte Corporate Design bestand. Auch die ursprünglich von Herbert Bayer entworfene Bauhaus-Wortmarke wurde im Rahmen des nun erfolgten Redesigns modifiziert.

Herbert Bayer (1900–1985) war Künstler, Grafiker, Typograph und Lehrer am Bauhaus. Er leitete von 1925 bis 1928 als „Jungmeister“ die Werkstatt für Druck und Reklame in Dessau. Das anlässlich der Ausstellung „50 Jahre Bauhaus“ (1968) von ihm entworfenen Plakat zeigt den Schriftzug, der schließlich zum Logo des Museums wurde. Der Schriftzug wiederum basiert auf den im Jahr 1928 von Bayer entwickelten „universal alphabet“. Bayer selbst bezeichnete die Schriftzeichen als Versuch.

Bauhaus Logo – vorher und nachher, Bildquelle: Bauhaus Archiv, Bildmontage: dt

Das Logo wurde überarbeitet, die Buchstaben dezent angepasst. Das von Bayer entworfene Alphabet erhalte nun erstmals „das stimmige S und R, das es immer verdient hat“, wie die für das Redesign verantwortliche Agentur Neue Gestaltung (Berlin) in einem Social-Post auf Instagram schreibt. Die Versalhöhe der Lettern wurde reduziert, um so „echte Harmonie zwischen Groß- und Kleinbuchstaben“ herzustellen, so die Agentur weiter.

Das Ergebnis sei kein traditionelles Branding, sondern „lebendige Typografie für ein lebendiges Labor“. Als Hausschrift wird fortan Gräbenbach (Camelot Typefaces) verwendet. Im Webauftritt (bauhaus.de), kürzlich in Zusammenarbeit mit Henne / Ordnung (Berlin) relauncht, wurde das neue Corporate Design mit einem Blauviolett und Aprikose als Primärfarben bereits implementiert. Auch hier löst die Schrift Gräbenbach die bisher verwendete BayerNext ab.

Die Wiedereröffnung des Museums ist übrigens nach aktuellem Stand für das Jahr 2027 vorgesehen (Live-Stream des Geländes).

Kommentar

„Echte Harmonie“ ist nun wahrlich nichts, was ich persönlich mit dem Bauhaus assoziiere. Viele der im Bauhaus wirkenden, lehrenden Personen hatten, was ihre Haltung, ihre Lehrmethode oder auch ihr ästhetisches Empfinden betraf, stark gegensätzliche Auffassungen. Die Sitzungen des Meisterrates waren, wie man so hört und liest, von Konflikten, teils von unüberwindbaren Differenzen geprägt (u.a. zwischen Walter Gropius und Johannes Itten). In einem System, das von einer starren hierarchischen Ordnung geprägt war, sahen sich die Schüler einem enormen Leistungsdruck ausgesetzt. Im Vorkurs wurde konsequent und rigoros ausgesiebt. Frauen haben darüber hinaus, wie üblich zur damaligen Zeit, Diskriminierung in vielerlei Hinsicht erfahren.

Zusätzlich zu den internen Spannungen waren die Bauhäusler von außen massiven Schikanen und politischen Angriffen durch die Nationalsozialisten ausgesetzt. Die im Bauhaus entstandenen Entwürfe, Objekte und Designs standen zudem aufgrund ihrer Radikalität in starkem Gegensatz zum vorherrschenden bürgerlichen Geschmack und Harmonieverständnis, weshalb diese von großen Teilen der Bevölkerung und der politischen Führung als fremd, kalt und unästhetisch abgelehnt wurden – überhaupt war der hiesigen Bevölkerung das bunte Treiben der Bauhäusler suspekt. Warum also sollte ausgerechnet im Kontext Bauhaus ein harmonisches Schriftbild zielführend und von Vorteil sein, könnte man sich fragen.

Obschon das Staatliche Bauhaus nur 14 Jahre bestand, ist dessen Wirkung international bis heute spürbar und erlebbar. Ungeachtet ihrer herausragenden Leistungen ist es sinnvoll die vielfach mythisch überhöhten Personen und die von ihnen geschaffenen Werke, Objekte und Entwürfe zu hinterfragen. Echter Erkenntnisgewinn entsteht erst durch Zweifel und Überprüfung (Sokrates). Indem das Bauhaus-Archiv Museum den von Herbert Bayer geschaffenen „bauhaus“-Schriftzug kritisch in den Blick genommen und anschließend gestalterisch neu interpretieren ließ, signalisiert es auf der visuellen Ebene, dass es ein Ort ist, an dem (unter anderem) eben jene kritische Auseinandersetzung stattfindet.

Aus den Kernfunktionen des Bauhaus-Archiv Museum heraus (Erschließung, Vermittlung und Zugänglichmachung der Geschichte des Bauhaus) leitet sich die Form des Designs ab, getreu dem Leitsatz „Form Follows Function“. Die Radikalität, mit der zu Zeiten des Bauhauses Ideen und Konzepte in die Welt getragen wurden – vielfach waren es Visionen und Utopien, mit denen kein geringeres Ziel verfolgt wurde, als die Neuerschaffung des Menschen –, eine solch radikale Programmatik dürfte für ein Museum im 21. Jahrhundert rasch zum Problem werden, da schwer vermittelbar. Deshalb gilt es bezogen auf das visuelle Erscheinungsbild, und dies betrifft im Grunde jede Museumsmarke, einen Kompromiss zu finden: eine Kommunikation und Außendarstellung, die einerseits Bezug erkennen/erahnen lässt und dabei ausreichend Abstand wahrt, um glaubhaft als Vermittler auftreten zu können.

Weder wurde in diesem Fall das Alte/Ursprüngliche vom Sockel gestoßen, noch findet eine Art der Glorifizierung statt, etwa indem der Originalschriftzug Bayers als unantastbar apostrophiert wird (wie es Fußballvereine gelegentlich mit ihren Wappen tun). Die Neuinterpretation ist vielmehr Ausdruck großer Wertschätzung für die von Bayer geschaffene ursprüngliche Typographie, so jedenfalls nehme ich das Redesign wahr. Das Wesen der Wortmarke bleibt (weitestgehend) erhalten. Was keinesfalls selbstverständlich ist. Das Museum Angewandte Kunst Frankfurt beispielsweise hatte vor Jahren einen radikalen Richtungswechsel vollzogen (dt berichtete), zu meinem Bedauern, möchte ich ergänzen. Das neue visuelle Erscheinungsbild des Bauhaus-Archiv Museum lässt hingegen den Wunsch nach Kontinuität durchblicken. Eine evolutionäre Anpassung, keine revolutionäre. Die geringere Versalhöhe der Lettern, auch ihre dünnere Strichstärke, verleihen der „bauhaus“-Wortmarke einen zeitgemäßen/zeitgenössischen Look. Darüber hinaus sorgt das neue Logosystem dank kompakterem Aufbau (quadratisch statt horizontal) für größere Flexibilität und mehr Prägnanz. So gesehen ist das neue Logo funktionaler – ganz im Sinne des Bauhaus’schen Leitgedankens.

***

Ein herzliches Dankeschön möchte in an dieser Stelle an Annemarie Jaeggi richten, die im kommenden April nach fast 23 Jahren in den Ruhestand geht. Mit ihrer Arbeit hat sie entscheidend zum besseren Verständnis der Geschichte des Bauhaus beigetragen. Ihre vermittelnden, erklärenden, einordnenden Wortbeiträge zeugen von einem enormen Wissensschatz, lassen echte Begeisterung und Hingabe für die Geschichte des Bauhaus erkennen und sind obendrein, im Gegensatz zu vielen Bauhaus-Schöpfungen, über die akademische Sphäre / über das „Bürgertum“ hinaus verständlich, im wahrsten Sinne zugänglich.

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Immersiver Perspektivwechsel als VR-Game › PAGE online


Das Thema Obdachlosigkeit ist vor allem in Großstädten Teil des Alltags, aber die meisten Menschen können sich ein Leben auf der Straße nicht vorstellen. Diese VR-Experience schafft dafür große emotionale Aufmerksamkeit.

Immersiver Perspektivwechsel als VR-Game › PAGE online
Key Visual des VR-Games

Mit neuester VR-Brillen-Technologie, der »UNREAL Engine«, Motion Capture Technologie und mit immersivem Storytelling vermittelt dieses Projekt, wie schwer das Leben ohne eigenes Zuhause ist.

UNHOME »Überleben auf der Straße« heißt das neue VR-Game von Curious Company und GoBanyo (ist bekannt dafür, einen Duschbus zu betreiben) – eine Virtual Reality Experience über Obdachlosigkeit.

Die Geschichte einer obdachlosen Person beginnt mit dem Verlust der eigenen Wohnung, des Zimmers oder des Hauses. Ein Szenario, das sich nur die Menschen wirklich vorstellen können, denen dies geschehen ist.

Solchen Momenten und darauffolgenden alltäglichen Hürden, die Menschen ohne Zuhause ertragen müssen, möchte das VR-Projekt Aufmerksamkeit schenken.

UNHOME VR-Game Key Visual 1
Das zweite Key Visual

VR-Game mit viel Emotionen

Die Szenen lösen von Beginn an ein Gefühl von Machtlosigkeit und Beklemmung aus. In der VR-Erfahrung sieht man zum Beispiel eine Zimmerszene, die Person sitzend, auf dem Tisch vor ihr Briefe, an der Tür klopft der Vermieter, die Miete einfordernd. Und so geht es los – das Überleben auf der Straße.

Den Usern stehen während des Games verschiedene Handlungsoptionen offen, womit sie die Story beeinflussen können. Der Obdachlosenalltag wird in vier Kapiteln nahbar gemacht.

Bisherige User beschreiben ihre Emotionen, die sie während des Games gefühlt haben, als ängstlich, beschämend, nicht willkommen sein in der Gesellschaft – einigen kamen die Tränen. Es fühle sich sehr realistisch an, obwohl es nur eine VR-Erfahrung ist. Kleine Gesten wie das Ausstrecken der Hand, um nach Kleingeld zu fragen, habe sich erniedrigend angefühlt.

Seit dem 7. Oktober ist das Game kostenlos im Meta Store verfügbar.

Immersives Lernen und Erleben für Perspektivwechsel

Es ist außerdem wissenschaftlich begleitet und wird von Workshops für Bildungseinrichtungen ergänzt. Erste wissenschaftliche Erkenntnisse bestärken, dass immersives Lernen und der Perspektivwechsel einen großen Impact auf das Verständnis und die Empathie haben, in diesem Fall für wohnungslose Menschen.

UNHOME wird überdies langfristig zu sehen sein, damit es auch nachhaltig Wirkung zeigen kann. Eine Website zum Projekt gibt es auch.

Screenshots aus dem Game:

UNHOME VR-Game Screenshot

UNHOME VR-Game Screenshot

UNHOME VR-Game Screenshot

Alle Bilder © Curious Company in Kooperation mit GoBanyo

Das Projekt wurde mit der Unreal® Engine und mit Blender, der kostenlosen und Open-Source 3D-Grafiksoftware, erstellt. Das Spiel wurde unter Verwendung des Rokoko Smartsuit Pro Motion-Capture-Systems umgesetzt. 

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Zebu wirft einen bunten Blick hinter die Kulissen der Schaubühne › PAGE online


Es leuchtet in Berlin. Zumindest, wenn man an der neuen Spielzeit-Kampagne der Schaubühne Berlin vorbeikommt. Gestaltet wurde sie von dem Illustrator:innen-Duo Zebu – und das holt mitreißend abstrahiert ans Licht, was man sonst nicht sieht.

Zebu wirft einen bunten Blick hinter die Kulissen der Schaubühne › PAGE online

Die Künstler Christian Jankowski, John Bock, die Designerin Sarah Illenberger oder der ausgelassene Illustrator Felix Bork: sie alle haben in den letzten Jahre eine Spielzeit-Kampagne der Schaubühne Berlin gestaltet. Die Abwechslung ist dabei Prinzip, verschiedenste Stile, Fotografie. Installation oder eben Zeichenkunst.

Bloß keine Kontinuität. Außer, wenn es um die Abwechslung geht.

Und so wurde für die Spielzeit 2025/26 jetzt das Duo Zebu gebeten, durch das Theaterjahr zu führen.

Doch Lynn Lehmann und Dennis ­Gärnter, die seit 2015 als Zebu zusammenarbeiten, blicken nicht auf die Bühne oder lassen die Stars des Hauses posieren. Stattdessen schauen sie hinter die Kulissen.

Dorthin, wo geschminkt, geschreinert, musiziert oder geputzt wird. Wo die Kostüme entsteht und das Licht gesetzt wird, wo souffliert wird, wo die Requisite arbeitet und die Haustechnik für eine reibungslose Aufführung sorgt.

Herrlich leuchtend und stilisiert

»Wir waren beeindruckt, wie viele Menschen daran mitwirken, eine Inszenierung möglich zu machen«, sagt Zebu. Und wie erst im Zusammenspiel das große Ganze entstehe.

Um das sichtbar zu machen, hat Zebu jedem einzelnen Gewerk ein Motiv gewidmet und ihr kraftvoller, geometrischer Stil, der an den Konstruktivismus erinnert, passt perfekt.

Natürlich kann man an den Plakaten vorbeieilen, kann sich an ihren kräftigen Farben und ihrem Leuchten erfreuen und an den Formen, die wie auseinandergenommen und neu zusammengesetzt wirken. Und die einem dazu auffordern, schon mal genauer hinzuschauen, was dort aufeinandertrifft.

Da setzen sich Kneifzange, Pinsel und Schraubenzieher zu einer surrealen Person zusammen, dann wieder erkennt man eine Filmkamera, aber was bedeuten Messer, Blume und Tasse, die sich zu einer kunstvollen Figur zusammensetzen? Und zwischen deren Füßen eine kleine gelbe Ente steht? Das kann eigentlich nur die Requisite sein, oder?

Dazu wehen Haare und wird die Schere angelegt, eine Flamme glüht und wem gehört das strahlend gelbe Ohr?

Der Blick hinter die Kulissen, der diejenigen feiert, an die man selten denkt, wenn man das Wort Theater hört. Aber ohne die es keins geben würde.

 

 

 

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