Künstliche Intelligenz
Social-Media-Verbot für Heranwachsende: Uneinigkeit im Unionslager
Bundesbildungsministerin Karin Prien (CDU) spricht sich für eine stärkere Regulierung von Social-Media-Angeboten für Kinder und Jugendliche aus. Sie will durch verpflichtende Altersverifikationen die Nutzung von Social Media durch Heranwachsende einschränken, legt sich in Bezug auf eine konkrete Altersgrenze aber noch nicht fest. Das erklärte sie zuletzt in einem Interview mit dem Deutschlandfunk. Auf Bundesländer-Ebene zeigen sich Parteikolleginnen und -kollegen zumeist eher auf Priens Linie, unter anderem Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther (CDU), der eine feste Altersgrenze von 16 Jahren befürwortet. Außerdem setzen sich auch einige europäische Länder für eine EU-weite Regelung ein. CSU-Chef und Bayerns Ministerpräsident Markus Söder wandte sich nun aber klar gegen die Pläne der Bundesministerin und kündigte Ablehnung auf Abstimmungsebenen an. Er nannte Priens Ansinnen nicht nur „realitätsfern“, sondern auch „totalen Quatsch“.
Experten-Kommission zur Abstimmung mit den Bundesländern
Prien hatte diese Woche angekündigt, noch vor der Sommerpause eine Experten-Kommission unter Beteiligung der Länder einzurichten, um eine Strategie für die Umsetzung eines Verbots zu erarbeiten. Dafür müsse sie auch mit den Bundesländern zusammenarbeiten. Söder stufte die Forderung nach einer Altersgrenze mit entsprechender Altersprüfung für Social Media gegenüber dem ARD-Hauptstadtstudio allerdings als „ein bisschen altbacken, altmodisch und aus der Zeit [gefallen]“ ein, wie die dpa berichtet. Und er kündigte schon an, wie Bayern sich in Abstimmungen dazu verhalten würde: „Die Meinung von Bayern und mir ist da sehr klar – wir würden dem auch nicht zustimmen“, sagte er.
Seine Ablehnung begründete Söder damit, dass ein Verbot Angebote wie Tiktok, Instagram oder Snapchat für Kinder und Jugendliche noch interessanter machen würde. Er halte Medienkompetenz und elterliche Verantwortung für den richtigen Weg für den Umgang mit den Plattformen. Ähnlich äußerte sich in dieser Woche auch der Deutsche Lehrerverband. Verbandspräsident Stefan Düll nannte die Idee einer gesetzlichen Altersbegrenzung ebenfalls „realitätsfern“, zudem „nicht sinnvoll“. Zwar sei der Wunsch, Kinder zu schützen, verständlich, „aber Facebook, Instagram und Tiktok sind Teil einer Realität, in der junge Menschen lernen müssen, sich zurechtzufinden. Verbote helfen da nicht weiter“.
Bundes- und Europaebene klarer dafür
Prien kann sich derzeit auf die Unterstützung durch den Koalitionspartner SPD auf Bundesebene verlassen. Unter anderem hält auch Bundesjustizministerin Stefanie Hubig (SPD) eine klare Altersgrenze für Social-Media-Angebote für nötig. Sowohl Prien als auch Hubig heben den Schutz der Kinder und Jugendlichen hervor. Auch im Koalitionsvertrag haben Union und SPD vereinbart, den Kinder- und Jugendschutz im Internet zu stärken. Auf EU-Ebene haben sich Spanien, Frankreich und Griechenland auf der EU-Digitalministerkonferenz in Luxemburg für ein EU-weites Verbot von Social Media für Kinder unter 16 bzw. 15 Jahren starkgemacht. In allen 27 EU-Ländern müsste es demnach künftig strenge Alterskontrollen geben, um ein Verbot durchzusetzen. Kommt es auf EU-Ebene zu keiner Einigung, will Frankreich nationale Verbote und Alterskontrollen durchsetzen. Der Digital Services Act könnte hierfür allerdings ein Hindernis sein.
(kbe)
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c’t-Webinar: Im Bann der Quanten – eine Reise ins Unsichtbare
Quantenphysik zieht Menschen weltweit in ihren Bann. Sie folgt einem Modell, das unserer Intuition widerspricht und dessen Interpretation selbst Genies wie Einstein vor große Rätsel stellte: Katzen können gleichzeitig tot und lebendig sein, Teilchen sich an mehreren Orten zugleich befinden. Doch genau das macht die Quantenphysik so faszinierend. Tief im Inneren schlummert ein Kosmos, der gänzlich anderen Regeln folgt, als man sie aus dem Alltag kennt. Und obwohl sie nur für die kleinsten Objekte eine Rolle spielt, ist sie überall: im Computer, im Smartphone, im Laser und beim Arzt.
Das c’t-Webinar „Grundlagen der Quantenphysik“ nimmt Sie mit auf eine Reise in diese Welt. Sabrina Patsch, c’t-Redakteurin und promovierte Quantenphysikerin, leitet Sie durch dieses Webinar und zeigt Ihnen anschaulich, wie Quantenphysik und Quantencomputing wirklich funktionieren.
Wissen für Einsteiger
Zu Beginn lernen Sie die zentralen Grundbegriffe kennen: Welle-Teilchen-Dualismus, Superposition, Verschränkung und mehr. Anschließend blicken Sie zurück auf die erste Quantenrevolution, die Laser, Halbleiter, Transistoren und noch viele weitere Technologien hervorgebracht hat, die heute allgegenwärtig sind. Schließlich wenden Sie sich den Quantentechnologien der zweiten Quantenrevolution zu: Quantensensoren, Quantenkryptografie und natürlich den Quantencomputer.
Haben Sie keine Scheu, falls Sie diese Begriffe womöglich schon einmal gehört, aber bisher nicht verstanden haben. Dieses Webinar richtet sich an wissenschaftsaffine Menschen ohne Vorkenntnisse. Ziel des Webinars ist, dass Sie zentrale Begriffe der Quantenphysik verstehen, die Grundideen der Quantentechnologien nachvollziehen und Kenngrößen von Quantencomputern einordnen können. So erlangen Sie das notwendige Wissen, um aktuelle Entwicklungen zu erfassen und mitreden zu können.
Fragen stellen und Aufzeichnung nutzen
Während der Veranstaltung haben Sie die Möglichkeit, über einen Online-Chat Fragen zu stellen. Sie benötigen lediglich einen aktuellen Browser, um am Webinar teilzunehmen. Falls Sie einmal nicht ganz mitkommen, können Sie die Inhalte später bequem in der Aufzeichnung und mit ergänzenden Materialien nachvollziehen. Alle Informationen zur Veranstaltung und Anmeldung finden Sie auf der Seite zum c’t-Webinar von heise academy.
- Termin: 26. Juni 2025
- Uhrzeit: 16:00 bis 18:30 Uhr
- Kosten: 69,00 Euro
(abr)
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Missing Link: „Sie werden ein größeres Boot brauchen“ – 50 Jahre „Der weiße Hai“
Auch wer den Film nicht gesehen hat, kennt das akustisches Markenzeichen des „weißen Hais“: da-dum da-dum da-dum. Zwei tiefe bedrohliche Töne, die sich abwechseln, mal schneller, mal langsamer, meist mit Streichern gespielt. Der Klang der Gefahr. Beim ersten Anhören glaubt Regisseur Steven Spielberg an einen Scherz des Komponisten John Williams. Doch dann versteht er: Manchmal liegt in der Kürze die Würze.
Von den Dreharbeiten kann man das nicht behaupten. Aus 55 geplanten Tagen werden am Ende 159. Auch die Kosten verdreifachen sich. Doch am Ende zahlen sich die Mühen aus. „Der weiße Hai“ kommt am 20. Juni 1975 in die US-Kinos und wird zum ersten Film, der 100 Millionen Dollar an den US-Kinokassen einspielt. Weltweit werden es knapp 500 Millionen. Damit stößt er den drei Jahre alten Rekord von „Der Pate“ vom Thron (kann sich aber nicht lange daran erfreuen, weil zwei Jahre später „Krieg der Sterne“ erscheint).
Der Erfolg verleiht Hollywood neues Selbstbewusstsein. Die Filmbranche leidet unter dem stärker werdenden Einfluss des Fernsehens und einer gewissen Orientierungslosigkeit nach dem altbackenen Kino der Sechzigerjahre mit Stars wie Doris Day, mit denen sich vor allem das junge Publikum nicht mehr identifizieren kann.
Der erste Sommer-Hit
„Der weiße Hai“ ist der erste Sommer-Blockbuster (und steht damit sogar im Guinness-Buch der Rekorde). Blockbuster, weil sich die Besucher in langen Schlangen an den Kinokassen anstellen, die um den Häuserblock herum reichen. Und Sommer, weil zuvor wichtige Filme traditionell im Herbst und Winter starten, auch um von der Oscar-Verleihung zu profitieren. Auch „Der weiße Hai“ ist ursprünglich für Weihnachten 1974 vorgesehen, verzögert sich aber bis in den Juni. Sein großer Erfolg führt zu einem Umdenken. Weihnachten bleibt wichtig, aber statt Frühling, Herbst und Winter starten große Filme nun im Sommer. Der Film bekommt drei Fortsetzungen, die alle nicht an das Original heranreichen.
Zum Erfolg tragen zwei weitere Neuerungen bei. Bisher starten Kinofilme gestaffelt, über einen Zeitraum von Wochen und Monaten, schon allein wegen der begrenzten Anzahl an Filmrollen. „Der weiße Hai“ startet jedoch gleichzeitig in 409 Kinos.
Zudem gibt es zum ersten Mal eine große Werbekampagne im Fernsehen, das nun als Partner und nicht als Konkurrent gesehen wird. Wie im Film selbst gibt es den Hai in den TV-Spots kaum zu sehen – nur das, was er bewirkt. Die Angst, das Schreien. Dazu die ruhige und zugleich verstörende Stimme des bekannten Trailer-Sprechers Percy Rodriguez: „Es ist, als hätte Gott den Teufel erschaffen … und ihm einen Rachen gegeben.“
Natürlich hilft auch, dass sich der Roman derweil zum Bestseller entwickelt und bereits 7,5 Millionen Exemplare verkauft hat – und es dem Studio gelingt, das kultige Plakat des Films, ein riesiger Hai mit aufgerissenem Maul unter einer schwimmenden Frau, als Cover auf das Taschenbuch zu bekommen. „Der weiße Hai“ ist auch einer der ersten Filme, für die Lizenzen für verschiedenste Konsumartikel vergeben werden: T-Shirts, Unterwäsche, Tassen, Anstecker, Bücher, Spielzeug …
Der Roman
Der Roman ist das Erstlingswerk von Peter Benchley (der im Film eine kleine Gastrolle als TV-Reporter spielt). Er grübelt ewig über den Buchtitel, irgendwas mit „Jaws“ soll es sein, etwa „The Jaws of Death“, bis er den entscheidenden Tipp bekommt: „Jaws“ genügt. Im Deutschen würde keine der gängigen Übersetzungen Kiefer, Rachen, Maul ohne Zusätze funktionieren, daher: „Der weiße Hai“.
Das Werk erhält früh Aufmerksamkeit, was zu einem Bieter-Wettstreit und einem Erlös von 150.000 Dollar für die Filmrechte führt; Monate vor seinem Erscheinen. Eine erstaunliche Summe auch für den Autor, der bis dato nur einige hundert Dollar besitzt.
Spielberg sieht die Druckfahne des Buches auf dem Schreibtisch des Produzenten-Duos David Brown und Richard D. Zanuck; mit ihnen hat er bereits seinen ersten Kinofilm „Sugarland Express“ gedreht. „Jaws“. Was bedeutet das? Geht es um einen Zahnarzt? Er liest hinein, leiht sich eine Kopie und ist begeistert: Der Kampf normaler Menschen gegen eine höhere Macht erinnert ihn an seinen Fernsehfilm „Duell“, in dem ein harmloser Autofahrer von einem erbarmungslosen Truck über den Highway verfolgt wird. Und beide Titel haben vier Buchstaben.
Die Dreharbeiten
Nach einigem Hin und Her kann er den Film machen. Nur wie? Er schaut er sich alle möglichen Unterwasserfilme an, wie „20.000 Meilen unter dem Meer“, und fällt eine Entscheidung, die er im Nachhinein als „mutig und dumm“ bezeichnet: Es soll tatsächlich auf dem Meer gedreht werden, nicht im Wasserbecken des Studios, wie alle Spielfilme zuvor. Mit einer riesigen Hai-Attrappe, nicht etwa einem kleinen Modell.
Kulisse ist die malerische Ferieninsel Martha’s Vineyard an der Ostküste. Dort ist man nicht begeistert davon, dass ein großes Filmteam anrückt, mit LKWs und allerlei Apparaturen. Der Ort erhält wie im Roman den ironischen Namen Amity. Harmonie.
Für Spielberg liegt der wahre Reiz jedoch unter der Oberfläche: Er hat keinen anderen Ort gefunden, wo man weit auf das Meer fahren kann und das Wasser noch flach genug ist, um mit dem künstlichen Hai zu arbeiten. Denn für das knapp acht Meter lange Ungetüm ist eine noch größere Apparatur nötig, ein Schlitten auf einem Kran, der den Hai trägt. 12 Tonnen wiegt das Ganze.
Künstliche Intelligenz
Testing Unleashed: Coding oder nur Prompting? Software Engineering 2034
Richard Seidl hat in dieser Folge seines englischsprachigen Podcasts „Testing Unleashed“ Kevlin Henney zu Gast und spricht mit ihm über die Zukunft der Softwareentwicklung. Sie erörtern kritische Fragen zur Rolle der künstlichen Intelligenz bei der Programmierung und zur möglichen Entwicklung der Softwareentwicklung bis 2034.
Kevlin Henney meint, dass sich die Technologie zwar weiterentwickelt, viele grundlegende Aspekte der Programmierung jedoch stabil bleiben werden. In der Diskussion wird auch die Bedeutung von emotionaler Intelligenz und zwischenmenschlichen Fähigkeiten hervorgehoben und die Behauptung aufgestellt, dass das Verständnis für Menschen in einer KI-gesteuerten Landschaft zunehmend die technische Expertise übertrumpfen könnte.
„The world runs on software; that is not going anywhere.“ – Kevlin Henney
Dieser Podcast betrachtet alles, was auf Softwarequalität einzahlt: von Agilität, KI, Testautomatisierung bis hin zu Architektur- oder Code-Reviews und Prozessoptimierungen. Alles mit dem Ziel, bessere Software zu entwickeln und die Teams zu stärken. Frei nach dem Podcast-Motto: Better Teams. Better Software. Better World.
Richard Seidl spricht dabei mit internationalen Gästen über modernes Software Engineering und wie Testing und Qualität im Alltag gelebt werden können.
Die aktuelle Ausgabe ist auch auf Richard Seidls Blog verfügbar: „Coding oder nur Prompting? Software Engineering 2034 – Kevlin Henney“ und steht auf YouTube bereit.
(mdo)
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