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Künstliche Intelligenz

Speicher für große BKWs und kleine PV-Anlagen: Marstek Venus E 3.0 im Test


Der Venus E 3.0 ist ein AC-gekoppelter Stromspeicher mit 5,12 kWh. Für wen sich diese Lösung eignet und wie effizient sie arbeitet, zeigen wir im Test.

Der Marstek Venus E Gen 3.0 ist wie der Hoymiles MS-A2 (Testbericht) ein AC-gekoppelter Stromspeicher, der mit 5,12 kWh eine üppige Kapazität und eine maximale Lade- sowie Entladeleistung von 2,5 kW bietet. Wem die Kapazität nicht ausreicht, kann bis zu drei Venus E 3.0 an einer Phase oder neun an drei Phasen betreiben. Damit steigt die Kapazität auf rund 15/46 kWh und die Leistung auf 7,5/22,5 kW. Somit ist die Lösung nicht nur für große Balkonkraftwerke mit einer Solarleistung von 2000 Watt, sondern auch als Speicherlösung für große PV-Anlagen geeignet. Da hiesige Stromzähler die einzelnen Phasen saldieren, ist es irrelevant, ob an der Phase, an die der Stromspeicher angeschlossen ist, ein starker Verbraucher die eingespeiste Energie auch abnimmt.

Unser Test zeigt, für wen sich dieser „Steckdosenspeicher“ lohnt und wo seine Stärken sowie Grenzen liegen.

Das AC-Prinzip: Funktion und die zwingende Voraussetzung

Ein AC-gekoppelter Speicher wie der Marstek Venus E 3.0 wird direkt an das Hausnetz angeschlossen. Er wird weder direkt mit den Solarmodulen noch mit den bereits bestehenden (Mikro-)Wechselrichtern verbunden. Das System agiert vollkommen unabhängig von der Art der PV-Stromerzeugung.

Seine „Intelligenz“ und damit seine Kernfunktion, der Eigenverbrauchsmodus (Automatikbetrieb), wird ausschließlich durch einen externen Smart-Meter wie den Shelly Pro 3EM ermöglicht. Dieser misst den saldierten Netzfluss am Zählpunkt auf allen drei Phasen. Nur basierend auf diesen Live-Daten kann der Speicher sekundenschnell entscheiden und regeln:

  1. Überschuss erkannt (Einspeisung): Der Venus lädt mit bis zu 2,5 kW, um den Überschuss abzufangen.
  2. Bedarf erkannt (Netzbezug): Der Venus entlädt mit bis zu 2,5 kW, um den Netzbezug zu reduzieren.

Das ständige Ziel dieser Regelung ist es, den saldierten Netzfluss konstant bei 0 Watt zu halten. Der Grund dafür ist die Maximierung der Wirtschaftlichkeit durch die zeitliche Verschiebung von Energie. Ein 0-Watt-Wert am Zähler ist der ideale „Sweetspot“, an dem der Haushalt weder teuren Strom einkauft noch wertvollen Solarstrom ungenutzt ins Netz „verschenk“:

  1. Fall 1: Vermeidung von Einspeisung (Das „Speichern“ am Tag): Ermittelt der Smart-Meter eine Einspeisung wie +1000 Watt, bedeutet dies, dass 1000 Watt Solarstrom ungenutzt (und meist unvergütet) ins Netz eingespeist würden. Um diesen Überschuss zu »retten«, lädt der Venus sofort mit 1000 Watt. Die Einspeisung am Zähler sinkt dann auf 0 Watt.
  2. Fall 2: Vermeidung von Netzbezug (Das „Sparen“ am Abend): Misst der Smart-Meter später einen Netzbezug von etwa 500 Watt, müsste der Haushalt 500 Watt teuren Strom vom Anbieter kaufen. Genau jetzt entlädt der Venus die zuvor „gerettete“ Energie aus (Fall 1) und deckt diesen Bedarf aus dem Akku. Der Netzbezug am Zähler sinkt auf 0 Watt.

Die eigentliche Ersparnis entsteht also exakt in (Fall 2): Anstatt teuren Netzstrom für beispielsweise 35 Cent/kWh einkaufen zu müssen, wird der zuvor kostenlos gespeicherte Solarstrom verbraucht.

Das 0-Watt-Ziel ist also der Indikator dafür, dass dieser Kreislauf perfekt funktioniert: Der Eigenverbrauch wird maximiert, indem der Zukauf von teurem Netzstrom durch den „geretteten” Überschuss ersetzt wird. Dies steigert den Eigenverbrauchsanteil signifikant und sorgt für die schnellstmögliche Amortisation des Speichers.

Im Test reagiert der Venus E 3.0 auf die vom Shelly Pro 3EM bereitgestellten Daten innerhalb von 2–3 Sekunden und stimmt die Einspeiseleistung präzise auf den aktuellen Verbrauch ab. In der Regel zeigt der Shelly Pro 3EM 0 Watt Gesamtverbrauch an, bei schnellen Wechseln können es auch mal kurzfristig +10 oder -10 Watt sein.

Ohne einen gekoppelten Smart-Meter steht dieser Automatikbetrieb schlicht nicht zur Verfügung. Dem Nutzer bleibt dann ausschließlich der manuelle Modus. Dieser ist im Alltag praktisch nutzlos, da man hier nur feste Zeiten einstellen kann, die reale PV-Erzeugung und den Hausverbrauch aber komplett ignoriert werden. Für einen sinnvollen Betrieb ist der Smart-Meter daher zwingend erforderlich, da er die einzige Informationsquelle für Echtzeit-Regelung ist. Das gilt allerdings für alle Stromspeicher. Mehr Informationen zu diesem Thema bietet der Beitrag Balkonkraftwerk mit Nulleinspeisung: Shelly Pro 3EM & andere Smart Meter.

Marstek Venus E 3.0 im Test: Voraussetzung für einen vernünftigen Einsatz ist die Verwendung eines Smart Meters wie der Shelly Pro 3EM. Erst damit wird eine dynamische Einspeisung ermöglicht, die der Venus E 3.0 im Test schnell und präzise umsetzt.

Design, Verarbeitung und Anschlüsse: Schweres Schmuckstück

Schon beim ersten Kontakt wird der Premium-Anspruch deutlich. Marstek setzt auf ein massives Aluminium-Druckgussgehäuse, das dem Speicher eine hohe Wertigkeit verleiht und dessen Volumen im Vergleich zum Vorgänger um 38,5 Prozent reduziert wurde. Haptik und Optik überzeugen auf ganzer Linie.

Die gesamte Rückseite ist als großflächiger Kühlkörper mit vertikalen Rippen gestaltet. Diese Konstruktion ermöglicht einen komplett passiven, lüfterlosen Betrieb. Das Ergebnis: Der Betrieb ist absolut geräuschlos. Selbst unter Volllast mit 2500 Watt hört man nichts von dem Speicher, die Rückseite erwärmt sich dabei auf messbare 40 °C, was die effektive Wärmeabgabe bestätigt.

Die Verarbeitung ist präzise, ohne unschöne Spaltmaße. Die Front ziert ein vertikaler LED-Statusbalken, der Ladung und Entladung anzeigt.

Mit einem Gewicht von 60 kg ist der Marstek Venus E 3.0 für den stationären Betrieb ausgelegt.

Kritikpunkt: Gewicht und Handling

Die massive Bauweise hat ihren Preis: Mit rund 60 kg ist der Venus E 3.0 ein echtes Schwergewicht. Marstek verzichtet im Gegensatz zum Vorgänger auf Rollen und seitliche Tragegriffe. Der Transport zum Aufstellort erfordert mindestens zwei Personen oder eine Sackkarre. Das Gerät ist klar stationär ausgelegt. Eine Wandhalterung liegt bei, deren Tragfähigkeit an der Montagewand unbedingt geprüft werden muss.

Als reiner AC-Speicher besitzt er keine PV-Eingänge (MPPTs).

  • AC-Anschluss: Verbindung zum Hausnetz (Betteri auf Schuko). Das mitgelieferte Kabel ist mit 190 cm recht kurz.
  • Notstrom-Ausgang: Eine separate Schuko-Steckdose, die bei Netzausfall bis zu 2,5 kW Leistung bereitstellt.
  • Konnektivität: WLAN, LAN (Ethernet) und RS485-Ports.
  • Schutzklasse: IP65, somit auch für die geschützte Außenaufstellung geeignet, wobei ein Betrieb bei bis zu –20 °C möglich ist
Marstek Venus E 3.0: Dank Ethernet- und Modbus-Anschluss bietet der Speicher eine stabile und sichere Netzwerkanbindung. Die integrierte Notstromsteckdose versorgt bei einem Stromausfall Verbraucher mit bis zu 2500 Watt.

Installation & Inbetriebnahme

Marstek wirbt mit „Plug & Play“. Hat man das physische Hindernis des Gewichts überwunden, ist die elektrische Installation einfach: Man steckt den Speicher in eine Steckdose.

Entscheidend ist die Montage des dreiphasigen Smart-Meters im Verteiler wie Shelly Pro 3EM durch eine Elektrofachkraft. Erst danach kann der Venus sinnvoll regeln. Ist dieser Schritt erledigt, ist der Rest einfach:

  1. App-Einrichtung: Nach Erstellung eines Benutzerkontos wird der Speicher mit dem heimischen 2,4-GHz-WLAN-Netzwerk verbunden. Alternativ kann der LAN-Anschluss für maximale Stabilität genutzt werden. Beide Anbindungsarten liefen im Test stabil und reaktionsschnell.
  2. Kopplung: Der Venus wird in der App mit dem Smart-Meter verbunden über die IP-Adresse des Shellys. Die Kopplung mit dem Shelly Pro 3EM funktioniert im Test reibungslos. Hierfür muss man in der Shelly-App im Abschnitt RPC über UDP lediglich den Abhörport auf 1010 einstellen.
  3. Funktionstest: In der App muss geprüft werden, ob Bezug und Einspeisung korrekt (mit den richtigen Vorzeichen) angezeigt werden. Schaltet man eine definierte Last wie einen Wasserkocher ein, sollte der Venus innerhalb von 2–3 Sekunden gegensteuern (entladen) und den Zähler wieder nahe 0 Watt bringen.

Leistung & Effizienz: Messwerte aus dem Labor

Das Herzstück des Venus E 3.0 besteht aus langlebigen Lithium-Eisenphosphat-Zellen (LiFePO₄), die vom Mutterkonzern Hamedata stammen. Marstek verspricht über 6000 Ladezyklen und gewährt eine zehnjährige Garantie.

  • Nutzbare Kapazität: Bei einer Nennkapazität von 5,12 kWh haben wir bei einer Leistungsabgabe von 500 Watt den Speicher von 100 auf 11 Prozent entladen und dabei eine nutzbare Kapazität von 4,83 kWh ermittelt. Dies entspricht ausgezeichneten 94 Prozent der Nennkapazität. Diese Energiemenge deckt typischerweise mehrere Abendstunden der Grundlast (Licht, IT, Kühlgeräte) ab oder reicht für eine größere Haushaltsaktion (Kochen plus Spülmaschine).
  • Lade-/Entladeleistung: Die hohe Leistung von bis zu 2500 Watt ist der „Sweetspot“. Damit kann der Venus Peaks aus größeren Balkonkraftwerken vollständig aufnehmen und abends auch hohe Kurzlasten wie einen Wasserkocher direkt aus dem Akku bedienen, ohne dass das Netz einspringen muss.
  • Wirkungsgrad (Roundtrip): Die notwendige doppelte Wandlung (AC↔DC↔AC) kostet systembedingt Effizienz. Der von uns gemessene Roundtrip-Wirkungsgrad lag bei genau 80 Prozent. Gemessen wurde dies mit einem geeichten Stromverbrauchsmesser (EASTRON SDM120 Modbus): Für 60 kWh entnommene Energie mussten 75 kWh eingelagert werden.
  • Standby-Verbrauch: Der Eigenverbrauch im Standby, wenn das Gerät auf Laständerungen wartet, wurde mit geringen 8 Watt gemessen.
Merkmal Herstellerangabe Praxiswerte / Eigene Messung
Nennkapazität 5120 Wh
Nutzbare Kapazität ca. 4608 Wh (bei 90% DoD) 4480 – 4810 Wh
Lade-/Entladeleistung (max.) 2500 W Ca. 2490 W
Wirkungsgrad (Round-Trip) > 93.5% (Batterie-AC) 80 % (Gesamtsystem, 60kWh Entnahme vs. 75kWh Ladung)
Standby-Verbrauch k.A. Ca. 8,4 W
Abmessungen (H x T x B) 624 x 153 x 480 mm
Gewicht 58 kg
Zellchemie Lithium-Eisenphosphat (LiFePO₄)
Batteriezellen Hamedata
Zyklenfestigkeit 6000 Zyklen (bei 80% Restkapazität)
Garantie 10 Jahre

Betriebsmodi, App und Smart-Home-Integration

  • Manuell: Ermöglicht die Einstellung fester Zeit- oder Leistungsfenster, ignoriert aber die realen PV-Erträge oder Hauslasten. Gut für Tests, im Alltag wenig sinnvoll.
  • Eigenverbrauch (Standardmodus): Der Speicher folgt intelligent den Daten des Smart-Meters, lagert Überschüsse ein und deckt Defizite, um den Netzfluss nahe 0 Watt zu halten. Dies ist die sinnvollste Variante.
  • KI-Optimierung: Ergänzt den Eigenverbrauch um variable Stromtarife. Bei günstigen Nachtpreisen wird gezielt Netzstrom geladen, um teure Morgen- oder Abendstunden aus dem Akku zu versorgen.
Dank cloudbasierter Community-Integrationen lässt sich der Marstek Venus E 3.0 auch in Home Assistant einbinden. Wünschenswert wäre aber eine Integration, die eine lokale Ansteuerung erlaubt und nicht von der Cloud abhängig ist.

Kritikpunkt: App und Smart-Home-Integration

Die Marstek-App präsentiert sich im Test stabil, ist aber in ihrem Funktionsumfang sehr eingeschränkt. Es fehlen essenzielle Einstellmöglichkeiten, die sich Power-User wünschen, etwa manuelle SoC-Limits (Min/Max-Ladestand) oder die Anzeige von Akku-Temperaturen.

Entgegen manchen Annahmen gibt es derzeit keine offene API des Herstellers für eine sinnvolle externe Feinsteuerung. Es existieren jedoch cloudbasierte Community-Add-Ons für Smart-Home-Systeme wie „Hame“ und „hm2mqtt“ (für Home Assistant). Über diese lässt sich der Speicher überwachen und auch die Lademodi umschalten. Eine tiefergehende Steuerung, die über die Grundfunktionen hinausgeht, ist damit aktuell aber noch nicht möglich. Erweiterungen sind jedoch angekündigt. Wünschenswert wäre allerdings die Veröffentlichung einer offenen API, mit der man den Speicher lokal ansteuern kann. So erfreulich Community-Integrationen sind, eine Garantie auf eine dauerhafte Nutzung gibt es dabei jedoch nicht. Während des Tests hat die Marstek-Cloud in Verbindung mit der Home-Assistant-Integration für den Venus E plötzlich keine Daten mehr geliefert.

Für wen lohnt sich der Speicher? (Praxis-Szenarien)

Der Venus E 3.0 entfaltet sein volles Potenzial hauptsächlich in zwei Szenarien, insbesondere bei größeren PV-Set-ups.

  1. Für Besitzer größerer Balkonkraftwerke: Wer bereits eine leistungsstarke Anlage betreibt, beispielsweise mit vier Solarmodulen an einem 1600 Watt – bis 2000 Watt-Mikrowechselrichter (z. B. Hoymiles HMS-2000-4T), findet im Venus E den idealen Partner. Die hohe Ladeleistung von 2,5 kW stellt sicher, dass auch an sonnigen Tagen der reale AC-Überschuss (z. B. 1,6–2,0 kW) vollständig aufgenommen werden kann. Für kleinere Anlagen mit nur zwei Modulen (Standard 800 Watt) ist der Speicher überdimensioniert.
  2. Für ambitionierte Ausbauer & Bestandsanlagen (3–6 kWp): Der Venus ist eine exzellente Basis, um ein Balkonkraftwerk schrittweise zu einer vollwertigen PV-Anlage auszubauen oder eine kleinere Bestandsanlage nachzurüsten.
  • Szenario 4,5 kW String (einphasig, z. B. Sunny Boy 4000TL): Bei voller Sonne (bis 4,5 kW) „schluckt“ der Venus seine maximalen 2,5 kW. Der Rest (2,0 kW) geht bei fehlender Last ins Netz. Dennoch kann er durch Saldierung den Netzbezug auf den anderen Phasen neutralisieren.
  • Szenario 6 kW (z. B. vier Hoymiles HM-1500 Mikro-Wechselrichter): Auch hier ist die Wirkung dank Saldierung hausweit sichtbar. Wenn jedoch alle Phasen stark einspeisen und Last fehlt, bleibt Rest-Einspeisung, da der Venus nicht mehr als 2,5 kW aufnehmen und keine Wechselrichter drosseln kann.

Rechtliche Aspekte und weitere Kritikpunkte

  • Die gesetzlich festgelegte Einspeiseleistung von Balkonkraftwerken (vereinfachte Anmeldung) liegt bei 800 Watt.
  • Die Entladeleistung des Venus von bis zu 2,5 kW plus eventueller gleichzeitiger PV-Erzeugung kann darüber liegen. Auch wenn man den Venus 4 gesetzeskonform auf 800 Watt Einspeiseleistung begrenzt, kann das passieren, da er angeschlossene Wechselrichter nicht drosseln kann. Damit verlässt man den engen rechtlichen Rahmen für Balkonkraftwerke.
  • Anlagen über 800 Watt müssen beim Netzbetreiber angemeldet werden. Sinnvoll und sicher ist der Betrieb mit 2,5 kW nur, wenn der Speicher an einer eigenen, exklusiven und extra abgesicherten Stromleitung betrieben wird.
  • Zudem ist die einphasige Schieflastgrenze (z. B. 4,6 kVA/Phase) gemäß TAB des Netzbetreibers zu beachten.
Per Mitteilung in der App warnt der Hersteller vor nicht-autorisierten Händler. Der Kauf über diese kann zu Problemen mit der Garantie führen.

  • Garantie-Warnung: Marstek gewährt 10 Jahre Garantie, allerdings nur beim Kauf über autorisierte Vertriebspartner. Auf dem Markt sind immer wieder nicht autorisierte Händler aktiv, bei denen der Garantieanspruch verfallen kann.
  • Mehrgeräte-Betrieb: Derzeit nicht empfohlen. Es fehlt eine koordinierte Master-Slave-Steuerung, weshalb eine saubere Kommunikation zwischen mehreren Geräten noch nicht implementiert ist. In der Praxis drohen Ineffizienzen (z. B. dass sich die Speicher gegenseitig laden/entladen). Laut Hersteller ist eine entsprechende Funktion in Arbeit.
  • Kurzes Anschlusskabel: Das mitgelieferte AC-Kabel ist nur ca. 190 cm lang.

Alternativen & Einordnung: AC- vs. DC-Kopplung

  • AC-gekoppelt (Venus E 3.0, Zendure 2400 AC, Hoymiles MS-A2 etc.):
  • Der Speicher hängt auf der Wechselstromseite (AC) im Hausnetz.
  • Er reagiert auf den saldierten Zähler und kann Netzbezug auf anderen Phasen ausgleichen (bis 2,5 kW).
  • Bestehende PV-Anlagen bleiben unangetastet.
  • Ideal für: Nachrüstung bestehender PV-Anlagen (egal ob BKW oder String) und wenn der Netzbezug am saldierten Zähler maximiert gedrückt werden soll.
  • DC-gekoppelt (Anker Solix, Ecoflow Powerstream, Zendure Solarflow 800 (Pro), Growatt NOAH, Marstek Jupiter C Plus):
  • Der Speicher sitzt auf der Gleichstromseite (DC), typischerweise zwischen Solarmodulen und Micro-Wechselrichter.
  • Er puffert PV-Spitzen, bevor sie ins AC-Netz gelangen.
  • Die AC-Abgabeleistung ist systembedingt meist auf das gesetzliche Limit bei Balkonkraftwerken von 800 Watt begrenzt.
  • Ideal für: Kompakte All-in-One-Balkonkraftwerke, wenn die 800-Watt-Abgabe genügt.

Preis & Amortisation

Der Marstek Venus E 3.0 mit 5,12 kWh ist ab 1219 Euro erhältlich. Damit beträgt der Preis für die kWh nur 238 Euro. Erneut unterbietet Marstek mit dem Venus-Speicher viele Konkurrenten, bei denen man für die kWh nicht selten mehr als 300 Euro bezahlen muss. Zusätzliche Kosten in Höhe von etwa 80 Euro muss man für einen Smart Meter wie den Shelly Pro 3EM einkalkulieren.

Ein Haushalt kann mit einem Stromspeicher seinen Eigenverbrauchsanteil von typischerweise 30 Prozent auf über 70 Prozent steigern. Eine Beispielrechnung verdeutlicht das Potenzial:

  • Annahmen: 250 volle Ladezyklen pro Jahr, 4,83 kWh nutzbare Kapazität pro Zyklus, Strompreis von 35 Cent/kWh.
  • Verschobene Energiemenge: 250 Zyklen × 4,83 kWh/Zyklus = 1.207 kWh pro Jahr.
  • Jährliche Ersparnis (Beispiel): 1.207 kWh × 0,35 €/kWh ≈ 423 €.
  • Amortisationszeit: Bei Anschaffungskosten von etwa 1300 € (Speicher + Smart Meter) liegt die Amortisation bei etwa 3–4 Jahren, je nach individuellem Tarif und Nutzung.

Diese potenziell schnelle Amortisation, weit vor dem Ende der zehnjährigen Garantie, macht den Speicher wirtschaftlich hochattraktiv. In der Praxis kann die Amortisation sogar noch schneller erfolgen: Bei ausreichend hoher PV-Produktion glättet der Speicher an wechselhaften Tagen Wolkenphasen und absolviert so oft mehrere Teilzyklen pro Tag. Dies erhöht den Nutzen, ohne die Lebensdauer stark zu beeinträchtigen, und beschleunigt die Amortisation weiter.

Fazit

Der Marstek Venus E Gen 3.0 ist ein leistungsstarker und ästhetisch ansprechender AC-Speicher, der durch hohe Performance und ein hervorragendes Preis-Leistungs-Verhältnis überzeugt. Er hat im Test jederzeit zuverlässig funktioniert und überzeugt in Kombination mit dem Shelly Pro 3EM mit einer schnellen und präzisen Regelung der Einspeiseleistung.

Eine Kaufempfehlung gibt es für Anwender, die ein leistungsstarkes Balkonkraftwerk nachrüsten oder den Ertrag einer kleinen PV-Anlage optimieren möchten. Ebenso ist er ideal für Nutzer, die Wert auf eine integrierte Notstromfunktion und einen geräuschlosen Betrieb legen.

Von einem Kauf ist hingegen Betreibern von kleinen 800-Watt-Balkonkraftwerken abzuraten, da der Speicher hierfür überdimensioniert ist. Ebenso sollten alle diejenigen absehen, die mehrere Speicher parallel betreiben wollen, da hierfür die Software noch Probleme bereitet.

Im Gesamturteil erhält man eine der besten Lösungen am Markt, um die Unabhängigkeit vom Stromnetz deutlich zu steigern, sofern man die Voraussetzungen erfüllt und die Hürde des Gewichts sowie die Notwendigkeit eines Smart-Meters akzeptiert.



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Künstliche Intelligenz

Neue VR-Spiele im November 2025: „Deadpool“, „Syberia“ & „Dungeons & Dragons“


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Im November erscheinen für Meta Quest, SteamVR, PlayStation VR2 und Pico viele spannende Titel. Fünf VR-Erfahrungen stechen dabei besonders hervor und gehen entweder technisch neue Wege oder übertragen bekannte Spielwelten in die Virtual Reality. Dazu zählen das Quest-3-exklusive „Marvel’s Deadpool VR“, der PvP-Multiplayer „Forefront“, die Mixed-Reality-Erfahrung „Laser Dance“, das VR-Remake von „Syberia“ sowie „Demeo x Dungeons & Dragons: Battlemarked“.

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Am 18. November erscheint mit „Marvel’s Deadpool VR“ der nächste exklusive VR-Blockbuster für Meta Quest 3 und 3S nach „Batman: Arkham Shadow“ und „Asgard’s Wrath 2“. Die Handlung dreht sich um eine groteske Reality-Show im „Mojoverse“, bei der Deadpool gezwungen wird, bekannte Marvel-Schurken zu rekrutieren. Spieler müssen sich dabei in rasanten Schwertkämpfen, Feuergefechten und Parcours-Elementen beweisen.

Gesprochen von „How I Met Your Mother“-Star Neil Patrick Harris kommentiert der Antiheld mit dem losen Mundwerk die slapstickartige Brutalität in Dauerschleife – natürlich mit seinem ganz eigenen Charme. Dank Cel-Shading-Stil, interaktiven Umgebungen und einem Mix aus Nahkampf und Fernwaffen entsteht eine spielbare Marvel-Parodie, die laut Entwickler technisch gezielt auf die Möglichkeiten von Quest 3 zugeschnitten wurde. Der Preis liegt bei rund 50 Euro, eine Umsetzung für andere Plattformen ist nicht angekündigt.

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Marvel’s Deadpool VR | Official Story Trailer | Meta Quest Platforms

Mit „Forefront“ bringt das VR-Studio Triangle Factory („Breachers“) am 6. November einen großangelegten Multiplayer-Shooter in den Early Access. Für 20 Euro können Interessierte das Spiel schon vor dem offiziellen Start im nächsten Jahr auf Meta Quest, SteamVR und Pico ausprobieren.

Das Gameplay erinnert an klassische Kriegsshooter wie „Battlefield 6“, setzt aber vollständig auf Virtual Reality. In 16-gegen-16-Matches treten Spieler in Vierertrupps gegeneinander an, wobei Fahrzeuge wie Helikopter, Boote oder Panzer taktische Tiefe ermöglichen sollen. Die Entwickler kündigten bereits vier Klassen mit individuellen Fähigkeiten, über 20 Waffenarten, semi-zerstörbare Umgebungen und regelmäßige Updates mit neuen Modi und Karten an.

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Forefront Open Beta Invite | Trailer

„Laser Dance“ stammt vom belgischen Entwickler Thomas Van Bouwel, der bereits mit dem VR-Puzzlespiel „Cubism“ für Aufmerksamkeit sorgte. Der neue Titel erscheint am 6. November im Early Access exklusiv für Meta Quest 3 und 3S. Zum Preis von 10 Euro verwandelt sich der eigene Wohnraum in einen Mixed-Reality-Parcours voller Laserfallen.

Das Spiel nutzt die Kameras der Quest 3, um den Raum zu scannen und dynamisch Laserhindernisse zu platzieren. Über 18 Level mit mehr als 80 Mustern fordern physisch heraus: Ihr müsst euch ducken, rollen, springen oder gezielt durch Laserfenster navigieren. Die Technik setzt auf Inside-Out Body Tracking, bei dem Oberkörper und Arme in das Kollisionssystem einbezogen werden, sowie auf „Dynamic Occlusion“, das physische Objekte wie Möbel oder den eigenen Körper korrekt in die virtuelle Umgebung einbindet. Künftige Updates sollen neue Laserarten, Musik und weitere Herausforderungen bringen.

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Laser Dance – Early Access Trailer

Am 13. November veröffentlicht Microids eine VR-Version des Adventure-Klassikers „Syberia“ exklusiv für Meta Quest 3 und 3S. Das vollständig neu entwickelte Remake kostet 27 Euro und basiert auf dem Original von 2002. Die VR-Version wurde speziell für die Quest-Hardware konzipiert und soll laut den Entwicklern die melancholische Atmosphäre der Vorlage in eine immersive VR-Erfahrung übersetzen, ohne die narrative Tiefe zu verlieren.

Die Geschichte folgt der New Yorker Anwältin Kate Walker, die in ein abgelegenes Alpen-Dorf reist, um eine Fabrik zu verkaufen, und sich dabei unwissend auf eine fantastische Reise begibt. „Syberia VR“ unterstützt Handtracking. Rätsel werden physisch gelöst, Objekte können gedreht, gezogen oder anderweitig manipuliert werden.

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Syberia VR trailer

Am 20. November erscheint mit „Demeo x Dungeons & Dragons: Battlemarked“ ein offizielles Crossover zwischen dem Koop-Dungeoncrawler „Demeo“ und dem D&D-Universum. Das Spiel erscheint mit Crossplay-Unterstützung zwischen allen Plattformen für PC mit optionaler VR-Unterstützung, PS5, Xbox Series X/S, Meta Quest sowie PlayStation VR2. Der Preis liegt bei rund 30 Euro.

Das rundenbasierte Rollenspiel bietet zwei Kampagnen mit ikonischen Schauplätzen wie den Neverwinter Woods oder Mount Hotenow. Spieler übernehmen bekannte D&D-Klassen wie Paladin, Magier oder Schurke und kämpfen sich in einer Brettspiel-ähnlichen Umgebung durch feindliche Verliese. Bis zu vier Personen können gemeinsam im Online-Koop antreten. Als Dungeon Master fungiert das Spiel selbst. Da Entscheidungen den Spielverlauf ändern sollen, dürfte „Battlemarked“ auch einen hohen Wiederspielwert haben.

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Demeo x Dungeons & Dragons: Battlemarked | Gameplay Trailer


„Demeo x Dungeons & Dragons: Battlemarked“: Den 20. November sollten sich D&D-Fans im Kalender markieren. (Bild:

Resolution Games

)

Titel Genre Plattform Datum
Of Lies And Rain Narrative Shooter PC VR, PS VR2, Quest 04.11.2025
Elements Divided Action Quest 06.11.2025
Forefront (Early Access) Multiplayer-Shooter PC VR, Pico, Quest 06.11.2025
Laser Dance (Early Access) Geschicklichkeit Quest 3 06.11.2025
Little Critters Strategie Quest 06.11.2025
RUSH: Apex Edition Sport PS VR2 06.11.2025
BattleGroupVR2 (Early Access) Strategie PC VR 07.11.2025
Thrasher Action-Racer PC VR 07.11.2025
Escape from Hadrian’s Wall Puzzle PC VR, Quest 10.11.2025
Lumines Arise Puzzle PC VR, PS VR2 11.11.2025
Glassbreakers: Champions Of Moss PvP-Strategie PC VR, Quest, AVP 13.11.2025
Hotel Infinity Adventure PS VR2, Quest 13.11.2025
Tracked: Shoot to Survive Survival Quest 3 13.11.2025
Syberia VR Adventure Quest 3 13.11.2025
VAIL: Extraction Extraction-Shooter PC VR, Quest 14.11.2025
Deadpool VR Action Quest 3 18.11.2025
Thrill Of The Fight 2 Boxen Quest 19.11.2025
Demeo x Dungeons & Dragons: Battlemarked Taktik-RPG Quest, PC VR, PS VR2 20.11.2025
POOLS Walking Sim / Horror PS VR2 25.11.2025
The Amygdala Protocol Survival-Adventure Quest 29.11.2025
Flight Unlimited Flugsimulation Quest November 2025
Iron Guard: Salvation Tower Defense PC VR November 2025
Maid of Sker VR Horror PC VR, PS VR2, Quest November 2025
Zero Caliber Remastered Shooter PS VR2 November 2025


(joe)



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Apples Familienfreigabe: Konfliktpotenzial bei einer Trennung


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Eigentlich ist Apples sogenannte Familienfreigabe, auf Englisch auch Family Sharing genannt, eine nützliche Sache: Ein Organisator kann darüber mit bis zu fünf weiteren Familienmitgliedern gemeinsam auf Dienste wie App Store, iCloud+, Apple TV und mehr zugreifen und unter anderem bestimmen, wer was darf – etwa bei Jugendlichen und Kindern. Das Problem: Kommt es zu einer Trennung, können Konflikte entstehen. Sollten sich beide Elternteile nicht mehr verstehen, darf der Organisator weiter darüber bestimmen, was der Nachwuchs kann – in den USA weigerten sich Personen bereits, dies trotz gerichtlicher Anordnung zu unterlassen.

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So soll ein Ex-Ehemann die Familienfreigabe laut einem Bericht des Magazins Wired „zur Waffe“ gemacht haben. Nach dem Ende der Beziehung verfolgte die Person den Nachwuchs, der abwechselnd bei der Mutter lebte, weiterhin mittels „Wo ist?“-Tracking, überwachte die Gerätenutzung per Bildschirmzeit und spielte darüber die Kinder gegen die Mutter aus. Der Ex-Ehemann weigerte sich, die Familiengruppe aufzulösen.

„Ich bin fälschlicherweise davon ausgegangen, dass ich als sorgeberechtigter Elternteil mit einer gerichtlichen Verfügung Apple dazu veranlassen könnte, meine Kinder in eine neue Familiengruppe zu verschieben, mit mir als Organisator“, so die Betroffene. Apple selbst konnte (oder wollte) nicht helfen, da der Familienorganisator die Macht hat. Der Konzern kommentierte das Problem nicht.

Die Familienfreigabe existiert bereits seit 2014. Der Grund dafür, dass es nur einen Familienorganisator geben kann, dürfte darin liegen, dass nur diese Person für die gesamte Gruppe zahlt – und letztlich Apples Geschäftspartner ist. Warum es keine Möglichkeit gibt, eine Teilung vorzunehmen, ist unklar. Ein Löschen und ein Neustart mit völlig neuen Apple-Accounts kommt für Betroffene oft nicht in Frage, weil die gesamte iPhone-, iPad- oder Mac-Identität an dem Account hängt.

Zwar erlaubt die Familienfreigabe, beide Elternteile zu Administratoren zu machen. Doch nur einer hat die vollständige Macht. Apple selbst trennt die Mitglieder einer Familiengruppe in Kinder, Erwachsene, „erziehungsberechtigte Personen“ sowie den Organisator. In dem Fall, von dem das Magazin Wired schreibt, gab es zumindest ein Happy End: Die Kinder gingen ihrem Vater so lange auf die Nerven, bis dieser die Gruppe auflöste.

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(bsc)



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Chipkrise: Nexperia stoppt Ausfuhr von Wafern nach China


Die Lieferprobleme rund um den niederländischen Chiphersteller Nexperia mit Folgen vor allem für die deutsche Autoindustrie könnten zunehmen. Wie die Deutsche Presse-Agentur und die Nachrichtenagentur Reuters berichten, hat Nexperia die Lieferung von Vorprodukten, sogenannten Wafern, an sein chinesisches Montagewerk ausgesetzt.

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Das Unternehmen bestätigte, dass Kunden von Nexperia über den Schritt per Brief informiert worden seien. Weitere Angaben lehnte das Unternehmen ab. Halbleiter-Wafer sind für die Herstellung von Chips von großer Bedeutung.

In dem von Interimschef Stefan Tilger unterzeichneten Schreiben erklärt Nexperia den Angaben zufolge, dass es die Lieferung von Wafern an seinen Montage- und Teststandort im chinesischen Dongguan mit Wirkung zum 26. Oktober ausgesetzt habe.

Als Grund werde angegeben, dass „das lokale Management sich nicht an seine Zahlungsverpflichtungen gehalten hat“. Die Lieferungen würden wieder aufgenommen, sobald die Verpflichtungen vollständig erfüllt seien.

Nexperia betreibt zwar wichtige Chipfabriken in Europa (Hamburg und Manchester), ist aber für mehr als 60 Prozent seiner Stückzahlen auf sogenannte Test- und Assembly-Werke in China (Dongguan) und Malaysia angewiesen. Denn ein nackter Chip von einem Wafer – ein sogenanntes Die – ist nutzlos. Ein Halbleiterbauelement wird erst daraus, indem eine Firma das Die prüft und in ein zur Anwendung passendes Gehäuse (Package) einbaut.

Nexperia bekräftigte zudem, dass es an alternativen Lösungen arbeite, um die Lieferungen an seine Kunden sicherzustellen. Das niederländische Wirtschaftsministerium wollte sich nicht zu dem Lieferstopp äußern.

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Die Lieferprobleme bei Nexperia entstanden, nachdem die niederländische Regierung die Kontrolle über die von einer chinesischen Konzernmutter geführten Firma mit Sitz in Nimwegen übernommen hatte. China stoppte daraufhin die Ausfuhr von Nexperia-Produkten wie Chips für die Autoindustrie. Hier drohen dadurch Produktionsausfälle.

Zum jetzigen Wafer-Lieferstopp sagte die niederländische Regierung der Agentur Reuters, dass es sich hierbei um eine unternehmerische Entscheidung handele, während staatliche Eingriffe „die Erhaltung der Produktionskapazitäten betreffen und nicht auf den täglichen Geschäftsbetrieb des Unternehmens abzielen“. Fragen zu dem Vorgang beantwortete die Regierung nicht, verwies stattdessen auf Nexperia.

Nach einem Treffen mit Nexperia sagte EU-Kommissionsvizepräsidentin Henna Virkkunen, es sei offensichtlich, dass Europas Lieferkette nicht über die erforderliche Widerstandsfähigkeit verfügt. „Wir müssen die notwendigen Lehren daraus ziehen“, so die Finnin auf der Plattform Mastodon.

So nehme man für die Überarbeitung des europäischen Chip-Gesetzes mit, dass die Bevorratung und Diversifizierung der Versorgung für die Widerstandsfähigkeit von entscheidender Bedeutung sei. Mögliche Versorgungsengpässe müssten durch einen besseren Informationsaustausch antizipiert werden. Und: „Investitionen in die Versorgungssicherheit sind mit Kosten verbunden, aber der Preis, den man für mangelnde Widerstandsfähigkeit zahlen muss, ist noch höher.“

2023 hatten sich die EU-Staaten und das Europaparlament darauf geeinigt, mit Milliardeninvestitionen den Ausbau der Mikrochipindustrie in der EU voranzutreiben. Ziel des Chip-Gesetzes ist es auch, dass der EU-Anteil auf dem Weltmarkt für Chips bis 2030 von knapp 10 auf 20 Prozent wächst. Derzeit läuft ein Überprüfungsprozess des Gesetzes.


(nen)



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