Künstliche Intelligenz
Spiele-Lobby: „Stop Destroying Videogames“ verteuert Spiele
Nachdem die Bürgerinitiative „Stop Destroying Videogames“ am Donnerstag die nötige Zahl von einer Million Unterschriften in der EU und 100.000 in Großbritannien erhalten hatte, meldet sich die Lobby der Spielewirtschaft zu Wort. Bereits am Freitag veröffentlichte der Verband „Video Games Europe“ (VGE) eine knappe Stellungnahme. In dieser Organisation haben sich Publisher wie EA, Epic, Microsoft, Ubisoft und nationale Verbände wie der deutsche „game“ als Lobby zusammengeschlossen.
Wenn Onlinedienste für ein Spiel „nicht mehr wirtschaftlich“ sind, müsse es für die Betreiber eine Option bleiben, die Services abzuschalten. Sollte man sich dazu entscheiden, würden die Spieler „entsprechend lokalen Verbraucherschutzgesetzen“ vorab darauf hingewiesen. Die Möglichkeit, die entsprechenden Server in die Hand der Spieler zu geben, sei „nicht immer eine machbare Alternative“. VGE lehnt sie also nicht generell ab.
Publisher sehen sich auch mit „private servers“ als haftbar
Die Mechanismen für „den Schutz der Daten der Spieler, zum Entfernen illegaler Inhalte und für die Bekämpfung von unsicheren Community-Inhalten“ seien jedoch nicht mehr gegeben. Noch schwerer wiegt wohl, dass die Lobbyisten meinen, die „private servers“ würden „die Rechteinhaber rechtlich haftbar machen“. VGE denkt also, seine Mitglieder seien auch dann für das verantwortlich, was die Spieler mit einem Titel machen, wenn dieser von den Publishern nicht mehr unterstützt wird.
Würde man die Forderungen der Initiative „Stop Killing Games“ erfüllen, so würden Spiele „unerschwinglich teuer herzustellen“ meint VCG. Das führt der Verband jedoch nur für reine Onlinespiele aus. Die von dem YouTuber Ross Scott als Reaktion auf das Abschalten des Online-Rennspiels „The Crew“ angestoßene Initiative dreht sich jedoch nicht nur um reine Onlinespiele. Teil der Forderungen ist auch, dass Spieler nicht nur eine jederzeit widerrufbare Lizenz erwerben. Solche Bedingungen sehen viele Lizenzvereinbarungen vor, die man vor dem Spielen bestätigen muss.
Ross hält das in Verbindung mit anderen Gesetzen zum Verbraucherschutz für illegal. Er und seine Mitstreiter fordern unter anderem, dass es vor der Einstellung des Support für ein Spiel einen „end of life plan“ geben muss. Dabei soll ein Spiel, das nicht nur online gespielt werden kann, in einen Zustand versetzt werden, der es den Spielern ermöglicht, den Titel auch ohne Unterstützung des Herstellers dauerhaft nutzbar zu machen. Auf kommerzieller Ebene gibt es bereits entsprechende Ansätze, etwa das „Game Preservation Progam“ des Anbieters GOG. Dieses kümmert sich jedoch vorwiegend um ältere Spiele, die als Klassiker angesehen werden.
(nie)
Künstliche Intelligenz
Zwischen Brennpunkt und Brennweite: Click Boom Flash # 41 „Jugend dokumentieren“
Toby Binder dokumentiert das Leben junger Menschen in prekären Lebenswelten – ohne Voyeurismus, aber mit viel Nähe. In seiner Langzeitserie über Jugendliche in Belfast zeigt er, wie stark Geschichte, Herkunft und Umfeld noch immer den Alltag prägen. Mit seiner analogen Mittelformatkamera fängt er Momente ein, in denen nichts passiert – und sagt: Genau darin liegt die Wahrheit.
Dieses Gespräch und weitere Interviews mit Persönlichkeiten aus der Fotowelt hören Sie in unserem Foto-Podcast Click Boom Flash. Jeden zweiten Sonntag neu und auf allen gängigen Podcast-Plattformen.
Perspektive auf Augenhöhe
Die Kamera hält nicht aus der Ferne drauf, sondern begleitet – über Jahre, mit Respekt und Vertrauen. So öffnen sich die Jugendlichen, teilen ihre Realität zwischen Abhängen, Konflikten und Zusammenhalt. Binder zeigt, wie soziale Trennlinien bis heute den Alltag prägen – etwa, wenn katholische und protestantische Kinder in Nordirland getrennte Schulen besuchen. Dabei entstehen Bilder, die nicht nur erzählen, sondern auch verbinden.
Ungestört – zwei Jugendliche auf einem Dach in Großbritannien aus der Serie „Youth of the UK“
(Bild: Toby Binder)
Vom Bild zum Dialog
Was auf den ersten Blick düster wirkt, entfaltet beim zweiten Hinsehen eine stille Menschlichkeit. Binder bringt seinen Protagonisten nicht nur Abzüge mit, sondern auch Perspektive – etwa, wenn ein Junge zum ersten Mal ein Bild aus dem „anderen Viertel“ sieht, das er aus Angst vor Konflikten nie betreten hat. Für den Fotografen ist das Projekt kein Abbild von Trennung, sondern ein Impuls zur Verständigung. „Die da drüben haben eigentlich genau das gleiche Leben wie ihr.“
Zwischen Belfast, Duisburg und dem Irak
Neben Nordirland dokumentiert Binder auch, wie junge Menschen in Duisburg und in Flüchtlingslagern im Nordirak aufwachsen. Er beobachtet, wie Jugendliche ohne Rückzugsräume auf der Straße zusammenwachsen – oft verbunden durch alltägliche Hoffnungslosigkeit, aber auch durch gegenseitige Loyalität. Für neue Projekte zieht es ihn in die USA, doch seine Langzeitserien begleiten ihn weiter. Warum er gerade dann nicht abdrückt, wenn es zu viel wird – und wie seine Bilder Jugendlichen neue Sichtweisen eröffnen, erzählt er in dieser Folge.
Jeden zweiten Sonntag um 9:00 Uhr erscheint eine neue Folge von CLICK BOOM FLASH, dem Podcast des Magazins c’t Fotografie. Sie finden ihn in allen großen Podcast-Verzeichnissen. Hören Sie jetzt rein, mit Apple Podcasts, Spotify, Amazon Music oder als in der Podcast-App Ihrer Wahl.
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(hoh)
Künstliche Intelligenz
EA schaltet „Anthem“ ab | heise online
„Einfallslos und langweilig: Die Rollenspielexperten von Bioware erleben mit ihrem Loot-Shooter Anthem eine herbe Bruchlandung“ – so beginnt der „Anthem“-Test auf heise online. Der Online-Shooter fiel nicht nur bei Kritikern durch, sondern erlebte auch eine kommerzielle Bruchlandung. Am 12. Januar 2026, etwa 7 Jahre nach Release, will EA „Anthem“ nun endgültig abschalten.
Darüber informiert EA in einem Support-Eintrag. Am Stichtag werden die Server von „Anthem“ abgeschaltet. Der Online-Shooter wird damit komplett unspielbar, betont EA: „Anthem wurde als ein reines Online-Spiel konzipiert, sodass es nicht mehr spielbar sein wird, sobald die Server offline gehen.“
Im Netz dominiert neben Häme die Verwunderung darüber, dass die Server von „Anthem“ überhaupt noch online waren. Immerhin war seit Jahren nichts mehr über das Spiel zu hören, die Spielerzahlen dürften minimal gewesen sein. Dass sich der Server-Betrieb finanziell nicht mehr gelohnt hat, liegt auf der Hand. Dennoch hat das Timing der EA-Ankündigung einen Beigeschmack: Sie wurde am selben Tag veröffentlicht, an dem die EU-Bürgerinitiative „Stop Destroying Videogames“, die sich gegen das endgültige Abschalten von Videospielen einsetzt, die nötige Unterschriftenhürde von einer Million Stimmen erreicht hat.
„Wir schätzen eure Leidenschaft“
Käufer von „Anthem“ haben nun noch ein halbes Jahr Zeit, in Kampfanzügen über den Alien-Planeten zu fliegen, der zum Zeitpunkt seines Releases zumindest grafisch beeindrucken konnte. Bereits erworbene Ingame-Währung darf bis zum Stichtag verprasst werden. Neu kaufen kann man sie nicht mehr. Auch „Anthem“ selbst kann aktuell nicht mehr separat erworben werden.
„Wir schätzen eure Hingabe, Leidenschaft und Unterstützung über die Jahre sehr und möchten euch dafür danken“, schreibt EA im Support-Eintrag. Die US-Firma dürfte froh darüber sein, das Kapitel „Anthem“ endgültig zu beenden. Der Online-Shooter gehört zu den größten Flops der Unternehmensgeschichte und besiegelte aus Sicht vieler Fans das Ende des einstigen Kult-Studios Bioware – zumindest in der Form, die hochkarätige Klassiker wie „Mass Effect“, „Baldur’s Gate“ und „Knights of the Old Republic“ hervorgebracht hat.
Ein Bericht des Spielejournalisten Jason Schreier enthüllte zudem pikante Details aus der katastrophalen Entwicklung von „Anthem“: Die Arbeitsbedingungen sollen so anstrengend gewesen sein, dass viele Entwickler von Ärzten aufgrund von Stress krankgeschrieben wurden, teilweise über Monate. Einer der Mitarbeiter erzählte Schreier, er habe sich häufiger in einen ruhigen Raum zurückgezogen, um einfach zu weinen. „Depression und Angst sind bei Bioware eine Epidemie“, zitierte Schreier den Bioware-Entwickler. Problematisch sei vor allem die fehlende Richtung gewesen: Niemand wusste so genau, was aus „Anthem“ werden solle. Frühe Konzepte eines Survival-Spiels hatten nicht viel mit dem Loot-Shooter zu tun, der letztlich veröffentlicht wurde. Zudem sei die Führungsriege regelmäßig ausgetauscht worden.
(dahe)
Künstliche Intelligenz
Bericht: Apple wollte ins Cloud-Geschäft einsteigen
Wollte Apple zu einer Art Amazon Web Services (AWS) werden? Das geht zumindest aus einem neuen Bericht hervor. Das Silicon-Valley-Fachblatt The Information meldet, dass die Idee, Mietserver in der Cloud anzubieten, im Rahmen der Service-Abteilung des iPhone-Konzerns diskutiert wurde – und zwar mindestens bis Mitte 2024. Allerdings soll ein wichtiger Manager, der sich für das Projekt ausgesprochen hatte, bereits 2023 Apple verlassen haben: Michael Abbott, einst Vice President of Cloud Engineering. Er war unter anderem für Infrastrukturdienste wie iCloud, FaceTime oder iMessage zuständig.
Angebot für Entwickler
Apples Idee für einen professionellen Cloud-Dienst war offenbar, Entwicklern Mietinfrastruktur zur Verfügung zu stellen – und zwar auf Basis eigener Server mit effizienten M-Chips des Konzerns. Es sollte ein komplettes Portfolio geboten werden, um die Hosting-Seite von Apps abwickeln zu können, heißt es. Damit hätten die Developer von Apples Know-how bei Diensten wie Apple Music, Apple TV+ oder Apple Wallet profitieren können. Apple versucht derzeit, mehr Entwickler zur serverseitigen Verwendung seiner hauseigenen Programmiersprache Swift zu bringen.
Amazon war bei der Einführung von Amazon Web Services vor mittlerweile 23 Jahren ganz ähnlich vorgegangen, wie das Apple nun offenbar plante: Die eigene Infrastruktur wurde für Dritte geöffnet. Google Cloud arbeitet ähnlich. Apple hätte mit einem Cloud-Computing-Dienst seine Umsätze in der Dienstesparte (deutlich) erhöhen können.
Diskussionen noch ncht beendet
Apple betreibt eine Mischung aus eigener Cloud-Infrastruktur und eingekauften Servern, darunter auch AWS und Google Cloud. Für sein KI-System Apple Intelligence wurden die Systeme weiter ausgebaut, unter anderem mit dem Dienst Private Cloud Compute (PCC), bei dem KI-Anfragen datenschutzfreundlich auf Server ausgelagert werden. Auch hier nutzt der Konzern Apple-Silicon-Server, teilweise in Form von Mac Studios.
Ganz begraben scheint die Idee mit dem eigenen Cloud-Dienstleister noch nicht zu sein. Laut The Information ist unklar, ob die Gespräche tatsächlich intern beendet sind oder wieder aufgegriffen werden könnten. Zielgruppe seien eindeutig die eigenen Entwickler gewesen, Apple wäre also wohl nicht zum reinen Hoster geworden.
(bsc)
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